Der menschliche Körper ist zur Bewegung geschaffen. Das schlägt sich auch in der Sprache nieder. Wenn es um das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Sehnen geht, sprechen Ärzte vom Bewegungsapparat. Wenn dieser nicht ausreichend genutzt wird, verkümmert er. Haltungsschäden, Gelenkbeschwerden und Erkrankungen des Herzkreislaufsystems entstehen, die nicht nur den Alltag beschwerlich und schmerzhaft machen, sondern auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.
Nicht zuletzt wirkt sich Sport auch positiv auf das seelische Wohlbefinden aus. Bei Bewegung und körperlicher Belastung schüttet der Körper allerhand Hormone aus, die uns in positive Stimmung versetzen. Auch die Befriedigung über die eigene sportliche Leistung und das Erreichen von selbstgesetzten Zielen trägt zum psychischen Wohlbefinden bei. Zudem wird Sport oft gemeinsam mit anderen ausgeübt. Sportvereine, Laufgruppen oder auch nur die Tischtennisrunde im Freundeskreis übernehmen wichtige soziale Funktionen.
Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte und beginnt, regelmäßigen Sport in sein Leben zu integrieren, sollte sich realistische Ziele setzen. Das ist wichtig, um sich weder zu überfordern noch zu demotivieren. Wer beispielsweise als Ungeübter gleich lange Strecken joggt, riskiert Verletzungen, da sein Bewegungsapparat nicht an die wiederholte, monotone Beanspruchung angepasst ist. Dann muss der eifrige Sportler eine lange Trainingspause einlegen, um sich von den Folgen der Überlastung zu erholen. Im Endeffekt wäre der Trainingserfolg größer gewesen, wenn er sich etwas zurückgenommen hätte. Zur Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist es also wichtig, das Training so anzupassen, dass es fordernd ist, aber nicht überfordernd.
Nun gut, Sport ist sowohl für die körperliche als auch die seelische Gesundheit wichtig. Aber wie sehen die positiven Effekte körperlicher Betätigung im Detail aus?
Sport stärkt den Körper und regt den Muskelaufbau an. Das Ziel muss dabei nicht sein, durch Pumpen im Fitnesscenter eine Statur wie Arnold Schwarzenegger zu bekommen – dieses Ziel werden sowieso die wenigsten erreichen. Aber schon wenige, regelmäßige Übungen tragen zur Kräftigung bei und verhelfen zu einer festeren Figur mit mehr Muskeldefinition.
Auch die geistige Fitness verbessert sich durch Sport. Warum das so ist, muss noch genauer erforscht werden, aber immer mehr Studien belegen einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger sportlicher Betätigung und der Leistungsfähigkeit des Gehirns. Unter anderem verhilft Sport zu mehr Gehirnsubtanz und einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit.
Bewegung und Sport wirken regulierend auf den Blutzuckerspiegel ein. Wird dem Körper durch Nahrung zu viel Zucker zugeführt, kann er irgendwann diese Zuckermoleküle nicht mehr speichern, was zu einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Durch körperliche Betätigung wird überschüssige Energie aufgebraucht, der Gluckosetransport in die Zellen verbessert sich, was den Blutzuckerspiegel normalisiert.
Das Herz-Kreislauf-System profitiert von regelmäßigem Sport. Denn auch das Herz ist ein Muskel, der trainiert werden will. Durch die erhöhte Pulsfrequenz beim Sport wird er gekräftigt. Da das Herz von Sportlern mit jedem Schlag mehr Blut durch den Körper pumpen kann als das von Nichtsportlern, haben sie einen höheren Ruhepuls.
Ein wichtiger, aber selten diskutierter Effekt von Sport ist seine positive Auswirkung auf die Knochendichte. Diese nimmt nämlich mit zunehmendem Alter ab, die Knochen werden spröde und brechen leichter. Sport kann dieser Tendenz entgegenwirken. Wichtig dafür ist allerdings eine gewisse Intensität des Reizes. Als gut für die Knochendichte gelten Joggen, Walken und Wandern. Schwimmen und Radfahren hingegen haben kaum nennenswerte Auswirkungen auf die Knochen.