Gartenpumpen-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Eine Gartenpumpe ist dazu in der Lage, Wasser anzusaugen und weiterzutransportieren.
- Mit einer Gartenpumpe können Pools und Teiche sowohl befüllt als auch entwässert werden.
- Für eine einfache Gartenbewässerung lassen sich an die Pumpe entweder ein Gartenschlauch oder ein Rasensprenger anschließen
- Die Fördermenge vieler Pumpen liegt zwischen 3.000 und 4.000 Litern in der Stunde.
Wasserversorgung für den Garten – nachhaltig und clever
Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource – zu wertvoll, um damit den Garten zu bewässern. Viele GärtnerInnen sammeln daher Regenwasser in Regentonnen oder Zisternen, manche bohren sogar einen eigenen Brunnen. Um den Garten zu bewässern, muss das Wasser transportiert werden. Das kann altmodisch mit einer Gießkanne erfolgen, was jedoch aufwendig ist. Einfacher geht es mit einer Gartenpumpe. Mit ihrer Hilfe wird das Wasser aus der Regentonne so einfach nutzbar wie das Leitungswasser aus dem Hausanschluss.
Die Gartenpumpe saugt das Wasser an und befördert es zu den Verbrauchern, zum Beispiel einem Rasensprenger oder Tropfschlauch. Im Gegensatz zu einer Tauchpumpe produziert eine Gartenpumpe den erforderlichen Druck, um diese Bewässerungssysteme zu betreiben. Das kompakte Gerät wird durch einen Elektromotor angetrieben und lassen sich in der Regel frei aufstellen. Eine Gartenpumpe ist auch dazu in der Lage, Teiche und Pools zu befüllen beziehungsweise zu entwässern oder einen vollgelaufenen Keller trockenzulegen.
Wer statt Leitungswasser Wasser aus einer Regentonne oder einem Gartenbrunnen zur Bewässerung nutzt, spart eine Menge Geld. Gerade bei großen Gärten rentiert sich die Anschaffung einer Gartenpumpe schnell. Darüber hinaus gilt die Gartenbewässerung mit Brunnen- und Regenwasser als nachhaltig und umweltfreundlich.
Wie funktioniert eine Gartenpumpe?
Bei Gartenpumpen gibt es zwei grundlegende Funktionsprinzipien: das der Jetpumpe und das der Kreiselpumpe. Die meisten im Handel erhältlichen Gartenpumpen nutzen das Jet-Prinzip.
Die Jetpumpe
Dem Funktionsprinzip einer Jetpumpe liegt ein Strahl, also ein „Jet“ zugrunde. Daher wird sie auch als Strahlpumpe bezeichnet. Die Pumpe saugt über einen Saugschlauch Wasser an, das über ein kleines Laufrad in eine starke Strömung versetzt wird. Ebendiese geringe Größe des Laufrads ist der entscheidende Vorteil der Jetpumpe: Da somit auch die mechanisch bewegten Teile kleiner sind, entsteht weniger mechanische Reibung. Eine Jetpumpe hat dadurch einen hohen Wirkungsgrad und ist äußerst langlebig.
Damit das Jet-Prinzip funktioniert, muss die Pumpe vor jeder Nutzung mit Wasser befüllt werden. Zu diesem Zweck ist immer ein Zulauf vorhanden. Um das Gerät vor Frost zu schützen, gibt es eine Ablassschraube, über die sich die Pumpe entleeren lässt.
Die Kreiselpumpe
Die Kreiselpumpe nutzt zur Förderung von Wasser die Zentrifugal- beziehungsweise Fliehkraft. Im Inneren ist dazu ein Rad verbaut, das mit einem Elektromotor angetrieben wird. Der Lauf des Rads erzeugt Fliehkräfte. Solange das Rad rotiert, wird stetig Wasser angesaugt und weiterbefördert.
Pumpen dieses Typs sind relativ anfällig für Verschleißerscheinungen. Kleinere Partikel, die mit dem Wasser aufgesaugt werden, können das Pumpenlaufrad beschädigen. Daher ist das Vorschalten eines Filters ratsam. Bei Kreiselpumpen ist außerdem eine regelmäßige Wartung und Pflege notwendig.
Akku-Gartenpumpe? Eine Frage der Leistung
Zwar sind die meisten Gartenpumpen kabelgebundene Geräte, doch sind auf dem Markt auch Akku-Modelle zu finden. Diese haben einen höheren Grad an Flexibilität und lassen sich auch dort einsetzen, wo keine Steckdose verfügbar ist. Die meisten Akku-Gartenpumpen sind aber nicht so leistungsstark wie herkömmliche, kabelgebundene Ausführungen.
Gartenpumpen und Tauchpumpen – worin liegt der Unterschied?
Ein Gang durch die entsprechende Abteilung im Gartencenter oder eine kurze Recherche im Internet zeigen, dass es neben den Gartenpumpen auch sogenannte Tauchpumpen gibt. Hier stellt sich also die Frage, welche Pumpenvariante für Ihre Zwecke besser geeignet ist.
Eine Tauchpumpe ist im Gegensatz zu einer herkömmlichen Gartenpumpe wasserfest und kann demnach unter Wasser aufgestellt werden, wo sie auch in erster Linie zum Einsatz kommt. Im Inneren der Tauchpumpe befindet sich ein Elektromotor, der ein Laufrad antreibt. Durch die schnelle Drehung des Rads wird Wasser angesaugt und beschleunigt. Über den angeschlossenen Förderschlauch gelangt das Wasser an seinen Bestimmungsort.
Die Entscheidung für oder gegen eine Tauchpumpe wird durch die vorgesehene Nutzung bestimmt. Für die Gartenbewässerung sind herkömmliche, handliche Gartenpumpen besser geeignet. Sie bieten den Vorteil, dass sich zum Beispiel ein Rasensprenger anschließen lässt. Tauchpumpen bringen den zur Gartenbewässerung benötigten Druck in der Regel nicht auf. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn Wasser aus einer Vertiefung abgesaugt werden soll. In Hochwassergebieten ist es sinnvoll, für den Notfall eine Tauchpumpe zu besitzen. Sie ist beispielsweise dazu in der Lage, vollgelaufene Keller trockenzulegen.
Wichtige Kaufkriterien bei Gartenpumpen
Beim Kauf eines Gartenpumpe gibt es bestimmte Werte, auf die sie achten sollten. Wichtig sind insbesondere die Förderlänge und -menge. Interessante Zusatzfunktionen sind bei den simplen Geräten eher nicht zu finden.
Förderleistung – hier sind mehrere Werte relevant
Oft lässt sich bei Gartengeräten pauschal die Aussage treffen: Je mehr Watt, desto besser. Bei Gartenpumpen ist in Sachen Leistung die reine Wattzahl wenig aussagekräftig. Die Förderleistung ergibt sich aus mehreren Faktoren; neben der Leistung in Watt sind das Förderlänge sowie Fördermenge.
Für die kleineren Bewässerungsaufgaben, die in normalgroßen Hausgärten anfallen, reicht eine Pumpe mit einer geringen Leistung von 600 bis 750 Watt aus. Mit einem solchen Gerät lassen sich problemlos ein bis zwei Gartensprenger betreiben.
Überlastungsschutz
Ein integrierter Überlastungsschutz ist bei Gartenpumpen unbedingt empfehlenswert. Die Funktion soll das Gerät in erster Linie vor einer Überhitzung schützen. Wenn es zu heiß wird, zum Beispiel bei hoher Belastung in der prallen Sonne, schaltet es sich automatisch ab, um abkühlen zu können.
Bei größeren Höhenunterschieden und längeren Strecken geraten viele Gartenpumpen mit moderater Leistung allerdings an ihre Grenzen. Die überbrückte Strecke wird oft als Förderlänge bezeichnet. Je größer der Weg ist, den das Wasser zurücklegen soll, desto mehr Druck wird benötigt. Wie viel Druck die Pumpe erzeugt, ist wiederum abhängig davon, wie viel Leistung sie hat. Ein Modell mit 1.100 Watt und einem Maximaldruck von 4,5 Bar ist in der Lage, das Wasser weiter zu transportieren als eine Pumpe mit 650 Watt und 3,6 Bar.
Für die Förderleistung ist außerdem die Fördermenge entscheidend, also wie viel Liter Wasser die Pumpe pro Stunde befördern kann. Pumpen mit einer hohen Wattzahl erreichen in der Regel eine höhere Förderleistung als solche mit wenig Watt. Für einen durchschnittlichen Garten reicht eine Fördermenge zwischen 1.000 und 5.000 Litern Wasser in der Stunde aus. Die meisten handelsüblichen Gartenpumpen schaffen eine Fördermenge von 3.000 bis 6.000 Litern. Kleinere Pumpen, die weniger als 1.000 Liter fördern, kommen oft beim Betrieb von Zierbrunnen zum Einsatz.
Förder- und Ansaughöhe – diese Strecke lässt sich überbrücken
Die Förderhöhe bezeichnet den Höhenunterschied zwischen der Wasseroberfläche und dem Verbraucher; das kann zum Beispiel ein Rasensprenger sein. Wenn eine Pumpe aus einem fünf Meter tiefen Brunnen ansaugt Wasser und es weitere zehn Meter zum Verbraucher transportiert wird, beträgt die Förderhöhe beziehungsweise -länge insgesamt 15 Meter. Bei vielen Gartenpumpen-Modellen liegt die Förderhöhe zwischen 40 und 60 Metern, was für einen durchschnittlich großen Garten optimal ist. Es ist immer zu bedenken, dass mit der Zunahme der Förderhöhe auch der Druck abnimmt, weshalb die gesamte Länge nicht ausgereizt werden sollte.
Während die Förderhöhe den maximal möglichen Transportweg beschreibt, gibt die Ansaughöhe die maximal überbrückbare Höhe zwischen Wasseroberfläche und Pumpe an. Um Wasser aus einem drei Meter tiefen Brunnen zu befördern, benötigen Sie eine Gartenpumpe mit mindestens drei Metern Ansaughöhe – im Idealfall etwas mehr. In vielen Fällen liegt die Ansaughöhe bei rund acht Metern.
Fördermenge – so viel Wasser geht hindurch
Die Fördermenge sagt aus, wie viel Liter Wasser die Gartenpumpe in einer Stunde befördert. Eine hohe Fördermenge ist von Vorteil, um die angegebene Förderhöhe schnell zu bedienen. Ein Gerät mit einem starken Motor und einer hohen Leistung erreicht automatisch eine hohe Fördermenge.
Bei der Frage, welche Fördermenge Sie benötigen, sind die Größe Ihres Gartens und des Wasserbehälters ausschlaggebend. Die meisten GartenbesitzerInnen werden mit einer Pumpe zufrieden sein, die eine Fördermenge von rund 4.000 Litern pro Stunde aufweist.
Wenn Sie Ihr Bewässerungssystem aus einer Regentonne speisen, reicht eine Pumpe mit einer relativ geringen Fördermenge von 3.500 Litern aus. Bei einem großen Pool sollte sie eher 4.000 Liter und mehr betragen.
Die Preisfrage
In der Regel stellt die Anschaffung einer Gartenpumpe keine größere Investition dar. Gemessen am Nutzen lohnt sich der Kauf also allemal. Die meisten Modelle liegen im Preisbereich zwischen 70 und 100 Euro. In dieser Preiskategorie sind viele solide Geräte zu finden. Sehr günstige Ausführungen kosten mitunter nur rund 50 Euro. Hier muss aber oft eine geringere Leistung in Kauf genommen werden. Viele besonders leistungsstarke Pumpen kosten ab 100 Euro aufwärts. Gartenpumpen sind einfache Maschinen mit wenigen Features, weshalb Sie nicht mehr als 200 Euro in ein solches Gerät investieren sollten.
Zubehör
Beim Kauf einer Gartenpumpe sollten Sie darauf achten, welches Zubehör im Lieferumfang enthalten ist. In der Regel liegen dem Produkt Anschlussadapter, Schraubverschlüsse und eine Befestigung für den Schlauch bei. Diese Teile bestehen in der Regel aus Kunststoff; robustere Verbindungen aus Edelstahl können im Baumarkt nachgekauft werden.
Eine für die Inbetriebnahme unabdingbare Komponente fehlt allerdings so gut wie immer: der Ansaugschlauch. Wenn dieser bereits enthalten ist, ist das ein großer Pluspunkt. In den meisten Fällen muss der Ansaugschlauch allerdings separat erworben werden. Er kostet bis zu 40 Euro.
So wird eine Gartenpumpe angeschlossen
Eine Gartenpumpe zu installieren, ist nicht sonderlich schwierig und gelingt in wenigen Schritten. Dennoch sollten Sie immer in die Betriebsanleitung des Produktes schauen, um Fehler zu vermeiden.
An die Gartenpumpe werden zwei Schläuche angeschlossen, ein Saug- und ein Förderschlauch. Ersterer saugt das Wasser an, zweiterer befördert es an sein Ziel. Wenn die Schläuche ordnungsgemäß an die Pumpe angebracht sind, wird der Saugschlauch ins Wasser gelegt und der Förderschlauch so positioniert, dass das Wasser zum gewünschten Ort gelangt. Dabei ist es wichtig, beide Schläuche ohne Knicke zu verlegen.
Die Gartenpumpe fördert das Wasser nur effektiv, wenn sich keine Luft im Schlauch befindet. Daher ist es ratsam, alle Anschlüsse mit Teflon-Tape abzudichten. Das gilt insbesondere für die Anschlussstelle des Förderschlauchs.
Pflege und Wartung einer Gartenpumpe
Gartenpumpen sind relativ einfache Geräte und daher in der Regel wartungsarm. Im Idealfall leisten sie viele Jahre lang ihre Dienste. Dennoch ist – wie bei allen Maschinen – der Lebensdauer ein gewisses Maß an Pflege zuträglich. Mindestens einmal im Jahr sollte eine umfassende Reinigung erfolgen, da sich die Pumpe mit der Zeit mit Partikeln zusetzt. Aufgrund der hohen Menge an befördertem Wasser sind solche Ablagerungen unvermeidlich. Auch wenn die Funktionalität der Pumpe eingeschränkt ist, ist eine Reinigung oft die Lösung des Problems.
Die Reinigung einer Gartenpumpe ist einfach und bedarf keiner großen handwerklichen Kenntnisse. Ziehen Sie dennoch die Gebrauchsanleitung Ihres Geräts zurate, bevor Sie mit der Reinigung beginnen. Vor der Wartung muss die Gartenpumpe unbedingt vom Stromnetz getrennt werden. Für die jährliche Reinigung wird die Pumpe in alle Einzelteile zerlegt, die mit klarem Wasser abgespült werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann zusätzlich zu einem milden Reinigungsmittel gegriffen werden.
Von besonderer Bedeutung ist die Reinigung des Filters. Bei der Reinigung dieses empfindlichen, wichtigen Bauteils ist Vorsicht geboten, damit es nicht beschädigt wird. Wichtig ist auch, dass die beiden Schläuche von Ablagerungen und Verunreinigungen befreit werden.
Die Lagerung der Pumpe ist ebenfalls relevant für die Erhaltung ihrer Funktion. Bevor sie über den Winter eingelagert wird, ist es wichtig, die Pumpe vollständig zu entleeren. Wasser, das in der Maschine gefriert, kann zu Schäden führen. Eine Überwinterung im Freien ist daher alles andere als empfehlenswert. Für die Einlagerung ist daher ein trockener und frostfreier Standort zu wählen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Gartenpumpen nicht selbst getestet.
Wer zuverlässige Produkttests sucht, wird oft bei der Stiftung Warentest fündig. In puncto Gartenpumpen-Tests ist das leider nicht der Fall, da sich die PrüferInnen des Verbraucherinstituts bisher nicht mit den Geräten auseinandergesetzt haben. Das Gleiche gilt für das Verbrauchermagazin ÖKO TEST.
Ein Test findet sich zwar beim Heimwerken-Magazin selbst, da er allerdings aus dem Jahr 2012 stammt, ist er alles andere als aktuell. So sind viele Modelle aus dem Gartenpumpen-Test, darunter auch der Testsieger BPE 5000/55 von Kärcher nicht mehr im Handel erhältlich. Der Test kann also höchstens als Orientierungshilfe dienen und einen Eindruck davon vermitteln, welche Hersteller in der Vergangenheit gute Gartenpumpen produziert haben.
Teaserbild: © Suriyan / stock.adobe.com | Abb. 1–2: © Netzsieger | Abb. 3: © Dmitrii / stock.adobe.com | Abb. 4: © Stefan Werner / stock.adobe.com | Abb. 5: © Suriyan / stock.adobe.com
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