Webseiten bequem hosten lassen
- Webhosting ermöglicht es Privatpersonen oder UnternehmerInnn, auch ohne programmier- und IT-Kenntnisse kostengünstig ihre eigene Website online zu stellen.
- Der Webhosting-Anbieter stellt einen bestimmten Serveranteil an Webspace, eine dauerhafte Internetanbindung und die Administration der Serveranlage bereit.
- Wichtige Auswahlkriterien für das passende Hostingpaket sind Speicherplatz, Server, Inklusiv-Domains, SSL-Zertifikate und die Anzahl an Datenbanken.
- Wer auf besonders zuverlässige Performance und Leistung angewiesen ist, sollte ein individuelles Service-Level-Agreement aushandeln.
- Shared Hosting ist im Vergleich zu VPS-, Cloud-Server- oder Dedicated-Server-Lösungen die günstigste Variante und für viele AnwenderInnen ausreichend.
Unsere Testsieger
Im Test der Shared-Webhosting-Anbieter setzt sich das Business-Paket von IONOS gegen die Konkurrenz auf dem hart umkämpften Markt durch. Das Angebot des deutschen Providers zeigt in keiner der vier Bewertungskategorien „Paketumfang“, „Performance“, „Datensicherheit und Kundenservice“ und „Tarife und Konditionen“ eklatante Schwächen und macht insgesamt einen kompletten Eindruck. Vor allem in den Bereichen Datensicherheit und Kundenbetreuung überzeugt uns das Konzept des deutschen Providers auf ganzer Linie.
Mit umfangreichen Hosting-Paketen zu fairen Preisen und einer starken Performance reiht sich der Anbieter STRATO nur knapp dahinter auf dem zweiten Platz ein. STRATO punktet darüber hinaus mit einer hohen Datensicherheit, zu der unter anderem die deutschen Rechenzentren beitragen.
Leistungsstark und zugleich flexibel präsentiert sich das Angebot unseres Drittplatzierten webgo. KundInnen haben die Auswahl zwischen HDD- und SSD-Hostingpaketen. Jeder Kunde beziehungsweise jede Kundin erhält einen eigenen Apache-Webserver und eine zugesicherte Rechenleistung. Dies und der reichhaltige Funktionsumfang spiegeln sich allerdings auch in einem etwas höheren Preis wider.
Der eigene Internetauftritt dank Webhosting
Der eigene Blog oder die eigene Website, die sich dem liebsten Hobby widmet – das Internet ist nicht nur den Inhalten kommerzieller Betreiber oder großer Unternehmen vorbehalten. Immer mehr Privatpersonen sind WebmasterInnen ihres eigenen kleinen Internetauftritts. Die Gründe, eine Homepage zu erstellen, sind dabei so verschieden wie ihre Erstellenden selbst. Manchem liegt die Präsentation seines privaten Freizeitinteresses am Herzen, andere veröffentlichen selbst geschriebene Texte oder Bildergalerien auf einem Blog, wieder andere teilen Urlaubs- und Familienfotos mit Freunden oder verkünden der Welt Informationen des eigenen Sportvereins. Auch betreiben immer mehr Menschen als Nebenerwerb einen kleinen Onlineshop oder empfehlen Produkte, die sie zur Ausführung ihres Hobbys selbst nutzen.
Möglich ist all dies dank anwenderfreundlicher Tools und Dienstleistungen. Website-Baukästen und Webhosting-Services, die den nötigen Webspace zum Speichern und Abrufen der Inhalte bereitstellen, kosten kein Vermögen mehr, sondern sind bereits für wenige Euro pro Monat zu haben. Sie ermöglichen es allen Interessierten auch ohne Vorkenntnisse, die eigene Website mit dynamischen Inhalten frei nach Wunsch zu designen und der Weltöffentlichkeit zu präsentieren.
Das Geschäft mit dem Webspace für alle boomt und immer neue Webhosting-Dienstleister drängen auf den Markt. Das kommt den VerbraucherInnen zugute, denn die Tarifpakete aller Anbieter werden immer umfangreicher, während die Kosten sinken. Andererseits haben Interessenten die Qual der Wahl. Alle Optionen klingen in der Eigenwerbung der verschiedenen Serviceanbieter großartig und komplett.
„Rundum sorglos“ lautet die Botschaft, die jeder Provider proklamiert. Dazu locken allerorten günstige Aktions- und Einsteigerangebote. Dennoch oder gerade deshalb lohnt es sich für angehende und fortgeschrittene WebmasterInnen zu fragen:
- Worauf kommt es bei der Auswahl des passenden Anbieters und Tarifpakets konkret an?
- Welche Pakete eignen sich für mein Webprojekt?
- Was sollte ein Webhosting-Paket mindestens enthalten?
- Wo können versteckte Kostenfallen lauern?
- Ist mein Tarifplan (noch) die optimale Lösung?
- Gibt es ernst zu nehmende kostenfreie Alternativen?
Webhosting: Was es ist und wozu man es braucht
Webhosting-Services bieten für alle angehenden WebmasterInnen einen entscheidenden Vorteil: Es sind keinerlei technisches Vorwissen, Programmierkenntnisse oder tiefergreifendes Know-how nötig, um den Internetauftritt einer breiten Besucherschaft im World Wide Web zu präsentieren.
Was bietet der Webhoster?
Der Service-Provider, auch als Host, Webhost, Hoster oder Webhoster bezeichnet, stellt im Rahmen einer Dienstleistung nicht nur den nötigen Speicherplatz für die Website der KundInnen zur Verfügung. Der Service umfasst zudem grundsätzlich folgende Punkte:
- Webspace als Speicherplatz auf den Serveranlagen in Rechenzentren des Anbieters
- Dauerhafte Internetanbindung, die die Abrufbarkeit der Daten für BesucherInnen ermöglicht
- Gewährleistung der Aktualität, Sicherheit und Performanz der Server und des Rechenzentrums (Administration)
- Benutzeroberfläche, die eine einfache Verwaltung der Internetpräsenz ermöglicht
Meist enthalten die Pakete zudem Zugriff auf Content-Management-Systeme, wie WordPress, Joomla! oder Drupal, beziehungsweise Website-Baukästen, mit denen die WebmasterInnen ihre Internetseite unkompliziert selbst zusammenstellen und designen, ohne komplizierte Programmiersprachen beherrschen oder vorab die Kompatibilität externer Tools zum Hosting-System prüfen zu müssen. WebmasterInnen benötigen also nichts weiter als ihre eigenen Inhalte und einen PC mit Internetanbindung, um ihre Website zu unterhalten und zu präsentieren.
Wie funktioniert die Webhosting-Dienstleistung?
WebmasterInnen laden die Dateien, aus denen ihre Website besteht, auf die Serveranlagen des Providers hoch und speichern sie dort auf ihrem Webspace ab. Das umfasst sämtliche Texte, Bilder, Videos, Befehle und Skripte. Ein CMS oder Datenbanksystem erstellt hieraus das gewünschte Frontend. Dieses ergibt den Gesamtentwurf der Website, die Besuchende durch Eingabe der URL in die Adresszeile des Browsers wiederum von den Servern des Webhosters abrufen können.
Bei den standardisiert als „Webhosting“ angebotenen Dienstleistungen handelt es sich in aller Regel um Managed-Shared-Hosting-Modelle. Dabei teilen sich mehrere KundInnen mit ihren Webprojekten den Speicherplatz und die Leistung eines einzelnen physischen Servers. So sind die günstigen Preise für die Bereitstellung des Service überhaupt erst möglich, denn nicht nur die Ressourcen, sondern auch die Kosten für die Anschaffung, den Betrieb und den Unterhalt des Servers teilen sich die KundInnen.
Je nach Webhosting-Tarif variieren dabei einige Aspekte der Server-Nutzung:
- Wie viele KundInnen teilen sich einen Server?
- Wie viel Rechenleistung steht jedem Kunden oder jeder Kundin zu?
- Wird eine bestimmte Mindestleistung zugesichert?
- Wie viel Webspace steht den einzelnen KundInnen zu?
- Wie stark sind die verschiedenen Projekte voneinander abgeschirmt?
Welche Vorteile bietet Webhosting?
- Kostensparend: Keine Anschaffungs-, Unterhalts- und Wartungskosten für den Server
- Aufwandslos: Bei Managed-Servern obliegt die gesamte Serveradministration allein dem Webhoster, KundInnen müssen sich um nichts kümmern
- Aktuell: Hardware immer auf dem neuesten Stand
- Leistungsstark: Starke Serverperformance zum günstigen Preis
- Zeitsparend: Der Service steht ohne aufwendige Servereinrichtung und Aktualisierungen direkt nach der Buchung zur Verfügung
- Einsteigerfreundlich: Paketausstattung mit Tools zur Website-Erstellung und -Verwaltung
Mit einem Webhosting-Anbieter aus unserem Vergleich genießen EinsteigerInnen die zahlreichen Vorteile gegenüber der Option, die Inhalte der Website auf einem eigenen Server zu betreiben.
Den richtigen Webhosting-Anbieter finden
Das passende Hosting-Angebot zu finden, ist aufgrund der Fülle verschiedener Anbieter und Tarifoptionen kein ganz leichtes Unterfangen. Da lohnt sich nicht nur ein bloßer Preisvergleich, sondern insbesondere ein genauerer Blick auf die in den Paketen enthaltenen Leistungen.
Der Server
Der Server ist das Herzstück einer jeden Webhosting-Dienstleistung, da er nicht nur den Webspace beherbergt, sondern zudem den größten Einfluss auf die Performance der Website ausübt. Je schneller der Server in der Lage ist, eine Website für BesucherInnen auszuliefern, desto angenehmer ist die UserInnen-Experience. Das ist in jedem Fall von Vorteil für den Webmaster oder die Webmasterin.
Serverleistung
Die Leistung eines Servers beziehungsweise die Performance einer Webhosting-Dienstleistung ist, neben der Architektur der Seite selbst, dafür verantwortlich, wie schnell BesucherInnen die Internetseite nach Eingabe der URL angezeigt bekommen. Einfluss auf die Leistung hat eine große Anzahl verschiedener Parameter. Die wichtigsten darunter sind:
- Art der Festplatten (HDD oder SSD)
- Anbindung des Rechenzentrums an zentrale Internetknotenpunkte
- Nutzung eines Content-Delivery-Network (CDN)
- Anzahl der Kundenprojekte, die der Server hostet
- Anzahl der KundInnen pro CPU-Kern
- Art der Abgrenzung der verschiedenen Kundenprojekte voneinander
- Vorhandensein und ggf. Höhe einer RAM-Kapazitäts-Zusicherung
- Alter der Hardware
All diese Aspekte tragen wesentlich zu einer guten Performance bei. Welche Werte WebmasterInnen hier im Einzelnen erwarten dürfen, hängt von ihren individuellen Ansprüchen und Absprachen mit dem Provider ab. Allerdings ist es immer ein gutes Zeichen, wenn ein Provider performancerelevante Kennzahlen in seinem Angebot transparent kommuniziert und nicht versucht, diese zu verschweigen.
Finden sich noch immer mehrheitlich Angebote, die Daten auf Serveranlagen mit HDD-Festplatten speichern, ist inzwischen klar ein Trend zu den leistungsstärkeren SSD-Speichermedien feststellbar. Einige Provider offerieren auch eine Art „Hybridlösung“ aus HDD-Webspace und zusätzlichem SSD-Speichervolumen für die Datenbanken. Tarife, die Speicherung auf SSD-Festplatten beinhalten, sind meist teurer oder bieten weniger Webspace als vergleichbare HDD-Tarife, allerdings profitieren Webmaster von höheren Zugriffsgeschwindigkeiten und WebbesucherInnen von schnelleren Seitenladezeiten.
Servererreichbarkeit
Gute Webhoster achten auf eine hohe Verfügbarkeit ihrer Serveranlagen. Wegen obligatorischer Wartungsmaßnahmen, Aktualisierungen und stets möglicher Störungen ist es allerdings unmöglich, eine hundertprozentige Serververfügbarkeit zu gewährleisten. Die Provider geben in aller Regel die Serververfügbarkeit in ihren AGB oder in einem einsehbaren SLA-Entwurf in Form eines Prozentwertes an. Einige Provider werben offensiv mit hohen Serververfügbarkeitsraten von 99,9 Prozent oder mehr.
SLA
Ein Service Level Agreement ist ein Rahmenvertrag zwischen Kunde oder Kundin und Webhoster. Es regelt neben der Verfügbarkeit der Leistung beispielsweise auch die maximal zulässige Reaktionszeit und Behebungsdauer bei Störungen oder den Umfang der Vertragsstrafe, sollte der Provider seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Auf ein wasserdichtes und für KundInnen vorteilhaftes SLA sollten alle angehenden WebmasterInnen vor Vertragsabschluss pochen.
Klingen vor allem für EinsteigerInnen und Unerfahrene 99,90 Prozent Verfügbarkeit im Jahr zunächst hervorragend, bedeutet dies bereits eine Downtime von bis zu zehn Minuten und zehn Sekunden pro Woche im Durchschnitt. Die Verfügbarkeitsangabe bezieht sich allerdings in der Regel auf das Jahresmittel. Der Server dürfte also durchaus für mehrere Stunden am Stück ausfallen, solange die gesamte Downtime im Jahr nicht acht Stunden und sechsundvierzig Minuten überschreitet – der Provider kommt seinen Verpflichtungen gemäß dem SLA nämlich bis zu diesem Wert vollumfänglich nach. Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Server tatsächlich so lange ausfallen wird. Ohnehin geben die meisten Webhoster im Rahmen des SLA eine geringere Verfügbarkeit an, um im Ernstfall einen Puffer zu haben und nicht gegen die Vereinbarungen zu verstoßen.
Serververfügbarkeit | Maximale Downtime/Jahr | Downtime/Monat (Durchschnitt) | Downtime/Woche (Durchschnitt) |
99,99 % | 53 min | 4 min 19 s | 1 min 1 s |
99,90 % | 8 h 46 min | 44 min | 10 min 10 s |
99,50 % | 43 h 48 min | 3 h 39 min | 50 min 24 s |
99,00 % | 87 h 36 min | 7 h 18 min | 101 min |
WebmasterInnen sollten dennoch auf eine möglichst hohe Verfügbarkeitszusicherung Wert legen, denn nur wenn der Webhoster den im SLA angegebenen Verfügbarkeitswert unterschreitet, haben sie im Ernstfall eine rechtliche Grundlage, Ansprüche gegen den Service-Anbieter geltend zu machen. Mindeststandard sollte eine Verfügbarkeit von 99,90 Prozent sein.
Vor allem WebmasterInnen, deren kommerzieller Erfolg von einer hohen Erreichbarkeit ihrer Website abhängig ist, sollten auf eine möglichst hohe Serververfügbarkeit achten: Jede Minute, in der eine kommerzielle Website nicht erreichbar ist, bedeutet nicht nur einen direkten Umsatzverlust, sondern zieht mitunter einen nachhaltigen Reputationsverlust nach sich.
Ein weiterer Aspekt ist im Sinne der Datensicherheit und Verfügbarkeit der eigenen Inhalte beachtenswert: Es ist von Vorteil, wenn der Webhoster eine redundante Datenspeicherung durchführt. Dabei speichert er die Daten nicht nur einfach auf einer Serveranlage, sondern mehrfach auf verschiedenen Servern im selben Rechenzentrum ab. Ein einzelner Serverausfall würde also nicht dazu führen, dass die Website unerreichbar wird. Noch besser ist eine georedundante Datenspeicherung, bei der die Daten zwischen verschiedenen Rechenzentren gespiegelt werden. In diesem Fall kommt es selbst dann nicht zu einer Verfügbarkeitslücke, wenn ein gesamtes Rechenzentrum von einem Ausfall betroffen ist.
Serverstandort
Optimal ist es, wenn sich die Serveranlagen des Webhosters in Rechenzentren in Deutschland befinden. Dies ist nicht nur für die Seitenladegeschwindigkeit von Vorteil, da die Daten für Up- und Download einen kurzen „Weg“ zurücklegen müssen, sondern auch wegen der hierzulande strengen Datenschutzstandards empfehlenswert. Gerade wer im Rahmen eines kommerziellen Website-Projekts mit anvertrauten Kundendaten arbeitet, hat für höchste Datensicherheit zu sorgen und haftet gegebenenfalls im Falle des Datenverlustes und -missbrauchs.
Betreibt ein Webhoster seine Server in Deutschland, gibt er das in aller Regel auf seiner Website an und stellt die im Rechenzentrum verwendete Hardware und die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen in transparenter Weise vor. Fehlen diese Angaben, ist Vorsicht geboten.
Hauptsache Speicherplatz
Neben dem Preis ist die Höhe des Webspace in einem Tarifpaket meist die prominenteste Angabe. Der Begriff „Webspace“ beschreibt den physischen Speicherplatz, den ein Webhoster seinen KundInnen auf einem Server zur Ablage seiner Website-Daten zuteilt. Je mehr Webspace, desto höher bei allen Anbietern der Preis. Ein genauerer Blick lohnt jedoch oft, gerade bei vermeintlich günstigen Angeboten: Viele Provider geben ein Gesamtspeichervolumen an, das der Webmaster oder die Webmasterin auf Web- und Mailspace aufteilen muss, andere listen hingegen beides separat.
Mailspace
Als Mailspace bezeichnet man den Speicherplatz auf dem Server des Providers, der für die Gesamtheit aller verfügbarer E-Mail-Postfächer vorgesehen ist. Auf diesem werden eingehende und ausgehende Mails gespeichert.
Wie viel Speicherplatz eine Website benötigt, hängt letztendlich von der Dateimenge und Dateigröße der Komponenten ab, aus denen die Seite aufgebaut wird. Ein reiner Textblog beispielsweise benötigt kaum Webspace, ein Videoblog oder ein Onlineshop mit Video-Tutorials hingegen fordert schnell etliche Gigabyte. PrivatnutzerInnen kommen in aller Regel jedoch mit den Starter- oder den nächsthöheren Tarifen problemlos aus.
Wer den Bedarf an Speicherkapazität noch nicht abschätzen kann oder wer sich sicher ist, dass sein oder ihr Webprojekt mit der Zeit wachsen wird, sollte darauf achten, dass der Provider während der Vertragslaufzeit eine freie Skalierbarkeit der Speicherkapazität oder die Möglichkeit eines Upgrades in ein nächsthöheres Paket ohne allzu großen Kostenaufwand ermöglicht.
Traffic
Traffic im Zusammenhang mit Webhosting bezeichnet das Datentransfervolumen, das entsteht, sobald der Webmaster Daten auf den Server hochlädt (Upload) und BesucherInnen die Daten vom Server durch die Eingabe der URL abrufen (Download). Waren früher noch Begrenzungen dieses Volumens in günstigeren Hosting-Tarifen üblich, sind heute längst alle Tarife mit einer „Transfer-Flat“, unlimitiertem Traffic oder unbegrenztem „Inklusiv-Traffic“ ausgestattet. Sollte ein Anbieter keine Traffic-Flatrate bieten, ist von dem Angebot unbedingt Abstand zu nehmen.
Jedes Haus braucht eine Adresse: Inklusiv-Domains
Bietet das Webhosting der Website im übertragenen Sinne ein Dach über dem Kopf, so ist die Domain die Adresse des Hauses, ohne die Besuchende es nicht finden würden. Eine oder mehrere Domains sollten also in einem Webhosting-Paket dauerhaft inklusive sein. Oft ist die Auswahl dabei auf eine kleinere Anzahl an verschiedenen Domainendungen, den sogenannten Top-Level-Domains (TLDs), beschränkt. KundInnen wählen dann aus den gängigsten Domainendungen wie .com, .de, .net, .eu, .org und .biz. Enthält ein Webhosting-Tarif keine Inklusiv-Domain oder ist diese nur für einen bestimmten Zeitraum inklusive, ist Vorsicht geboten: Die separate Zubuchung einer Domain lassen sich die Provider, je nach Domainendung, gern einiges kosten.
Eine Inklusiv-Domain bezeichnet einen frei wählbaren Second-Level-Domain-Namen in Verbindung mit einer Auswahl an Top-Level-Domains. Mögliche Subdomains sind oft nicht limitiert, Subdirectories ohnehin nicht. Für eine https-verschlüsselte Verbindung braucht es ein SSL-Zertifikat. Es gibt grundsätzlich drei Arten von Top-Level-Domains:
- Länderspezifische TLDs, auch country-code TLDs oder ccTLDs: Die Domainendung ist einem bestimmten Land zugeordnet, beispielsweise .de, .at, .ch oder .uk
- Allgemeine TLDs, auch generic TLDs oder gTLDs: Die Domainendung ist keinem bestimmten Land zugeordnet, beispielsweise .com, .net, .org oder .biz
- Neue TLDs, auch new TLDs oder nTLDs, zeigen Marken, Produktgruppen, Branchen oder geografische Zugehörigkeit an, beispielsweise .berlin, .beer, .book oder .business
Viele Provider limitieren die Anzahl maximal möglicher Subdomains, die ein Webmaster oder eine Webmasterin für eine Domain anlegen darf. Allerdings sollte dies kein Ausschlusskriterium darstellen, da die Grenzen sehr hoch angesetzt sind. Nützlich sind Subdomains beispielsweise, wenn ein User beziehungsweise eine Userin mehrere thematisch abgegrenzte Bereiche unter einer Domain betreiben möchte, beispielsweise einen Blog, ein Forum, einen Shop und ein Wiki. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Filialseiten eines Unternehmens, die jeweils unter einer Subdomain beherbergt werden.
Wem die Registrierung einer Domain bei seinem Webhoster zu teuer ist oder wer bereits eine Domain besitzt und sie zu einem neuen Webhoster umziehen möchte, sollte vorher prüfen, ob der neue Hoster das Aufschalten externer Domains prinzipiell erlaubt und ob er dafür Gebühren erhebt.
E-Mail-Hosting
E-Mail-Hosting für E-Mail-Konten mit domainspezifischer Endung ist in allen Webhosting-Paketen standardmäßig inkludiert. Für PrivatanwenderInnen sollte die Anzahl der enthaltenen Mailkonten und die Größe des Mailspace kein Problem darstellen. Wer jedoch eine kommerzielle Website betreiben und alle Mitarbeiter mit einer eigenen Mail-Adresse ausstatten möchte, sollte auf eine angemessene Anzahl möglicher Konten achten. Bei einigen Providern ist die maximale Postfachgröße festgelegt, bei anderen ist sie insgesamt frei oder zumindest frei aus einem Maximalkontingent heraus skalierbar. Die Unterstützung der Übertragungsprotokolle IMAP und POP3 ist längst Standard.
Datenbanken und PHP
Die Daten, die der Webmaster oder die Webmasterin auf dem Server ablegt und die miteinander verknüpft das Bild einer abrufbaren Website ergeben, sind in Datenbanken organisiert. Dabei bedienen sich die meisten Anbieter des relationalen Datenbanksystems MySQL. Selten findet auch ergänzend oder alternativ dazu das System MariaDB Anwendung. Alle CMS wie Joomla!, WordPress oder TYPO3 operieren ebenfalls auf Basis eines Datenbanksystems. Dementsprechend sollten WebmasterInnen darauf achten, dass genügend Datenbanken im Webhosting-Paket inkludiert sind. Bereits die Starter-Tarife enthalten allerdings ausreichend Datenbanken, um problemlos eine Privatwebsite zu betreiben. Fünf Datenbanken sollten es mindestens sein, um etwas Spielraum zu haben. Einige Anbieter hosten die Datenbanken auf schnellen SSD-Festplatten. Das hat den Effekt, dass sowohl der Upload von Dateien als auch der Download beim Aufruf der Website schneller vonstattengehen.
Dynamische Website-Projekte bedürfen zudem des Einsatzes der Skriptsprache PHP. Der Betrieb eines CMS ist ebenfalls nicht ohne aktuelle PHP-Versionen möglich. Neben der aktuellen Version 7.3 sollten auch noch Vorversionen unterstützt werden, um nicht zwingend sofort bei Neueinführung eines neuen Standards die gesamte Website umrüsten zu müssen. In ihren Tarifpaketen weisen Anbieter bisweilen verschiedene PHP-Memory-Limits aus. Das ist das Arbeitsspeicherlimit für PHP-Skripte. Das Limit des Anbieters sollte für das gewünschte CMS ausreichend sein. TYPO3 und WordPress beispielsweise benötigen mindestens 128 Megabyte PHP Memory-Limit, um reibungslos zu funktionieren. Einige Provider erlauben es, den Arbeitsspeicher flexibel zu skalieren und so dem Bedarf anzupassen. Das ist natürlich die Optimallösung.
Für ExpertInnen: Entwickler-Tools
Für fortgeschrittene WebmasterInnen sind weitere Features sinnvoll. Dazu zählt die Möglichkeit, auf die Konfigurationsdatei .htaccess zuzugreifen. In dieser Konfigurationsdatei können Nutzende Einstellungen in PHP und im Webserver vornehmen. Beispielsweise führen sie so folgende Aktionen durch:
- Verzeichnisschutz festlegen
- Umleitungen von Seiten oder Domains definieren
- Zugriffsrechte für Dateien festlegen
- PHP-Memory-Limit erhöhen
- Websitezugriff für bestimmte IP-Adressen blockieren
Nützlich sind zudem Cronjobs, die in den meisten Webhosting-Paketen in einer gewissen Anzahl inbegriffen sind.
Cronjobs
Die Komponente „Cron“ in der Bezeichnung „Cronjob“, manchmal auch „Cron-Deamon“ genannt, steht für „command run on notice“, was im Deutschen etwa mit „Befehl wird auf Benachrichtigung ausgeführt“ übersetzt werden kann. Zudem rekurriert das Akronym auf den altgriechischen Gott der Zeit, Chronos.
Über Cronjobs lassen sich wiederkehrende Aufgaben und Aktionen automatisieren, sodass sie ohne weiteres Zutun des Webmasters in bestimmten Intervallen ausgeführt werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und umfassen beispielsweise:
- Bereinigung von Datenbanken
- Sicherung von Datenbanken
- Erfassung von Besucherstatistiken eines Webservers
- Versand von Newslettern
Tools und Produkte
Wer ein Webhosting-Paket bucht, erhält in der Regel nicht nur bloßen Webspace, Datenbanken, eine Domain und Mail-Features, sondern auch eine Reihe an Apps, Anwendungen und anderen nützlichen Tools, die ihm bei der Gestaltung und Verwaltung der Website helfen. Meist stehen diese Tools als Module für die One-Click-Installation im Admin-Bereich des Webhosters bereit. NutzerInnen entscheiden sich lediglich für die gewünschten Tools und richten sie mit einem Klick ein. Wer seine Homepage also beispielsweise mit WordPress erstellen möchte, sollte vorab prüfen, ob der Webhoster der Wahl dieses Content-Management-System für die One-Click-Installation anbietet.
CMS
Ein Content-Management-System dient zur Erstellung, Organisation und Bearbeitung von webbasierten Inhalten. Über die grafische Benutzeroberfläche eines CMS können Nutzende ohne umfangreiche HTML- und Programmierkenntnisse ihre Website individuell entwerfen, mit Inhalten bestücken und diese verwalten. Zu den bekanntesten CMS zählen WordPress, Joomla!, TYPO3 und Drupal. Im Vergleich zu Homepage-Baukästen bietet ein CMS deutlich mehr Raum zur Individualisierung des Designs und der Funktionalität der Website.
Homepage-Baukästen
Schnell und unkompliziert erlaubt ein Homepage-Baukasten die Erstellung der eigenen Website anhand vorgefertigter Design-Templates. Per Editor lassen sich Texte, Videos, Bilder und andere Elemente per Drag-and-drop einpflegen und anordnen. Selbst für gänzlich Unerfahrene ist die Bedienung intuitiv. Durch die vorgefertigten „Bauelemente“ sind der Individualisierung der Website allerdings auch funktionale und gestalterische Grenzen gesetzt. Für fortgeschrittene WebmasterInnen empfiehlt sich daher eher die Nutzung eines CMS. Homepage-Baukästen zählen nur selten zum Standardrepertoire eines Webhosting-Pakets. Oft sind sie als separate Produktlinien buchbar.
Onlineshop-Systeme
Im Grunde genommen funktionieren Onlineshop-Systeme ähnlich wie CMS oder Homepage-Baukästen, allerdings sind sie auf die Erstellung von Onlineshops spezialisiert. Die Einrichtung verschiedener Produktkategorien und eines Warenkorbs sowie die Implementierung eines Zahlungssystems sind hier dementsprechend vorkonfiguriert und leicht umsetzbar. Bekannte Shop-Systeme sind Magento, Shopware, Gambio oder PrestaShop.
Statistikprogramme
Zum Standardrepertoire der Webhosting-Admin-Panels zählen mehr oder minder umfangreiche Tools zur statistischen Auswertung der Website-Aufrufe, Verweildauer und des Klickverhaltens der WebsitebesucherInnen. Diese Tools helfen nicht nur, einen Überblick über die Aktivitäten der BesucherInnen zu gewinnen, sondern bieten auch eine Grundlage für die Optimierung der Website oder von Website-Bereichen. Einige Provider bieten zusätzlich SEO-Tools, die WebmasterInnen helfen, ihre Website in Suchmaschinen höher einstufen zu lassen. Zugriffe durch Bots erkennen WebmasterInnen anhand der Statistiken leichter und können so entsprechende Gegenmaßnahmen treffen.
Cloud-Speicher
Immer häufiger enthalten Webhosting-Pakete neben Web- und Mailspace auch zusätzliches Speichervolumen in der Cloud. Hier können WebmasterInnen Daten beliebiger Art, also Dokumente, Videos, Fotos oder Musikdateien verwahren und von überall und beliebigen Endgeräten aus auf die Daten zugreifen. So ist das Hinzufügen von neuen Inhalten auf die Website auch unterwegs mit dem Smartphone möglich und der heimische PC wird nicht mit dem Speichern von Website-Inhalten belastet.
Administrationssoftware
Um die Funktionen und Tools der Webhosting-Dienstleistung möglichst unkompliziert in Anspruch nehmen und eine Website effizient verwalten zu können, stellen Webhoster eine Administrationssoftware, gewissermaßen ein zentrales Bedien-Panel, bereit. Wer die Möglichkeit hat, ein Webhosting-Paket kostenfrei zu testen, sollte auf eine einfache Bedienbarkeit, geschickte Benutzerführung und klare Menüstruktur Wert legen. Das Panel ist die Schaltzentrale für die Domainverwaltung, E-Mail-Funktionalität, Datenbankenverwaltung und allgemeine Einstellungen.
FTP-Programme und -zugänge
Über einen File-Transfer-Protocol-Client lädt der Webmaster oder die Webmasterin Dateien auf den Server hoch, herunter, benennt sie um oder löscht sie. Jede Person, die Inhalte auf die Website hochladen oder sie bearbeiten möchte, benötigt also einen FTP-Zugang. Reicht für PrivatanwenderInnen ein FTP-Zugang aus, empfiehlt sich für Unternehmen ein Zugang pro MitarbeiterIn, der oder die auf die Website zugreifen können soll. Dank FTP-Zugang ist eine schnelle Datenübertragung zwischen Eingabegerät und Webserver möglich. Zu den beliebtesten Open-Source-FTP-Anwendungen zählen FileZilla, Transmit, Cyberduck und SmartFTP.
Bedarfsanalyse
Um die Suche nach einem geeigneten Tarifpaket vorab einzugrenzen, lohnt es sich, vorab zu überlegen, was man zur Umsetzung des eigenen Website-Projekts genau benötigt. Hierfür ist es ratsam, die folgenden Fragen zu stellen:
- Wie viel Webspace benötigt meine Website voraussichtlich?
- Wie viele Domains möchte ich betreiben?
- Sollen für eine oder mehrere der Domains viele Subdomains eingerichtet werden?
- Wie viele Besucher wird die Website voraussichtlich anlocken?
- Wie viele E-Mail-Postfächer werde ich zur Umsetzung meines Projektes benötigen?
- Wie viele Domains und Subdomains sollten mit einer SSL-verschlüsselten Verbindung versehen werden?
- Will ich die Website mit einem herkömmlichen CMS, einem Homepage-Baukasten oder unter Einsatz von Skriptsprachen erstellen?
- Welche Skriptsprachen setze ich in meinem Webprojekt ein?
- Ist die Website von einer maximalen Verfügbarkeit abhängig oder sind gegebenenfalls einige Minuten Ausfallzeit pro Monat zu verschmerzen?
- Wie viele Datenbanken sind zur Umsetzung des Projekts notwendig?
- Sollen BesucherInnen im Ausland die Seite ebenso schnell aufrufen können wie im Inland?
- Lege ich Wert darauf, einen persönlichen Ansprechpartner beim Anbieterunternehmen zu haben?
- Wie hoch ist mein Monatsbudget für Webhosting-Dienstleistungen?
Natürlich wird kaum ein Webmaster oder eine Webmasterin all diese Fragen vor Beginn der Umsetzung seines oder ihres Projekts klar und eindeutig beantworten können. Dies ist auch nicht zwingend notwendig. Darum sollte der Webhoster seinen KundInnen stets die Möglichkeit bieten, entweder die Performance und den Webspace flexibel auch während der Vertragslaufzeit zu skalieren oder aber in ein größeres Tarifpaket zu wechseln. Wir empfehlen daher, mit einem kleineren Tarif zu beginnen und erst dann ein Upgrade vorzunehmen, wenn sich der Bedarf tatsächlich abzeichnet.
Wer bereits Inhaber einer Domain ist oder ein bestehendes Webprojekt zu einem anderen Anbieter umziehen möchte, sollte zusätzlich darauf achten, dass der neue Provider die Einbindung externer Domains erlaubt und sich die Kosten dafür in Grenzen halten. Bei einigen Providern ist dies prinzipiell nicht, bei anderen hingegen sogar kostenfrei möglich.
Wahl des Webhosting-Anbieters
Die Suche nach einem geeigneten Hosting-Anbieter ist nicht einfach. In vielerlei Hinsicht lauern Fallstricke oder versteckte Extrakosten. Wir zeigen auf, wo Provider für (durchaus sinnvolle) Features gern nochmal die Hand aufhalten und warum kostenfreie Webhosting-Dienstleistungen keine ernst zu nehmende Alternative zu professionellem Webhosting darstellen.
Sicherheit und SEO-Relevanz: SSL-Zertifikate
Eine SSL-verschlüsselte Verbindung mit dem Übertragungsprotokoll HTTPS ist längst nicht mehr nur auf solchen Websites obligatorisch, über die KundInnen ihre persönlichen Daten eingeben, Versand- und Zahlungsinformationen in einem Onlineshop. In vielen Webbrowsern gilt HTTPS inzwischen eher als Standard und unverschlüsselte Verbindungen lösen einen Warnhinweis aus.
Google und andere Suchmaschinen werten SSL als Qualitätsindikator und fassen diese für Website-BesucherInnen geschützte Datenübertragung als positives Rankingsignal auf. Der amerikanische Suchmaschinen-Gigant rät WebmasterInnen sogar explizit, von SSL-verschlüsselten Datenübertragungen Gebrauch zu machen.
Grundsätzlich gibt es in Webhosting-Paketen vier verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten mit SSL-Zertifikaten:
- Kein SSL-Zertifikat enthalten
- Ein Domain-SSL-Zertifikat enthalten
- Ein Wildcard-SSL-Zertifikat enthalten
- Möglichkeit zur Einbindung kostenfreier Let’s-Encrypt-Zertifikate
Ein Domain-SSL-Zertifikat befähigt den Webmaster oder die Webmasterin, lediglich eine Domain oder Subdomain mit einer SSL-Verschlüsselung zu versehen. Ein Wildcard-SSL-Zertifikat deckt eine Domain samt aller zugehöriger Subdomains mit einer Verschlüsselung ab. Die Möglichkeit, beliebig viele kostenfreie Let’s-Encypt-Zertifikate einzubinden, stellt die unkomplizierteste und kostengünstigste Variante dar.
Ist kein Zertifikat oder lediglich ein Domain-SSL-Zertifikat enthalten, sollten sich Webmaster vorab informieren, welche Zusatzkosten der Provider für weitere Zertifikate veranschlagt. Wird der Zukauf zu einem späteren Zeitpunkt notwendig, lauern gerade hier erhebliche Zusatzkosten. Wer plant, mehrere Domains mit einem Paket hosten zu lassen, wird auch mit einem Wildcard-SSL-Zertifikat keine großen Sprünge machen können und sollte ebenfalls die Preislisten des Providers für Zukauf von Zertifikaten prüfen.
Besondere Vorsicht ist bezüglich der Laufzeit des Zertifikates geboten: Ist die Laufzeit begrenzt, werden meist nach einem Jahr Verlängerungsgebühren fällig. Idealerweise ist daher die Laufzeit der Zertifikate ebenso wie jene der Domains unbegrenzt.
Sicherheitsfeatures: Back-ups, Viren- und Spamschutz
Automatisch von Anbieterseite erstellte Back-ups des Datenbestandes zählen zum Standardrepertoire der Mehrzahl der Webhoster. Genauer hinsehen sollten InteressentInnen allerdings trotzdem, um die folgenden Detailfragen zu klären:
- Wie oft erstellt der Provider Back-ups?
- Wovon genau erstellt der Provider Back-ups? Umfasst das FTP-Daten, Datenbanken und Mailspace oder nur Teilkomponenten?
- Wie lange bewahrt der Provider die Back-ups auf?
- Erhalten KundInnen bei Bedarf freien und kostenfreien Zugriff auf die Back-ups?
Sinnvoll ist es zudem, wenn KundInnen manuell Back-ups initiieren und sie über das Bedienpanel selbst wiederherstellen dürfen. Provider verstecken Zusatzkosten nämlich gern, indem sie Back-ups nur auf Anfrage herausgeben oder ein Back-up-Tool als Zusatzprodukt zum Webhosting-Paket verkaufen.
Ähnlich verhält es sich mit einem Anti-Malware- und Antivirus-Schutz. In der Regel bieten die Provider hierfür SiteLock an. In nicht allen Fällen jedoch ist es kostenfrei inbegriffen. Viele Provider verlangen für diese eigentlich unverzichtbare Komponente eine kostenpflichtige Zubuchung.
Hilfe bei Fragen und Problemen
Treten Probleme auf, hakt es an der Performance, fällt der Server doch einmal für längere Zeit aus oder sind Daten auf dem Server nicht mehr auffindbar, können sich WebmasterInnen glücklich schätzen, die einen kompetenten und verlässlichen Kundensupport im Rücken haben. Sind Probleme mit der Dienstleistung natürlich grundsätzlich ärgerlich, bedeuten sie für eine kommerzielle Website immer auch einen Umsatz- und Reputationsverlust. Vorteilhaft ist es daher, wenn der Provider auf möglichst vielen Kontaktwegen und rund um die Uhr erreichbar ist.
Kommerzielle Website-Betreibende profitieren zudem von einem persönlichen Ansprechpartner, der oder die die Bedürfnisse der KundInnen individuell kennt. Wir empfehlen, den Kundensupport eines Providers vor der Buchung eines Hosting-Paketes selbst zu testen, indem man ihn mit spezifischen Nachfragen konfrontiert.
Hierzulande auf der sicheren Seite
Der Unternehmenssitz und der Serverstandort des Webhosting-Providers entscheiden darüber, welche Rechtsgrundlage für Datenschutzbestimmungen greift. Die deutsche Datenschutz-Rechtsnorm gilt also nur dann vollumfänglich, wenn sich ein Unternehmen und sein Rechenzentrum innerhalb Deutschlands befinden. Liegen der Unternehmenssitz oder die Serveranlage innerhalb der Europäischen Union, greift europäisches Recht im Sinne der DSGVO.
Befinden sich die Anlagen allerdings außerhalb der EU, gelten die im jeweiligen Land bestehenden Datenschutzbestimmungen. Wer mit Kundendaten umgeht und diese Angaben über seine oder ihre Website speichert, sollte sich also erst darüber informieren, wo die Server des Providers stehen und wo sich der Hauptsitz des Hosting-Dienstleisters befindet.
Zu den bekanntesten deutschen Webhostern mit deutschem Serverstandort zählen:
- IONOS
- 1blu
- ALL-INKL.COM
- STRATO
- webgo
Daneben gibt es mit Host Europe und DomainFactory zwei weitere namenhafte „Big Player“, die allerdings Teil der amerikanischen GoDaddy-Group sind. Daten seiner Webhosting-Produktsparte hostet Host Europe allerdings ausschließlich in Köln, bei DomainFactory wird ein Aufpreis fällig, wenn die Daten in Deutschland und nicht in dem Rechenzentrum im französischen Straßburg gehostet werden sollen.
Ist kostenfreies Webhosting eine sinnvolle Alternative?
Die Anschaffung, der Betrieb und die Wartung eines Servers sind zeit- und vor allem kostenintensiv. Niemand kann eine solche Dienstleistung gratis anbieten, nicht ohne zumindest seine oder ihre Auslagen vollständig zu refinanzieren. Dennoch gibt es noch immer einige scheinbar kostenfreie Angebote, die KundInnen neben Gratis-Hosting noch zusätzlich mit starken Backlinks und einfach zu bedienender Benutzeroberfläche locken. Womit verdienen diese kostenfreien Anbieter also ihr Geld und wo sparen sie Kosten ein?
NutzerInnen kostenfreier Webspace-Angebote sollten sich stets der folgenden Tatsache gewahr sein: In aller Regel finanzieren sich kostenfreie Anbieter durch Werbung, die sie auf ihrer eignen Seite, aber auch auf den Websites der NutzerInnen in Form von nicht ausblendbaren Bannern oder Pop-ups platzieren. Auf WebbesucherInnen wirkt eine solche mit Werbung zugekleisterte Seite selbstverständlich alles andere als seriös.
Kostenfreie Anbieter geizen auch gern beim Webspace. Meist ist dieser auf wenige Megabyte begrenzt. Wer versehentlich das Limit überschreitet, erkennt bei einem Blick ins Kleingedruckte plötzlich, dass dafür erhebliche versteckte Kosten anfallen. Zudem limitieren kostenfreie Anbieter des Öfteren den Traffic und performancerelevante Parameter. Wer nicht gut aufpasst, überschreitet schnell die Limits und muss eine Leistungsdrosselung hinnehmen oder wird schlimmstenfalls doch zur Kasse gebeten. Restriktiv verfahren kostenfreie Webhoster bisweilen bei der Auswahl zulässiger Dateitypen. Kundensupport ist, wenn überhaupt, nur rudimentärer geboten.
Eine Domain zu registrieren und zu betreiben, kostet ebenfalls Geld. Diesen Posten sparen kostenfreie Webhoster gern ein, indem sie die Website des Kunden oder der Kundin unter einer Subdomain ihrer eigenen Domain betreiben.
Wer also eine vollwertige, performante und seriöse Website betreiben möchte, sollte von kostenfreien Angeboten Abstand nehmen und bereit sein, die wenigen Euro pro Monat für ein vollwertiges Webhosting-Paket zu investieren.
Sind Performance-Tests glaubwürdig?
Tests von Webhosting-Services sind im Internet zahlreich zu finden. Meist führen die AutorInnen dieser Testberichte Performance-Tests in Form einer Messung der Seitenladegeschwindigkeit durch. Dazu entwerfen sie eine Test-Website, die sie in mehreren Webhosting-Paketen verschiedener Anbieter hosten lassen. Über einen bestimmten Testzeitraum messen sie täglich oder in engeren zeitlichen Abständen die Ladezeit ihrer Testseite und die Antwortzeit des Servers. Basierend auf diesen Testdaten erstellen sie ein Ranking der besten Anbieter. Klar ist: Die Seitenladegeschwindigkeit hat einen Einfluss auf die Verweildauer von BesucherInnen einer Website. Je länger eine Seite zur Präsentation von Inhalten benötigt, desto weniger willig sind Website-Besuchende, auf den Abschluss des Ladevorgangs zu warten, und sie verlassen die Seite wieder. Die Nutzererfahrung verschlechtert sich, die Zufriedenheit sinkt, die Bounce-Rate steigt.
Doch was genau messen AutorInnen solcher Tests? Verbreitet ist die Messung der TTFB, der Time To First Byte. Eine umfassende Aussage über die Performance, die ein Webmaster oder eine Webmasterin bei einem Webhosting-Anbieter erwarten kann, erlaubt diese Messung allerdings nicht. Das liegt vor allem an folgenden Tatsachen:
- Die Ladezeit einer Website hängt stark von der Seitenarchitektur ab. Die Seite anderer WebmasterInnen könnte deutlich schneller oder langsamer laden.
- Nicht jeder Server hostet die gleichen Kundenprojekte und ein anderer Server des gleichen Anbieters könnte deutlich besser performen.
- Der Server kann zum Messungszeitpunkt mit hohem Traffic anderer Kundenprojekte ausgelastet sein.
- Der Server kann zum Messungszeitpunkt gerade gewartet werden.
Der Performance-Test eines Website-Projekts auf einem Server in einem bestimmten Webhosting-Tarif sowie in einem festgelegten Zeitraum erlaubt also niemals eine allgemeingültige Aussage darüber, wie gut oder schlecht die Dienstleistungen eines Providers wirklich sind. Dementsprechend ermöglichen die Testergebnisse auch keine objektive Vergleichbarkeit mit denen anderer Anbieter. Sinnvoller ist es, auf zugesicherte Leistungen im Rahmen eines SLA zu achten und die Angaben verschiedener Anbieter zu vergleichen. Auf diese Leistungen können KundInnen im Zweifelsfall pochen.
Webhosting versus Alternativlösungen
Neben der Option des herkömmlichen Shared Hostings gibt es eine Reihe weiterer Lösungen, oft angeboten von denselben Dienstleistern, die WebmasterInnen ebenfalls die Verwaltung und Bereitstellung ihrer Websites ermöglichen. Das sind:
- VPS (Virtual Private Server)/vServer
- Cloud-Hosting
- Dedicated Server
Virtual Private Server
Das Grundprinzip des Shared Hostings, bei dem sich mehrere KundInnen die Ressourcen und Kapazitäten einer physischen Maschine teilen, ist bei der vServern insofern erweitert, dass die Kapazitäten strikter voneinander getrennt und jedem einzelnen Kunden beziehungsweise jeder Kundin fest zugemessen sind. JedeR erhält fest zugesicherten Webspace, Rechenleistung und eine eigene IP-Adresse. Da diese Variante aufwendiger als reines Shared Hosting ist, fällt ein vServer auch etwas kostenintensiver aus. Wer allzeit auf konstante Performance angewiesen ist, ist mit dieser Lösung gut beraten. Vor allem kleinere bis mittlere Onlineshops dürften von dieser noch sehr erschwinglichen Alternative profitieren.
Cloud-Hosting
Die Grenzen zwischen Kundenprojekten bleiben beim Cloud-Hosting für Dateien und Inhalte zwar vorhanden, die Ressourcen wie CPU und Arbeitsspeicher sind jedoch flexibel aufteilbar. Somit erhält jede Website immer genau die Performance, die sie wirklich benötigt. Das System bezieht die Ressourcen nicht nur aus einem Server, sondern aus einem ganzen Netzwerk verschiedener Anlagen. Dank der Abrechnung nach Leistung sind die Kosten für diese Variante überschaubar. Die Variante eignet sich für mittelgroße Webprojekte mit schwankenden oder noch nicht absehbarem Besucheraufkommen.
Dedicated Server
Die umfassendste Lösung sieht vor, dass KundInnen einen kompletten Server beim Hosting-Provider mieten. Sie müssen sich dementsprechend weder Speicherkapazität noch Performance-Ressourcen mit anderen KundInnen teilen. So ist diese Variante zwar die kostenintensivste, aber auch die hinsichtlich der Datensicherheit beste. Der Provider übernimmt die Bereitstellung, den Unterhalt und die Pflege des Servers, für Einstellungen und Einrichtungen sind KundInnen keine Grenzen gesetzt. Die Variante empfiehlt sich vor allem KundInnen mit Großprojekten und IT-Kenntnissen, beispielsweise Unternehmen.
Gewöhnliches Shared Hosting bleibt für PrivatanwenderInnen mit kleineren bis mittleren Website-Projekten dank der günstigen Preise und des Rundum-Service die beste Wahl. Kleinere Onlineshops können ebenfalls bedenkenlos zu dieser Variante greifen.
Auch im Shared-Hosting-Segment treffen inzwischen viele Provider entsprechende Vorkehrungen, um Performance-Einbußen vorzubeugen, die etwa durch hohe Besucherzahlen auf Websites anderer KundInnen entstehen. Das realisieren sie beispielsweise durch eine Begrenzung der KundInnen pro CPU-Kern oder der Kundenzahlen pro Server, durch eine fest zugewiesene RAM-Kapazität oder eine frei skalierbare Performance.
So testen wir
In unserem Webhosting-Test vergleichen wir ausgesuchte Tarifpakete von zehn großen Hosting-Providern. Wir orientierten uns bei der Auswahl der jeweiligen Pakete zum einen an den Empfehlungen der jeweiligen Anbieter und wählten zum anderen jene Pakete aus, die einen Speicherplatz von mindestens 100 GB auf einer konventionellen HDD-Festplatte oder 50 GB auf einer modernen SSD-Festplatte bieten, um eine weitestgehend objektive Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Jeder Webhoster bietet selbstverständlich auch andere Paketoptionen, die wir im Rahmen des Vergleichs jedoch nicht im Detail einbeziehen können. Spezifika der verschiedenen Tarifpakete entnehmen InteressentInnen den jeweiligen Testberichten.
Jeden Dienstleister stellten wir eingehend hinsichtlich der vier Bewertungskategorien „Paketumfang“, „Leistung“, „Datensicherheit und Kundenservice“ sowie „Tarife und Konditionen“ auf den Prüfstand. In allen Bewertungskategorien konnten die Anbieter jeweils 0.00 bis 10.00 Punkte erzielen. In die Gesamtwertung eines Anbieters fließen die Einzelnoten der vier Bewertungskategorien anteilig nach folgender Gewichtung ein:
- Paketumfang: 30 Prozent
- Leistung: 30 Prozent
- Datensicherheit und Kundenzufriedenheit: 25 Prozent
- Tarife und Konditionen: 15 Prozent
Auf Grundlage der Gesamtwertungen entsteht unser Ranking der besten Webhosting-Anbieter. Selbstverständlich messen WebmasterInnen verschiedenen Bewertungskriterien individuell unterschiedliches Gewicht zu. Daher können je nach eigenem Ermessen verschiedene Dienstleister oder Tarifpakete besser oder weniger gut geeignet sein. Unser Test versteht sich als umfassende Beratung und Grundlage für eine individuelle Kaufentscheidung.
Paketumfang
Diese Bewertungskategorie analysiert die im Tarifplan enthaltenen Funktionen und Features sowie deren Umfang oder Anzahl. Das umfasst zunächst Kennzahlen, die für jeden Webmaster und jede Webmasterin wichtig sind, beispielsweise die Menge und Art des zur Verfügung stehenden Speicherplatzes. Diesbezüglich ist von Belang, ob der jeweilige Provider das Gesamtspeichervolumen oder bereits den Speicherplatz nach Webspace und Mailspace getrennt auflistet, wie es IONOS und DomainFactory handhaben. Des Weiteren spielt es für die Seitenladegeschwindigkeit eine Rolle, ob die Daten auf herkömmlichen HDD- oder schnelleren SDD-Speichern gehostet werden.
Was für den Speicherplatz gilt, gilt ebenso für die Anzahl der im Paket enthaltenen Domains, möglicher Subdomains, maximal zur Verfügung stehender Datenbanken und FTP-Zugänge: Je mehr, desto besser. Gerade wer mehrere Websites mit einem Paket betreiben möchte, sollte auf genügend Spielraum achten. Hier ist zusätzlich Vorsicht geboten, ob die Domain wirklich dauerhaft im Paket enthalten ist oder ob nach der ersten Vertragslaufzeit reguläre Domainregistrierungsgebühren anfallen. Wer bereits eine Domain bei einem externen Domainregistrar erworben hat und diese bei einem Webhoster mit einem Tarifpaket nutzen möchte, sollte Wert darauf legen, dass der Provider die Einbindung externer Domains erlaubt. one.com würde hier beispielsweise einen Strich durch die Rechnung machen.
Zum Portfolio der Webhosting-Dienstleister zählt in aller Regel auch eine Reihe an Open-Source-Anwendungen, die nutzerfreundlich durch eine 1-Klick-Installation über das Kundenadministrationssystem aktiviert werden können. Das spart langwierige und mitunter komplizierte Installationsprozesse. Eine große Auswahl an gängigen CMS, Shop-Systemen, Blog-, Galerie-, Foren- und Wiki-Anwendungen ist daher wünschenswert.
Mailfeatures sind ein weiterer wichtiger Themenblock. Optimal ist ein skalierbarer Mailspace, in dem sich auch die Postfachgröße einer möglichst hohen Anzahl verfügbarer Postfächer anpassen lässt. Selbstverständlich sollte auch ein passender Spam- und Virenschutz für die Postfächer fester Bestandteil des Tarifpakets sein. Das Post Office Protocol (POP3) und das Internet Message Access Protocol (IMAP) sind Übertragungsprotokolle, mit dem ein Client E-Mails von einem Mail-Server abholen kann. Dadurch ist keine permanente Verbindung zum Server notwendig. Mit dem E-Mail-Programm WebMail sind die Postfächer direkt über den Browser aufruf- und verwaltbar.
Fortgeschrittene WebmasterInnen profitieren von einer Reihe Zusatzfeatures. Ein Zugriff auf die Htacces-Konfigurationsdatei ist inzwischen fast Standard und erlaubt es, Einstellungen in PHP und am Webserver vorzunehmen, einen Verzeichnisschutz zu definieren oder Seiten- und Domainumleitungen zu bestimmen. Mit dem Versionsmanagementsystem Git ist es möglich, Änderungen an Dateien in den Datenbanken zu verwalten. Neben obligatorischen aktuellen PHP-Versionen sollten für TüftlerInnen zusätzlich auch die Programmiersprachen Perl, Python und Ruby unterstützt werden. Für PrivatanwenderInnen und Unerfahrene sind diese jedoch in der Regel verzichtbar. Profis profitieren auch von SSH-Zugängen, da sie so über eine Linux-Konsole verschlüsselt auf ihren Webspace zugreifen und diesen verwalten können.
Cronjobs erlauben den automatischen Aufruf einer Datei zu einem bestimmten Zeitpunkt. Beispielsweise hat der Webmaster oder die Webmasterin damit die Möglichkeit, jede Nacht ein Back-up der Datenbanken durchführen, einen Artikel automatisch zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlichen oder eine Rechnung zu einem bestimmten Zeitpunkt generieren und verschicken zu lassen. Regelmäßige Aufgaben automatisiert ein Cronjob vollständig. Dieses sinnvolle Feature enthalten nicht alle Tarife und einige Pakete nur in begrenztem Umfang. Bei Host Europe und one.com sind sie beispielsweise gar nicht vorgesehen.
Leistung
Im Internet kursieren zahlreiche Webhosting-Tests, die probehalber eine Website mit Webhosting-Paketen erstellen. Sie messen für mehr oder weniger lange Zeiträume diverse Parameter hinsichtlich der Performance des Webhosting-Anbieters. Dazu gehören die TTFB (Time To First Byte), die Servererreichbarkeit oder die Anzahl an Aufrufen, die länger als eine Sekunde dauern. Darauf basierend leiten sie ein Urteil über die Leistung eines Webhosters ab. Wir halten das für nicht zielführend, denn diese Testzeiträume sind meist zu kurz. Währenddessen können Wartungsarbeiten oder jährlich nur selten auftretende Serverausfallzeiten genau in diesen Zeitraum fallen und so die Testergebnisse verfälschen. Zudem hängt die Ladezeit von zu vielen verschiedenen Faktoren ab, als dass man einzig den Hoster dafür verantwortlich machen könnte.
Vielmehr ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Provider im Rahmen eines SLA (Service-Level-Agreements) eine möglichst hohe Serververfügbarkeit zusichert. Nur in diesem Fall hat der Kunde beziehungsweise die Kundin eine verlässliche Absicherung und gegebenenfalls Ersatzansprüche, sollten die Ausfallzeiten zu lange andauern. Hervorragend ist es, wenn Provider wie IONOS, webgo oder one.com zusätzlich eine RAM-Garantie gewähren und die Anzahl an KundInnen pro CPU-Kern oder Server möglichst gering halten. Sichert ein Anbieter dies nicht zu, ist es mehr oder weniger Glückssache, ob sich ein Kunde oder eine Kundin die Ressourcen des Shared-Servers mit vielen weiteren KundInnen und deren umfangreichen Webprojekten teilt oder nicht. Bei Besucherspitzen anderer Websites würde die Erreichbarkeit der eigenen Seite temporär leiden.
Können KundInnen das Performance-Level bei Bedarf erhöhen, wie es bei IONOS, DomainFactory und GoDaddy der Fall ist, fließt dies ebenfalls positiv in unsere Beurteilung ein. Ein hohes PHP-Memory-Limit, ebenfalls möglichst frei konfigurierbar, sowie eine hohe Laufzeit pro Skript (php_max_execution_time) machen sich selbstredend positiv in der Bewertung bemerkbar.
Zu erwartender Standard sollte inzwischen eigentlich die Implementierung des schnelleren Http/2-Netzwerkprotokolls zur Erhöhung der Seitenladegeschwindigkeit sowie ein DDoS-Schutz gegen absichtlich herbeigeführte Seitenzusammenbrüche aufgrund von Überlastungen sein. Obwohl bereits viele Webhosting-KundInnen Opfer solcher DDoS-Attacken wurden, haben mit ALLNKL.COM, one.com, DomainFactory und Host Europe einige Anbieter noch immer keine wirksamen Schutzmaßnahmen integriert. Wer auf hohe Verfügbarkeit und hohe Seitenladegeschwindigkeiten angewiesen ist, sollte darauf achten, dass das Tarifpaket beide Komponenten enthält.
Wer auf rasante Ladegeschwindigkeiten, vor allem für WebsitebesucherInnen in internationalen Zielgruppen, angewiesen ist, profitiert zudem vom Einsatz eines CDN (Content Delivery Network). An mehreren Standorten weltweit befinden sich die Inhalte im Cache, was dazu führt, dass vor allem jene Inhalte, die nicht ständig aktualisiert werden müssen, lokal schnell ausgespielt werden und die Website dementsprechend schneller aufbaut.
Datensicherheit und Kundenservice
Ohne SSL-Zertifikat lässt sich heute kaum noch eine Website seriös betreiben. Doch immer noch geizen einige Webhosting-Dienstleister genau an dieser Stelle. Unter den Anbietern finden sich verschiedene Varianten im Leistungsportfolio: #Host Europe und DomainFactory steuern ein Zertifikat für nur eine Domain ohne Subdomains bei. IONOS und one.com lassen immerhin ein Wildcard-Zertifikat für eine Domain samt sämtlicher Subdomains springen. Unbegrenzt kostenfreie Let’s-Encrypt-Zertifikate hingegen gibt es bei ALLNKL.COM und webgo. Unterstützt ein Provider nicht die Einbindung kostenfreier Zertifikate, ist Vorsicht geboten: Der Zukauf einzelner Zertifikate kann schnell sehr kostspielig werden. Ebenso verhält es sich mit dem Malware-Schutz. SiteLock enthalten nur wenige Angebote als Standardkomponente.
Mit Back-ups werben fast alle Provider. Doch gilt es hier, genauer zu analysieren, was denn genau in welchen zeitlichen Abständen gesichert wird. Optimalerweise sollten von FTP-Daten, Datenbanken und Mailspace täglich automatische Back-ups erstellt werden. Auf diese sollten KundInnen direkten Zugriff erhalten, um sie bei Bedarf wiederherstellen zu können. Hier können versteckte Kosten lauern, wenn Provider Back-ups nur gegen Gebühr und auf Anfrage herausgeben oder Back-up-Features überhaupt nur als kostenpflichtige Zusatzbuchung anbieten. Zu achten ist auch darauf, wie lange die Anbieter Back-ups vor der Löschung aufbewahren.
Um in Sachen Datensicherheit auf der sicheren Seite zu sein, ist es von Vorteil, wenn sich der Server, auf dem die Kundendaten gehostet werden, in einem Rechenzentrum innerhalb der EU befindet, optimalerweise natürlich in Deutschland. Auch für die Seitenladegeschwindigkeit sind der Serverstandort und seine Anbindung ans Netz ausschlaggebend. Wer als Provider sein Rechenzentrum sowie die dort verwendete Infrastruktur und Sicherheitsarchitektur nicht detailliert auf seiner Website vorstellt, agiert intransparent, hat in aller Regel etwas zu verbergen und nimmt es mit der Datensicherheit nicht so ernst. Eine georedundante Datenspeicherung an verschiedenen Standorten, wie es IONOS praktiziert, erhöht die Ausfallsicherheit erheblich und reduziert das Risiko eines Datenverlusts auf ein Minimum.
Ein Kundensupport sollte selbstverständlich auf viele Kontaktarten jederzeit erreichbar sein und einen idealerweise umfassenden, kompetenten, freundlichen und persönlichen Service bieten. Ein 24/7-Service im Notfall kann gerade für kommerziell ausgerichtete Website-Projekte Gold wert sein. Wir kontaktierten den Telefonservice und konfrontierten diesen mit mehreren allgemeinen und spezifischen Nachfragen. Dabei beurteilten wir Wartezeit, Fachkompetenz, Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Servicegedanken des Support-Mitarbeiters.
Auch das Informationsangebot auf der Website der Provider untersuchten wir eingehend. Wir legten hierbei Wert auf Übersichtlichkeit, eine strukturierte Menüführung sowie die transparente Auszeichnung aller anfallenden Kosten, Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen. So zeigt sich schnell, wem Kundenzufriedenheit und Informationsvermittlung wichtig ist und wer nur auf möglichst schnelle Aufträge und einfachen Kundenfang aus ist.
Tarife und Konditionen
Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, klärt sich an dieser Stelle. Wir analysieren die Tarifstruktur der Provider in deren Webhosting-Segment, wobei wir auf Faktoren wie Mindestvertragslaufzeiten, Kündigungsfristen, Rabatte und Lockangebote, Einrichtungsgebühren, versteckte Kosten, Kostenfallen im Warenkorb, Kostentransparenz, Übersichtlichkeit im Bestellvorgang, Kosten für Add-ons, externe Domains und Zusatzdomains gesondert achteten.
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Übersichtlichkeit bei zu vielen Rabattaktionen schnell leidet und gerade vermeintlich günstige Anbieter mit vielen Tricks arbeiten, um entweder lange Vertragslaufzeiten oder kostenpflichtige Zubuchungen zu verschleiern. Augenscheinlich günstige Angebote entpuppen sich so als wahre Kostenfallen. Wieder einmal gilt: Transparenz ist Trumpf. Negativbeispiele sind hier GoDaddy und one.com.
Eine Auswahl an verschiedenen Zahlungsweisen lassen wir an dieser Stelle positiv in die Wertung einfließen, ebenso wie eine möglichst lange Geld-zurück-Garantie bei Unzufriedenheit. Lassen die Tarifpläne gewissen Spielraum zur individuellen Zusammenstellung und Gestaltung, ist dies ebenfalls einen Pluspunkt wert.
Infografik: Was kostet eine Website?
Die Antwort auf die Frage, was eine Website denn nun am Ende monatlich kostet, lässt sich auf zwei Weisen beantworten. Zum einen gibt es eine Mindestsumme, die KundInnen bereit sein müssen, zu zahlen, um eine Website betreiben zu können. Zum anderen ergibt sich ein (nach oben offener) Betrag, für den man in der Regel alles bekommt, was die Webhoster und Webdesigner anzubieten haben. Alternativ gibt es Homepage-Baukästen oder Webdesign-Software, die wesentlich günstiger sind. Wie viele Features der Kunde oder die Kundin wirklich benötigt, muss er letztendlich selbst entscheiden. Doch schon mit den günstigsten Angeboten sind für EndverbraucherInnen meist ausreichende Funktionen enthalten.
Hier gibt es die Webhosting-Infografik in voller Größe.
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