Damen-Fahrradhelm

Die 7 besten Damen-Fahrradhelme im Vergleich

Anwendungsbereich
Gewicht
Justierung auf Knopfdruck
Verstellsystem
Anzahl Belüftungsöffnungen
Insektenschutz
Visier abnehmbar
FAS-Gurtband
Integriertes Rücklicht
Fliegennetze
Sicherheitsreflektoren
Vorteile
Nachteile

Damen-Fahrradhelm-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze
  • Durch Fahrradhelme wird das Risiko, bei einem Verkehrsunfall gefährliche Kopfverletzungen zu erleiden, stark verringert.
  • Der richtige Sitz auf dem Kopf ist das A und O. Messen Sie deshalb vor einem Kauf Ihren Kopfumfang und suchen Sie darauf basierend die korrekte Größe aus.
  • Lüftungsöffnungen sorgen für einen kühlen Kopf während der Fahrt, ein Netz schützt vor Insekten und herausnehmbare Innenpolster erhöhen den Komfort.
  • Ob Fahrten im Gelände oder auf schneller Piste – extreme Gegebenheiten fordern Extras wie ein Schutzvisier oder ein aerodynamisches Design.
  • Verwenden Sie einen Helm nach einem Sturz nicht weiter und kaufen Sie auch kein gebrauchtes Modell – etwaige Schäden sind von außen nicht immer einsehbar.

Lebensrettendes Accessoire

Ein Fahrradhelm kann in kritischen Situationen im Straßenverkehr zum Lebensretter werden. Bei einem Sturz auf den Kopf verringert er das Risiko für schwere Verletzungen in dieser Region erheblich – im Stirnbereich sogar bis zu 90 Prozent. Dennoch ist das Tragen eines Helms im Straßenverkehr in Deutschland keine Pflicht, auch wenn es seitens Ärztevereinigungen, ADAC und Versicherungen immer wieder gefordert wird. Wenn Sie also häufig mit dem Fahrrad unterwegs sind, gerade im Straßenverkehr oder mit hohem Tempo, ist ein Helm eine kluge Wahl.

Von „Damen-Fahrradhelmen“ zu sprechen, ist eigentlich irreführend; Fahrradhelme sind generell unisex. Wahrscheinlich suchen Frauen eher einen Helm von geringerer Größe, da sie im Schnitt einen kleineren Kopfumfang haben als Männer. Vom Modell oder Hersteller ist diese jedoch in der Regel nicht abhängig.

Fahrradhelme durchlaufen allesamt strenge Sicherheits- und Materialtests nach EU-Norm-Vorgaben. Dabei müssen Sie zahlreichen Belastungen standhalten und verschiedene Unfallsimulationen überstehen. Bei bestandener Prüfung verfügen die Modelle über die DIN-Norm EN 1078, die zum Verkauf in Deutschland vorausgesetzt ist. Achten Sie beim Kauf auf das GS- oder TÜV-Siegel; dann können Sie geprüfte Qualität erwarten.

Typen von Fahrradhelmen

Die meisten Fahrradhelme auf dem Markt sind im sogenannten In-Mold-Verfahren gefertigt. Das heißt, dass die Außenhülle aus robustem Kunststoff mit der dicken Innenschicht des Helms verbunden wird. Diese besteht aus expandiertem Polystorol (EPS), einer Art festem Styropor. Bei einem Unfall wird die wirkende Energie reduziert, da die leicht elastische EPS-Schicht wie eine Knautsch- oder Pufferzone wirkt. Die In-Mold-Konstruktion ist besonders langlebig und robust. Weichschalenhelme, die nur aus der EPS-Schicht bestehen und früher sehr verbreitet waren, sind aufgrund ihrer geringen Schutzwirkung kaum noch erhältlich.

Mikroschalenhelm

Der Mikroschalenhelm ist am weitersten verbreitet und für die meisten Fahrerinnen geeignet. Mit einem Gewicht zwischen 200 und 350 Gramm ist er nicht zu schwer und kann mit handlichen Einstellungsmöglichkeiten an den jeweiligen Kopf angepasst werden. Große Lüftungsschlitze sorgen dafür, dass bei der Fahrt genügend Luft an den Kopf kommt.

Twin-Shell-Helm

Dieser Helm hat ein zusätzliches Gitter, das zwischen Außenhülle und Innenschicht verbaut ist und der Helmkonstruktion noch mehr Stabilität verleiht. Es handelt sich daher nicht um ein eigentliches Konstrukt in der In-Mold-Bauweise. Vor allem bei sehr leichten Helmen und solchen mit extragroßen Lüftungsöffnungen ist diese Bauart nützlich, so wie es bei Rennradhelmen der Fall ist.

Hartschalenhelm

Da er eine dickere Außenschale hat, ist dieser Helm ideal für Stunt-Bikerinnen und Downhillfahrerinnen. Er ist sie schwerer und bietet besonderen Schutz vor mechanischer Einwirkung. Auch bei einem Sturz auf Geröll oder Fahrten auf dicht bewachsenen Wegen bietet diese Bauweise mehr Schutz. Zwar hat ein Hartschalenhelm nur sehr kleine Lüftungsschlitze, das wirkt sich aber nicht sonderlich dramatisch aus, wenn Sie im Trick-Parcours weniger Fahrtwind ausgesetzt sind oder den Helm nicht lang am Stück tragen.

Airbag-Helm

Kein klassischer Helm im eigentlichen Sinne und daher bei Tests in der Regel außer Konkurrenz bewertet ist der Airbag-Helm Hövding des gleichnamigen schwedischen Herstellers. Aufgrund der ungewöhnlichen und innovativen Bauart soll er aber Erwähnung finden. Es handelt sich um eine Art Halskrause, die einen schützenden Airbag für den gesamten Kopf birgt. Bei einem Unfall oder einer ruckartigen Erschütterung öffnet sich die Halskrause und spannt innerhalb einer Zehntelsekunde den Airbag über Ihren Kopf.

Bei Tests schneidet dieses Fabrikat in vielen Punkten sehr gut ab; die Stoßdämpfung beispielsweise ist bis zu dreimal besser als bei einem herkömmlichen Fahrradhelm. Aber das System ist nicht perfekt: Bei einem Frontalzusammenstoß kann der Hövding nicht den gleichen Schutz gewährleisten. Außerdem lastet ein gewisses Gewicht auf Nacken- und Schulterbereich: Der Airbag-Helm ist gut dreimal so schwer wie ein normaler Fahrradhelm, bei hohen Temperaturen schwitzt man im entsprechenden Bereich schnell. Für kürzere Fahrten im Alltag und Standverkehr ist er eine gute Alternative, auf längeren Strecken kann er jedoch mit der Zeit unbequem werden.

Was bedeutet MIPS?

Wer sich auf die Recherche nach einem geeigneten Fahrradhelm macht, wird wahrscheinlich auf die Bezeichnung MIPS stoßen. Das steht für „Multi-Directional Impact Protection System“ und beschreibt, dass eine Kunststoffschale im Inneren des Helms verbaut wird, die sich in alle Richtungen verschieben kann. Bei einem Sturz auf den Kopf, besonders in Schräglage, gleicht das MIPS-System Rotationsbewegungen aus, was die einwirkende Energie auf Schädel und Gehirn minimiert. Für Nutzerinnen ändert sich das Tragegefühl nur minimal.

Die passende Helmgröße

Um herauszufinden, welche Helmgröße für Ihren Kopf passt, müssen Sie Ihren Kopfumfang messen. Dazu nutzen Sie am besten ein Maßband, das Sie einmal um den Kopf legen. Beginnen Sie an der Stirn, etwa ein bis zwei Zentimeter über den Augenbrauen, und führen Sie das Band möglichst gerade und knapp oberhalb der Ohren entlang herum.

GrößenbezeichnungKopfumfang
XS 46–51 cm
S 51–55 cm
M 51–55 cm
L 56–62 cm
XL 61–65 cm
XXL > 65 cm
Helmgrößen im Überblick.

Die Werte dieser Tabelle sind nicht in Stein gemeißelt, spiegeln aber größtenteils die Angaben der Hersteller wider. Eine zuverlässige Normgröße gibt es nicht, allerdings können Sie einen Fahrradhelm immer auch noch ein wenig verstellen und optimal an Ihren Kopf anpassen. Die seitlichen Riemen können über die Verschlusseinstellungen am Kinn immer noch einmal ein wenig gestrafft werden; manche Modelle lassen sich auch am Stirnring innerhalb der Helmschale verstellen.

Der Helm sollte so perfekt wie möglich sitzen: Wenn Sie den Kinngurt verschlossen haben, sollten Sie zwischen diesem und Ihrem Kinn ungefähr einen Finger breit Platz lassen. Schütteln Sie nun den Kopf, darf der Helm nicht wackeln, gleichzeitig sollte er aber auch nicht drücken und die Gurtriemen dürfen nicht an den Wangen oder Ohren scheuern. Sofern Sie eine Brille im Alltag oder eine Fahrradbrille während der Fahrt tragen, sollten Sie diese auch zur Anprobe der Fahrradhelme tragen. So erkennen Sie, ob die jeweiligen Modelle kompatibel sind und nicht aneinanderstoßen. Wenn Sie bisher Fahrradhelme ohne MIPS-System getragen haben, kann der Wechsel auf ein Modell mit diesem Sicherheitsfeature eine Veränderung der benötigten Helmgröße mit sich bringen.

Das größere Modell wählen

Hersteller empfehlen in der Regel, das größere Modell zu kaufen, wenn Sie zwischen zwei Größen schwanken oder Ihr Kopfumfang zu zwei Größen passt. Bei 50 Zentimetern wäre das beispielsweise die Helmgröße S, bei 53 Zentimetern M. Ein zu großer Helm lässt sich durch Feinjustierungen immer noch kleiner einstellen – andersherum ist es schwieriger.

Was macht einen guten Helm aus?

Der ideale Helm lässt Sie nicht spüren, dass Sie ihn tragen – bis es zu einem Unfall kommt. Er muss also nicht nur alle Sicherheitskriterien erfüllen, sondern auch möglichst bequem sein. So fällt es Ihnen nicht schwer, den Fahrradhelm über einen langen und hoffentlich unfallfreien Zeitraum zu tragen. Für manche Situationen – etwa kompetitive Radrennen, Fahrten im Gelände oder schwierige Sichtverhältnisse – gibt es spezielle Bauweisen, Eigenschaften und Zubehör.

Lüftungsschlitze

Damit Sie während der Fahrt einen kühlen Kopf bewahren, haben Helme längliche Lüftungsöffnungen. Durch sie kommt frischer Wind unter den Helm; gleichzeitig wird ein Hitzestau vermieden. 15 bis 20 Schlitze sind dabei nicht unüblich. Sie sind stromlinienförmig angeordnet, damit sie auch bei hohem Tempo und starkem Fahrtfind nicht bremsen.

Innenpolsterung

Für einen bequemen und festen Sitz sind Schaumstoffpolster an der Innenseite der meisten Radhelme angebracht. Bestenfalls lassen sie sich herausnehmen, beispielsweise dank einer Klettverbindung, damit Sie sie waschen können. Achten Sie darauf, bei welchen Temperaturen Sie die Polster waschen dürfen; zu heißes Wasser oder ein Schleuderwaschgang kann sie eventuell beschädigen. Manchmal reicht es auch, die Schaumstoffteile ein paar Stunden in warmem Wasser mit Seife einzuweichen.

Insektenschutz

Wenn sich zwischen Helm und Kopf ein feines Netz befindet, können Sie sicher sein, dass genug Luft, jedoch keine Insekten wie Bienen oder Wespen durch die Lüftungsspalten kommen. Wenn sich dort im Fahrtwind Insekten verfangen und in die Haare kriechen würden, könnte es im Falle eines Stiches schnell zu einem Unfall kommen.

Sonnenschutz

Der kleine, manchmal demontierbare Vorsprung an der Vorderseite des Helms hat einen doppelten positiven Effekt. Zum einen sorgt er dafür, dass Sie je nach Einfallswinkel vom Sonnenlicht nicht geblendet werden, zum anderen dient er als zusätzliche Pufferzone: Im Falle eines Sturzes nach vorn schützt er die Stirnregion.

Licht und Reflektoren

Zur besseren Sichtbarkeit sind einige Helme mit Reflektoren ausgestattet. Alternativ können Sie mit reflektierenden Aufklebern auf sich aufmerksam machen. Spezielle Helmmodelle sind mit Vorder- oder Rücklicht beziehungsweise beidem ausgestattet, einige sogar mit einem Blinkersystem. Bedenken Sie jedoch, dass eine solche Beleuchtung nicht das Licht am Fahrrad ersetzt, sondern lediglich ergänzt.

Visier

Wer regelmäßig mit hoher Geschwindigkeit oder im Gelände fährt, ist mit einem Visier gut beraten. Es schützt die Augen vor Regen oder umherspritzendem Schmutz ebenso wie vor Fahrtwind und entgegenkommenden Insekten. Bei einigen Modellen können Sie dieses Bauteil abmontieren, in anderen Fällen lässt es sich einklappen.

Leichtes Gewicht

Besonders wer sehr schnell oder im Rahmen von Rennen auf dem Fahrrad unterwegs ist, legt Wert auf einen sehr leichten Helm. Normalerweise wiegt ein Fahrradhelm etwa 250 bis 300 Gramm; spezielle Rennradhelme sind leichter. Die Hersteller ordnen dabei die extragroßen Lüftungsöffnungen so an, dass der Helm aerodynamisch ist.

Regenhaube

Kein Teil des Helms an sich, aber ein praktischer Begleiter bei schlechtem Wetter ist die Regenhaube. Sie kann über den Helm gezogen werden und verhindert, dass Wasser durch die Lüftungsöffnungen gelangt, bleibt dabei aber gleichzeitig luftdurchlässig.

Fahrradhelme haben ein Ablaufdatum

Bedenken Sie, dass Sie einen Fahrradhelm nicht ewig tragen können – selbst dann nicht, wenn Sie mit ihm unfallfrei bleiben. Empfohlen wird, den Helm etwa nach sechs Jahren im Gebrauch auszutauschen. In der Zeit ist er Niederschlägen, extremen Temperaturen und Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die dem Material schaden können. Dadurch kann nicht mehr der maximale Schutz gewährleistet werden. Mitunter kann die Zeit auch schon früher gekommen sein. Wenn Sie poröse Stellen auf der Oberfläche ausmachen können, ist das ein sicheres Zeichen dafür.

Keinesfalls sollten Sie einen gebrauchten Helm kaufen: Sie können nicht sicher sein, ob das Material in Ordnung ist und das Produkt unfallfrei genutzt wurde. Schäden im Material lassen sich möglicherweise von außen nicht so leicht feststellen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Damen-Fahrradhelme nicht selbst getestet.

Im Jahr 2021 gab es einen gemeinsamen Fahrradhelm-Test vom ADAC und von der Stiftung Warentest. Insgesamt 14 Modelle mit einer Preisspanne von 35 bis 160 Euro wurden unter die Lupe genommen. Das erfreuliche Fazit: Kein Helm schnitt schlechter als mit der Note 2,9 ab.

Testsieger wurde der Uvex City i-vo MIPS mit der Note 1,8. Er ist vergleichsweise leicht und mit einem höhenverstellbaren Kopfband sowie einem guten Belüftungssystem ausgestattet. In puncto Tragekomfort wurde er mit der Teilnote 1,5 bewertet; besser war kein Helm im Test. Reflektoren und LED-Beleuchtung machen das Modell zudem im Dunklen sehr gut sichtbar. Negativ wurde die Abstreifsicherheit hervorgehoben: Der Helm lässt sich im geschlossenen Zustand zu einfach nach hinten abstreifen – ein Problem, mit dem allerdings viele Modelle zu kämpfen haben. Außerdem ist der Uvex-Helm mit einem Kaufpreis von rund 125 Euro relativ teuer.

Noch teurer mit 160 Euro ist der zweitplatzierte Helm Haga LED von Alpina. Dieses Modell kann durch ein höhenverstellbares Kopfband und eine angenehme Passform an unterschiedliche Kopfformen angepasst werden. Sowohl vorne als auch hinten gibt es LED-Leuchten. Der integrierte Akku kann allerdings nicht gewechselt, sondern muss steht per USB-Kabel geladen werden.

Dass es auch günstiger geht, zeigt der Urban Plus von Fischer für 45 Euro. Im Gesamtergebnis kommt er zwar „nur“ auf die Note 2,4. In der Kategorie Unfallschutz, die zu 50 Prozent in die Gesamtwertung einfließt, bekam er jedoch mit der Note 1,9 die beste Bewertung aller getesteten Modelle. Er kann außerdem mit einem geringen Gewicht sowie einer guten Erkennbarkeit durch Reflektoren und LED-Licht punkten.


Teaserbild: © kleberpicui / stock.adobe.com | Abb. 1: © Netzsieger | Abb. 2: © Soloviova Liudmyla / 
stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzsieger | Abb. 4: © makedonski2015 / stock.adobe.com