Bluetooth-Kopfhörer-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Bluetooth ist der drahtlose Ersatz für Kabelverbindungen via USB.
- Eine Unzahl von Geräten unterstützt die digitale Funkverbindung Bluetooth.
- Die Soundqualität moderner Bluetooth-Kopfhörer ist sehr hoch.
- Ausführungen mit offener Bauweise haben besseren Raumklang.
- Ausführungen mit geschlossener Bauweise schirmen Lärm ab.
- Kopfhörer gibt es in drei Formen: In-Ear, On-Ear und Over-Ear.
Hörvergnügen ohne Kabelsalat
Kopfhörer sind ein Stück persönliche Wohlfühl-Elektronik. Als treue Begleiter geben sie ihren BesitzerInnen die Möglichkeit, überall in die Klangkulisse ihrer Wahl abzutauchen und damit die manchmal störende oder einfach triste Umgebung auf Distanz zu halten. Ein gutes Paar Kopfhörer macht die U-Bahn-Fahrt angenehmer, blendet im Großraumbüro die Telefonate der KollegInnnen und das Tastaturgeklapper aus oder sorgt beim abendlichen Entspannen auf dem Sofa für die richtige Atmosphäre. Musik, Hörbücher oder Podcasts über Kopfhörer zu hören, macht einfach Spaß.
Oft stören dabei allerdings die Kabel. Seit den Tagen des Walkmans fluchen MusikliebhaberInnen über ineinander verschlungenen Kopfhörerkabel und dröseln hektisch Kabelsalat auf. Irgendwie sind diese Kabel auch immer im Weg. Eine achtlose Handbewegung kann In-Ear-Kopfhörer ruckartig und unsanft aus der Ohrmuschel reißen. Die Kabel haben noch einen weiteren Nachteil: Sie neigen dazu zu brechen. Selbst bei sorgfältiger Handhabung kann an belasteten Stellen, oft nahe dem Stecker, ein Kabelbruch auftreten. Dann sind sie von einem Tag auf den anderen nutzlos. Eine Reparatur, falls sie überhaupt möglich ist, lohnt sich nur bei teuren High-End-Geräten.
Die Alternative zu lästigen und fehleranfälligen Kabelkopfhörern sind moderne drahtlose Kopfhörer mit Bluetooth. Aktuelle Wireless-Kopfhörer, die mit dieser digitalen Funk-Verbindungstechnologie ausgestattet sind, bieten einen höheren Nutzungskomfort.
Da sich der Bluetooth-Standard einer breiten Unterstützung erfreut, sind Bluetooth-Kopfhörer mit einer Vielzahl von Geräten kompatibel. Die Mängel hinsichtlich der Soundqualität, die ältere Kabellosmodelle aufweisen, sind bei Bluetooth-Kopfhörern nicht vorhanden. Reichweiten von bis zu zehn Metern ermöglichen es TrägerInnen, durch die Wohnung oder das Büro zu laufen, ohne dass die Wiedergabe abbricht – eine Sichtverbindung zum Abspielgerät, wie bei altmodischen Infrarot-Kopfhörern, ist dafür nicht notwendig.
Vorteile von Bluetooth-Kopfhörern
Die Nachteile von Bluetooth-Kopfhörern sind der etwas höhere Preis im Vergleich zu gleichwertigen kabelgebundenen Modellen, dass sie regelmäßig nachgeladen werden müssen und dass die Audioqualität im obersten Preissegment nicht ganz an die von Kopfhörern mit Kabelverbindung heranreicht. Der große Vorteil von kabellosen Kopfhörern ist hingegen ihre einfache Handhabung. Auch der geringere Verschleiß spricht für Bluetooth-Kopfhörer, denn das Kabel ist häufig eine Schwachstelle, und nichts ist ärgerlicher, als einen ansonsten einwandfreien Kopfhörer wegen Kabelbruch entsorgen zu müssen.
MusikliebhaberInnen müssen also abwägen, was ihnen wichtiger ist. Bei vielen Anwendungsszenarien sind kabellose Kopfhörer im Vorteil:
Beim Sport: Ob beim Joggen, auf der Kletterwand oder im Fitness-Center, überall, wo es viel Bewegung gibt, sind Kabel im Weg.
Bei der Hausarbeit: Wer sich das Putzen, Aufräumen und Kochen mit seinem persönlichen Soundtrack versüßen will, profitiert vom größeren Bewegungsradius, den Bluetooth-Kopfhörer bieten.
In öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit ineinander verschlungenen Kabeln hantieren zu müssen, bereitet wenig Vergnügen, und die oft engen Bewegungsfreiräume in der U-Bahn oder im Fernbus machen es nicht besser. Statt sich mit dem Kabel zu beschäftigen, schalten BesitzerInnen von Bluetooth-Kopfhörern einfach die Musik an und genießen die Fahrt.
Filme und Fernsehserien: Bei einer größeren Distanz zum Bildschirm, wie sie bei großen Flachbildfernsehern üblich ist, muss das Kopfhörerkabel sehr lang sein. Bluetooth ist hier eindeutig bequemer. Außerdem müssen NutzerInnen den Kopfhörer nicht abnehmen, um sich etwas zu Essen zu holen oder auf die Toilette zu gehen.
Wichtig für die Entscheidung ist es auch zu wissen, dass sich viele Bluetooth-Kopfhörer alternativ mit Kabel betreiben lassen. Damit genießen NutzerInnen die Vorzüge beider Welten und können, wenn es darauf ankommt, zur Kabelverbindung wechseln, beispielsweise um auf längeren Reisen den Akku zu schonen.
Unterschiedliche Bluetooth-Kopfhörer
Zu den wichtigsten Kriterien beim Kauf von Kopfhörern gehört die Bauform. Sie ist entscheidend für den Tragekomfort. Grundsätzlich gibt es drei Typen:
Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer
Kleine In-Ear-Kopfhörer sind oft im Lieferumfang von Smartphones enthalten. Ihr größter Vorteil ist ihre geringe Größe. Sie lassen sich leicht in der Jacken- oder sogar Hosentasche verstauen. Zwei Variationen sind verbreitet: Kopfhörer, die den Schall direkt in den Gehörgang einleiten, und Earbuds. Letztere werden in der Ohrmuschel getragen. Sie schirmen den Hörer kaum vor Außengeräuschen ab, sind aber leicht einzusetzen. Ob sie bequem zu tragen sind, hängt von der individuellen Ohrenform ab. Manche TrägerInnen empfinden einen unangenehmen Druck bei der Verwendung von Earbuds.
Ohrhörer, die direkt in den Gehörgang eingeführt werden, besitzen im Gegensatz zu Earbuds einen Aufsatz aus flexiblem Silikon oder Schaumstoff. Dadurch sind sie sehr angenehm zu tragen. Manche Hersteller liefern sogar wechselbare Aufsätze in unterschiedlichen Formen mit, sodass für jedes Ohr ein passender dabei ist. Ähnlich wie Ohrstöpsel schirmen diese Ohrhörer Hintergrundgeräusche ab und eignen sich so gut zum Musikhören in lauter Umgebung.
Vorsicht mit In-Ear-Kopfhörern!
Alle In-Ear-Kopfhörer leiten die Schallenergie direkt in den Gehörgang ein und bringen daher ein erhöhtes Risiko für Hörschäden mit sich. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sie nur mit mäßiger Lautstärke nutzen.
Bluetooth-On-Ear-Kopfhörer
Diese kabellosen Kopfhörer bestehen aus zwei Hörmuscheln, die mit einem Überkopfbügel verbunden sind. Sie liegen mit weichen Polstern auf den Ohren auf. Es ist die klassische Bauform von Walkman-Kopfhörern aus den 1980er-Jahren. On-Ear-Kopfhörer sind zwar größer als In-Ear-Kopfhörer, aber immer noch deutlich kompakter als Over-Ear-Modelle. Manche lassen sich auch zum platzsparenden Verstauen zusammenklappen.
Bluetooth-Over-Ear-Kopfhörer
Wenn die Klangqualität und der bequeme Sitz im Vordergrund stehen, sind Over-Ear-Kopfhörer perfekt. Sie umschließen die Ohrmuschel und berühren sie im Idealfall nicht einmal, dadurch sind sie auch über längere Zeit bequem zu tragen. Ein Nachteil ist jedoch ihr relativ hohes Gewicht, das manche NutzerInnen auf Dauer als unangenehm empfinden. Sie sind auch relativ groß und eignen sich darum nur bedingt für die mobile Nutzung. DJs verwenden meistens Over-Ear-Kopfhörer in geschlossener Bauweise, da diese sehr gut gegen die Hintergrundgeräusche des Clubs abschirmen.
Offene oder geschlossene Bauweise?
Sowohl On-Ear-Kopfhörer als auch Over-Ear-Kopfhörer sind entweder in offener oder geschlossener Bauweise zu haben. Bei In-Ear-Kopfhörern wird normalerweise nicht von offener und geschlossener Bauweise gesprochen, allerdings weisen Earbuds typischerweise Merkmale von offenen Kopfhörern auf, und Modelle, die direkt im Gehörgang sitzen, verhalten sich ähnlich wie geschlossene Kopfhörer.
- Besserer Raumklang
- Unverfälschtes Klangbild
- Weniger Schwitzen der Ohren durch gute Belüftung
- Kein Ausblenden wichtiger akustische Signale
- Weniger Umgebungslärm
- Kraftvollere Bässe
- Keine Belästigung Dritter durch Schall aus dem Kopfhörer
Offene Kopfhörer besitzen eine perforierte Rückseite, durch die der Schall nach außen dringt, dadurch klingen sie natürlicher. Sie sind auch angenehmer zu tragen, da die Ohren „belüftet“ werden und nicht so sehr schwitzen. Der Nachteil ist allerdings, dass sie in beide Richtungen schalldurchlässig sind. Sie schützen also nicht gegen Umgebungslärm, und der Sound der Ohrhörer dringt relativ stark nach außen. Für das Musikhören im Großraumbüro eignen sie sich somit beispielsweise schlecht, da sie störende Bürogeräusche kaum dämpfen und KollegInnen sich durch die auch für sie wahrnehmbare Musik belästigt fühlen können.
Geschlossene Systeme strahlen Schall nur in eine Richtung ab, nämlich zum Ohr hin. Es geht weniger Schalldruck nach außen verloren, dadurch klingen vor allem Bässe druckvoller, allerdings auch weniger präzise. Im Allgemeinen gilt ihr Klang als weniger natürlich als der von offenen Kopfhörern. Sie werden überall dort verwendet, wo Umgebungsgeräusche stören könnten oder umgekehrt, wo möglichst wenig Kopfhörerklang nach außen dringen darf. Bei Studioaufnahmen verwenden SängerInnen beispielsweise geschlossene Modelle, damit der Sound aus den Kopfhörern nicht die Aufnahmen stört. Aufgrund ihrer schallisolierenden Wirkung eignen sie sich auch gut als Kopfhörer für unterwegs. Für aktive TeilnehmerInnen am Straßenverkehr sind sie allerdings gefährlich, da auch herannahende Autos leicht überhört werden.
Kaufkriterien für Bluetooth-Kopfhörer
Wer Bluetooth-Kopfhörer kaufen möchte, hat meistens eine Idee davon, wie viel Geld er oder sie dafür ausgeben möchte. Sind zudem die grundsätzlichen Fragen geklärt, also die Form und das Sytstem, geht es an den Bluetooth-Kopfhörer-Vergleich. Leistungs- und Ausstattungsdetails aller infrage kommenden Produkte werden unter die Lupe genommen. Hat sich der Kunde oder die Kundin entschieden und einen kabellosen Kopfhörer mit Bluetooth erworben, führt er oder sie am besten direkt nach dem Erhalt des Produkts einen kleinen Bluetooth-Kopfhörer-Test durch, hört einige der liebsten Songs anhört und beurteilt die Klangqualität. Sollte sie nicht seinen Erwartungen entsprechen, besteht unter Umständen noch die Möglichkeit zum Umtausch.
Wann empfiehlt sich welcher Bluetooth‐Kopfhörer?
Die vielleicht wichtigste Frage bei der Suche nach einem neuen Bluetooth-Kopfhörer ist: Wofür brauche ich ihn? Welcher Bluetooth-Kopfhörer der beste ist, hängt maßgeblich von der Antwort darauf ab.
Für das Großraumbüro
Um im Großraumbüro ohne Ablenkung durch Tippgeräusche, Gespräche und Telefonate arbeiten zu können, setzen viele Angestellte auf Kopfhörer. Gefragt sind Modelle, die den Bürolärm nicht nur übertönen, sondern auch abschirmen, also geschlossene Kopfhörer mit guter Schallisolierung und vielleicht sogar aktivem Noise-Cancelling (Geräuschunterdrückung).
Außerdem sollten die Kopfhörer über lange Zeit angenehm zu Tragen sein und sich schnell aufsetzen und abnehmen lassen. Um Telefonanrufe annehmen zu können, ist ein eingebautes Mikrofon von Vorteil. Die Akkulaufzeit hingegen ist weniger wichtig, da die kabellosen Kopfhörer jederzeit problemlos nachgeladen werden können. Der ideale Bürokopfhörer ist also ein geschlossener Over-Ear-Kopfhörer mit Freisprechfunktion und ANC, der sich bequem tragen lässt. In-Ear-Kopfhörer sind weniger geeignet, da sie bei längerem Tragen schnell unbequem werden können und das Aufsetzen mühsamer ist.
Für den Arbeitsweg
Welches Modell für den Arbeitsweg am besten geeignet ist, hängt davon ab, ob NutzerInnen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zur Arbeit fahren. Während FahrgästInnen in der U-Bahn und im Bus sich bestmöglich vor Außenlärm abschirmen wollen (und das zum Schutz des Gehörs auch sollten), ist es bei aktiven VerkehrsteilnehmerInnen wichtig, dass sie Umgebungsgeräusche wahrnehmen, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Die einen brauchen also offene Kopfhörer oder Earbuds, die anderen geschlossene Kopfhörer oder schallisolierende In-Ear-Hörer, eventuell auch mit ANC-Funktion. Ansonsten sind die Anforderungen ähnlich: Eine möglichst lange Akkulaufzeit und eine platzsparende Bauweise sind von Vorteil; auch eine Freisprechfunktion macht sich gut.
Für Reisen
Wer reist, will möglichst wenig Gewicht mit sich herumschleppen und während langer Flüge oder Zugfahrten den Lärm des Verkehrsmittels ausblenden. Ideal sind daher schallisolierende In-Ear-Kopfhörer. Manche NutzerInnen finden es aber unangenehm, solche Modelle über längere Zeit zu tragen, für sie sind faltbare Over-Ears am komfortabelsten. Einige AnwenderInnen bevorzugen grundsätzlich On-Ears, allerdings drücken sie direkt auf dem Ohr aufliegenden Kopfhörer bei längerer Nutzung oft unangenehm und sind in der Regel weniger schallisolierend als Ohrhörer für den Gehörgang oder große Over-Ears. Wichtig für Reise-Bluetooth-Kopfhörer ist eine möglichst lange Akkulaufzeit, da unterwegs nicht immer eine Stromquelle in der Nähe ist.
Für Sport
Bluetooth-Kopfhörer für den Sport müssen robust und widerstandsfähig gegen Schmutz und Schweiß sein, stabil sitzen und dürfen die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Wuchtige Over-Ear- und auch On-Ear-Kopfhörer eignen sich für diesen Zweck nur bedingt. Viele Hersteller bieten In-Ear-Kopfhörer speziell für Sportler an. Diese sind oft spritzwassergeschützt und mit einem Kabel verbunden oder mit einem Bügel am Ohr gesichert, damit sie nicht so leicht verloren gehen.
Ob Sportkopfhörer schallisolierend sein sollen oder eher nicht, hängt von der Art des Sportes ab. Wer Joggen geht, sollte den Straßenverkehr hören, um sich keiner erhöhten Unfallgefahr auszusetzen. Im Fitnessstudio auf dem Laufband oder beim Üben mit Gewichten kann es jedoch sogar wünschenswert sein, wenn weniger Umgebungsgeräusche wahrnehmbar sind.
Ein Spezialfall sind Wassersportarten wie Schwimmen oder Surfen. Das vollständige Eintauchen in Wasser ist sozusagen der ultimative Test für die Wasserfestigkeit der Geräte. Normale Sportkopfhörer machen da nicht mit. Für diesen Einsatzzweck sind spezielle Kopfhörer erhältlich, die auch längeres Untertauchen überstehen. Um Probleme mit der Reichweite der Bluetooth-Verbindung und dem Empfang unter Wasser zu umgehen, haben einige dieser Geräte ein eigenes MP3-Player-Modul integriert. Die Musik wird per USB-Verbindung direkt auf den kabellosen Kopfhörer geladen, und dieser gibt sie ohne externes Abspielgerät wieder.
Für zu Hause
Für den Musikgenuss in den eigenen vier Wänden wählen VerbraucherInnen am besten einen Bluetooth-Kopfhörer, der höchstmögliche Klangqualität bietet und bequem zu tragen ist. Optimal ist ein offener Over-Ear-Kopfhörer. Die offene Bauweise sorgt nicht nur dafür, dass der Klang besonders klar und räumlich wirkt, sondern garantiert auch eine gute Belüftung der Ohren. Da Kopfhörer in der Over-Ear-Bauweise weder in der Ohrmuschel beziehungsweise im Gehörgang noch direkt auf dem Ohr Druck ausüben, fühlen sie sich auch bei langem Tragen nicht unangenehm an.
In-Ear | On-Ear | Over-Ear | Schallisolierend | Offen | |
---|---|---|---|---|---|
Büro | ✘ | ✔ | ✔ | ✔ | ✘ |
Öffentlicher Nahverkehr | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✘ |
Aktive VerkehrsteilnehmerInnen | ✔ | ✔ | ✔ | ✘ | ✔ |
Reisen | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✘ |
Sport | ✔ | ✔ | ✘ | ✔ | ✔ |
Zu Hause | ✘ | ✘ | ✔ | ✘ | ✔ |
Klangqualität
Das wichtigste Merkmal eines Kopfhörers ist seine Klangqualität. Dabei stehen Bluetooth-Kopfhörer der klassischen kabelgebundenen Variante in nichts nach, nur für geschulte Ohren und bei der absoluten Oberklasse von Kopfhörern ist der geringe Qualitätsverlust durch die Komprimierung der Audiodaten wahrnehmbar. Wichtig ist, dass der Kopfhörer die modernen Komprimierungsverfahren aptX und bei Nutzung mit Apple-Geräten auch AAC unterstützt. Wie bei kabelgebundenen Kopfhörern gibt es allerdings auch bei Bluetooth-Kopfhörern deutliche klangliche Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen. Hier bekommen KundInnen im Regelfall das, wofür sie bezahlen. Ein 30 Euro teurer Kopfhörer hat natürlich keinen so guten Klang wie einer für 300 Euro, und dieser wiederum ist im Normallfall einem High-End-Produkt für mehr als 1.000 Euro deutlich unterlegen. Andererseits ist die Kopfhörer-Technik heute allgemein auf einem sehr hohen Niveau, sodass auch günstige Geräte einen sehr ordentlichen Sound bieten.
Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit gibt es riesige Unterschiede. Mindestens zehn Stunden sollten Bluetooth-Kopfhörer aber durchalten. Manche Modelle halten sogar 40 Stunden und länger durch. Die Aktivierung von ANC (Active Noise Cancelling, aktive Rauschunterdrückung) kann die Laufzeit um bis zu 50 Prozent verkürzen. InteressentInnen sollten genau prüfen, ob die angegebene Laufzeit sich auf die Spieldauer mit oder ohne aktiviertem ANC bezieht.
Passform und Tragekomfort
Der Tragekomfort von Kopfhörern kann individuell unterschiedlich wahrgenommen werden, schließlich hat jeder oder jede einen anderen Kopf und andere Ohren. Beim Kauf im Geschäft gibt es oft die Möglichkeit, einige Modelle probezutragen. Beim Online-Kauf müssen sich KundInnen hingegen auf die Rezensionen anderer NutzerInnen verlassen. Falls sich nach den ersten Stunden der Nutzung herausstellt, dass der neue Kopfhörer einfach nicht gut sitzt, gibt es immer noch die Möglichkeit, das Gerät zurückzuschicken. Die einfache Umtauschmöglichkeit ist ein Vorteil des Online-Kaufs. Ob sich ein Kopfhörer wirklich gut tragen lässt, zeigt sich nämlich oft erst nach einer gewissen Nutzungsdauer. Das Probetragen im Ladengeschäft reicht für ein abschließendes Urteil meistens nicht aus.
Bluetooth-Standard
Die erste Version des Bluetooth-Standards wurde 1999 veröffentlicht. Das ist lange her, und seit damals wurden etliche Aktualisierungen beschlossen. Theoretisch ist es also relevant, welchen Bluetooth-Standard ein Kopfhörer unterstützt. In der Praxis sind allerdings so gut wie alle aktuell erhältlichen Modelle mit Bluetooth 4.1 ausgestattet. Im Dezember 2016 wurde der aktuelle Bluetooth-Standard 5.0 verabschiedet. Er bringt ein schnelleres Pairing (Koppeln zweier Bluetooth-Geräte), eine erhöhte Reichweite und höhere Datenübertragungsraten. Langsam kommen auch einige Bluetooth-Kopfhörer auf den Markt, die Bluetooth 5.0 unterstützen. Um ihre Vorzüge ausspielen zu können, müssen diese Modelle allerdings mit einem Abspielgerät verbunden sein, das ebenfalls den neuesten Bluetooth-Standard beherrscht. Bluetooth ist nämlich problemlos abwärtskompatible, die Leistungsfähigkeit entspricht dann aber die des Gerätes mit der ältesten Bluetooth-Generation.
Version | Veröffentlicht | Wichtigste Neuerungen |
---|---|---|
Bluetooth 1.0 | Juli 1999 | Maximale Datenübertragungsrate 732,2 kbit/s |
Bluetooth 1.1 | Februar 2001 | Indikator für die Signalstärke hinzugefügt |
Bluetooth 1.2 | November 2003 | Maximale Datenübertragungsrate 1 Mbit/s |
Bluetooth 2.0 | November 2004 | Maximale Datenübertragungsrate 2,1 Mbit/s |
Bluetooth 2.1 | August 2007 | Secure Simple Pairing |
Bluetooth 3.0 | April 2009 | Maximale Datenübertragungsrate 24 Mbit/s |
Bluetooth 4.0 | Dezember 2009 | Reduzierter Stromverbrauch |
Bluetooth 4.1 | Dezember 2013 | Kleinere Verbesserungen des Vorgängers |
Bluetooth 4.2 | Dezember 2014 | Bessere Sicherheitsmerkmale, noch weniger Stromverbrauch |
Bluetooth 5.0 | Dezember 2016 | Erhöhte Reichweite |
Reichweite
Bei der Reichweite unterscheiden sich Bluetooth-Headsets kaum. Verbindungen überbrücken unter optimalen Bedingungen (ohne Hindernisse und störende Wellen) etwa 10 Meter. Das neue Bluetooth 5.0 verspricht zwar eine höhere Reichweite – für Kopfhörer und andere mobile Geräte wird diese jedoch von den Herstellern in der Regel nicht ausgenutzt. Eine höhere Reichweite bedeutet schließlich auch, dass das Bluetooth-Modul mit mehr Leistung funken muss. Das würde zu einer erheblichen Verschlechterung der Akkulaufzeit führen.
Noise-Cancelling-Funktion
Noise-Cancelling, das oft auch einfach mit ANC (Active Noise Cancelling) abgekürzt wird, arbeitet mit Antischall. Das klingt ein wenig nach Science-Fiction und tatsächlich steckt hinter der Abkürzung ein Stück raffinierte Technik. Mikrofone an der Außenseite der Kopfhörer nehmen den Umgebungslärm auf, die Membrane im Inneren produzieren Schall mit gegenläufiger Polarität, der den Lärm neutralisiert. Das funktioniert am besten mit konstanten Lärmquellen wie etwa dem Brummen eines Motors. Die Lautstärke von Sprache wird durch ANC kaum vermindert.
Die Technologie war ursprünglich sehr teuer und kam fast ausschließlich in Headsets von FlugzeugpilotInnen zum Einsatz. Mittlerweile sind aber auch viele Bluetooth-Kopfhörer in der mittleren Preisklasse und sogar manche ausgesprochen günstigen Modelle damit ausgestattet. Die Qualität ist jedoch höchst unterschiedlich. Wer wirklich gut funktionierendes ANC haben möchte, sollte mindestens 200 bis 300 Euro budgetieren. Bei allem Science-Fiction-Charme: Passives Noise Cancelling, also ein geschlossener Kopfhörer mit guter Schallisolierung, funktioniert in vielen Fällen mindestens genauso gut wie ANC und ist für deutlich weniger Geld zu haben.
Freisprechfunktion
Die vielleicht wichtigste Zusatzfunktion für Bluetooth-Kopfhörer ist eine eingebaute Freisprechfunktion. Sie ermöglicht es, bequem Anrufe anzunehmen, ohne das Handy aus der Tasche zu nehmen. Dafür benötigt der Kopfhörer ein eingebautes Mikrofon.
Erfreulicherweise ist eine Freisprechfunktion bei aktuellen Bluetooth-Kopfhörern recht häufig zu finden. Die Hersteller haben offenbar erkannt, dass diese Geräte vor allem als Ersatz für die oft minderwertigen Kopf- beziehungsweise Ohrhörer gekauft werden, die Kunden im Lieferumfang ihres Smartphones finden. Ein anderer Grund dürfte auch sein, dass Bluetooth-Kopfhörer häufig mit ANC ausgestattet sind, wofür ohnehin ein Mikrofon eingebaut sein muss, und vom eingebauten Mikrofon zur Freisprechfunktion ist es nur ein kleiner Schritt.
Klappmechanik für einfaches Verstauen
Kopfhörer mit Bügel, besonders große Over-Ear-Modelle, brauchen ziemlich viel Stauraum im Rucksack oder der Tasche. Abhilfe schafft ein Faltmechanismus, den Hersteller, in einigen ihrer Produkte verbauen. Bei solchen Bluetooth-Kopfhörern lassen sich die Hörmuscheln einklappen, sodass NutzerInnen ihren Kopfhörer platzsparend verstauen können. Zusammengeklappt brauchen On-Ear-Kopfhörer etwa so viel Platz wie eine Brille im Etui. Over-Ear-Modelle sind aufgrund ihrer großen Hörmuscheln etwas voluminöser.
Bedienelemente
So gut wie alle Bluetooth-Kopfhörer verfügen über direkt am Gehäuse angebrachte Bedienelemente:
- Ein- und Ausschalten des Geräts
- Annehmen von Anrufen
- Unterbrechung der Wiedergabe
- Regulieren der Lautstärke,
- Vor- und Zurückspulen
- Aktivieren und Deaktivieren von Zusatzfunktionen wie ANC
Sowohl herkömmliche Tasten als auch Touch-Bedienfelder sind heute üblich. Die Entscheidung für das eine oder andere ist vor allem eine Frage der persönlichen Präferenz. Manche NutzerInnen wollen das haptische Feedback mechanischer Tasten nicht missen, andere bevorzugen die als mühelos empfundene Steuerung per Touch-Bedienung.
Manche Bluetooth-Kopfhörer im mittleren und High-End-Segment haben zudem einen Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder Google Assistant integriert. Damit wird der Kopfhörer zum multifunktionalen Alltagsbegleiter. Er steuert dann zum Beispiel smarte Haushaltselektronik oder gibt auf Wunsch Auskunft über Dinge wie das Wetter oder Zugverbindungen.
Austauschbare Ohrkissen
Da bei Bluetooth-Kopfhörer ohne Kabel funktionieren, ist es häufig ein anderes Bauteil, das als erstes unbrauchbar wird, nämlich das Ohrkissen. Diese meist aus Schaumstoff oder Kunstleder bestehenden Teile werden mit der Zeit spröde und bekommen Risse oder verlieren schwarze Fusseln. Auch hygienische Gründe sprechen für ihren regelmäßigen Austausch, da sie direkt auf der Haut getragen werden und so Schweiß aufsaugen. Nach Monaten oder Jahren des Gebrauchs sind sie einfach nicht mehr appetitlich. Leider sind die Ohrkissen nicht bei allen Modellen austauschbar – in der Regel ist das nur bei höherpreisigen Modellen möglich.
Kabel
Viele Bluetooth-Kopfhörer verfügen über einen 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, und bieten damit auch die Möglichkeit, ein Kabel anzuschließen. Ein solches ist als Backup-Option sinnvoll, falls der Akku des Kopfhörers einmal unterwegs leer werden sollte. Meistens befindet sich bei Kopfhörern mit Kabelanschluss schon ein passendes Kabel im Lieferumfang. An Audiokabeln herrscht am Markt jedoch kein Mangel, es gibt ein ausdifferenziertes Angebot für die unterschiedlichsten Ansprüche und Budgets. Bei fehlendem Kabel oder besonderen Ansprüchen ist es also kein Problem, ein Drittanbieterkabel zuzukaufen.
Cases für den Transport
Ein sinnvolles Zubehör für Bluetooth-Kopfhörer sind Taschen oder Cases für den Transport. Bei In-Ear-Modellen sind sie schon deswegen praktisch, weil die oft winzigen Teile sonst im Gepäck nur schwer wiederzufinden sind. Weiche Taschen schützen die Kopfhörer vor Staub und Verschmutzungen, Hartschalen-Cases bieten zusätzlich einen Schutz vor Brüchen und Kratzern. Cases, Beutel und Taschen befinden sich häufig ohnehin im Lieferumfang, können aber auch separat als optionales Zubehör erworben werden. Sollte der Hersteller nichts Derartiges anbieten, passen oft auch generische Produkte.
Beliebte Kopfhörer-Marken
Die Marke ist bei Kopfhörern vielleicht nicht das entscheidendste Kaufkriterium. Viel wichtiger sind die Soundqualität und der Bedien- und Tragekomfort. Ganz unwichtig ist sie aber auch nicht. Verschiedene Marken haben unterschiedliche Stärken, und nicht zuletzt einen ganz eigene Style, der bei Kopfhörern, die ja auch als modisches Accessoire funktionieren, ein relevantes Kaufkriterium sein kann. Wer im öffentlichen Raum schon einmal auf die Kopfhörer der PassantInnen geachtet hat, dem oder der sind folgende Marken bestimmt schon einmal aufgefallen:
Marke | Merkmale |
---|---|
AKG | Die österreichische Firma AKG Acoustics stellte ursprünglich Mikrofone und Kopfhörer für professionelle AnwenderInnen her. Heute gehört sie zum südkoreanischen Samsung-Konzern. Die Kopfhörer haben nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf. |
Apple | Kaum ein Hersteller hat den Kopfhörermarkt in den vergangenen Jahren so sehr geprägt wie Apple. Seine kleinen, weißen Ohrhörer wurden als Zubehör zuerst für den Audio-Player iPod und später für das iPhone zur vielkopierten Ikone. Die kabellose Variante AirPods wurde zuerst belächelt, hat aber mittlerweile einen Trend zu Bluetooth-Kopfhörern ausgelöst. |
Beats | Beats ist die Kopfhörermarke des US-Rappers Dr. Dre. Seit 2014 gehört sie zum Computerhersteller Apple. Die Kopfhörer mit dem markanten „b“ als Logo sprechen eine junge, urbane Zielgruppe an. |
Bose | Das US-Unternehmen Bose hat sich als innovativer Hersteller von High-End-Lautsprechern einen Namen gemacht. Die Noise-Cancelling-Kopfhörer des Unternehmens gehören zu den besten am Markt. |
JBL | JBL ist einer Marke des Audiozubehör-Herstellers Harman und vor allem für Kinolautsprecher und hochwertige Heimaudiosysteme bekannt. Das breit aufgestellte Kopfhörersegment bietet für jede Käufergruppe etwas. |
Marshall | Ohne die ikonischen Verstärker von Marshall kommt kein Rock-Konzert aus. Die Bekanntheit in diesem Bereich nutzt der Hersteller auch für die Vermarktung seiner Kopfhörer, die mit ihrer markanten, viereckigen Form deutlich an Gitarrenverstärker erinnern. |
Sennheiser | Das niedersächsische Unternehmen existiert seit 1945 und ist nach seinem Gründer Fritz Sennheiser benannt. Sennheiser stellt zwar auch Studio-Ausrüstung und Headsets her, Kopfhörer stehen aber immer im Mittelpunkt. Die Marke verkörpert nicht nur deutsche Ingenieurskunst, sondern spätestens seit einer Kooperation mit Adidas auch Sportlichkeit und Style. |
Sony | Natürlich stellt auch der japanische Walkman-Erfinder Sony eigene Kopfhörer her. Qualitativ stehen sie anderen Marken in nichts nach. Ihr Design gilt je nach persönlicher Vorliebe als seriös oder langweilig. |
Teufel | Ein weiterer lokaler Champion unter den Kopfhörerherstellern ist Teufel. Das Unternehmen wurde 1979 in Berlin gegründet und hat dort immer noch seinen Hauptsitz. |
So funktionieren Bluetooth-Kopfhörer
Bei Bluetooth handelt sich es um eine digitale Funkverbindung, genauso wie beim Funknetzwerk WLAN. Während WLAN allerdings zur Verbindung von Endgeräten wie Desktop-PCs, Notebooks und Smartphones miteinander gedacht ist, geht es bei Bluetooth um die Verbindung eines Endgeräts mit Zubehör. Bluetooth ist also sozusagen ein drahtloses USB-Kabel.
Anders als WLAN wurde Bluetooth von Anfang an für den Einsatz in Mobilgeräten entwickelt. Bluetooth-Module sind günstig, klein und stromsparend. Das bedeutet aber auch, dass sie viel weniger Sendeleistung und damit auch Reichweite als ihre WLAN-Pendants haben. Maximal zehn Meter kann die Distanz zum Abspielgerät bei handelsüblichen Bluetooth-Kopfhörern sein, und das auch nur unter optimalen Bedingungen. Sind bei Einsatz in Innenräumen Hindernisse wie Mauern, Türen oder Möbelstücke im Weg, kann die überbrückbare Distanz auch deutlich kürzer sein.
Um funktionieren zu können, muss ein Bluetooth-Kopfhörer Funksignale senden. Dazu benötigt er Strom, genauso wie zur Klangerzeugung. Er braucht also im Gegensatz zu einem herkömmlichen Kopfhörer, der die geringe für seinen Betrieb nötige Strommenge über das Audiokabel bezieht, eine Stromquelle in Form eines Akkus, den AnwenderInnen regelmäßig laden müssen. In diesem Punkt ist die Handhabung von Bluetooth-Kopfhörern leider etwas unkomfortabler als die von kabelgebundenen Modellen. Allzu oft müssen die Geräte aber nicht an das Ladegerät: Je nach Modell und Lautstärke lassen sich rund 20 Stunden Musik mit einer Akkuladung abspielen.
Schnelle Frequenzwechsel für ungestörte Funkverbindung
Damit sich mehrere Verbindungen nicht gegenseitig in die Quere kommen, verwendet Bluetooth das Frequency-Hopping-Verfahren. Dabei wird die Übertragungsfrequenz ständig gewechselt. Dafür müssen sich miteinander verbundene Bluetooth-Geräte permanent darüber austauschen, bei welcher Frequenz sie das nächste Datenpaket schicken. Sollten doch einmal zwei Bluetooth-Geräte gleichzeitig auf derselben Frequenz senden, ist das nicht weiter schlimm. Die Geräte erkennen die misslungene Übertragung und wiederholen den Versuch auf einer anderen Frequenz. Das Ganze passiert so schnell (bis zu 1.600 Frequenzwechsel pro Sekunde), dass AnwenderInnen keinerlei Ruckeln oder Wiedergabeunterbrechung wahrnehmen.
Kristallklare Klangqualität dank aptX und AAC
Analoge Funkkopfhörer sind anfällig für Störgeräusche durch Interferenzen, wenn ihnen Signale und elektromagnetische Felder in die Quere kommen. Bei der digitalen Bluetooth-Technik war das von Anfang an kein Problem. Bei Übertragungsfehlern wird das fehlerhafte Datenpaket einfach noch einmal gesendet.
Sehr glücklich wurden audiophile Ohren mit Bluetooth-Kopfhörern in der Vergangenheit trotzdem nicht. Denn die Datenübertragungsrate reicht nicht aus, um Audiosignale in Originalqualität zu übertragen. Darum werden sie komprimiert, und zwar mit einem verlustbehafteten Algorithmus, der ähnlich funktioniert wie MP3. Dieser arbeitet zwar so, dass er vor allem vom Menschen nicht wahrnehmbare Informationen aus den Audiodaten entfernt, bei genauem Hinhören konnten Hi-Fi-Fans dennoch einen Unterschied zum Ausgangsmaterial erkennen.
Alle aktuellen Bluetooth-Kopfhörer verwenden für die Komprimierung der Audiodaten hingegen den Codec aptX beziehungsweise für die Kommunikation mit Apple-Mobilgeräten eine Variante von Apples eigen Audiocodec AAC. Diese modernen Komprimierungsverfahren steigern die Klangqualität deutlich. Nur sehr Hi-Fi-verwöhnte Ohren nehmen damit einen klanglichen Unterschied zu Kabelkopfhörern wahr.
Bluetooth-Kopfhörer pflegen und reinigen
Bluetooth-Kopfhörer sind benutzerfreundliche Unterhaltungselektronik. Viel können AnwenderInnen mit ihnen nicht falsch machen. Wer einige Punkte beachtet, hat allerdings länger Freude an den kleinen Klangerzeugern.
Es lohnt sich, die Kopfhörer gelegentlich zu reinigen. Das ist eine Frage der Hygiene, denn wie Kleider werden sie direkt am Körper getragen und kommen mit Schweiß und im Falle von In-Ear-Kopfhörern sogar mit Ohrenschmalz in Berührung. Zudem können besonders schwerwiegende Verschmutzungen die Klangqualität beeinträchtigen.
Wichtig ist dabei, die Kopfhörer niemals in Wasser einzutauchen, unter fließendes Wasser zu halten oder mit Wasser zu besprühen, denn das kann die empfindliche Elektronik beschädigen. Unbedenklich ist es hingegen, ein weiches Tuch mit lauwarmem Wasser zu befeuchten und damit die Kopfhörer vorsichtig abzuwischen. Es schadet auch nicht, dem Wasser ein wenig Seife zuzusetzen. Noch schonender und in vielen Fällen ausreichend ist es, den Kopfhörer einfach mit einem weichen Mikrofaser- oder Baumwolltuch abzuwischen.
In-Ear-Kopfhörer haben üblicherweise abnehmbare Aufsätze aus Gummi oder Silikon. Diese können NutzerInnen abnehmen und unter fließendem Wasser abwaschen. Besonders hartnäckige Verschmutzungen lassen sich mit Wattestäbchen entfernen.
Lästig ist es, wenn sich Schmutz im Schutzgitter der Kopfhörer-Membrane verfangen hat. Oft reicht vorsichtiges Pusten aus, um ihn zu entfernen. Alternativ können NutzerInnen auch ein Druckluftspray oder einen kalten Föhn verwenden, um lose Verunreinigungen vom Schutzgitter zu entfernen. Falls das nichts hilft, führt oft Abtupfen mit einem Klebestreifen zum Erfolg.
Schutz und Sicherheit
Ein kleiner „Beipackzettel“ ist für Kopfhörer leider nötig, denn bei unsachgemäßer Anwendung gehen von ihnen Risiken aus. Zwei Aspekte sind problematisch: Zum einen kann es passieren, dass mit Kopfhörern im Straßenverkehr Gefahrensignale überhört werden, zum anderen drohen bei dauerhaft zu lauter Beschallung aus Kopfhörern Hörschäden.
Hörschäden vermeiden
Dass zu hohe Lautstärke das Gehör dauerhaft beschädigen kann, ist allgemein bekannt. Das Risiko steigt mit der Lautstärke und der Dauer des Hörens. ExpertInnen raten daher, die 60/60-Regel zu beachten. Das bedeutet, Kopfhörer bei maximal 60 Prozent der möglichen Lautstärke zu verwenden und die Hördauer auf maximal 60 Minuten pro Tag zu begrenzen. Der Gesetzgeber hat diesbezügliche Vorkehrungen getroffen: In der EU verkaufte Abspielgeräte können eine Lautstärke von maximal 85 Dezibel erreichen oder zeigen zumindest eine Warnung an, wenn NutzerInnen diese Grenze überschreiten. AnwenderInnen, denen etwas an ihrer Hörfähigkeit liegt, sollten diese Warnmeldungen unbedingt beachten.
Auch mit der Wahl des richtigen Kopfhörers können KonsumentInnen ihren Ohren etwas Gutes tun. In-Ear-Kopfhörer, besonders solche, die direkt in den Gehörgang eingeführt werden, sind nämlich deutlich schädlicher als Modelle, die auf dem Ohr aufliegen. Ratsam ist es zudem, zu einem geschlossenen, schallisolierendem Kopfhörer zu greifen, da NutzerInnen mit einem solchen den Umgebungslärm ausblenden, statt ihn durch Hochregeln der Lautstärke zu übertönen.
Kopfhörer für Kinder
Für empfindliche Kinderohren ist eine hohe Lärmbelastung noch schädlicher als für Erwachsene. Wer Kindern Kopfhörer schenkt, sollte daher unbedingt zu speziellen Kinderkopfhörern greifen. So gut wie alle Modelle verfügen über eine Begrenzung der Lautstärke auf maximal 85 Dezibel. Darüber hinaus sind ihre Abmessungen an die kleineren Köpfe und Ohren von Kindern angepasst. Eltern sollten sich mit ihrem Nachwuchs über die Gefahren von Lärmschäden unterhalten und sie dazu ermuntern, die Lautstärke immer möglichst niedrig zu halten. Zudem ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass die Kinder ihre Kopfhörer nicht länger al 60 Minuten pro Tag verwenden.
Bluetooth-Kopfhörer im Straßenverkehr
Beim Lenken von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern sind Kopfhörer in Deutschland zwar nicht generell verboten, aber es ist nicht erlaubt, sich akustisch zu isolieren. Gefahrensignale wie herannahende Autos oder die Sirene von Blaulichtfahrzeugen dürfen nicht überhört werden.
Im Klartext bedeutet das: Schallisolierende Kopfhörer sind für Fahrzeuglenker tabu, und die Lautstärke darf nicht so hoch eingestellt werden, dass Umgebungsgeräusche nicht mehr wahrnehmbar sind. Daran sollten sich Lenker nicht nur halten, um dem Gesetz Genüge zu tun, sondern auch zu ihrer eigenen Sicherheit.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Bluetooth-Kopfhörer nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest hat sich bereits mehrfach mit dem Thema Bluetooth-Kopfhörer befasst. In einem Fachartikel vom 26. April 2001 bezeichnete die Testorganisation den Bluetooth-Kopfhörer noch als „futuristisch“. Einem Sportkopfhörer-Test aus dem Jahr 2016 folgten 2017 und 2018 zwei ausführliche Bluetooth-Kopfhörer-Tests. Im aktuellen Test vom Ende des Jahres 2018 testeten die ExpertInnen 18 verschiedene Modelle. Sieben erhielten das Testprädikat „gut“, und nur ein getestetes Gerät musste die Note „ausreichend“ hinnehmen. Testsieger der ohrumschließenden Bluetooth-Kopfhörer wurde der Quietcomfort 35 vom Hersteller Bose. Mittlerweile gibt es insgesamt 55 ausführliche Testberichte zu verschiedenen Kopfhörermodellen auf der Website der Stiftung-Warentest (test.de).
ÖKO-Test hat bislang noch keinen Bluetooth-Kopfhörer-Test durchgeführt, jedoch Ratgeber zur Vermeidung von Hörschäden durch die Benutzung von Kopfhörern veröffentlicht. Ein Kopfhörer-Test zur Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Dezibel-Grenzwerte böte sich in diesem Kontext durchaus an.
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