Schwimmbrille-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Schwimmbrillen eignen sich sowohl für Freizeit- als auch für Wettkampfschwimmer.
- Käufer sollten vor allem auf die richtige Passform achten.
- Es gibt drei verschiedene Typen an Schwimmbrillen: Saugnapfbrillen, Schwedenbrillen und Schwimmmasken.
- Schwimmbrillen sorgen für eine gute Sicht unter Wasser und schützen die Augen vor Bakterien sowie Keimen.
- Eine Anti-Beschlag-Beschichtung und ein verstellbarer Nasensteg sind empfehlenswert.
Die Zwecke einer Schwimmbrille sind vielseitig
Normale Brillen sind dafür zuständig, eine Fehlsichtigkeit der Augen auszugleichen. Zudem bieten getönte Gläser Schutz vor UV-Strahlen, die das Auge schädigen können. Unter Wasser funktioniert die Sehkraft noch einmal anders. Das menschliche Auge kann prinzipiell zwar etwas sehen, aber die Bilder unter Wasser erscheinen im wahrsten Sinne des Wortes verschwommen. Das liegt an dem Brechungsindex, an den sich die Augen nicht anpassen können. Unsere Augen besitzen nicht die Möglichkeit, eine Sehschärfe einzustellen. Setzen Schwimmer oder Taucher eine Brille vor die Augen, sodass zwischen Auge und Wasser ein Luftraum entsteht, ist die Brechkraft erhalten und wir sehen besser.
Um also im Wasser eine gute Sicht zu haben, nutzen Schwimmer extra dafür konzipierte Brillen, die das Auge an das Element adaptieren. Eine Schwimmbrille hilft nicht nur dabei, unter Wasser besser zu sehen, sondern sie schützt die Augen auch vor Reizungen, die durch Chlor oder Salzwasser ausgelöst werden können. Jeder Schwimmer hat folgendes Szenario mit Sicherheit schon einmal erlebt: Nach dem Training erscheint die weiße Augenhaut, auch Lederhaut genannt, rötlich.
Die Augen fühlen sich trocken an und jucken manchmal sogar. Rote und brennende Augen gehören mit der Nutzung einer Schwimmbrille der Vergangenheit an. Natürlich hält eine Schwimmbrille auch dementsprechend Bakterien, Keime und sonstige für die Augen schädliche Kleinstpartikel fern.
Für die richtige Wahl einer Schwimmbrille ist der Verwendungszweck ganz entscheidend. Für Wettkampf-Schwimmer, Triathleten oder Hobby-Sportler eignen sich unterschiedliche Brillen-Modelle.
Bekannte Marken
Arena | Zoggs | Speedo | Cressi | Aqua Sphere | Limuwa | Sportastisch
Was ist der Unterschied zwischen Schwimm- und Taucherbrille?
Schwimmbrillen sind nicht mit Taucherbrillen, auch Tauchermasken genannt, zu verwechseln. Tauchermasken dichten im Gegensatz zu Schwimmbrillen die Nase mit einem Nasenerker ab. Die Nase ist im Luftraum der Brille miteingeschlossen, weil Taucher unter Wasser einen Druckausgleich vornehmen, sofern sie mehr als 1,5 Meter tief tauchen. Die Masken verfügen aufgrund ihrer Form und Größe über einen großen Strömungswiderstand. Diesen hohen Widerstand haben Schwimmbrillen nicht, sie zeichnen sich durch ihre kleine und leichte Form aus. Schwimmbrillen verfügen über einen Nasensteg, der die Nase nicht einschließt. Mit einer normalen Schwimmbrille können Schwimmer bis maximal zwei Meter tief tauchen. Für tiefere Tauchgänge sind die Brillen definitiv nicht geeignet. Die einzige Aktivität, für die Nutzer theoretisch beide Brillenarten nutzen könnten, ist das Schnorcheln, wobei sich hierfür andere Brillen mit einem integrierten Schnorchel viel besser eignen.
Drei verschiedene Brillentypen
Je nachdem, für welche Schwimmaktivitäten Sie die Brille einsetzen, sollten Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden. Informieren Sie sich daher vor der Kaufentscheidung über die drei Kategorien von Schwimmbrillen-Typen. Die Kosten variieren zwischen mindestens 5 und circa 100 Euro. Das sind die jeweiligen Vor- und Nachteile der drei verschiedenen Brillentypen – Saugnapfbrille, Schwedenbrille und Schwimmmaske:
Saugnapfbrille
Die Saugnapfbrille ist sowohl für Freizeitschwimmer als auch für Triathleten empfehlenswert. Sie eignet sich außerdem gut für lange Trainingseinheiten oder später für den Triathlon, auf den lange hingearbeitet wurde. Das gilt auch für freie Gewässer. Sie ist der Allrounder unter den Schwimmbrillen. Ihr Rand beziehungsweise die Dichtung besteht aus weichem Silikon. Die Anpassung an den Kopf und die Gesichtsform funktioniert problemlos. Es besteht manchmal allerdings die Möglichkeit, dass die Brille bei einem Startsprung ins Wasser verrutscht, weil sie mit dem weichen Rand auf den Augenhöhlen sitzt.
- Vielseitig einsetzbar
- Hoher Tragekomfort
- Gute Kopfanpassung
- Rutschgefahr
Schwedenbrille
Die Schwedenbrille eignet sich besonders für Wettkampfschwimmer und Triathleten. Sie verfügt über eine größere Härte hinsichtlich des Materials und der Anpassung. Zwei Schalen aus Hartplastik, ein Gummibändchen und ein Schlauch aus Plastik gehören zum Lieferumfang. Eine hochwertige Schwedenbrille sitzt auch nach dem Startsprung ins Becken sowie bei der Wenderolle absolut fest auf den Augenhöhlen. Schwimmer müssen sich möglicherweise erst an das Tragen gewöhnen, da die Brille keine Polsterung, also keinen Silikonrand, besitzt. Das Tragen ist eventuell anfangs etwas unkomfortabel.
- Strömungsgünstige Form
- Fester Sitz
- Weites Sichtfeld
- Strapazierfähig
- Unkomfortables Tragen
- Gewöhnungsbedürftig
- Wenige für lange Distanzen im Freiwasser geeignet
Schwimmmaske
Schwimmmasken nutzen Freizeitschwimmer, Freiwasserschwimmer und auch Triathleten. Dieser Schwimmbrillen-Typ ähnelt einer Taucherbrille am meisten, da er größere Brillenschalen besitzt als die anderen zwei Schwimmbrillen-Typen. Die Ähnlichkeit bezieht sich allerdings lediglich auf die Optik und nicht auf die Einsatzmöglichkeiten. Ein breiter Silikonrand bietet einen festen Sitz an Stirn und Wangenknochen. Die Schwimmmaske sitzt also nicht direkt auf den Augenhöhlen. So punktet dieses Modell mit besonders hohem Tragekomfort.
- Komfortables Tragen
- Sehr weicher Silikonrand
- Weites Sichtfeld
- Gut für Anfänger und Kinder
- Rutschgefahr
Weitere Brillentypen
Neben den vorgestellten gängigen Brillentypen finden Sie auch spezielle Brillen, die auf bestimmte Bedürfnisse abgestimmt sind. Denn auch Kinder, Allergiker oder Menschen mit einer Sehschwäche möchten maximalen Komfort während des Schwimmens erfahren.
Schwimmbrillen für Kinder
Kinder-Schwimmbrillen sind hingegen einer ersten Erwartung tatsächlich größer als die der Erwachsenen. Eine Kinder-Brille muss aus zweierlei Gründen größer sein. Erstens besitzen Kinder nicht dieselben motorischen Fähigkeiten wie Erwachsene und sind daher noch nicht in der Lage, kleine Brillen entsprechend handzuhaben. Zweitens entsteht angeblich bei kleinen Brillen ein höherer Druck auf die Augen, was es bei Kindern unbedingt zu vermeiden gilt. Die Hersteller informieren in der Regel darüber, ab welchem Alter das jeweilige Produkt genutzt werden sollte.
Gibt es Schwimmbrillen mit Sehstärke?
Wer an Land zu den Brillenträgern gehört, benötigt möglicherweise auch fürs Wasser eine Sehhilfe. Dafür bieten Hersteller optische Schwimmbrillen mit Sehstärke für Erwachsene und Kinder an. Diese verfügen über eine bestimmte Dioptrien-Zahl und gleichen mit speziellen Gläsern – wie bei einer normalen Brille – die Sehschwäche auch unter Wasser aus. Der Nachteil ist allerdings, dass diese Gläser mehr für kurzsichtige Personen Sinn machen. Einige Hersteller bieten aber Spezial-Anfertigungen für Weitsichtige an. Leider steigen hier auch die Kosten.
Kotaktlinsen im Schwimmbecken
Sitzt die Schwimmbrille perfekt, können Sie darunter auch Kontaktlinsen tragen. Empfehlenswert sind Tageslinsen, falls eine Linse doch mal verloren geht.
Schwimmbrille für Allergiker
Anti-Allergene Schwimmbrillen sitzen in der Regel nicht direkt auf den Augenhöhlen. Sie meiden den Kontakt mit dieser besonders empfindlichen Gesichtspartie und sind zudem latexfrei. Oftmals verfügen sie über eine Dichtung aus Neopren- oder Silikonmaterial. Sollte es dennoch zu Haut-Irritationen rund ums Auge kommen, kontrollieren Sie, ob das Brillenband eventuell zu eng gebunden ist.
Die wichtigsten Kaufkriterien
Treffen Sie vor dem Kauf die Entscheidung, für welche Zwecke Sie die Schwimmbrille nutzen möchten. Wettkampfschwimmer legen beispielsweise Wert auf ein weites Sichtfeld und einen sehr festen Sitz. Freizeitschwimmer bevorzugen manchmal große Augenschalen, die mit einem Silikonrand ausgestattet sind. Freiwasser-Schwimmer legen eventuell den Fokus auf eine Tönung in der Brille, um sich vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Triathleten schauen auf den optimalen Wasserwiderstand. In allen Fällen zählen eine perfekte Passform und die richtigen Gläser zu den wichtigsten Kriterien.
Welche Passform ist die richtige?
Eine neue Schwimmbrille muss perfekt sitzen und absolut wasserdicht sein. Um herauszufinden, welche Brille die richtige ist, ist ein Anprobieren empfehlenswert. Der sogenannte Ansaugtest, bei dem Schwimmer die Brille auf die Augen drücken, gibt Aufschluss darüber, ob die Form passt. Bei diesem Trocken-Test darf die Brille zwecks des entstehenden Unterdrucks nicht vom Gesicht fallen, sondern sollte ohne den Einsatz des Brillenbandes an Ort und Stelle bleiben, zumindest für einige Sekunden. Der Druck rund um die Augen wird idealerweise als angenehm empfunden. Viele Brillen bieten außerdem Verstellmöglichkeiten an Kopfband und Nasensteg. Manche Brillen-Modelle erhalten Käufer nur in einer einheitlichen Standard-Größe, andere gibt es in unterschiedlichen Größen – oder auch extra für Frauen. Hersteller speedo wirbt beispielsweise mit Schwimmbrillen für Frauen und Kinder, die extra auf schmale Gesichter angepasst sind.
Diese Brillengläser gibt es
Gläsertönungen oder -verspiegelungen können sinnvoll sein, wenn Schwimmer extremen Lichtverhältnissen ausgesetzt sind. Fürs Indoor-Schwimmen eignen sich klare Brillengläser oder solche in den Färbungen Lila sowie Hellblau. Fürs dunkle Freiwasser verwenden Schwimmer am besten gelbe oder orangefarbene Gläser. Outdoor-Schwimmen in praller Sonne erfordert verspiegelte oder dunkle (braune, blaue, graue) Gläser. Schwimmen Sie häufig draußen in der Sonne, achten Sie auf einen UV-Schutz. Die jeweiligen Brillentypen sind in vielen Farben verfügbar.
Polarisierte Gläser
Diese Gläser bevorzugen Wassersportler, die häufig in sehr hellen Lichtverhältnissen trainieren. Polarisierte Gläser bieten einen sehr guten Blendschutz und sind daher sowohl für Freigewässer als auch Hallenbäder mit hellem Lichteinfall geeignet.
Verspiegelte Gläser
Spiegelgläser reduzieren Blendeffekte und machen das Schwimmen bei hellen Lichtverhältnissen angenehmer. Sie eignen sich daher für Freigewässer und Hallenbäder.
Transparente Gläser
Wer häufig bei eher schwachem Lichteinfall schwimmen geht, sollte transparente Gläser nutzen. Sie garantieren eine gute Sicht, wenn es dämmert oder dunkel ist. Sie sind daher ideal für den Einsatz in Freigewässern und in Hallenbädern mit geringer Lichteinstrahlung.
Blaue Gläser
Schwimmbrillen mit blauen Gläsern zählen zu den Allroundern. Blendschutz bei hellem Licht ist garantiert. Auch bei dunklerer Lichtquelle ist die Sicht gut. Sie sind daher für die Nutzung in Freigewässern und Hallenbädern prädestiniert.
UV-Schutz
Prinzipiell haben die meisten der qualitativ guten Schwimmbrillen einen UV-Schutz. Schwimmer, die häufig draußen im freien Gewässer trainieren, achten am besten auf einen 100-prozentigen UV-Schutz in den Brillenscheiben. Die UV-Strahlung kann übrigens für die Augen auch dann schädlich sein, wenn die Sonne nicht scheint. Im Allgemeinen gilt: Empfindliche Augen benötigen maximalen Schutz. In Hallenbädern ist ein UV-Schutz jedoch nicht notwendig. Bedenken Sie allerdings, dass viele Hallenbäder auch einen Außenpool haben. Verfügt die Schwimmbrille über einen UV-Schutz, können Sie guten Gewissens zwischen Innen- und Außenbecken hin und her wechseln.
Achtung: Ist ein UV-Filter enthalten?
Die Tönung der Gläser sagt nichts über den UV-Schutz der Brille aus. Die Färbungen verhelfen nur zu einer verbesserten Sicht im Wasser. Achten Sie bei Bedarf auf eine separate Angabe.
Was kann die Anti-Beschlag-Beschichtung?
Diese spezielle Beschichtung, auch Anti-Fog-Beschichtung genannt, befindet sich wie bei guten Skibrillen auf der Innenseite der Brillengläser. Sie dient dazu, dass die Schwimmbrille aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen Brille und Gesicht nicht beschlägt. Dass Beschlagen sehr lästig sein kann, kennen alle Brillenträger nur zu gut. Allerdings ist die Schicht äußerst sensibel und kann beim Säubern schnell geschädigt werden. Daher dürfen Sie Brillen mit Anti-Beschlag-Schicht nicht mit der Hand oder mit Tüchern auswischen. Nutzer spülen die Brille mit klarem Wasser aus und lassen sie anschließend lufttrocknen. Qualitativ gute Gläser sollten außerdem kratzfest sein.
Nasensteg
Die Schwimmbrille muss nicht nur rund um die Augen perfekt sitzen, sondern auch auf der Nase einen angenehmen Tragekomfort bieten. Manche Modelle besitzen einen festen Nasensteg, auch Nasenbrücke genannt, andere sind verstell- oder sogar austauschbar. Ist der Nasensteg fix, lässt sich der Gläser-Abstand zwischen den Augen nicht verstellen. Das kann gegebenenfalls dazu führen, dass die Brille Wasser durchlässt.
Der Vorteil bei verstellbaren Nasenrücken ist demnach, dass der Abstand genau auf das Gesicht angepasst werden kann – je nach Bedarf enger oder weiter. Einige Modelle verfügen über Nasenrücken in unterschiedlichen Größen zum Austauschen. Bei Schwimmmasken sind die Nasenstege immer fest. Bei Schwedenbrillen stellen Schwimmer die Nasenbrücke während des Zusammenbauens am Anfang ein. In den meisten Fällen lassen sich jedoch im Nachhinein noch Änderungen vornehmen.
Verschluss
Ein verstellbarer Verschluss am Kopf ist besonders wichtig, um den Sitz der Brille richtig einzustellen. Die meisten Modelle verfügen über ein durchgehendes Band. Badehauben-Träger sind in der Regel damit zufrieden. Schwimmen Sie jedoch mit offenen Haaren, ist ein Klickverschluss empfehlenswert. Das Band muss hier nicht über den Kopf gezogen werden, sondern wird einfach am Hinterkopf zusammengeklickt. Einige Schwimmbrillen punkten mit einem Schnellverschluss. Mit diesem Verschluss funktioniert das Verstellen am einfachsten.
Wasserwiderstand
Je besser die Schwimmtechnik, desto geringer der Wasserwiderstand. Schwimmer beeinflussen jedoch auch mit ihrem Equipment, also auch der Brillenauswahl, den Widerstand im Wasser. Schwimmprofis wählen daher in der Regel sehr kleine Schwimmbrillen, um den Widerstand so gering wie möglich zu halten. Für Gelegenheitsschwimmer ist dieses Kriterium weniger von Bedeutung. Schwimmmasken besitzen aufgrund ihrer Größe einen größeren Widerstand als die kleineren Saugnapfbrillen oder die Schwedenbrillen.
Design
Nicht ganz unbedeutend ist für einige Schwimmer das Design der Brille. Auch wenn die meisten Schwimmbrillen generell schlicht, sportlich gestaltet sind, gibt es manche Modelle in verschiedenen Farben. Insbesondere Kinderbrillen kommen oft im farbenfrohen Design daher. Allerdings ist es empfehlenswert, zuerst auf die richtige Passform zu achten, und dann auf Designaspekte zu achten.
Hilfreiche Tipps für die Nutzung
Vor der ersten Anwendung sollten Sie mögliche spezifische Anwendungshinweise beachten. Erfahrene Schwimmprofis wissen das, dieser Hinweis gilt vor allem für Einsteiger- beziehungsweise Freizeitschwimmer. Einige Brillen benötigen beispielsweise eine gesonderte Pflege oder dürfen innenseitig keinesfalls mit den Händen berührt werden.
Empfindliche Beschichtung
Alle Schwimmbrillen sollten vorsichtig gereinigt werden. Vor allem die Innenseiten der Gläser sind empfindlich, daher verwenden Sie nach dem Schwimmtraining klares, kaltes oder lauwarmes Wasser, um Chlor oder Salzrückstände abzuwaschen. Das gilt insbesondere für Brillen mit Anti-Fog-Beschichtung, diese könnte bei Reibung und Berührung schnell zerkratzt werden. Nutzen Sie auch nicht die Finger, um Rückstände auf den Innenseiten der Gläser wegzuwischen. Tücher sind ebenso tabu! Ein leichtes Schütteln der Brille hilft beim Trocknen.
Was mache ich, wenn die Schwimmbrille beschlägt?
Antibeschlag-Beschichtungen beugen diesem Problem vor. Beschlägt die Schwimmbrille dennoch, sollten Sie die Innenseite auf keinen Fall mit den Fingern berühren oder mit einem Tuch reiben. Tatsächlich hilft ein wenig Spucke, um den Beschlag zu entfernen. Warum? Unsere Spucke enthält neben Proteinen und Enzymen sogenannte Mucine. Diese Schleimsubstanz bildet eine Art Schutzfilm, an dem die kondensierten Tropfen abperlen. Also: Spucken Sie auf die Innenseiten der Gläser, spülen Sie sie mit Wasser aus und setzen Sie die Brille wieder auf.
Temperaturausgleich herstellen
Ein weiterer Trick, um das Beschlagen der Brille von vornerein zu vermeiden, ist ein Temperaturausgleich. Denn die Schwimmbrille beschlägt in der Regel nur dann, wenn der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite zu groß ist. Tauchen Sie vor dem Aufsetzen der Schwimmbrille den Kopf einmal unter Wasser und setzen Sie dann erst die Brille auf. So nähert sich die Temperatur des Kopfes an die Temperatur des Wassers an.
Schwimmbrille im Etui aufbewahren
Normalerweise liefern die Hersteller Schwimmbrillen zusammen mit einem passenden Etui. In diesem sollten Schwimmer ihre Brille auch immer aufbewahren, wenn sie sie gerade nicht benutzen. Am besten eignen sich Hartetuis für die Aufbewahrung. Sie bieten den besten Schutz vor Kratzern und anderen äußeren Einflüssen.
Keine Seife verwenden
Das Reinigen der Schwimmbrille mit Seifen ist tabu. Seifen und andere Spülmittel können die Gläser und die eventuell vorhandene Anti-Fog-Beschichtung langfristig schädigen.
Keine chemischen Reiniger benutzen
Die Nutzung von Klarspüler oder Spülmittel kann nicht nur die Schwimmbrille beschädigen, sondern bei Augenkontakt auch die Augen reizen!
Wie setze ich die Schwimmbrille richtig auf?
Ähnlich wie bei einer ersten Anpassung von Schwimmbrillen funktioniert auch das Aufsetzen. Schwimmer drücken zuerst die Augenschalen leicht auf die Augenhöhlen und richten sie korrekt aus. Danach führen sie das Band über den Kopf oder klicken den Verschluss zusammen. Ziehen Sie das Brillenband erst fest, wenn es in optimaler Position sitzt. Idealerweise sitzt das Band horizontal. Die Reihenfolge ist sinnvoll, da Schwimmer so ein Zurückzippen der Schwimmbrille vermeiden. Wer einen sehr festen Sitz der Brille bevorzugt, trägt sie unter einer Badekappe. Das Absetzen läuft im Prinzip in umgekehrter Reihenfolge. Nach dem Training lösen Sie zuerst das Band hinter dem Kopf oder öffnen den Klickverschluss und lösen danach die Augenschalen von den Augenhöhlen. Das Verletzungsrisiko bleibt bei diesem Vorgang so gering wie möglich.
Tipp fürs Aufsetzen einer Schimmmaske
Besitzen Schwimmer eine Schwimmmaske, die aufgrund ihrer Größe und der Passform nicht von allein an der Gesichtspartie haften bleibt, nehmen Sie eine Hand zur Hilfe und halten Sie die Brille leicht fest. Ziehen Sie dann das Band über den Kopf. Lassen Sie die Augenschalen der Brille dann los und ziehen Sie das Band fest, wenn es korrekt ausgerichtet ist. Diese Vorgehensweise eignet sich ebenso für Kinder-Schwimmbrillen.
Diese Probleme können bei Schwimmbrillen auftreten
Vor allem Schwimmbrillen, die nicht über eine Anti-Fog-Beschichtung verfügen, beschlagen schneller. Da aber gleichzeitig bei diesen Modellen die Innenseite nicht ganz so empfindlich ist wie bei den Anti-Beschlag-Produkten ist es möglich, die Gläser ganz vorsichtig mit einem kleinen Tropfen Duschgel auszuspülen. Festes Reiben ist aber auch hier nicht zu empfehlen.
Wer eine alte Schwimmbrille besitzt, wird feststellen, dass sich das Kopfband mit der Zeit lockert. Falls dieses noch nicht gänzlich abgenutzt ist, ziehen Sie es einfach etwas fester. Sonst besteht die Gefahr, dass beim Schwimmen Wasser in die Brille eindringt.
Falls die Schwimmbrille immer häufiger verrutschen sollte, beispielsweise beim Startsprung, überprüfen Sie den Sitz der Brille. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, über den Kauf einer zweiten Schwimmbrille nachzudenken, die etwas fester sitzt und sich besser für Startsprünge und Wenderollen am Beckenrand eignet.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Schwimmbrillen-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Stiftung Warentest veröffentlichte im Jahr 2019 Test-Ergebnisse für insgesamt acht Schwimmbrillen. Das Partnermagazin k-Tipp testete die Brillen im Labor hinsichtlich ihrer Gläser-Qualität und unterzog sie einem UV-Test.
Im Schwimmbrillen-Test punktete das Modell Kaiman der Marke Aqua Sphere, das zum Preis von circa 18 Euro zu haben ist. Als Testsieger erhielt dieses Produkt die Testnote „sehr gut“. Den zweblockquoteiten Platz erreichte das Modell Nimesis Christal Medium des Herstellers Arena für knapp 20 Euro. Die Tester lobten die gute Glasqualität, zeigten sich aber kritisch, was das vergleichsweise schnellere Verrutschen des Kopfbandes angeht.
Als weitere gute Brillen-Modelle bei einem gleichzeitig günstigen Preis zeichneten die Tester die folgenden Modelle aus:
- Speedo Jet
- Nabaiji X-Base
- Speedo Futura Plus
Die Fitness-Zeitschrift Fit For Fun unterzog im Jahr 2020 insgesamt sechs Modellen einem Schwimmbrillen-Test. Mit dabei waren folgende Produkte:
- Arena Cobra Swipe
- Speedo Fastskin Elite
- MP (Michael Phelps) K180 Schwimmbrille
- Aqua Sphere Vista Pro
- Speedo Aquapure
- Head Tiger Race
Letztendlich konnte das Modell Speedo Fastskin Elite die Redaktion im Test mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Sie bewertete das Produkt als „Nr. 1 für ambitionierte Schwimmer“. Das Produkt kostet ab circa 30 Euro. Doch auch die Head Tiger Race punktete in Sachen Komfort und einem größeren Sichtfeld. Laut Redaktionstest eignet sich dieses Modell besonders als Allrounder-Brille. Kostenpunkt ist circa 25 Euro.
Teuer ist nicht unbedingt besser
Der Schwimmbrillen-Test der Online-Triathlon-Magazins tri2b.com aus dem Jahr 2018 gibt hilfreiche Tipps zu den verschiedenen Modellen. Elf Test-Schwimmer testeten insgesamt 19 Schwimmbrillen-Modelle von sieben Herstellern in verschiedenen Kategorien. Zu den wichtigsten Test-Kriterien zählten: Sitz, Komfort, Wasserdichte, Handhabung, Verstellmöglichkeit, Sicht, optische Reinheit der Scheiben und Aufbewahrung. Der Praxis-Check ergab in erster Linie, dass die Bewertung von Schwimmbrillen eine subjektive Sache ist, so die Tester. Dennoch veröffentlichten die Tester Kauftipps:
In der Kategorie „Performance- und Komfort“ lobten die Tester die Modelle Zone3 Volare für knapp 40 Euro, Zoggs Predator Flex Titanium Reactor für circa 80 Euro sowie Zoggs Flex Predator für circa 30 Euro.
In der Kategorie „Pool- und Wettkampf“ überzeugten die Tester die Modelle Finis Ciruit für etwa 20 Euro sowie Arena Cobra Ultra Mirror für etwa 50 Euro.
In der Kategorie „Schwimm-Masken“ war das Modell Aqua Sphere Vista die einzige im Testfeld vertretene Brille.
Teaserbild: © Ongala / stock.adobe.com | Abb. 1: © Netzsieger | Abb. 2: © Erich Sacco / stock.adobe.com | Abb. 3: © magnesium2 / stock.adobe.com | Abb. 4: © pixelrobot / stock.adobe.com und © sorrapongs / stock.adobe.com | Abb. 5: © L.Bouvier / stock.adobe.com und © sorrapongs / stock.adobe.com | Abb. 6: © Natallia Vintsik / stock.adobe.com | Abb. 7: © v74 / stock.adobe.com | Abb. 8: © Iurii Kachkovskyi / stock.adobe.com und © spf / stock.adobe.com | Abb. 9: © Natallia Vintsik / stock.adobe.com
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