Spiegelreflexkamera-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Spiegelreflexkameras sind längst nicht mehr nur für Profis gedacht: Auch Einsteiger und Gelegenheitsnutzer finden für einen kleinen Preis das passende Modell für ihre Bedürfnisse.
- Im Gegensatz zu ihrer analogen Ausführung ist die digitale Spiegelreflexkamera mit einem großen Bildsensor ausgestattet, der eine besonders hohe Bildqualität ermöglicht.
- Der Vorzug einer DSLR liegt in der Kombination aus einem Sucher und einem digitalen Display, die Nutzern stets die Wahl lässt, wie sie ihr Motiv anvisieren.
- Da Kunden mit dem Kauf einer Spiegelreflexkamera zunächst nur das Gehäuse samt Grundausstattung erwerben, legen sie sich bezüglich des Zubehörs automatisch auf das System eines bestimmten Herstellers fest.
- Zusatzfeatures wie verschiedene Wechselobjektive oder ein Zubehörschuh zum Aufstecken von Blitzgeräten, Lampen und Co. sorgen für viel Flexibilität.
Spiegelreflexkameras: Fotografieren auf Profiniveau
Sei es die Berglandschaft auf der Schottlandreise, die Strandparty im Fackellicht oder der Siegtreffer der Lieblingsmannschaft – mit dem Smartphone oder der Kompaktkamera ist der schöne Moment schnell eingefangen. Beim Betrachten der Aufnahmen stellt sich jedoch nicht selten heraus, dass die Qualität alles andere als zufriedenstellend ist: Sie sind verwackelt, unscharf oder überbelichtet. Wer beim Fotografieren stets eine hohe Bildqualität erzielen möchte, findet letztlich nur in einer hochwertigen Kamera das richtige Werkzeug. Mit einer Spiegelreflexkamera meistern ambitionierte Hobbyfotografen ebenso wie Profis jede Aufnahmesituation. Inzwischen sind Spiegelreflexkameras nicht nur verbreiteter, sondern auch weitaus erschwinglicher als noch vor einigen Jahren.
Die Funktionsweise einer Spiegelreflexkamera
Ihren Namen erhielt die Spiegelreflexkamera aufgrund des eingebauten Spiegels. Häufig ist sie auch unter der Bezeichnung DSLR oder DSR (digitale Spiegelreflex) geläufig. Die Abkürzung DSLR steht für den englischen Begriff „Digital Single Lens Reflex“: „Digital“ im Sinne der digitalen Kamera, „Single Lens“, da es nur eine Linse innerhalb der Kamera gibt, und „Reflex“ in Anlehnung an den Spiegel, der das Licht – im Gegensatz zur DSLM („M“ steht hier für „Mirrorless“) – reflektiert.
Sowohl äußerlich als auch mechanisch ähneln Spiegelreflexkameras ihren analogen Ausführungen – mit einem entscheidenden Unterschied: Anstatt eines Films bergen die DSLR-Kameras im Inneren einen großen elektronischen Bildsensor, wodurch das Bildmaterial sofort zur Verfügung steht. Dieser ist weitaus größer als bei einer Digitalkamera. Misslungene Aufnahmen lassen sich gegebenenfalls mit einem Bildbearbeitungsprogramm ausbessern oder wiederholen. Abgesehen davon ist die Funktionsweise identisch:
- Der Spiegel dient der Darstellung des anvisierten Bildes im optischen Sucher.
- Sobald der Nutzer den Auslöser betätigt, klappt der Spiegel nach oben, der Verschluss öffnet sich und das Licht fällt auf den Sensor, der das Licht in digitale Werte umwandelt.
- Nach dem Ablauf der Belichtungszeit schließt der Verschluss wieder und der Spiegel klappt herunter. Das Sucherbild bleibt während der Belichtungsphase dunkel und wird erst dann wieder angezeigt, wenn der Spiegel zurück in seiner Ausgangsposition ist.
Die Königin der Kameras: Vorteile einer DSLR
Spiegelreflexkameras, die Premiumklasse unter den Fotoapparaten, zeichnen sich gegenüber den klassischen Digitalkameras nicht nur durch ihre hervorragende Bildqualität aus. Der breit gefächerte Funktionsumfang bietet viel gestalterischen Spielraum. Doch was genau unterscheidet die DSLR eigentlich von ihren beiden hartnäckigsten Konkurrenten, den Kompakt- und Systemkameras?
Ohne viel Aufhebens: Die Kompaktkameras
Kompaktkameras sind in der Regel klein und leichtgewichtig (mit Ausnahme der Bridgekameras), sodass sie sich in jede Tasche verstauen lassen. Da sie einen vergleichsweise geringen Funktionsumfang aufweisen und die Kameraautomatik einen Großteil der Arbeit übernimmt, ist ihre Bedienung in der Regel sehr einfach. Anders als bei den Spiegelreflexkameras werden die Motive nicht durch einen optischen Sucher, sondern durch ein digitales Display anvisiert. Aufgrund ihres kleinen Bildsensors weisen sie außerdem eine geringere Auflösung auf. Daher stoßen die meisten Kompaktkameras insbesondere bei wenig Licht schnell an ihre Grenzen. Im Gegensatz zu den DSLR-Kameras, deren Wechselobjektive sich an verschiedene Situationen anpassen lassen, besitzen Kompaktkameras zudem ein fest verbautes und dementsprechend nicht austauschbares Objektiv.
Wer also lediglich ein paar Urlaubserinnerungen oder die gelegentlichen Familienfeierlichkeiten festhalten möchte, ohne sich um komplizierte Einstellungen kümmern zu müssen, ist mit einer Kompaktkamera gut bedient. Mittlerweile schwören selbst Profis auf die Kompaktkameras und deren Vorzug der Festbrennweite. Ambitionierte Hobbyfotografen, die über einen gewissen Umfang an Grundkenntnissen verfügen und in höherem Maße auf die Bildqualität und die Einstellungsmöglichkeiten achten, kommen allerdings kaum um den Kauf einer Spiegelreflex herum.
Die Systemkamera: Große Technik im kleinen Gehäuse
Bei den Systemkameras unterscheidet man zwei verschiedene Arten: die Spiegelreflex- und die spiegellosen Systemkameras, auch DSLM (Digital Sigle Lense Mirrorless). Sie sind zwar etwas größer und schwerer als Kompaktkameras, stellen jedoch eine handliche Alternative zu den Spiegelreflexkameras dar. Dank ihrer größeren Sensoren und Wechselobjektive, die optimale Bildergebnisse liefern, machen sie den DSLR-Kameras inzwischen Konkurrenz. Die Objektivauswahl fällt für die Systemkameras allerdings noch immer kleiner aus als für die Spiegelreflex.
Systemkameras sind zwar kompakter, wodurch sie sich optimal für unterwegs eignen, dafür verzichten sie aber auf die für die DSLR-Kameras charakteristischen Spiegel sowie den optischen Sucher. Im Großen und Ganzen sind sie hinsichtlich ihrer Qualität und Flexibilität mit den Spiegelreflexkameras vergleichbar. Wer aber auf Komponenten wie den Autofokus oder die Auslösegeschwindigkeit Wert legt, ist mit einer DSLR-Kamera besser beraten.
Das Für und Wider einer Spiegelreflexkamera
Für jeden, dem es vor allem auf die Bildqualität ankommt, führt kein Weg an der Spiegelreflexkamera vorbei. Dafür müssen Verbraucher allerdings tief in die Tasche greifen. Ob sich die Anschaffungskosten wirklich lohnen, zeigt folgende Übersicht der Vor- und Nachteile:
Blitzschnell, flexibel und Top-Bildqualität: Die Vorteile einer DSLR
Die digitalen Spiegelreflexkameras bieten Nutzern gleich zwei Optionen, ein Motiv anzuvisieren: Zusätzlich zum typischen Display besitzen sie nämlich auch einen optischen Sucher. Mit einer DLSR ist es dem Nutzer also auch bei starker Lichteinstrahlung problemlos möglich, gute Fotos zu schießen. Zudem bringen diese Geräte ein nostalgisches Flair mit. Das digitale Display bietet die Möglichkeit, die Qualität des Bildes noch einmal zu überprüfen.
Während Automatikkameras im unteren Segment mittlerweile über ähnlich große Sensoren wie Smartphones verfügen, besitzen die Sensoren in DSLRs dank ihrer Größe eine höhere Auflösung als andere Digitalkameras. Digitale Spiegelreflexkameras können mehr Details darstellen und sind zudem äußerst lichtempfindlich, sodass sie selbst bei schlechten Lichtverhältnissen, etwa in der Dämmerung, eine solide Bildqualität liefern. Aufgrund des großen Sensors fällt die Schärfentiefe gering aus. Der leistungsstarke Autofokus ermöglicht zudem dank der kurzen Verzögerungszeit auch bei beweglichen Motiven gute Aufnahmen.
Der Vorteil, der die Spiegelreflexkameras von allen anderen Fotoapparaten abhebt, ist zweifelsfrei ihre Ausstattung. Neben dem großen Bildsensor bestechen sie mit zahlreichen Programmen wie Belichtungsreihen, Blendenreihen, Fokusreihen und Zeitraffern. Mit ihnen lassen sich DSLR-Kameras auf vielfältige Weise nutzen und der Fotograf behält stets die Kontrolle über das Bild und die Belichtung. Damit auch Amateurfotografen sehr gute Schnappschüsse gelingen, sind Spiegelreflexkameras zudem mit etlichen Voll- und Halbautomatiken ausgestattet. Wer mit dem umfangreichen Funktionsangebot nicht zurechtkommt, lässt also einfach ein Automatikprogramm die Einstellungen erledigen.
Sollte die Grundausstattung nicht ausreichen, greifen Nutzer einfach auf das umfangreiche Angebot an Zubehör – von Filtern über Schnittstellen bis hin zu Möglichkeiten der Fernsteuerung – zurück. Mit ihren Erweiterungsmöglichkeiten sind DSLR-Kameras nahezu universell einsetzbar. Nutzer schätzen insbesondere die Möglichkeit, Objektive austauschen zu können. Wechselobjektive sind in der Regel nicht nur lichtstärker und somit von besserer optischer Qualität als festeingebaute Objektive, sondern bieten auch eine große Flexibilität hinsichtlich der Wahl der Brennweite, sodass sie sich an das jeweilige Motiv, sei es eine Landschaft oder ein Porträt, anpassen lassen. Neben den Zoomobjektiven ist es außerdem möglich, leistungsfähige Systemblitzgeräte anzuschließen, um den kreativen Spielraum zu erweitern.
Da Nutzer einer Spiegelreflexkamera den Bildausschnitt vorzugsweise durch den Sucher auswählen, der keinen Strom benötigt, hält der Akku entsprechend länger als bei Kameras, die nur mit einem Display ausgestattet sind. Ihre ergonomische Form liegt außerdem gut in der Hand und der komfortable Griff erlaubt eine optimale Bedienung. Ein weiterer Vorteil: Die Geräte sind besonders robust und stabil.
Wuchtig, teuer und staubanfällig: Die Nachteile einer DSLR
Bei all ihren Vorteilen haben Spiegelreflexkameras auch den ein oder anderen Nachteil. Der Preis einer DSLR ist beispielsweise wesentlich höher als bei System- oder Kompaktkameras. Hinzu kommt je nach Bedarf der Anschaffungspreis für verschiedenes Zubehör wie Wechselobjektive oder einen externen Blitz. Das Vornehmen manueller Einstellungen ist zudem mit einer gewissen Einarbeitungszeit und vielen Tests verbunden. Mit ihrer Größe liegen sie zwar gut in der Hand, das Gewicht ist aber vor allem unterwegs nicht zu unterschätzen. Die Wechselobjektive, die für das volle Einsatzspektrum obligatorisch sind, erfordern viel Platz und sind eine zusätzliche Belastung. Anders als Kompaktkameras passen DSLRs also nicht in die Jackentasche. Da im Zuge des Objektivwechsels Staub und Schmutz ins Gehäuse eindringen können, die sich auf der Mattscheibe oder dem Sensor absetzen, besteht immer die Gefahr von kleinen Flecken auf den Fotos.
Die Vorzüge einer Spiegelreflexkamera überwiegen insgesamt. Im Anschluss haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile noch einmal in aller Kürze aufgelistet:
- Optimale Bildqualität dank großer Sensoren
- Flexibilität durch Wechselobjektive
- Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten
- Lange Akkulaufzeit
- Ergonomische Form
- Hohe Anschaffungs- und Folgekosten
- Vergleichsweise groß und schwer
- Komplexe manuelle Bedienung
Die passende DSLR für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Wer sich für eine bestimmte Spiegelreflexkamera entscheidet, legt sich damit gleichzeitig auf das System eines Herstellers fest. Mit der Kamera kaufen Verbraucher nämlich zunächst nur das Gehäuse. Essentielles Zubehör wie die Wechselobjektive oder das Blitzgerät müssen sie zusätzlich erwerben. In der Regel sind die Produkte unterschiedlicher Hersteller nicht kompatibel, da sie eigene Anschlüsse entwickelt haben, sodass die Wahl der DSLR wohlüberlegt sein sollte. Die meisten Fotografen greifen nicht nur auf das entsprechende Zubehör, sondern auch beim Kauf der nächsten Kamera für gewöhnlich wieder auf die gleiche Firma zurück.
Zu den führenden Herstellern von Spiegelreflexkameras gehören:
- Canon: Das japanische Unternehmen ist derzeit besonders aufgrund seiner EOS-Reihe beliebt, deren nuanciert abgestuftes Spektrum von Einsteiger-Modellen bis zu Profi-Geräten reicht. Auf Anfänger zugeschnitten ist beispielsweise die EOS 1200D Kit 18 – 55 mm. Fortgeschrittene Fotografen sind hingegen besser mit der EOS M 3 mit Hybrid CMOS AF III
- Nikon: Die ebenfalls aus Japan stammende Firma hat sich zunächst primär auf den Profibereich spezialisiert, bietet aber inzwischen auch einige Kameras für Anfänger an. Insbesondere die D-Serie verspricht eine optimale Bildqualität und viel kreativen Freiraum. Beispiele hierfür sind die Modelle D 3300 Kit 18 – 105 mm und D 750 Kit 24 – 120 mm.
- Sony: Der Elektrokonzern aus Japan hat in letzter Zeit sein Produktangebot erweitert. Früher auf Unterhaltungselektronik fokussiert befinden sich inzwischen einige Spiegelreflexkameras im Repertoire. Zu den neuesten Modellen der beliebten Alpha-Serien gehört zum Beispiel Sony Alpha 77 M 2 Kit 16 – 50 mm.
Hassalblad und Pentax sind vor allem im Profibereich vertreten. Zu den Top-Produkten gehören beispielsweise die Pentax K-S1 Kit 18 – 55 mm oder die Hasselblad HV Kit 24 – 70 mm.
Von simpel bis High End: Was kostet eine DSLR?
Bei Spiegelreflexkameras richtet sich der Preis nach dem Anwendungszweck und der Ausstattung. Modelle im Profisektor befinden sich preislich schnell im vierstelligen Bereich. Welche DSLR zu den unterschiedlichen Anforderungen von Anfängern, Fortgeschrittenen und Fachkundigen passt, veranschaulicht die Einteilung in folgende Preisklassen:
DSLRs für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer
Anfänger und Gelegenheitsnutzer benötigen ihre Kamera vor allem für ein paar schöne Urlaubsfotos oder Schnappschüsse auf einer Geburtstagsfeier. Wer zu bekannten Marken wie Nikon, Canon und Co. greifen möchte, gibt selbst für eine Spiegelreflexkamera im Einsteigerbereich bis zu 700 Euro aus. Um Kunden zu gewinnen, bieten einige Hersteller aber auch Schnäppchen-Modelle ab 100 Euro an. Diese lohnen sich für alle, die im Urlaub nicht auf gestochen scharfe Fotos verzichten möchten, aber befürchten, dass ihre Kamera gestohlen wird und deswegen kein Vermögen ausgeben wollen.
Einsteigermodelle sind häufig nicht so groß und schwer wie Profimodelle. Das Kameragehäuse ist in der Regel nicht gegen Spritzwasser geschützt. Die meisten Hersteller sparen vor allem an der Ausstattung. Das heißt, sie setzen lediglich ein einfaches Autofokusmodul mit wenigen Sensoren ein (wie die Canon EOS 2000D mit nur neun AF-Sensoren), konstruieren den Sucher kleiner und halten die Serienbildgeschwindigkeit gering. Weniger auffällig sind die Unterschiede hinsichtlich der Bildqualität, da selbst Anfängermodelle in der Regel einen 24-Megapixel-Sensor besitzen. Letztlich kommt es vor allem darauf an, dass die Kamera einfach zu bedienen ist, damit auch Anfänger schnell mit ihr zurechtkommen. Praktisch für Einsteiger: Die Nikon D3400 besitzt einen Guide-Modus, der detailliert erklärt, welche Automatik sich für welches Motiv eignet.
DSLRs für ambitionierte Hobbyfotografen und Fortgeschrittene
Wenn sich ein Hobby-Fotograf längere Zeit mit seiner Kamera beschäftigt und seine Ansprüche nach und nach steigen, stößt er mit seinem Anfängermodell schnell an seine Grenzen. Das Hauptaugenmerk sollte sich daher weg vom Preis und hin zur Qualität der Kamera wenden. Wer nämlich mehr in eine neue Spiegelreflexkamera investiert, hat länger etwas von ihr. Immerhin verwenden ambitionierte Fotografen ihre Kamera häufiger als die typischen Gelegenheitsnutzer.
Spiegelreflexkameras in der Mittelklasse kosten zwischen 700 und 1.500 Euro. Diese DSLRs für den semiprofessionellen Einsatz sind schwerer und robuster als Einsteigermodelle. Dank schneller Serienaufnahmen und höherer Lichtempfindlichkeit eignen sie sich auch für Aufnahmen in der Dämmerung. Mitteklasse-DSLRs sind zudem mit weiteren nützlichen Features ausgestattet, die ihren Nutzern mehr Gestaltungsfreiheiten bieten.
DSLRs für Profis und Luxusliebhaber
Wer seine Kamera jeden Tag nutzt, beispielsweise in seinem Beruf, sollte sich für ein qualitativ hochwertiges Modell entscheiden. Spiegelreflexkameras in der Profiklasse sind ab 1.500 Euro erhältlich. Ihr Gehäuse ist besonders robust, stabil und in der Regel spritzwassergeschützt. Dank spezieller Dichtungen und Magnesiumlegierungen sind sie nicht nur wetterfest, sondern auch langlebiger. Darüber hinaus zeichnen sich Profi-DSLRs durch eine sehr schnelle Serienbildfunktion von mindestens zehn Bildern pro Sekunde, zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, größere Monitore und eine beachtliche Menge von Zubehör aus.
Ihre Autofokustechnik ist mit zahlreichen Messfeldern schneller und genauer. Die ISO-Werte lassen sich höher einstellen, ohne dass der Nutzer befürchten muss, dass das Bild verrauscht. Während günstige Modelle durchschnittlich auf lediglich ISO 1.600 kommen, schaffen es Profimodelle auf bis zu ISO 3,2 Millionen. Während das Gehäuse mancher Kameras bis zu 6.500 Euro kostet, gibt es günstige Alternativen mit APS-C-Sensor. Beispiele aus dem Profisektor sind die extrem schnellen und hochauflösenden Nikon D500 sowie Canon EOS 7D Mark II. Wer seine Kamera eher für Landschafts-, Porträt- oder Produktfotografien benutzt, sollte auf eine DSLR mit Vollformat setzen, mit dem detailreichere und rauschärmere Aufnahmen gelingen. Ein Schnäppchen in diesem Bereich ist die Pentax K-1.
Auf die Größe kommt es an: Der Sensor
Unnötiger Pixelwahn
Die Anzahl der Bildpunkte auf dem Sensor sagt nichts über dessen Qualität aus. Generell gilt: Je größer der Bildsensor, desto mehr Bildpunkte darf er haben. Ein kleiner Sensor würde unter zu vielen Bildpunkten an Qualität einbüßen, was nicht nur ein Bildrauschen, sondern auch einen Geschwindigkeitsverlust zur Folge hätte.
Das Herzstück einer jeden Spiegelreflexkamera ist der Sensor. Dieser besteht aus vielen kleinen lichtempfindlichen Fotozellen, die das einfallende Licht in elektrische Spannung umwandeln. Im Vergleich zum Bildchip der Kompaktkameras steckt in einer DSLR ein beinahe fünfmal so großer Sensor, was eine höhere Bildqualität ermöglicht. Je größer der Sensor, desto besser die Lichtausbeute und desto geringer die Rauschanfälligkeit – und umso höher der Preis. Die Aufnahmen sind schärfer und detailgenauer. Selbst bei Kerzenlicht entstehen noch solide Aufnahmen. Mithilfe der Schärfentiefe lässt sich zudem ein Motiv durch einen unscharfen Hintergrund hervorheben.
Zu den gängigsten Typen gehören der APS-C-Sensor, der Micro-Four-Thirds-Sensor und der Vollformatsensor. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Sensorformate?
Micro-Four-Thirds-Sensor
Die 17,3 mal 13 Millimeter großen Sensoren bilden einen Kompromiss aus Größe und Leistung. Da sie etwas kleiner als die APS-C-Varianten sind, ist auch das Gehäuse kompakter. Dahinter verbirgt sich ein Standard, den vor allem die Kamera-Hersteller Panasonic und Olympus verwenden. Der Name bezeichnet das Seitenverhältnis von vier zu drei im Vergleich zum Vollformat. Damit lässt sich nicht nur ein 3:2- und ein 16:9-, sondern selbst ein quadratisches Bildformat umsetzen. Der Standard fordert fast telezentrische Objektive, bei denen das Licht senkrecht auf die Mikrolinsen fällt, was die Lichtausbeute verbessert. Die Objektive kommen noch näher an den Sensor heran, was insbesondere für die automatische Scharfstellung von Vorteil ist. Bei höheren ISO-Einstellungen müssen Nutzer allerdings mit Detailverlusten rechnen.
APS-C-Sensor
Der APS-C-Sensor ist vorwiegend in günstigen Einsteiger-Spiegelreflexkameras verbaut. Das Kürzel steht für den englischen Begriff „Advanced Photo Service“; das „C“ bezieht sich auf „Classic“, also das Kleinbild. Die Sensorgröße beträgt je nach Hersteller zwischen 14,9 x 22,3 und 15,6 x 23,5 Millimeter, womit der APS-C-Sensor um den Faktor 1,4 bis 1,6 kleiner als die Vollformatversion ist. Nutzer müssen die Brennweite umrechnen: Eine 50-mm-Normalbrennweite bei einem APS-C-Sensor entspricht beispielsweise einem 75-mm-Tele an einer Kleinbildkamera. Der Bildausschnitt ist also kleiner, wodurch es scheint, als wäre man näher am Motiv. Problematisch wird das vor allem bei Porträtaufnahmen. Zu den Vorteilen gehört hingegen, dass die Objektive wesentlich kompakter gebaut sind.
Vollformatsensor
Mit einer Größe von 36 x 24 Millimetern handelt es sich hierbei um die Königsklasse der Sensoren, die vor allem in Profi-Spiegelreflexkameras zu finden ist. Ihre Maße entsprechen Kleinbildfilmaufnahmen. Die große Sensorfläche verspricht höhere Auflösungen bei voller Bildqualität. Das Vollformat nimmt mehr vom Bild auf als die anderen Versionen, das heißt, es ist weitwinkliger, wodurch Porträts besser gelingen. Größere Pixel bedeuten immer auch mehr Platz für Bildinformationen. Die Aufnahmen wirken schärfer und detailreicher, die Farben natürlicher. Weiterhin ist die Schärfentiefe geringer, was steile Unschärfeübergänge ermöglicht. Zwar sind Vollformatsensoren besonders rauscharm und lichtempfindlich, dafür aber auch entsprechend hochpreisig. Zudem fällt das Gehäuse durch den Einsatz von Glas größer und schwerer aus.
Auflösung, Blende und Co.: Die technischen Merkmale
Um eine hervorragende Bildqualität bieten zu können, muss die DSLR-Kamera einige technische Eigenschaften besitzen. Vor allem Einsteiger kommen mit der schier endlosen Liste an Leistungsmerkmalen kaum zurecht. Auflösung und Schärfe sind nämlich nicht alles. Welche Kriterien sind also beim Kauf noch wichtig?
10, 20 oder 50 Megapixel? Die Auflösung
Die übliche Auflösung einer Spiegelreflexkamera beträgt zwischen 18 und 24 Megapixel. Sie ermöglicht Abzüge mit Abmessungen von bis zu 100 x 66 Zentimetern bei einer Pixeldichte von 152 Dots per inch. Dank der großen Bildsensoren sind die Aufnahmen selbst bei DSLRs mit niedriger Pixelanzahl noch immer gestochen scharf. In dämmrigen Lichtverhältnissen ist eine reduzierte Auflösung sogar von Vorteil, da die einzelnen Pixel auf dem Sensor größer sind.
Die Fläche des Sensors ist allerdings begrenzt, weswegen es einen Unterschied macht, ob sich auf dieser Fläche 18, 24 oder 50 Megapixel tummeln. Zu viele Pixel führen dazu, dass Fehlinformationen angezeigt werden, was auch als Bildrauschen bezeichnet wird. Professionelle Modelle mit Vollformatsensoren sind sogar mit bis zu 50 Megapixel ausgestattet.
Pixel – Was ist das eigentlich?
Der Begriff Pixel setzt sich aus den englischen Wörtern „pictures“, zu Deutsch Bilder, und „element“, sprich Element, zusammen. Ein Pixel ist zwischen 1,5 und 30 Mikrometer groß. Unter einem Megapixel versteht man eine Million Pixel. Eine Auflösung von 2.000 x 2.000 Pixeln entspricht also vier Megapixeln.
Die einzelnen Pixel, auch Bildpunkte genannt, nehmen das Licht auf und speichern es, wodurch schließlich das Bild entsteht. Je mehr Megapixel eine Kamera besitzt, desto höher die Auflösung und umso detailschärfer das Bild. Mit einer höheren Megapixelanzahl sind auch größere Fotodrucke scharf und nicht körnig. Für Poster und Leinwände benötigt die Kamera zwischen 24 und 36 Megapixel, für herkömmliche Fotos hingegen lediglich 10 bis 20 Megapixel. Einige Spiegelreflexkameras bieten sogar die Möglichkeit, selbst festzulegen, wie hoch die Auflösung der Fotos sein soll. Das ist vor allem dann praktisch, wenn nicht mehr viel Speicherplatz zur Verfügung steht. Eine höhere Auflösung beansprucht nämlich mehr Speicherplatz.
Es werde Licht: Die Blende
Das Wort „Fotografie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet nichts anderes als „mit Licht malen“. Die Blende, mit der Nutzer den Lichteinfall regeln, spielt folglich eine entscheidende Rolle für die Kamera. Mit ihr bestimmen sie, wie viel Licht in die Kamera beziehungsweise den Sensor gelangt. Dafür vergrößern oder verkleinern Fotografen die Blendenöffnung, wobei große Blendenwerte wie 22 ein kleines Öffnungsfenster, kleine Blendenwerte, etwa 2.8, eine kleine Öffnung erfordern. Für gute Ergebnisse ist ein Wert von 16 völlig ausreichend.
In Zusammenhang mit der Blende ist auch die sogenannte Schärfentiefe relevant. Wer mit einer geringen Blendenanzahl fotografiert, erzeugt auch eine geringe Schärfentiefe. Dadurch verschwimmt der Hintergrund und das anvisierte Motiv rückt in den Fokus. Umgekehrt stellen Nutzer mit einer hohen Blendenzahl auch entfernte Objekte scharf da. Hohe Blendenanzahlen kommen also vor allem in der Landschaftsfotografie zu Einsatz.
Achtung, Verwacklungsgefahr: Die Belichtungszeit
Unter der Belichtungszeit, auch als Verschlusszeit geläufig, versteht man die Zeit, in welcher der Sensor vom Spiegel mit Licht versorgt wird. Mit dieser Funktion regeln Nutzer manuell, wie stark die Aufnahme beleuchtet werden soll. Je länger die Verschlusszeit, desto länger bleibt die Blende geöffnet und umso heller wird das Bild. Die Dauer der Verschlusszeit wird in Sekunden angegeben. Bei einer Belichtungszeit von einer Tausendstelsekunde (1/1.000) löst die Spiegelreflexkamera das Bild beispielsweise sehr schnell aus. Diese Geschwindigkeit kommt vor allem in der Sportfotografie zum Einsatz, um die beweglichen Motive festzuhalten. Längere Belichtungszeiten eignen sich hingegen eher für dynamische Motive wie fließendes Wasser.
Die meisten DSLRs bieten Verschlusszeiten zwischen 1/400 Sekunde bis zu 30 Sekunden, wobei in der Regel Werte von 1/50 bis 1/200 Sekunde üblich sind. Je nach Belichtungszeit wirkt die Aufnahme scharf oder verwackelt. Mit einer kürzeren Verschlusszeit steigt – zumindest ohne den Gebrauch eines Stativs – die Gefahr, dass das Foto unscharf wird.
Die ISO-Werte und das Bildrauschen: Die Lichtempfindlichkeit
Auch die Lichtempfindlichkeit, eine Eigenschaft des Sensors, beeinflusst die Belichtungszeit: Je höher der Wert, desto lichtempfindlicher ist die Kamera und umso kürzer ist ein Motiv zu belichten, um ausreichend hell zu sein. Mit einem hohen ISO-Wert kann also die Belichtungszeit reduziert werden. Für gewöhnlich liegt die Lichtempfindlichkeit bei den Spiegelreflexkameras zwischen ISO 100 und 16.000, allerdings sind auch Werte über 50.000 möglich. Hohe ISO-Werte (über 800) bieten sich vor allem bei dürftigen Lichtverhältnissen, etwa in der Abenddämmerung, an. Bei Außenaufnahmen an sonnigen Tagen reicht hingegen ein ISO-Wert von 100 bis 200 völlig aus.
Zwar sind mit einer hohen ISO-Zahl selbst bei schlechten Lichtverhältnissen helle Fotos möglich, dabei handelt es sich jedoch immer um eine künstliche Modifizierung der Bildhelligkeit. Das bedeutet, dass das Bild körnig wirkt und ein Bildrauschen sichtbar ist. Je höher der ISO-Wert, desto pixeliger wirkt das Bild. Bei Werten bis 1.600 müssen Fotografen allerdings kaum mit Qualitätsverlusten rechnen. Während die wählbaren ISO-Werte bei Einsteigermodellen ein Halbstufensystem bilden (ISO 100, ISO 200, ISO 400), sind bei professionellen Spiegelreflexkameras feinere Abstufungen von ISO 50 oder 125 möglich.
Sucher vs. Display
Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Digitalkamera besitzt eine Spiegelreflexkamera sowohl einen Sucher als auch ein Display. Unter dem optischen Sucher versteht man eine Vorrichtung zum Anvisieren eines Bildausschnitts, die sich für gewöhnlich über dem Objektiv befindet. Der Vorteil eines optischen Suchers: Fotografen haben ein realistischeres Gefühl für das Motiv. Da sie nicht durch das periphere Sehen (die Wahrnehmung um das Objekt herum) abgelenkt werden, können sie sich besser auf das Objekt ihrer Wahl konzentrieren. Für gewöhnlich ist der Kontrast im Sucherbild im Falle eines hellen Umgebungslichts höher als auf dem Display, welches sich abgeschirmt auf der Rückseite befindet. Hochwertige Spiegelreflexkameras verfügen über eine Sucheranzeige mit integriertem Dioptrienausgleich, was ideal für Brillenträger ist. Die Dioptrienanzahl lässt sich mit einem kleinen Rädchen einstellen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Sucherbild über eine elektronische Anzeige zu kontrollieren. Die sogenannte Live-View-Ansicht stellt das Motiv in Echtzeit auf dem Bildschirm dar. Das Display ist entweder fest auf der Rückseite der Kamera verbaut, vertikal klappbar oder in alle Richtungen schwenkbar. Ein schwenkbarer Bildschirm ermöglicht auch ungewöhnliche Blickwinkel und erhöht entsprechend den Komfort beim Fotografieren. In der Regel besitzt es eine Bildschirmdiagonale von 2,5 bis 3 Zoll, was etwa 6,4 bis 7,6 Zentimetern entspricht, sodass der Nutzer leicht beurteilen kann, ob das geschossene Foto gelungen ist. Je größer der Bildschirm, desto mehr Details sind sichtbar. Das Display sollte außerdem ausreichend hell sein; im besten Fall lässt sich die Helligkeit in Abhängigkeit zur Lichtsituation einstellen. Handelt es sich um ein berührungsempfindliches Display, also um einen Touchscreen, lässt sich der Fokuspunkt bequem mit dem Finger setzen.
Schneller ist besser: Die Aufnahmegeschwindigkeit
Insbesondere bei Sport- und Actionaufnahmen ist die Geschwindigkeit der Aufnahme entscheidend, um scharfe Bilder zu erhalten. Hier gilt: Je mehr Bilder die Kamera pro Sekunde schießt, desto besser. Es kommt also nicht nur auf eine schnelle Einsatzbereitschaft, sondern auch auf die Auslösegeschwindigkeit beim Betätigen des Auslösers an. Hohe Aufnahmegeschwindigkeiten von bis zu 85 Megabyte pro Sekunde ermöglichen schnellere Ablichtungen.
In diesem Zusammenhang ist auch die Serienbildgeschwindigkeit von Belang, die bei etwa zehn Bildern pro Sekunden liegen sollte. Diese gibt an, wie viele Bilder die Kamera pro Sekunde aufnehmen kann, während Nutzer den Auslöser gedrückt halten. Mit einer schnelleren Serienbildgeschwindigkeit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein gelungenes Foto unter den Aufnahmen dabei ist. Eine reaktionsschnelle Kamera ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn das Kind auf dem Trampolin springt und die Eltern genau den Moment einfangen wollen, wenn es sich in der Luft befindet.
Intuitiv und griffig: Die Handhabung
Der Bedienkomfort einer Spiegelreflexkamera ist vor allem für Anfänger von Bedeutung, die erst noch lernen müssen, mit der Masse an Einstellungsoptionen zurechtzukommen. Im besten Fall ist die Bedienung intuitiv, bietet aber gleichzeitig Profis die Möglichkeit, behände manuelle Einstellungen vorzunehmen. Alle Bedienelemente sollten bequem zu erreichen, die wichtigsten Menüpunkte schnell aufrufbar. Auch die Haptik der Kamera ist von Belang: Für eine komfortable Handhabung ist es nämlich wichtig, dass die Kamera griffig in der Hand liegt.
Um den Nutzungskomfort zu optimieren, ist das Gehäuse häufig mit einer Gummibeschichtung versehen. Die meisten Einsteigermodelle bestehen aus Kunststoff, professionelle Geräte hingegen aus Magnesium, einem widerstandsfähigen und gleichzeitig leichtem Metall. Hochwertige DSLRs sind zudem gegen Schmutz, Wasser und Staub abgedichtet, etwa um Fehlfunktionen auf dem Bildsensor zu vermeiden.
Richtig scharfstellen: Der Autofokus
Der Autofokus sorgt auch bei sehr schnellen Serienbildaufnahmen oder schlechten Lichtverhältnissen für eine bestmögliche Bildqualität. Er stellt die Entfernung zum anvisierten Objekt automatisch ein beziehungsweise scharf. Um auch bei bewegten Objekten scharfe Fotos zu erhalten, sollte der Autofokus möglichst präzise und zügig sein.
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten: den einmaligen und den kontinuierlichen Autofokus. Während sich der einmalige Autofokus eher für unbewegte Motive eignet, kommt der kontinuierliche Autofokus bei bewegten Objekten zum Einsatz. Der Unterschied liegt darin, dass Nutzer bei ersterem den Auslöser selbst halb durchdrücken, um die Kamera scharf zu stellen, wohingegen sie sich bei letzterem auf das Motiv konzentrieren können, da die Kamera die Schärfe automatisch regelt.
Auf alles vorbereitet: Die Zusatzausstattung
Der Nutzer kann seine DSLR mit zahlreichen nützlichen Zusatzfeatures ausstatten, es sind jedoch auch die Zusatzfeatures, welche die Handhabung der DSLR maßgeblich beeinflussen. Doch welche zusätzlichen Ausstattungsmerkmale sind wirklich wichtig?
Der Bildstabilisator
Ein integrierter Bildstabilisator hilft, verwackelte Bilder selbst bei langen Belichtungszeiten, starkem Zoom und freihändigen Aufnahmen zu verhindern. Er ist vor allem für Anfänger sehr nützlich. Man unterscheidet zwischen einem optischen Bildstabilisator im Objektiv, bei dem die Linse der Verwacklung entgegenwirkt, und einem mechanischen Bildstabilisator im Kameragehäuse, der den Sensor mitschwingen lässt, um Bewegungen auszugleichen. Je größer die Brennweite, das heißt, je mehr gezoomt wird, desto wahrscheinlicher wird das Bild unscharf. Als Faustformel gilt: Die Belichtungszeit darf den Kehrwert der verwendeten Brennweite nicht überschreiten. Handelt es sich beispielsweise um eine Brennweite von 35 Millimetern, sollte die Belichtungszeit nicht länger als 1/35 Sekunde andauern.
Der Blitzschuh
An einen Blitzschuh, auch Zubehörschuh genannt, können Nutzer nicht nur ein externes Blitzgerät, sondern auch Lampen, Fernauslöser und Entfernungsmesser anschließen. Dieser spezielle Sockel beziehungsweise Schuh ermöglicht das zeitgleiche Blitzen und Auslösen des Kameraverschlusses. Die Vorrichtung ist U-förmig und besteht aus Metall. In der Mitte befindet sich die Anbringungsstelle für die verschiedenen Zusatzgeräte.
Die GPS-Funktion
Eine GPS-Funktion ermöglicht das sogenannte Geotagging: Das Gerät versieht die Bilddateien mit Metadaten zu dem jeweiligen Ort der Aufnahme. Die DSLR speichert also zum einen satellitengestützt die Koordinaten des Aufnahmeortes und zum anderen die Namen von Städten und besonderen Orten als Text. Bildbearbeitungsprogramme werten die Koordinaten aus und markieren den Ort auf einer Landkarte, etwa für die Erstellung eines Urlaubstagebuchs.
HDMI- und USB-Eingang
Über einen HDMI-Anschluss lässt sich die Kamera an einen Kontrollmonitor oder einen Fernseher anschließen, sodass der Nutzer die Fotos auf einem großen Bildschirm sehen kann. Eine integrierte USB-Schnittstelle ist vor allem dafür da, die Kamera unterwegs, etwa im Auto oder auf Reisen, aufzuladen, ohne ein zusätzliches Ladekabel mitschleppen zu müssen. Darüber hinaus lässt sich die Spiegelreflexkamera über den USB-Anschluss mit einem PC verbinden, sodass der Nutzer die aufgenommenen Bilder auf seine Festplatte übertragen kann.
NFC, WLAN und Bluetooth
Verbindungsmöglichkeiten wie WLAN, NFC und Bluetooth ermöglichen eine kabellose Datenübertragung. Mit ihnen können Nutzer ihre Bilder direkt auf Social-Media-Kanälen teilen, ihre Kamera per App steuern und die Dateien auf einem Online-Speicher hochladen. Bei der Nahfeldkommunikation (NFC) müssen sich die Geräte aber in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, da die Verbindung nur wenige Zentimeter weit reicht.
Der Mikrofonanschluss
Ein Mikrofonanschluss ist vor allem dann wichtig, wenn Nutzer mit ihrer Spiegelreflexkamera ein professionelles oder semi-professionelles Video mit Ton aufnehmen möchten. Für gelegentliche Amateurvideos reicht das eingebaute Stereomikrofon aus. Wer jedoch professionelle Ton-Aufnahmen wünscht, sollte sich ein externes Mikrofon anschaffen, das über den Mikrofonanschluss mit der Kamera verbunden wird. Zusätzlich bietet sich ein Kopfhörerausgang an, um den Ton zu kontrollieren.
Die Videoaufnahme
Die meisten DSLRs besitzen einen Videomodus für Filmaufnahmen. Inzwischen bieten einige Modelle nicht mehr nur einen Full-HD-, sondern sogar einen UHD-Standard mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde an. Wer Videos in 4K-Auflösung aufnehmen möchte, muss jedoch sehr tief in die Tasche greifen.
Zubehör für einen vielseitigeren und komfortableren Kameraspaß
Ersatzakku, Ladegerät und Trageriemen sind nicht immer im Lieferumfang einer Spiegelreflexkamera enthalten, dennoch sind sie unerlässlich. Daneben gibt es eine schier endlose Masse an Zubehör auf dem Kameramarkt. Doch was davon ist sinnvoll und worauf können Verbraucher getrost verzichten?
Zoom in, Zoom out: Die Objektive
Wechselobjektive gehören zum wichtigsten Zubehör einer Spiegelreflexkamera. Mit ihnen passt der Nutzer das Gerät flexibel an verschiedene Aufnahmesituationen an. Das Objektiv bündelt das einfallende Licht und projiziert daraus ähnlich wie das menschliche Auge ein Bild. Dabei wirkt sich die Qualität des Objektivs maßgeblich auf die Bildqualität aus. Ein Bildsensor macht nämlich nur dann gute Bilder, wenn es das Objektiv zulässt.
Grundsätzlich lassen sich drei Arten unterscheiden:
- Weitwinkelobjektive: Mit einer Brennweite von unter 40 Millimetern entsteht ein Weitwinkel beziehungsweise ein großer Bildausschnitt. Diese Objektive eignen sich gut für Landschafts- oder Architekturaufnahmen.
- Normalobjektive: Mit einer Brennweite von 40 bis 60 Millimetern entspricht der Bildausschnitt dem natürlichen Blickfeld. Diese Objektive eignen sich beispielsweise für Umgebungen mit schwachen Lichtverhältnissen.
- Teleobjektive: Mit einer Brennweite von über 60 Millimetern handelt es sich hierbei um einen kleineren Bildausschnitt, der vergrößert dargestellt wird. Diese Objektive eignen sich gut für Porträts, Tierfotografien und Sportmotive.
Bei der Brennweite handelt es sich um den Abstand zwischen dem Brennpunkt, wo die Lichtstrahlen auf der Linse gebündelt werden, und dem Mittelpunkt des Objektivs. Mit dieser entscheiden Nutzer über den Blickwinkel der Kamera. Das Ändern der Brennweite bezeichnet man gemeinhin als „Zoomen“. Einer festen, unflexiblen Brennweite fehlt zwar die Möglichkeit zu zoomen, hinsichtlich der Bildqualität ist sie dem Zoomobjektiv jedoch um Längen voraus. Sie besitzen nicht nur eine bessere Auflösung, sondern auch eine bessere Randschärfe und Lichtstärke. Zoomobjektive decken hingegen einen größeren Brennweitenbereich ab, sodass Fotografen von einem Standort verschiedene Perspektiven ablichten können. Mit dem Heranzoomen verlängert der Nutzer die Brennweite, wodurch das Objekt größer wirkt.
Vom Akku bis zum Stativ: Weiteres Zubehör
Der Akku
Zwar ist in der Regel ein Akku bereits im Lieferumfang enthalten. Für Reisen lohnt sich jedoch die Anschaffung eines Ersatzakkus, damit die Kamera nicht in einem wichtigen Moment ihren Dienst verweigert. Mit einem Akku sollten sich mindestens 400 bis 500 Fotos schießen lassen; leistungsfähige Modelle bringen es sogar auf 4.000 Fotos je Akkuladung. Besonders lange halten Lithium-Ionen-Akkus. Um den Akku aufzuladen, benötigen Nutzer zudem ein Ladegerät.
Das Blitzgerät
Einen Blitz benötigen Fotografen für Aufnahmen im Dunkeln. Die meisten DSLRs haben einen integrierten Blitz, externe Blitzgeräte liefern aber in der Regel bessere Ergebnisse. Ihre Leuchtkraft ist größer und die Ausrichtung des Kopfes ist flexibel, sodass sie sich drehen und schwenken lassen. Dadurch eliminieren sie Schlagschatten-Effekte. Außerdem verhindern sie den Rote-Augen-Effekt.
Die Speicherkarte
DSLRs besitzen meist nur einen kleinen integrierten Speicher, der lediglich für eine geringere Anzahl an Aufnahmen mit einer niedrigeren Auflösung gedacht ist. Mit einer Speicherkarten lässt sich der interne Speicher um bis zu 128 Gigabyte erweitern. Bei einer Auflösung von zehn Megapixeln besitzt ein Bild eine Dateigröße von 27,8 Megabyte und benötigt im JPEG-Format etwa drei Megabyte Speicherplatz. Am gängigsten ist die SD-Karte, Profis nutzen aber auch CompactFlash-Karten. Bei SDHC- und SDXC-Karten handelt es sich um Weiterentwicklungen des SD-Standards. Alle Speicherkarten sind in den Klassen 2, 4, 6 und 10 erhältlich, wobei Klasse 10 die höchste Übertragungsrate bietet. Speicherkarten aus dieser Klasse speichern zehn Megabyte pro Sekunde.
Die Filter
Der Filter einer Kamera stellt eine Glasscheibe da, die vor das Objektiv geklemmt wird und verschiedene Effekte bewirkt. Zu den nützlichsten Filtern gehört unter anderem der Polarisationsfilter, der für sattere Farben sorgt und Spiegelungen reduziert, sodass selbst durch Glas oder Wasser ein spiegelfreies Fotografieren möglich ist. Ein Graustufenfilter schwächt ebenfalls Spiegelungen ab, ein Sternfilter stellt sternförmige Lichtbrechungen dar und ein Farbfilter lässt nur bestimmte Farbwellen hindurch, was einen gezielten Einsatz von Farbeffekten erlaubt.
Die Tragetasche
Eine Tragetasche lohnt sich für jeden, der mit seiner Kamera viel unterwegs ist und auf einen komfortablen Transport Wert legt. In ihr wird die empfindliche Ausrüstung bruch- und stoßfest gepolstert. Wer auf eine Kameratasche oder einen Rucksack verzichten möchte, sollte zumindest einen Trageriemen erwerben, um sich die DSRL um den Hals zu hängen und immer griffbereit zu haben. Etwas komfortabler ist ein Schultergurt, mit dem Nutzer ihre Kamera mit einer Hand festhalten können, damit sie nicht wackelt.
Das Stativ
Ein Stativ kommt insbesondere bei langen Belichtungszeiten, bei großen Teleobjektiven oder bei Selbstporträts zum Einsatz. Es stabilisiert die Kamera, sodass die Bilder nicht verwackeln, sondern scharf werden. Das Spektrum der verschiedenen Stativarten reicht von kleinen Tischstativen bis hin zu langen Dreifußstativen. Die Höhe beträgt zwischen 10 und 180 Zentimeter. Mit einer Teleskopfunktion lassen sie sich auch auf eine handlichere Größe komprimieren. Den Kopf kann der Nutzer in alle Richtungen bewegen.
Weiterführende Testberichte
Wichtig: Aus Gründen der Realisierbarkeit haben wir die vorgestellten Produkte nicht selbst getestet. Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Spiegelreflexkameras.
Wer auf der Suche nach ausführlichen Testberichten rund um Spiegelreflexkameras ist, findet bei der Stiftung Warentest lediglich ältere Tests aus den Jahren 2001 bis 2004. Im Jahr 2001 befanden sich sieben vollautomatische Kleinbild-Autofokus-Spiegelreflexkameras im Test. Im Hinblick auf das Kameragehäuse wurden das Autofokussystem, das Belichtungssystem, der Sucher, das eingebaute Blitzlicht und die Handhabung als Testkriterien herangezogen. Im Testbereich der Objektive war als Testkategorie neben der Handhabung vor allem die Bildqualität von Interesse. Vier Testkandidaten erhielten das Testprädikat „Sehr Gut“ und drei Testmodelle wurden mit der Testnote „Gut“ ausgezeichnet. Ein Jahr später wurden erneut sechs günstige analoge sowie drei hochpreisigere digitale Spiegelreflexkameras getestet. Sowohl in der Testkategorie der analogen Kameragehäuse als auch im Testbereich der digitalen Kameragehäuse erreichten alle Testkandidaten das Testurteil „Gut“. Zu den Testsiegern wurden ein Gerät von Contax sowie ein Modell von Nikon gekürt. Als weiteres Testkriterium wurde zusätzlich zu den Testkategorien aus dem Vorjahr die Betriebsdauer einbezogen. Neben den Gehäusen wurden auch 13 Zoomobjektive einem Test unterzogen, von denen sich ein Testmodell als sehr gut, acht Testmodelle als gut und vier Testmodelle als befriedigend erwiesen.
Von den fünf Kleinbild-Spiegelreflexkameras, die das Testinstitut im Jahr 2003 unter die Lupe nahm, erhielt der Testsieger, ein Kameragehäuse von Leica, das Testurteil „Sehr gut“, jeweils zwei Testmodelle das Testurteil „Gut“ beziehungsweise „Befriedigend“. Im Jahr darauf befanden sich erneut fünf Gehäuse von Autofokus-Spiegelreflexkameras im Test. Die Stiftung Warentest kürte hier ein Modell der Marke Konica zum Testsieger. Letztlich erhielten jedoch alle Testkandidaten das Gesamt-Testurteil „Gut“.
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