4K-Fernseher-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Mit ihrer hohen Bildschärfe, ihren brillanten Farben und ihren satten Kontrasten bieten 4K-Fernseher eine atemberaubende Bildqualität.
- Die hohe Pixeldichte ermöglicht selbst bei XXL-Fernsehern ein hervorragendes Bild.
- Auch TV-Inhalte, die nicht in 4K-Auflösung ausgestrahlt werden, erscheinen auf 4K-Fernsehern besser als auf Full-HD-Geräten.
- Pay-TV-Provider und Video-Streaming-Dienste setzen zunehmend auf 4K, aber auch Sender wie ZDF, RTL und ProSieben bieten erste Produktionen in dieser Auflösung.
4K: Bilder, so scharf wie nie
Wer sich einen Fernseher mit beeindruckender Bildschärfe und Farbenpracht wünscht, greift zu einem 4K-TV. Ein solches Gerät bietet höchste Bildqualität, und zwar auch dann, wenn das Bild sehr groß ist. 4K-Fernseher sind also perfekt für Heimkino-Fans. Alles, was Sie über 4K-TVs wissen müssen, erfahren Sie hier.
Was zeichnet 4K-Fernseher aus?
Moderne 4K-Fernseher zeichnen sich durch ihre starke Bildqualität aus. Möglich wird sie unter anderem durch die sehr hohe Pixeldichte: 4K bedeutet, dass ein Bildschirm über ungefähr 4.000 Bildpunkte auf einer horizontalen Linie verfügt. Eine solche Anzahl erlaubt es selbst XXL-Fernsehern, also etwa 65- oder 75-Zoll-Geräten, Bilder gestochen scharf darzustellen. Durch ausgefeilte Technologien wie HDR sowie OLED oder QLED erscheint das Geschehen auf dem 4K-Bildschirm zudem in einer lebendigen Farbenpracht und mit satten Kontrasten.
Die zwei verbreitetsten Auflösungen im 4K-Bereich sind:
- UHD (Ultra High Definition), auch als „4K HD“, „UHD 4K“ oder „4K Ultra HD“ bezeichnet: 3.840 × 2.160 Pixel
- Cinema 4K, auch „DCI 4K“ oder einfach nur „4K“ genannt: 4096 x 2160 Pixel
Bei den 4K-Fernsehern, die inzwischen das Angebot auf dem TV-Markt dominieren, handelt es sich in der Regel um Geräte mit UHD-Auflösung. Ihre Bilddiagonalen beginnen bei 40 Zoll und können am anderen Ende des Spektrums 100 Zoll oder mehr messen. Die kleinsten 4K-Fernseher sind bereits ab knapp 300 Euro erhältlich. Die Preisspanne von UHD-Geräten mit einer Diagonale zwischen 55 und 65 Zoll reicht von rund 400 bis weit über 6.000 Euro. Noch größere Modelle können auch 15.000 Euro oder mehr kosten, und Spezialanfertigungen mit besonderen Maßen, beispielsweise 110-Zoller, bewegen sich mitunter gar im sechsstelligen Preisbereich.
4K im Vergleich mit HD ready und Full HD
Mit 1280 × 720 Pixeln ist HD ready eher bei kleineren Bildschirmdiagonalen zu empfehlen. TV-Geräte mit dieser Bildpunktanzahl kommen mit dem sogenannten HD-ready-Symbol, wobei auf der Verpackung manchmal auch nur „720p“ steht. Sie machen heute meist nur einen kleinen Teil des Angebots von Fachgeschäften und Online-Shops aus.
Full-HD-Fernseher sind mit 1920 x 1080 Bildpunkten ein deutliches Stück schärfer. Als sie auf den Markt kamen, drängten sie die HD-Ready-Modelle mühelos in den Hintergrund. Die Full-HD-Auflösung bietet bei TV-Geräten bis 40 Zoll eine sehr gute Bildqualität. Bis 50 Zoll ist das Bild auch noch gut. Ab dieser Größe beginnt Full HD allerdings zu schwächeln, daher wurden Bildschirme mit den noch höheren Auflösungen 4K und – der letzte Schrei – 8K entwickelt.
Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 50 Zoll oder mehr kommen heute fast immer mit UHD-Auflösung. Hinsichtlich der Produktionskosten besteht ohnehin nur ein kleiner Unterschied zu Full-HD-Modellen.
Warum lohnt sich ein 4K-Fernseher?
Oft hört man, es gebe ja noch kaum UHD-Inhalte im Fernsehen. Warum also ein 4K-Fernseher? Wir erklären, weshalb es trotzdem gute Gründe für ein UHD-Gerät gibt.
Die Zukunft gehört UHD
Die deutschen TV-Kanäle sendeten noch bis vor Kurzem ihr gesamtes Angebot höchstens in Full HD. Das hat sich inzwischen geändert. Vereinzelt werden nun auch 4K-Inhalte für das Fernsehen produziert, zum Beispiel Der Bergdoktor von ZDF oder die neuen Folgen des Klassikers Galileo Spezial von ProSiebenSat.1. RTL betreibt seit April 2018 den Satellitenkanal RTL UHD, der unter anderem Fußballspiele und die Formel 1 in 4K-Auflösung zeigt. Der Pay-TV-Provider Sky bietet zwei UHD-Sportkanäle, die mit Bundesliga- und Champions-League-Übertragungen in Spitzenauflösung locken.
Wie lange es noch dauert, bis der UHD-Standard die TV-Landschaft weitflächig erobert, ist ungewiss. Doch die Experten sind sich einig: Der Umbruch kommt. Wer also einen 4K-Fernseher hat, ist für die Zukunft gerüstet. Für Fußballfans gibt es übrigens eine gute Nachricht: ARD und ZDF planen, die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in UHD zu übertragen.
Bei den Video-Streaming-Diensten ist die UHD-Revolution bereits voll ins Rollen gekommen: Die großen Namen wie Amazon Prime Video und Netflix bieten immer mehr 4K-Filme und -Serien an. Zu beachten ist allerdings, dass das Streaming in UHD eine ausreichende Internetverbindung erfordert. Netflix empfiehlt eine Geschwindigkeit von 25 Megabit pro Sekunde. Wer eine solche Verbindung hat, kann Netflix Originals wie Better Call Saul oder Dark in höchster Bildqualität genießen.
Auch der Blu-Ray-Bereich hat in puncto 4K einiges zu bieten. Seitdem die Ultra-HD-Blu-Ray im April 2016 eingeführt wurde, sind unzählige Titel in diesem Disc-Format erschienen, darunter Blockbuster von Warner Brothers und 20th Century Fox. Das Abspielen erfordert einen speziellen 4K-Blu-Ray-Player, der inzwischen schon ab rund 150 Euro erhältlich ist. Wer eine Xbox One S oder Xbox One X besitzt, hat bereits einen solchen Player, denn mit einer speziellen App können diese Konsolen auch Blu-Ray-Disks in 4K wiedergeben.
HDR sorgt für satte Kontraste und feine Farbnuancen
Das herausragende Bild, das ein modernes 4K-TV-Gerät ermöglicht, ist nicht allein auf die hohe Pixelanzahl zurückzuführen. Es ist die Technologie der heutigen 4K-Bildschirme in ihrer Gesamtheit, die UHD-Fernseher gegenüber niedriger auflösenden TVs überlegen macht. Auch wenn TV-Inhalte nicht in UHD angeboten werden, ist das Bild bei einem 4K-Fernseher besser als bei einem Full-HD-Modell. Ein sehr wichtiger Faktor ist, dass die sogenannte HDR-Technologie fast ausschließlich bei UHD-Fernsehern zum Einsatz kommt. HDR steht für „High Dynamic Range“ und bedeutet, dass das TV-Gerät in der Lage ist, sehr starke Kontraste und ausgesprochen feine Farbnuancen darzustellen.
HDR ist eine Erweiterung des Kontrastumfangs SDR („Standard Dynamic Range“), der den Möglichkeiten moderner Fernseher nicht mehr gerecht wird. Heutige Modelle sind in der Lage, 10-Bit-Videosignale darzustellen, was nicht weniger als 1.024 Helligkeitsstufen bedeutet. Zum Vergleich: Bei älteren Fernsehern mit 8-Bit-Panels kann ein Farbton in lediglich 256 Helligkeitsabstufungen erscheinen. Doch erst mit dem erweiterten Helligkeitsbereich, den HDR bietet, lässt sich das Potenzial der heutigen TV-Geräte ausschöpfen. Der neue Kontrastumfang verleiht dem Bild sehr viel mehr Farbtiefe und macht es wesentlich detailschärfer.
Derzeit gibt es vier verschiedene HDR-Formate:
- HLG
- HDR10
- HDR10+
- Dolby Vision (DV)
Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Anzahl der Helligkeitsstufen, sondern auch bezüglich der Metadaten, die – falls verwendet – entweder dynamisch oder statisch sind. Bei dynamischen Metadaten werden die Kontrastwerte für jede Szene einzeln berechnet und angepasst, was die TV-Inhalte besonders realistisch wirken lässt. In der statischen Variante werden die Metadaten nur einmal übertragen und bleiben damit für das ganze Video gleich; bei sehr hellen oder sehr dunklen Szenen kommt es dadurch zu einem gewissen Qualitätsverlust. HLG und HDR10 sind statische Formate, während die ausgefeilteren Standards HDR10+ und Dolby Vision dynamisch übertragen.
HDR ermöglicht ein sattes Schwarz, und sogar Neonfarben sehen auf entsprechenden Bildschirmen authentisch aus. Ist eine Szene überbelichtet, etwa durch Sonnenlicht, wird die Helligkeit so reguliert, dass das Bild schärfer wird und mehr feine Details preisgibt.
Upscaling: Hochskalierung von Bildern
Upscaling bedeutet, dass das TV-Gerät ein Bild, das eine niedrigere Auflösung als der Bildschirm hat, an die Größe des Displays anpasst. Ohne Hochskalierung würde beispielsweise ein Blockbuster in Full HD gerade einmal 25 Prozent der Bildschirmfläche eines 4K-Fernsehers einnehmen und zwischen breiten schwarzen Balken erscheinen. Upscaling streckt das Bild, indem es die Pixelanzahl künstlich erhöht. Prinzipiell gibt es hierfür zwei verschiedene Verfahren: die Pixelwiederholung und die bilineare Intrapolation.
Die Pixelwiederholung ist die einfachere, aber auch weniger befriedigende Variante. Hierbei werden die einzelnen Pixel „kopiert“ und anschließend in höherer Anzahl dargestellt. Ein Bildpunkt wird also beispielsweise vervierfacht. Die Bildqualität zieht hier jedoch nicht mit: Das Bild erscheint pixelig.
Die bilineare Intrapolation erhöht die Pixelanzahl hingegen smart. In ihrem Fall wird der Mittelwert zwischen zwei benachbarten Pixeln ermittelt, und der sich daraus ergebende Bildpunkt erscheint in dem Zwischenraum. Dadurch sehen die Pixelübergänge deutlich weicher aus. Das Bild ist jedoch weniger scharf als in nativer Auflösung.
Die Upscaling-Technologie wird immer besser, unterscheidet sich jedoch von Hersteller zu Hersteller. Die Qualität der Hochskalierung hängt nicht nur vom konkreten Verfahren, sondern auch von der Stärke des Upscaling-Chips ab. Ein Bild, das auf 4K hochskaliert wurde, kann zwar nicht ganz mit einer nativen 4K-Darstellung mithalten, doch oft kommt es nah heran. Durch die stetige Verfeinerung der Hochskalierungs-Technologie wird der Qualitätsverlust immer kleiner.
Den richtigen 4K-Fernseher finden
Welcher 4K-Fernseher den eigenen Ansprüchen und Wünschen am besten gerecht wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den wichtigsten Kaufkriterien zählen unter anderem die Bildschirmgröße, die Displaytechnologie (zum Beispiel OLED oder QLED) und die Schnittstellen. Was Sie konkret beachten müssen, erfahren Sie hier.
Die Bildgröße
4K-Fernseher sind ab einer Bildschirmdiagonale von 40 Zoll erhältlich. Kleinere Displays liefern auch mit Full HD ein sehr gutes Bild, daher lohnt sich bei ihnen UHD nicht. 4K-Bildschirme begeistern auch bei den besonders großen Fernsehern mit einem sehr scharfen Bild. Filme- und Serienfans, die sich für ihr Heimkino ein Gerät mit großer Bildschirmdiagonale wünschen, beispielsweise einen 75- oder gar 86-Zoller, müssen also keine Abstriche bei der Bildqualität hinnehmen.
Bei der Wahl der Bildschirmgröße müssen Sie auch den für sie empfohlenen Sitzabstand zum Fernseher beachten. Hier spielt die Auflösung eine wichtige Rolle: Je höher sie ist, desto näher am Gerät können Sie sitzen. Damit man das Pixelraster eines UHD-Bilds nicht erkennt, genügt bereits ein Abstand von dem Anderthalbfachen der Bildschirmdiagonale. Hat das 4K-Gerät beispielsweise ein 50-Zoll-Display, kann der Zuschauer ungefähr zwei Meter davorsitzen, ohne dass das Bild pixelig erscheint. Zum Vergleich: Bei Full-HD-Fernsehern beträgt der empfohlene Mindestabstand das Dreifache der Bilddiagonale und ist damit doppelt so groß.
Welcher Abstand jedoch für Sie ideal ist, hängt selbstverständlich von Ihrem subjektiven Empfinden ab. Wichtig zu wissen ist nur, dass Ihnen ein 4K-Fernseher mehr Spielraum lässt als ein Full-HD-Modell, denn in seinem Fall können Sie deutlich näher am Bildschirm sitzen, ohne dass die Bildqualität leidet. Das ist vor allem dann vorteilhaft, wenn das TV-Gerät in einem kleinen Raum stehen soll, der nur eine geringe Sitzentfernung erlaubt.
Displaydiagonale | Sitzabstand |
---|---|
40 Zoll | 1,52 m |
42 Zoll | 1,60 m |
47 Zoll | 1,80 m |
48 Zoll | 1,83 m |
50 Zoll | 1,91 m |
55 Zoll | 2,10 m |
60 Zoll | 2,29 m |
65 Zoll | 2,48 m |
75 Zoll | 2,86 m |
86 Zoll | 3,28 m |
OLED versus QLED
Zwei Display-Technologien gelten derzeit als das Nonplusultra: OLED und QLED. Erstere wurde von LG entwickelt, Letztere ist eine Alternative aus der TV-Schmiede von Samsung. Die beiden südkoreanischen Technikriesen begegnen sich hier auf Augenhöhe und liefern sich einen unerbittlichen Kampf im Premiumsegment des Fernsehmarkts. Zu erwähnen ist, dass inzwischen auch andere Hersteller OLED- und QLED-Displays verwenden. Welche Bildschirmart die bessere Wahl für Sie darstellt, hängt von den konkreten Verwendungszwecken des TV-Geräts sowie von Ihren persönlichen Präferenzen ab.
Wie funktioniert ein OLED-Bildschirm?
Ein OLED-Bildschirm benötigt kein Hintergrundlicht, denn er verfügt über selbstleuchtende Bildpunkte. Bei ihnen handelt es sich um ein feines Netzwerk aus organischen Leuchtdioden. Das „O“ in OLED steht für „organic“, das englische Wort für „organisch“. Das Bild entsteht dadurch, dass die Leuchtdioden mit Strom versorgt werden und aufleuchten.
Sind die organischen Leuchtdioden der OLED-TVs biologisch?
Die Annahme, dass die organischen Leuchtdioden der OLED-Bildschirme biologische Strukturen darstellen, ist ein gängiger Irrtum. „Organisch“ bedeutet hier lediglich, dass es sich um Kohlenstoffverbindungen handelt. Zur Abgrenzung gegenüber den kristallinen LEDs wäre auch die Bezeichnung „Plastik-LEDs“ möglich.
Die Vorteile von OLED
OLED-Fernseher trumpfen bei den Schwarztönen auf. Sie sind in der Lage, ein sattes Pechschwarz darzustellen, das QLED-Modelle nicht ganz erreichen. Außerdem sind die OLED-Geräte reaktionsschneller: Die Zeit, die ihre Dioden benötigen, um an- und auszugehen, ist etwas kürzer als bei den Quantum-Dots der Samsung-Technologie. OLED-Modelle sind somit die bessere Wahl für Gamer und Actionfilm-Fans, denn blitzschnelle Bewegungen und Szenenwechsel erfordern eine möglichst kurze Reaktionszeit des TV-Geräts.
Zu den Vorteilen der OLED-Fernseher zählt zudem, dass der Zuschauer das Bild aus fast jedem Blickwinkel gut erkennt. Dies liegt an den selbstleuchtenden Dioden, die das Licht in einem größeren Winkel ausstrahlen, als es bei Hintergrundbeleuchtung der Fall ist. OLED-Geräte eignen sich somit etwas besser für Situationen, in denen eine Gruppe von Menschen vor dem Fernseher versammelt ist und zum Teil schräg zum Bildschirm sitzt – beispielsweise beim gemeinsamen Schauen von Fußball-Weltmeisterschaftsspielen.
Darüber hinaus sind die OLED-Modelle im Allgemeinen etwas energiesparender, da sie ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Fans von High-End-Fernsehern, die ihre Stromkosten möglichst klein halten wollen, sind also gut beraten mit ihnen.
Wer baut OLED-Fernseher?
Lange Zeit verwendete nur LG die hauseigene OLED-Technologie. Inzwischen gibt es jedoch viele Hersteller, die Gebrauch von ihr machen, darunter Philips, Sony und Loewe. Anfangs drückte die innovative Technologie mit den selbstleuchtenden Bildpunkten die Gerätepreise stark nach oben. Mittlerweile sind die Preisschilder der OLED-Modelle jedoch nicht mehr abschreckend.
Was ist ein QLED-Display?
QLED ist eine Weiterentwicklung der LED-Technologie. Das „Q“ steht für „Quantum Dots“ und bezieht sich auf die speziellen Nanopartikel, die eine zusätzliche Schicht des Bildschirms bilden. Genau wie auch einfache LED-Displays benötigen QLED-Bildschirme Hintergrundbeleuchtung. Ihre Quantum Dots verfeinern die Bildqualität.
Die Vorteile von QLED
QLED-Fernseher bestechen mit ihren hohen Helligkeitswerten. Sie können Bilder deutlich heller als OLED-Modelle darstellen, und zwar ohne dass dabei die Farben ihre Kraft verlieren. Die OLED-Fernseher sind in diesem Punkt bereits den LED-TVs unterlegen, die ihrerseits etwas niedrigere Helligkeitswerte als die Quantum-Dot-Geräte bieten. Bei sonnendurchfluteten Zimmern machen QLED-Geräte eine bessere Figur als ihre OLED-Pendants, denn ihr helleres Bild erzeugt einen kleineren Kontrast zum Raumlicht und ist dadurch leichter erkennbar.
Die Quantum-Dot-Technologie hat zudem den Vorteil, dass sich mit ihr Bilder nicht einbrennen können. Bei OLED-Geräten ist das Einbrennen prinzipiell möglich. In der Praxis kommt es allerdings nur in sehr seltenen Fällen vor, denn damit sich ein Bild oder zumindest ein Bildelement – beispielsweise ein Senderlogo – einbrennt, muss es über viele Wochen mindestens zehn Stunden am Tag gezeigt werden. Moderne OLED-Fernseher kommen zudem oft mit Schutzmechanismen wie Bildschirmschonern, die dies im Alltag gegebenenfalls verhindern. Wer aber trotzdem auf Nummer sicher gehen will, wählt ein QLED-Modell.
Wer baut QLED-TVs?
Mittlerweile bauen neben Samsung auch Hisense und TCL QLED-Fernseher. Diese drei Hersteller bezeichnen sich als die „QLED-Allianz“ und möchten das Potenzial der Quantum-Dot-Technologie durch gezielte Weiterentwicklung voll ausreizen.
Was bietet ein 4K-Smart-TV?
Fast alle neuen Fernseher sind Smart-Geräte. Sie lassen sich via LAN oder WLAN mit dem Internetverbinden und bieten damit die Möglichkeit, Videos zu streamen, beispielsweise von Mediatheken oder YouTube. Mit Apps von kostenpflichtigen Video-on-Demand-Diensten wie Amazon Prime Video, Netflix oder Maxdome ausgestattet, sind Smart-TVs auch für Filme- und Serienfans sehr attraktiv. Interessant für das Thema UHD-Fernseher: Netflix, Amazon Prime Video und Co. bieten einige ihrer neuen Inhalte in 4K-Auflösung an – Tendenz steigend.
Mit Smart-TVs ist es zudem möglich, im Internet zu surfen. Die Web-Adresse geben Sie komfortabel per Smartphone oder Tablet ein – gegebenenfalls können Sie sogar Maus und Tastatur via Bluetooth anschließen. Darüber hinaus punkten Smart-Modelle mit Spiele-Apps sowie der Option, eigene Videos und Fotos vom Smartphone drahtlos auf sie zu übertragen und auf dem großen Fernsehschirm zu zeigen.
Kritische Stimmen haben in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass Smart-TVs als Fangnetze für Informationen über den Besitzer missbraucht werden können. Die meisten Experten geben jedoch Entwarnung: Zwar werden in der Tat Daten gesammelt, doch sie sind meist anonym. Ein Smartphone gibt im Schnitt viel mehr über seinen Nutzer preis.
4K-Curved-Fernseher: eine originelle Alternative
Als 2013 die ersten Curved-Fernseher auf den Markt kamen, erregten sie viel Aufsehen. Ihr Designzog sehr viel Aufmerksamkeit auf sich und sorgte für einen Wow-Effekt. Inzwischen ist der Hype jedoch abgeflacht, und die Zukunft der Curved-Geräte wird unter Experten heiß diskutiert. Ob sich ein solches Gerät für die eigenen vier Wände lohnt, hängt davon ab, wie schwer die Vor- und die Nachteile dieser spezifischen Bauform im Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse wiegen. Zunächst einmal ist aber für 4K-Fans wichtig zu wissen: Da die Curved-Fernseher nur im Premiumsegment zu finden sind, verfügen sie immer über 4K-Auflösung.
Zu den Vorteilen, mit denen die Hersteller werben, zählt, dass die konkaven Displays besser mit dem Sichtfeld des menschlichen Auges harmonieren als Flachbildschirme – also Ergonomie für das Auge. Bei idealem Sitzabstand nimmt der Zuschauer die Farben und Kontraste an den Bildschirm-Peripherien genauso wahr wie in der Mitte des Displays, da aufgrund der gekrümmten Form der Abstand zu allen Bildpunkten gleich ist. Das Bild wirkt großflächiger, und die Bildtiefe erscheint größer.
Curved-TVs sind jedoch kapriziös: Damit sich der Effekt des gewölbten Bildschirms entfaltet, muss der Zuschauer mittig und am besten sehr nahe vor dem Fernseher sitzen. Bei Sitzplätzen, die sich nur leicht seitlich befinden, ist der Farb- und Kontrastverlust bereits deutlich wahrnehmbar. Für Filmeabende mit Familie und Freunden sind Curved-Modelle daher wenig geeignet. Außerdem neigen sie mehr zu Spiegelungen als Flatscreens. Für jemanden, der sich daran nicht stört und gern allein fernsieht, sind sie aber eine gute und originelle Alternative zu den gewöhnlichen Flat-TVs.
Da bei kleinen und mittleren Bildschirmen der Effekt eines gebogenen Designs zu gering ist, beginnen die Displaydiagonalen der Curved-TVs erst bei 49 Zoll. Die meisten Modelle sind 55- oder 65-Zoller. Für die günstigsten Neugeräte müssen Sie knapp 500 Euro auf den Ladentisch legen.
Welche Schnittstellen sollten an Bord sein?
Die Art und Anzahl der Schnittstellen schwanken von Fernseher zu Fernseher. Für Kaufinteressierte ist es daher nicht immer einfach, auch unter diesem Aspekt die richtige Wahl zu treffen. Wir stellen die wichtigsten Schnittstellen vor und geben auch hier eine Entscheidungshilfe.
HDMI
Die modernen 4K-Fernseher verfügen standardmäßig über mehrere HDMI-Anschlüsse, wobei ihre Anzahl je nach Preisbereich variiert. Ihr neues TV-Gerät sollte mindestens zwei, besser vier davon mitbringen, denn über sie schließen Sie den Blu-Ray-Player, den DVB-T2-Receiver, die Konsole, den Computer und die Surround-Anlage an. Reichen die HDMI-Schnittstellen nicht aus, müssen Sie gegebenenfalls immer wieder umständlich umstecken.
Zu beachten ist auch, welche HDMI-Version das TV-Gerät unterstützt. Viele günstige 4K-Fernseher bieten nur den HDMI-Standard 1.4, der es zwar erlaubt, UHD-Inhalte zu übertragen, jedoch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Bei sehr schnellen Bewegungen kommt es mit dieser Übertragungsrate gelegentlich zu Rucklern und Schlieren. Mit HDMI 2.0 oder höher sind es hingegen 60 Bilder pro Sekunde, was eine stets flüssige Darstellung bedeutet und sogar für 3D-Inhalte ausreicht. Zu bedenken ist außerdem, dass ein aktueller HDMI 2.0a nötig ist, damit der Fernseher HDR darstellt.
CI+-Slot
In den CI+-Slot kommt eine sogenannte Smartcard, mit der die verschlüsselten Privatsender sowie klassische Pay-TV-Kanäle wie Sky gegen Gebühr freigeschaltet werden. Im Gegensatz zum Vorgänger-Standard CI ermöglicht CI+ den High-Definition-Empfang, sodass Sie Sat1, RTL, Pro7 und Co. in HD sehen können. Alle aktuellen Fernseher verfügen über einen CL+-Schacht.
USB-Anschluss
Über einen USB-Eingang schließen Sie USB-Sticks und externe Festplatten an. Auf externen Medien gespeicherte Filme und Serien lassen sich damit bequem auf dem TV-Gerät abspielen. Gut ausgestattete 4K-Fernseher bieten zudem die praktische Möglichkeit, TV-Inhalte auf USB-Sticks oder -Festplatten aufzuzeichnen.
LAN, WLAN und Bluetooth
Internetfähige Fernseher verfügen immer über einen LAN-Port und inkludieren häufig auch ein WLAN-Modul. Diese Schnittstellen ermöglichen es unter anderem, Inhalte aus Online-Mediatheken abzurufen, Video-on-Demand-Dienste zu nutzen und YouTube-Videos anzuschauen. Bringt das TV-Gerät zusätzlich Bluetooth mit, besteht die komfortable Option, Maus und Tastatur anzuschließen.
Welchen Tuner brauche ich?
Ein Tuner ist ein Empfangsteil, das in den Fernseher eingebaut ist. Es filtert die Sendersignale heraus, die über die Antenne, das Kabel oder die Satellitenschüssel kommen. Ältere TV-Geräte haben meist einen Dual-Tuner, was bedeutet, dass sie lediglich zwei Empfangsarten beherrschen, etwa Antennen- und Satellitenfernsehen. Besser ist jedoch ein Triple-Tuner, denn durch ihn sind alle drei Empfangswege offen – er umfasst also Antennen-, Satelliten und Kabel-TV. Mit ihm sind Sie somit für alle Empfangsmöglichkeiten gerüstet. Fehlt eine von ihnen, müssen Sie gegebenenfalls zu einem externen Receiver mit eigener Fernbedienung greifen. Bei 4K-Fernsehern mit einer Bilddiagonale von 55 Zoll oder größer sind Triple-Tuner Standard.
Achtung: Dual-Tuner nicht mit Twin-Tuner verwechseln!
Klingt ähnlich, meint aber was ganz anderes: Twin-Tuner ist kein Synonym von Dual Tuner. „Twin“ bedeutet also nicht, dass ein Fernseher zwei Empfangswege bietet, sondern weist lediglich darauf hin, dass die Übertragung über zwei Kanäle gleichzeitig möglich ist. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn Sie sich eine Sendung ansehen und parallel dazu einen Film aufnehmen möchten.
Wie hoch sollte die Bildwiederholfrequenz sein?
Die Bildwiederholfrequenz, auch Bildwiederholrate genannt, ist ein wichtiger Faktor für die Bildqualität. Sie bezeichnet die Anzahl der Bilder, die ein Fernseher pro Sekunde zeigt, und wird in Hertz (Hz) angegeben. Steht beispielsweise 100 Hertz in der Produktbeschreibung, bedeutet das, dass das TV-Gerät 100 Bilder pro Sekunde darstellt.
Die Signalübertragung von TV-Sendern, Spielekonsolen und Blu-Ray-Playern liegt bei 50 bis 60 Hertz. Fernseher, die mit einer höheren Frequenz arbeiten, fügen selbst berechnete Zwischenbilder ein, beispielsweise ein Bild zwischen je zwei Bildern. Aus 50 Hertz werden so 100 Hertz. Die höhere Bildwiederholrate macht das Bild flüssiger und detailschärfer. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn es schnelle Bewegungen gibt, etwa bei Sportübertragungen, Actionfilmen oder Videospielen. Fußballfans, Vin-Diesel-Anhänger und Gamer brauchen dementsprechend Fernseher, die mindestens 100 Bilder pro Sekunde liefern.
Eine Bildwiederholrate von 100 Hertz oder höher empfiehlt sich aber auch für jeden, der sich einen großen 4K-Fernseher wünscht. Je größer nämlich der Bildschirm, umso mehr lässt die Schärfe nach. Bei kleineren TV-Geräten reichen auch 50 Hertz vollkommen aus – insbesondere dann, wenn Sie sich nur „ruhige“ Inhalte anschauen, etwa Nachrichten, Talkshows oder Daily-Soaps.
Manche Fernseher „prahlen“ mit Raten von 400 oder gar 800 Hertz. Bei 200 Bildern pro Sekunde stößt jedoch das menschliche Auge allmählich an seine Grenzen – Unterschiede sind ab diesem Wert kaum oder gar nicht mehr wahrnehmbar. Einen 800-Hertz-Fernseher brauchen Sie also genauso wenig wie einen Stadtwagen mit Düsenantrieb.
Weiterführende Tests
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen reinen Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte nicht getestet.
Das Internet bietet viele 4K-Fernseher-Tests. Neben zahlreichen wenig bekannten Testseiten haben sich auch einige renommierte Fachmagazine und Testportale mit 4K-UHD-TVs beschäftigt, darunter die Computer BILD. Diese hat im März 2019 die Ergebnisse eines Vergleichstests veröffentlicht, der 45 4K-Fernseher umfasst. Testsieger ist der Samsung GQ65Q90R, der die Note 1,4 erhielt. Den zweiten Platz belegt ebenfalls ein Samsung-Gerät, nämlich das Modell GQ75Q900 (1,6), den dritten Platz sichert sich der Panasonic TX-55FZW954 (1,7). Schlusslicht ist der Strong SRT 55UA6203 – ein Modell aus dem niedrigsten Preissegment.
In der Datenbank der Stiftung Warentest finden sich Tests für insgesamt 370 Fernseher, aus denen sich ein langes Ranking ergibt. Derzeitiger Tabellenführer ist das 4K-Gerät LG OLED55C8, das mit 1,5 benotet wurde. Mit seinen 4K-Modellen OLED65C8 (1,5) und 65SK8500 (1,6) konnte der südkoreanische Hersteller auch Platz zwei und drei erobern – beide Geräte sind übrigens teurer als der aktuelle Testsieger.
Das PC Magazin bietet ebenfalls einen 4K-Fernseher-Vergleichstest. Er beschränkt sich auf 4K-Modelle, die unter 1.000 Euro kosten, und gliedert sich in drei Testreihen. In der ersten haben die Experten von PC Magazin 49-Zoll-Geräte getestet. Mit einem Testergebnis von 86 Prozent führt der Panasonic TX-49FXW784 das daraus resultierende Ranking an, dicht gefolgt von den Sony-Modellen KD49XF9005 (85 Prozent) und KD49XE9005 (83 Prozent) von Sony. Gegenstand der zweiten Testreihe sind 55-Zoll-Modelle. Hier steht der Sony KD-55XE9005 auf dem ersten Platz, ebenfalls mit 86 Prozent. Zweiter ist der Panasonic TX-55FXW784 (85 Prozent), und den dritten Rang belegt der Sony KD-55XE8505 (82 Prozent). Auch Geräte mit 65-Zoll-Diagonalen durchliefen den Test, allerdings besteht ihr Ranking mangels qualifizierter Kandidaten lediglich aus zwei Modellen: dem Testsieger LG 65UK7550 und dem Zweitplatzierten Hisense H65U7A (jeweils 82 Prozent).
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