Küchenmaschinen-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Kneten, mixen, raspeln – die Allzweckwaffe Küchenmaschine erledigt etliche Aufgaben, die täglich in der Küche anfallen.
- Grundsätzlich unterscheidet man zwischen klassischen Rührgeräten, Universalgeräten und Küchenmaschinen mit Kochfunktion.
- Je nach Hersteller und Modell umfasst der Funktionsumfang lediglich Schneebesen und Knethaken oder auch Spezialaufsätze wie Fleischwolf, Getreidemühle und Saftpresse, mit denen die Küchenmaschine zum wahren Multitalent wird.
- Neben dem Fassungsvermögen spielen auch die Leistung und das Rührwerk eine wichtige Rolle bei der Auswahl des geeigneten Geräts.
Küchenmaschinen – die Allrounder beim Kochen und Backen
Nach Feierabend hat kaum jemand Lust, ein aufwendiges Gericht zu kochen – sei es ein gesunder Salat, frisches Brot oder ein leckerer Kuchen. Auch wenn das Kochen und Backen an sich Spaß macht, sind die einzelnen Arbeitsschritte auf dem Weg zum Ziel mühsam. Das Kneten des Teiges verlangt Muskelkraft, das Schneiden von Paprika, Karotte und Co. fordert Zeit und Nerven. Küchenmaschinen schaffen hier Abhilfe: Sie automatisieren Arbeit, die andernfalls aufwendig von Hand zu erledigen ist. Dabei reicht ihr Funktionsspektrum vom Rühren und Mixen über das Zerkleinern bis hin zum Fleischwolfen und Saftpressen. Der Motor im Inneren treibt die Werkzeuge, wie den Schneebesen oder den Mixer, an, sodass die im Behältnis befindlichen Zutaten entsprechend bearbeitet werden.
Schneiden, raspeln, kneten, rühren – durch die Vereinigung verschiedenster Funktionen in einem Gerät nehmen die All-in-One-Geräte weniger Platz in der Küche ein als viele einzelne Gerätschaften. Mit der Zeit sammeln sich in einer Küche nämlich diverse Geräte an: von der Rührmaschine über den Mixer bis hin zum Pürierstab. Vor allem in kleineren Küchen wird der Platz dann schnell eng. Mit einer kompakten, multifunktionalen Küchenmaschine gibt es mehr Platz und Ordnung in der Küche.
Eine Küchenmaschine ist folglich ein praktischer Tausendsassa. Mit ihr gelingen die einzelnen Arbeitsschritte nicht nur leichter, sondern auch schneller. Während die Maschine arbeitet, können Nutzer andere Zutaten vorbereiten oder eine kleine Pause einlegen. Die neuesten Modelle glänzen darüber hinaus mit einer integrierten Kochfunktion. In speziellen Dampfgarern lassen sich so Gerichte mit Gemüse oder Fleisch zubereiten. Ihr vielfältiger Funktionsumfang macht sie damit zu den perfekten Geräten für jeden, der viel Arbeit möglichst schnell erledigen und nicht für jeden Arbeitsschritt ein neues Gerät besorgen möchte. Damit jedoch nicht bald ein Großteil der Zubehörteile im Schrank verstaubt, sollten sich Interessenten vorab überlegen, welche Aufgaben die Küchenmaschine beherrschen soll.
Große Hersteller für jede Preisklasse
Einsteigermodelle sind bereits ab einem Preis von 100 bis 200 Euro erhältlich. Hochwertigere Modelle mit einer Motorleistung über 500 Watt kosten dagegen mindestens 500 Euro. Für Küchenmaschinen samt Kochfunktion zahlen Verbraucher zwischen 600 und 1.300 Euro. Je nach Verarbeitung, Leistung, Funktionsumfang und Hersteller variieren die Preise sehr stark. Zu den namhaften Herstellern gehören unter anderem folgende:
- Bosch: Die Küchenmaschinen aus der Bosch MUM-Serie zählen zu den beliebtesten Modellen.
- Braun: Die Geräte von Braun funktionieren nach dem Prinzip eines Bewegungsimpulses von unten.
- Kenwood: Kenwood ist nicht nur für seine edle Cooking-Chef-Serie bekannt, sondern Kenwood ist auch einer der Pioniere bei den Maschinen mit Kochfunktion.
- Philips: Philips-Maschinen befinden sich im unteren bis mittleren Preissegment.
- KitchenAid: Die KitchenAid-Geräte im klassisch-nostalgischen Design spielen in der Oberliga.
Tausendsassa Küchenmaschine: Modelle und Funktionalitäten
Anders als Mixer, Handrührgerät und Food-Processor sind die Multitalente Küchenmaschinen für diverse Zwecke geeignet. Sie sind praktische Wandlungskünstler, die je nach Aufsatz ein anderes Einzelgerät ersetzen und dem Nutzer einiges an Aufwand ersparen. Ihr zentrales Element ist die Rührschüssel, in der das vom Motor angetriebene Rührwerkzeug die Zutaten verarbeitet. Je nach Hersteller und Modell sind Schneebesen, Knethaken und Co. bereits im Lieferumfang inbegriffen. Mit integrierter Waage und Kochfunktion, die den Nutzer Schritt für Schritt durch den Zubereitungsprozess leitet, wird das Kochen zum Kinderspiel.
Klassisch, multifunktionell, kochfähig: Die Grundmodelle
Küchenmaschinen lassen sich grundsätzlich in drei verschiedene Kategorien unterteilen. Je nach Einsatzgebiet eignet sich eine andere Variante.
Klassische Rührgeräte
Die klassischen Küchenmaschinen bestehen aus einem Motorblock mit Schwenkarm und Rührschüssel. An den Schwenkarm lassen sich verschiedene Werkzeuge wie Schneebesen, Knethaken und Rührer anbringen, um die Zutaten in der Schüssel zu vermengen. Sie ähneln in ihrer Funktion also den Handmixern, sind jedoch stationär, sodass man sie nicht festhalten muss. Dadurch ist es möglich, die Zutaten für einen Teig nacheinander in die Schüssel zu geben, ohne den Mixer jedes Mal beiseitelegen zu müssen. Bequem sind die Rührgeräte auch dann, wenn man bestimmte Speisen besonders lange rühren muss. Dank ihres großen, schweren Gehäuses mit leistungsstarkem Motor sind sie in der Lage, durch langsame Drehungen feste und flüssige Zutaten zu einem gleichmäßigen Hefe-, Mürb- oder Brotteig zu vermischen beziehungsweise Eischnee zu schlagen.
Universalgeräte
Auch die Universalgeräte erinnern hinsichtlich ihrer Form an den Mixer, sind aber über mehrere Zubehöranschlüsse mit Aufsätzen aufrüstbar, sei es zum Pürieren, Mahlen, Entsaften oder Schneiden von Gemüse. Zum Teil sind die Aufsätze bereits im Lieferumfang enthalten, andere können nachträglich besorgt werden. Nutzer füllen die Zutaten in das jeweilige Gefäß, wo sie mit den eingesetzten Werkzeugen oder von oben mit dem eingeführten Zubehör verarbeitet werden.
Küchenmaschinen mit Kochfunktion
Wer für das geschnittene Fleisch oder das geraspelte Gemüse nicht eine Pfanne verwenden möchte, ist mit einer Küchenmaschine gut beraten, die mit einer Kochfunktion versehen ist. Diese Modelle hacken, schneiden, pürieren und sind obendrein dazu geeignet, Speisen anzubraten oder mit Dampf zu garen. Nutzer geben die Zutaten einfach in die Küchenmaschine, wählen ein Automatikprogramm oder stellen Dauer und Temperatur manuell ein und schon erledigt das Gerät den Rest, sodass sie während des Kochvorgangs andere Dinge erledigen können. Damit entfällt das lästige Rühren, etwa von Risotto, Milch oder Suppe. In der Regel besitzen die Maschinen eine integrierte Waage und ein Display, beispielsweise für die Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Zu den berühmtesten, aber auch teuersten Vertretern der Küchenmaschinen mit Kochfunktion zählt der Kenwood Cooking Chef, der Artisan Cook Processor von KitchenAid sowie der berühmte Thermomix.
Kneten, raspeln, mixen: Für jede Aufgabe das passende Werkzeug
Zwar erfolgt die Zubereitung der Gerichte in nur einem Gerät, das viele Einzelgeräte ersetzt, allerdings sind verschiedene Aufsätze nötig. Mit dem richtigen Zubehör wird die Küchenmaschine zum richtigen Multitalent. Manche Hersteller statten ihre Geräte bereits im Lieferumfang mit den verschiedensten Aufsätzen aus, andere bestücken sie lediglich mit Rührbesen und Knethaken. Es besteht die Möglichkeit, je nach Bedarf weitere Zubehörteile nachzukaufen. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über das gängigste Teig-, Schneid- und Spezialwerkzeug:
Schneebesen | Der Schneebesen, auch Rührbesen oder Rührstab genannt, gehört zu den Grundfunktionen und dient dem Mischen von leichtem Kuchenteig sowie dem Schlagen von Eischnee oder Sahne. Indem Luft durch die Drähte in die Masse befördert wird, wird sie besonders luftig. |
Knethaken | Ein rotierender Knethaken mischt die Zutaten und hilft bei der Zubereitung von leichten (Kuchen) bis schweren Teigen (Pizza). Für besonders schwere Teige wie Brot wird ein leistungsstarker Motor mit mindestens 1.000 Watt benötigt, um sich durch die zähe Masse zu kämpfen. |
Rührschüssel | Die Anschaffung einer zusätzlichen Rührschüssel ist sinnvoll, um die Maschine stets benutzen zu können – insbesondere wenn häufig aufwendige Gerichte gekocht werden. Dadurch entfällt nicht nur das lästige Umfüllen beziehungsweise Zwischenlagern, sondern auch das Abspülen während des Kochens und Backens. Neben dem Material (Glas, Keramik oder Edelstahl) ist es auch wichtig, dass die Schüssel schwer und nicht anfällig für Kratzer ist. |
Schlagbesen | Der Schlagbesen oder auch Rührhaken ist im Prinzip eine Mischung aus dem klassischen Schneebesen und dem Knethaken. Damit werden zumeist leichtere Teige bearbeitet oder kaum zerkleinerte Zutaten untergemischt. |
Durchlaufschnitzler | Der separate Aufsatz wird an der Zubehörnabe des Motors angebracht und dient dem Zerschneiden beziehungsweise Zerkleinern von Nahrungsmitteln. Meist wird das Werkzeug mit verschiedenen Metallscheiben ausgeliefert, die zum Reiben, Raspeln und Schneiden von Gemüse, Schokolade oder Nüssen gedacht sind. Die Metallscheiben sind für gewöhnlich in verschiedenen Größen erhältlich. Damit können Nutzer beispielsweise Gurken in dünne Scheiben schneiden oder Karotten raspeln. Ein Stopfer, auch als Einfüllstutzen bekannt, hilft dabei, Gemüse und Co. auf die Scheiben zu drücken, während diese rotieren. |
Häcksler | Der Aufsatz erinnert an einen Mixer, ist aber etwas kleiner. Mit einem Häcksler ist es möglich, Kräuter und Nüsse fein zu hacken. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise im Handumdrehen Pesto zubereiten. |
Mixer | Ein Mixaufsatz wird in der Regel oberhalb der Rührelemente aufgesetzt und eignet sich für die Zubereitung von cremigen Suppen, Milch-Shakes oder Smoothies. Damit sich die Flüssigkeit nicht festsetzt, sollte der Behälter über Rillen verfügen. Geschwindigkeit und Betriebsdauer wählt der Nutzer je nach gewünschter Konsistenz. |
Fleischwolf | Bei einem Fleischwolf handelt es sich um eine Metallschnecke, die mit Lochscheiben versehen ist. Die bereits zerkleinerten Stückchen werden einfach in die Einfüllöffnung, den Trichter, gegeben. Mit einem Fleischwolfaufsatz ist es aber nicht nur möglich, Hackfleisch oder Brät herzustellen; auch Gemüse, Fisch oder gar Plätzchen lassen sich in die gewünschte Form bringen. |
Getreidemühle | Ein Mahlwerk ermöglicht es, Kaffee, Gewürze, Getreide, Hülsenfrüchte wie Mais oder Buchweizen sowie ölhaltige Saaten wie Leinsamen oder Sesam zu Mehl zu verarbeiten. Dabei können Nutzer hinsichtlich des Mahlgrades von „fein“ bis „grob“ wählen. Der Aufsatz wird auf die Zubehörnabe aufgesetzt. |
Zitruspresse | Mit einer Zitrus- oder Saftpresse lassen sich diverse Frucht- und Gemüsesäfte herstellen. Die Karaffe wird einfach auf die Küchenmaschine montiert. Anschließend platzieren Nutzer die halbierte Frucht auf den Kegel und drücken diese fest, während der Kegel rotiert. Der Saft fließt schließlich durch die Öffnung in ein Behältnis. |
Emulgierscheibe | Emulgierscheiben bestehen aus gewellten Kunststoffscheiben, die um eine Mittelachse rotieren und die Zutaten nicht verrühren, sondern verwirbeln. Auf diese Weise werden zwei nicht mischbare Flüssigkeiten, etwa Öl und Wasser, miteinander vermengt, beispielsweise um Mayonnaise herzustellen. Je nach Geschwindigkeit wird ein anderer Emulsionsgrad erreicht. |
Nudelvorsatz | Wer Pastagerichte liebt, sollte nicht auf einen Nudelvorsatz verzichten. Dieser dient dem Herstellen verschiedener Nudelsorten, sei es Tagliatelle, Spaghetti oder Fusilli. Die Vorrichtung wird für gewöhnlich mit unterschiedlichen Schablonen geliefert. Vorab wird der Teig dünngewalzt und in Streifen geschnitten. |
Eisbereiter | Eisfans profitieren von einem Eisbereiter-Aufsatz. Mit einem Thermokühlbehälter und Rührwerkzeug sowie einem Spritzschutzdeckel inklusive Einfüllöffnung steht leckeren Eiskreationen in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Weg. |
Kaufkriterien für maximales Koch- und Backvergnügen
Neben ihrem Funktionsumfang spielt auch die technische Ausstattung der Küchenmaschinen eine wichtige Rolle. Beim Küchenmaschinen-Kauf kommt es nicht nur auf die Größe oder die Optik, sondern auch auf die Leistung beziehungsweise das Rührwerk, die Handhabung und die Zusatzfunktionen an.
Die passende Größe für Gelegenheitsnutzer, Hobbybäcker und Großfamilien
Viele Verbraucher haben Bedenken bei der Anschaffung einer Küchenmaschine, da diese als schwer und sperrig gelten. Die Geräte kommen jedoch in unterschiedlichen Größen daher. Vor dem Kauf ist daher zu bedenken, wie viel Platz in der Küche vorhanden ist. Falls die Maschine häufig verschoben wird, sollte sie nicht zu schwer sein. Große Küchenmaschinen mit einem Gewicht von zehn Kilogramm lassen sich nämlich nicht so leicht auf der Arbeitsplatte versetzen oder im Küchenschrank verstauen wie kleinere Modelle. Allerdings bieten schwere Geräte einen entscheidenden Vorteil: Sie erweisen sich beim Rühren von schweren Teigen standhafter als leichtere Modelle, die nicht selten auf der Abstellfläche wandern. Saugnäpfe beziehungsweise Gummifüße können hier jedoch Abhilfe schaffen, indem sie die Maschine auf dem Untergrund fixieren.
Mit dem Fassungsvermögen ist im Prinzip die Größe der Rührschüssel gemeint. Damit das Gerät optimal funktioniert, sollte der Nutzer die Mindestfüllmenge beachten. Die Verarbeitung kleiner Mengen gestaltet sich in großen Schüsseln nämlich sehr schwer. Welches Fassungsvermögen, häufig als Füllkapazität angegeben, geeignet ist, hängt in erster Linie von der Haushaltsgröße beziehungsweise der Menge ab, die Nutzer verarbeiten möchten:
- Singles und Paare: zwei bis drei Liter
- Familien mit Kindern: drei bis vier Liter
- Besonders große Haushalte: mindestens fünf Liter
Retro, schlicht oder funktionell: Designs für jeden Geschmack
Als Materialien kommen vor allem Metall (Edelstahl oder Aluminium), Kunststoff und Glas zum Einsatz. Ein metallenes Gehäuse ist zwar äußerst robust, pflegeleicht und langlebig, aber im Vergleich zu einem Modell aus Kunststoff sehr schwer. Kunststoffschüsseln haben den Vorteil, dass sie beim Rühren weniger Lärm verursachen; dafür sind sie anfällig für Kratzer und Verfärbungen. Edelstahl und andere Metalle wirken optisch attraktiver, was insbesondere dann wichtig ist, wenn die Küchenmaschine dauerhaft auf der Arbeitsfläche steht.
Jedes Material hat also seine Vor- und Nachteile. Häufig ist auch eine Kombination aus einem Kunststoffgehäuse und einer Edelstahlschüssel erhältlich. Einige Hersteller warten mit einer Glasschüssel auf. Für welches Design sich der Nutzer entscheidet, hängt letztendlich auch vom eigenen Geschmack ab. So passt ein Retromodell von KitchenAid beispielsweise besser zur Landhausküche, während ein schlichtes Modell ideal für eine minimalistische Einrichtung geeignet ist.
Laut, lauter, Küchenmaschine
Der Geräuschpegel einer Küchenmaschine reicht von 74 bis 89 Dezibel. Die lautesten Modelle übertönen sogar Waschmaschinen beim Schleudergang. Zum Vergleich: Ein Staubsauger erzeugt eine Lautstärke von etwa 75 Dezibel, ein Rasenmäher ist 85 Dezibel laut.
Mehr Watt ist nicht unbedingt besser: Die Leistung
Die Leistung des Motors wird in Watt angegeben. Hier gilt: Je mehr Watt der Motor aufweist, desto belastbarer ist er. Für gewöhnlich liegt die Leistung von Küchenmaschinen zwischen 300 und 1.800 Watt. Der Wert sagt aber nicht unbedingt etwas darüber aus, wie viel von der Kraft letztlich beim Werkzeug ankommt. Ein Modell mit guter Kraftausnutzung und geringer Wattzahl kann beispielsweise leistungsfähiger sein als eine Maschine mit einem hohen Wert, aber einem anders ausgelegten Getriebe.
Je nach Anwendung eignet sich ein anderer Wattwert. Wer beispielsweise häufig Brotteig herstellt, Eis crusht, entsaftet, Getreide mahlt oder Fleisch zerstückelt, sollte zu einer Maschine mit mindestens 1.000 Watt greifen, da diese Arbeiten einen kräftigeren Motor benötigen. Zum Rühren von Kuchenteig, Schneiden von Pommes oder Reiben von Käse reicht hingegen eine geringere Leistung ab 300 Watt völlig aus. Auch Küchenmaschinen mit einem großen Fassungsvermögen sollten mit einem stärkeren Motor ausgestattet sein, um die größeren Mengen verarbeiten zu können. Darüber hinaus spielt es eine Rolle, wie häufig das Gerät zum Einsatz kommt. Wird es fast täglich benutzt, ist eine höhere Leistung wichtig. Wer jedoch nur ab und an einen Kuchen backt, ist mit einer geringeren Wattzahl gut bedient. Hier ist nämlich immer auch zu bedenken, dass mit einer höheren Leistung der Stromverbrauch sowie in der Regel die Lautstärke und der Preis steigen.
Mit dem richtigen Rührwerk wird das Kochen zum Kinderspiel
Für die Qualität des Kuchen- oder Pizzateigs spielt neben der Motorleistung auch das Rührwerk eine Rolle. Ein Rührbesen, der sich lediglich in der Mitte einer Schüssel dreht, führt dazu, dass der Teig an den Rand der Schüssel geschleudert und nicht weiterverarbeitet wird. Vergleichbar mit der Bewegung des Mondes dreht sich der Schneebesen mit einer einzigen Rotationsachse also nicht um sich selbst, sondern um die Mitte der Schüssel. Ein Teigschaber, mit dem Nutzer die Reste vom Rand in die Mittel der Schüssel geben, ist hier also unerlässlich.
Praktischer ist das sogenannte planetarische Rührsystem, bei dem sich die Rührwerkezuge so zueinander verhalten wie die Erde zur Sonne. Die Bewegung des Rührwerkzeugs stimmt nicht mit der Mittelachse, also der Rührschüssel überein, sondern wird leicht daneben, jedoch noch immer parallel zur Mittelachse platziert. Das Rührwerkzeug rotiert so um die Mittelachse und gleichzeitig um sich selbst, wobei die Bewegungen stets gegenläufig sind. Während sich das Rührwerkzeug also um sich selbst dreht, rotiert seine Achse rechtsherum um die Mittelachse der Schüssel. Dank dieser Bewegungskombination wird jeder Schüsselbereich gleichmäßig erreicht.
Beim sogenannten 3D-System vollführt das Rührwerkzeug seine Bewegungen sogar um zwei Rotationsachsen, nämlich die Mittelachse der Schüssel, um die sich das Werkzeug als Ganzes dreht, und das Werkzeug selbst, das an der Motornabe befestigt ist und sich gleichzeitig um sich selbst dreht. Die beiden Achsen stehen schräg zueinander und haben einen dreidimensionalen Effekt, wodurch der Teig besser erreicht und mit Luft angereichert wird. Maschinen mit planetarischem oder 3D-System sind grundsätzlich teurer als solche, die sich nur in der Mitte der Schüssel drehen.
Drehen, schieben, stufenlos: Die Geschwindigkeitsregler
Damit sich die Speisen individuell bearbeiten lassen, sollte die Küchenmaschine mit mehreren Betriebsstufen ausgestattet sein. Wird mehr Zubehör benutzt, sind auch mehr Stufen nötig. In der Regel gibt es zwei bis zehn Betriebsstufen. Je mehr Stufen die Küchenmaschine hat, desto feinere Einstellungen sind möglich. Bei manchen Geräten erfolgt die Einstellung über einen Drehknopf, bei anderen mit einem Schieberegler. Zum Teil reguliert man den Betrieb auch durch die Auswahl eines voreingestellten Programms oder stufenlos.
Bei der Puls-, Moment- oder Turbostufe läuft die Maschine beispielsweise auf Höchstgeschwindigkeit, solange Nutzer den Schalter gedrückt halten. Lassen sie den Schalter los, stoppt die Maschine. Diese Funktion eignet sich für die kurze Bearbeitung von Speisen, etwa dem Hacken von Nüssen oder Kräutern. Dadurch rutschen die an den Rand geschleuderten Zutaten nach. Eine weitere geläufige Einstellung ist die Unterhebfunkion, etwa zum Unterheben von Eischnee oder Sahne, bei der die Maschine nach zweieinhalb Umdrehungen automatisch stoppt.
Die Zusatzfunktionen
Weitere nützliche Zusatzfeatures, die das Komfortlevel beim Kochen und Backen erhöhen, sind die folgenden:
- Spritzschutz: Mit dem passenden Deckel lässt sich die Schüssel verschließen, um die zubereiteten Speisen sicher aufzubewahren. Spezielle Deckel dienen zudem als Spritzschutz während der Verarbeitung der Zutaten. Hier lassen sich für gewöhnlich durch eine kleine Einfüllöffnung weitere Zutaten hinzufügen. Ein durchsichtiger Deckel ermöglicht zudem das Beobachten während des Betriebs.
- Integrierte Waage: Bei Küchenmaschinen mit integrierter Waage müssen Hobbybäcker die einzelnen Zutaten vor der Zubereitung nicht abwiegen, sondern können diese direkt in die Rührschüssel geben. Im Idealfall besitzt die Waage eine Tara- oder Zuwiegefunktion, mit der sich die Anzeige immer wieder auf Null stellen lässt, sodass der Nutzer nicht rechnen muss.
- Timer: Werden Zutaten besonders lange gerührt, empfiehlt sich eine Zeitschaltuhr. An dieser stellen Nutzer einfach die gewünschte Zeit ein, sodass sie sich nicht selbst um das Beenden des Betriebs kümmern müssen. Nach dem Ablauf der Zeit ertönt in der Regel ein akustisches Signal.
- Aufrollautomatik: Eine automatische Kabelaufwicklung zieht das Stromkabel ein, sodass sich die Maschinen bequem verstauen lassen.
- Kabelfach: Ist die Maschine nicht mit einer automatischen Kabelaufwicklung ausgestattet, sollte sie zumindest ein Kabelfach besitzen, indem sich das Stromkabel schnell und einfach verstauen lässt, wenn das Geräte gerade nicht in Betrieb ist.
- WLAN-Verbindung: Einige Modelle lassen sich mit WLAN verbinden, sodass Nutzer den aktuellen Stand des Koch- oder Backvorgangs auf ihrem Smartphone beziehungsweise Tablet einsehen können. Außerdem können sie per App passende Rezepte für ihre Maschine besorgen.
Schnell sein, zahlt sich aus: Pflege- und Reinigungstipps
Ein Pluspunkt gebührt allen Küchenmaschinen, die sich leicht reinigen lassen. Am einfachsten erfolgt die Reinigung natürlich in der Spülmaschine. Doch nicht alle Teile sind spülmaschinenfest. Kleinere, empfindliche Bauteile wie Klingen und Messer sind beispielsweise generell mit der Hand zu spülen. Knethaken, Rührbesen und Co. sind hingegen häufig für den Geschirrspüler geeignet.
Damit Nutzer möglichst lange Freude an ihrer Küchenmaschine haben, ist eine regelmäßige Reinigung obligatorisch. Bestenfalls sollten Nutzer die Maschine direkt nach der Benutzung säubern oder zumindest einweichen, sodass die Essensreste gar nicht erst antrocknen können. Für alle Teile, die nicht in die Spülmaschine kommen, helfen folgende Tipps zur Reinigung:
- Trennen Sie das Gerät vom Stromnetz, um eine unbeabsichtigte Inbetriebnahme auszuschließen.
- Entfernen Sie Spritzer auf dem Gehäuse mit einem feuchten Tuch und ziehen Sie bei hartnäckigeren Verschmutzungen einen sanften Reiniger hinzu.
- Benutzen Sie für verwinkelte Stellen eine Zahnbürste oder einen Zahnstocher.
- Essig und Zitrone helfen bei der Entfernung hartnäckiger Öl- und Fettreste.
- Vermeiden Sie Schwämme aus Stahlwolle und aggressive Reinigungsmittel, die das Material angreifen.
- Für das Reinigen der Schüssel befüllen Sie diese einfach mit heißem Wasser und Spülmittel, schließen den Deckel und lassen das Gerät für 20 Sekunden auf höchster Stufe laufen, damit sich alle Verschmutzungen im Innenraum lösen.
- Einer besonders gründlichen Reinigung bedürfen Fleischwölfe sowie Schneide- und Reibescheiben, um Bakterien und Schimmel zu vermeiden.
- Da sich an Aufsätzen aus weißem Kunststoff durch die in Lebensmitteln enthaltenen Farbstoffe Verfärbungen festsetzen können, empfiehlt es sich, die Flecken vor der Reinigung mit einem Tuch und etwas Speiseöl abzuwischen.
- Verwahren Sie das Gerät beziehungsweise die Aufsätze an einem Ort, an dem sich kein Staub absetzen kann, um entsprechende Verschmutzungen zu vermeiden.
So wird die Küchenmaschine nicht zum Sicherheitsrisiko
Im Hinblick auf die Sicherheit kommt es zunächst darauf an, nur die Lebensmittel zu verwenden, die ausdrücklich für die Küchenmaschine beziehungsweise den jeweiligen Aufsatz geeignet sind. Leistungsstarke, gut ausgerüstete Modelle sind inzwischen für die Verarbeitung fast aller Lebensmittel geeignet. Je nach Teigsorte eignen sich jedoch andere Wattzahlen. Auch tiefgefrorenes Fleisch kann für die ein oder andere Küchenmaschine zum Problem werden.
Folgende Tipps sollten Nutzer beachten:
- Achten Sie auf die angegebene Mindest- und Höchstmenge: Wird diese unterschritten, kommt es mitunter zu unsauberen Verarbeitungen. Bei Überschreitungen kann hingegen eine Unwucht entstehen.
- Halten Sie sich stets an die vorgegebene Verwendungszeit, da es bei Nichteinhaltung zu Überhitzungen kommen kann.
- Greifen Sie während des Betriebs niemals in die rotierenden Teile, um Verletzungen zu vermeiden.
- Schließen Sie die Schüssel bestenfalls immer mit einem Deckel ab, insbesondere bei der Zubereitung von heißen Speisen wie Suppen.
- Sorgen Sie immer für einen sicheren Stand der Küchenmaschine, damit diese nicht auf der Arbeitsplatte umherwandert.
Bei der Nutzung scharfer Messer steht eine sichere Bedienung im Vordergrund. Deshalb verfügen hochwertige Küchenmaschinen über bestimmte Sicherheitsmechanismen, die das Verletzungsrisiko minimieren:
- Stoppfunktion: Mithilfe der Stoppfunktion lässt sich die Maschine erst einschalten, wenn alle Bauteile fest eingerastet sind. Außerdem stoppt das Rührwerk, sobald der Deckel geöffnet wird.
- Abschaltfunktion: Die Abschaltfunktion verhindert eine Überlastung beziehungsweise ein Heißlaufen der Maschine. Der Motor schaltet sich im Notfall automatisch ab.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Küchenmaschinen. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen
Die Stiftung Warentest hat bereits mehrfach Küchenmaschinen getestet. Ein Test von neun Küchenmaschinen mit Kochfunktion wurde im Jahr 2015 veröffentlicht. Drei der getesteten Geräte bewertete die Testorganisation mit der Note „gut“. Produkte von mangelhafter Qualität gab es in diesem Test nicht. Anders war das Bild beim erneuten Test, der drei Jahre später stattfand: Zwei von nunmehr zwölf getesteten Geräten erzielten mangelhafte Ergebnisse. Nur zwei Geräte erreichten das Testurteil „gut“.
Geht es um die ökologischen Aspekte von Produkten, ist ÖKO-TEST das bekannteste Testmagazin. Ein Blick in den Testkatalog des Magazins enttäuscht jedoch: Küchenmaschinen zählen nicht zu den getesteten Produkten. Ein testbasierter Vergleich von Stromverbrauch und Geräuschemission würde uns jedoch sehr interessieren.
Ähnliche Vergleiche
Ähnliche Artikel
- Glühwein-Alternativen aus aller Welt
- Gesellige Gerichte für die Festtage
- Ist Frühstück wirklich die wichtigste Mahlzeit des Tages?
- Will it waffle? Kreative Küche mit dem Waffeleisen
- Vitaminschonend kochen – so geht‘s
- Außergewöhnliche Kaffeezubereitungen
- So können Sie Kaffeesatz weiternutzen
- Regrowing: Neue Pflanzen aus Obst- und Gemüseresten?
- Wachstücher selbst machen
- Kleidung mit Transferpapier bedrucken
- ALLE ARTIKEL