Kühl-Gefrierkombination-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Kühl-Gefrierkombinationen sind kompakt und bieten gleichzeitig viel Platz zum Kühlen und Einfrieren von Lebensmitteln.
- Im Vergleich zu zwei Einzelgeräten sind sie günstiger in der Anschaffung und arbeiten stromsparender.
- Zu den wichtigsten Kaufkriterien bei einer Kühl-Gefrierkombi zählen die Größe, der Nutzinhalt und die Energieeffizienzklasse.
- Damit das Gerät nicht unnötig viel Strom verbraucht, ist es notwendig, den Gefrierschrank regelmäßig abzutauen. Die No-Frost-Funktion und eine Abtauautomatik erleichtern Nutzern diese Arbeit.
Was ist eine Kühl-Gefrierkombination und welche Vorteile bietet sie?
Um Lebensmittel frisch zu halten, bedarf es ausreichender Kühlung. Daher gehört ein Kühlschrank zur Standardausstattung einer Küche. Für manche Lebensmittel reicht dieser aber nicht aus. Für sie ist ein Gefrierschrank notwendig. Doch welches Modell ist am besten geeignet? Reicht ein Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach aus oder ist eine ganze Gefriertruhe notwendig? Für Verbraucher, die einen guten Kompromiss suchen, ist eventuell eine Kühl-Gefrierkombination die richtige Lösung.
Wie es der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um eine Verbindung aus Kühlschrank und Gefrierschrank in einem Gehäuse. Die beiden Schränke sind dabei übereinander platziert, wobei jeder mit einer eigenen Tür ausgestattet ist. Je nach Modell befindet sich das Gefrierteil im unteren oder im oberen Bereich.
Kühlen und Gefrieren
Mit Temperaturen zwischen +2 und +8 Grad Celsius eignet sich der Kühlschrank zum Auftauen sowie zur kurzfristigen Lagerung von Lebensmitteln. Dagegen können Verbraucher ihr Gefriergut im Gefrierschrank bei mindestens -18 Grad Celsius langfristig lagern.
Zirkulierendes Kältemittel
Um die niedrigen Temperaturen zu erreichen, die zum Kühlen beziehungsweise Einfrieren von Lebensmitteln notwendig sind, kommen spezielle Flüssigkeiten, sogenannte Kältemittel, zum Einsatz. Das Kältemittel zirkuliert innerhalb der Kühlvorrichtungen durch ein Kühlkreislauf-System. Dabei nimmt es an einer speziellen Vorrichtung, dem sogenannten Verdampfer, Wärme auf, bis es verdampft. Beim Verdampfen entzieht das Mittel dem Geräteinnenraum und den Lebensmitteln Wärme, bis der gewünschte Kühlungsgrad erreicht ist. Je nach Modell haben der Kühl- und Gefrierschrank einer Kühl-Gefrierkombination einen gemeinsamen oder zwei separate Kühlkreisläufe.
Bei Kühl- und Gefrierkombinationen mit zwei separaten Kühlkreisläufen lassen sich die Temperaturen für das Kühl- und das Gefrierteil separat regeln, eine Temperatur-Kopplung zwischen beiden Geräten findet nicht statt. Das bedeutet, dass Nutzer bei Bedarf einen Kühlraum abschalten können, während der andere weiter kühlt. Ebenso können sie unabhängig von dem einen Geräteteil die Temperatur des anderen erhöhen oder verringern. Bei Kombinationen mit nur einem Kühlkreislauf sind die Temperaturen der beiden Schränke dagegen aneinandergekoppelt.
Kombinationen mit zwei getrennten Kühlkreisläufen haben den Vorteil, dass Nutzer die beiden Geräteteile unabhängig voneinander betreiben, abtauen und reinigen können, was bei Modellen mit gemeinsamem Kühlkreislauf sowie Kühlschränken mit integriertem Gefrierfach nicht möglich ist.
Platzsparend und energieeffizient
Während das Tiefkühlfach, mit dem viele Kühlschränke ausgestattet sind, meist sehr klein ausfällt, bieten Kühl-Gefrierkombinationen deutlich mehr Platz zum Einfrieren von Lebensmitteln. Gleichzeitig sind die meisten Modelle viel platzsparender als zwei Einzelgeräte, was vor allem Verbrauchern mit kleineren Küchen zugutekommt.
In der Regel sparen Verbraucher, die sich anstelle zweier Einzelgeräte eine Kühl-Gefrierkombination zulegen, nicht nur Platz, sondern auch Geld. Zum einen sind Kühlgefrierkombinationen in der Anschaffung günstiger als ein Kühlschrank und ein Gefrierschrank.
Zum anderen arbeitet die Kombination auch noch energiesparender, sodass die Stromkosten ebenfalls niedriger ausfallen. Noch mehr Energieeffizienz bieten Kühl-Gefrierkombinationen mit einem gemeinsamen Kühlkreislauf.
Natürlich bieten die praktischen Kombigeräte nicht nur Vorteile. Im Vergleich zu einem Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach fallen sie beispielsweise je nach Modell höher oder breiter aus und benötigen dementsprechend mehr Platz. Ein Nachteil gegenüber zwei Einzelgeräten ist, dass sich ein defektes Teilgerät nicht einfach austauschen lässt.
- Geringere Anschaffungskosten als bei zwei Einzelgeräten
- Platzsparender als zwei Einzelgeräte
- Sehr energieeffizient
- Gekühlte und gefrorene Lebensmittel an einem Ort
- Mehr Fassungsvermögen als Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach
- Defektes Teilgerät nicht austauschbar
- Je nach Modell höher oder breiter als ein Kühlschrank mit Gefrierfach
Die wichtigsten Kaufkriterien: Darauf sollten Sie achten
Um Verbrauchern eine Orientierungshilfe für Ihre Kaufentscheidung an die Hand zu geben, erläutern wir im Folgenden einige der wichtigsten Kriterien, die sie bei der Wahl Ihrer Kühl-Gefrierkombination beachten sollten.
Der Nutzinhalt: Wie viele Lebensmittel sollen Platz finden?
Eines der wichtigsten Kaufkriterien für eine Kühl-Gefrierkombination ist der Nutzinhalt. Er gibt in Litern an, wie viel Platz im Geräteinneren für Speisen und Lebensmittel verfügbar ist. Im Falle einer Kühl-Gefrierkombination wird der Nutzinhalt für den Kühl- und den Gefrierteil separat angegeben. In der Regel geben Hersteller zuerst den Nutzinhalt des Kühlschranks und danach den des Gefrierschranks an.
Vorsicht vor Begriffsverwirrungen
Im Gegensatz zum Nutzinhalt, der angibt, wie viele Lebensmittel tatsächlich im Kühl- oder Gefrierschrank Platz finden, meint der Begriff Fassungsvermögen das gesamte Volumen des Geräteinneren.
Der benötigte Nutzinhalt hängt von der Haushaltgröße und dem individuellen Einkaufs- und Nutzverhalten der dort lebenden Personen ab.
Die meisten im Handel erhältlichen Kühl-Gefrierkombinationen sind für Zwei- bis Vierpersonenhaushalte ausgelegt. Als Richtwerte gelten für einen Single-Haushalt mit durchschnittlichem Nutzungsverhalten 80 bis 100 Liter Nutzinhalt für den Kühlschrank. Für jede weitere Person, die im Haushalt lebt, werden 40 bis 50 Liter hinzuaddiert. Beim Gefrierschrank liegt der Richtwert für den benötigten Nutzinhalt bei 30 bis 50 Liter für einen Single-Haushalt. Pro weitere im Haushalt lebende Person ist mit etwa 15 bis 25 Litern mehr zu rechnen.
Die Richtwerte für verschiedene Haushaltsgrößen zeigt die folgende Tabelle. Leser sollten dabei beachten, dass diese lediglich als Orientierungshilfe dienen.
Haushaltsgröße | Nutzinhalt Kühlschrank | Nutzinhalt Gefrierschrank |
Single | 80–100 Liter | 30–50 Liter |
Zwei Personen | 120–150 Liter | 45–75 Liter |
Drei Personen | 160–200 Liter | 60–100 Liter |
Vier Personen | 200–250 Liter | 75–125 Liter |
Fünf Personen | 240–300 Liter | 90–150 Liter |
Die Außenmaße: Wie viel Platz habe ich zur Verfügung?
Natürlich ist es für die Kaufentscheidung nicht nur wichtig, wie viel Inhalt in die Kühl-Gefrierkombination passt. Je nachdem, wie viel Platz Nutzer zur Verfügung haben, kommen Modelle mit anderen Außenmaßen infrage. Wer besonders viel freie Stellfläche zur Verfügung hat, kann über die Anschaffung einer Side-by-Side- oder French-Door-Kühl-Gefrierkombination nachdenken, die sehr breit ausfallen. Schmaler sind dagegen freistehende Geräte und Einbau-Modelle, wobei Verbraucher, die sich für eine freistehende Kombination entscheiden, hinsichtlich der Außenmaße um einiges flexibler sind.
Während die meisten freistehenden Kühl-Gefrierkombinationen eine Breite von 50, 55, 60 oder 70 Zentimetern haben, variieren sie hinsichtlich ihrer Größe und Tiefe deutlich stärker. Um Nutzern eine grobe Orientierung über die Außenmaße und Nutzinhalte handelsüblicher Kühl-Gefrierkombinationen zu geben, zeigen wir diese Informationen für einige beliebte Modelle:
Modell | Breite | Höhe | Tiefe | Nutzinhalt Kühlschrank | Nutzinhalt Gefrierschrank |
Neff KSF 977 A3 | 70 cm | 203 cm | 67 cm | 330 Liter | 105 Liter |
Bauknecht KGNXL 19 | 70 cm | 195 cm | 76 cm | 302 Liter | 148 Liter |
Bosch KGN39VI45 | 60 cm | 203 cm | 66 cm | 279 Liter | 87 Liter |
Liebherr CNel 4813-SM | 60 cm | 201 cm | 65 cm | 243 Liter | 95 Liter |
Miele KD 28052 ws | 55 cm | 181 cm | 63 cm | 210 Liter | 84 Liter |
Samsung RB29HER2CSA | 60 cm | 178 cm | 67 cm | 188 Liter | 98 Liter |
AEG SCB51421LS | 55 cm | 144 cm | 55 cm | 160 Liter | 57 Liter |
Gorenje RF3111AW | 50 cm | 113 cm | 60 cm | 134 Liter | 36 Liter |
Die Energieeffizienzklasse: Wie viel Strom verbraucht das Gerät?
Damit frische Lebensmittel länger haltbar bleiben, bedarf es stetiger Kühlung. Daher muss eine Kühl-Gefrierkombination rund um die Uhr in Betrieb sein. Dementsprechend hoch können die Stromkosten ausfallen, wenn das Gerät einen hohen Energieverbrauch hat. Es lohnt sich also, beim Kauf auf eine hohe Energieeffizienz zu achten.
Wie auch andere Elektro-Großgeräte wie der Kühlschrank, die Waschmaschine oder der Geschirrspüler sind Kühl-Gefrierkombinationen mit einem Energielabel versehen, das unter anderem die Energieeffizienzklasse und den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch des Geräts in Kilowattstunden angibt. So soll es Verbrauchern leichter fallen, verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen.
Kühl-Gefrierkombinationen werden in die Energieeffizienzklassen A (sparsamste Geräte) bis G (am wenigsten sparsame Geräte) eingeteilt. Mit dem neuen Energielabel für Kühlgeräte, das im Jahr 2020 eingeführt wurde, verschwanden die Effizienzklassen A+++, A++ und A+ vom Label und die Kühlgeräte wurden nach einem angepassten Verfahren den Klassen A bis G zugeordnet. Der jährliche Energieverbrauch der Kühl-Gefrierkombinationen wird ebenfalls unter neuen Standardbedingungen gemessen.
Regelmäßiges Abtauen und gutes Befüllen sparen Strom
Mit steigendem Vereisungsgrad des Gefrierschranks sinkt seine Kühlleistung. Der Stromverbrauch erhöht sich. Wer das Gerät regelmäßig abtaut, spart also Energie und damit Geld. Nutzer können außerdem Energie sparen, wenn sie ihren Gefrierschrank mit möglichst vielen Lebensmitteln bestücken. Das Gefriergut speichert nämlich Kälte. Je voller das Gefrierfach ist, umso weniger Energie ist also notwendig, um die niedrige Temperatur zu halten.
Der Geräuschpegel: Wie laut ist die Kühl-Gefrierkombination?
Das Umherpumpen des Kältemittels erzeugt eine gewisse Geräuschkulisse. Völlig lautlos arbeitet daher kein Kühlgerät, aber es gibt durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen. Nutzer, die sich häufig in der Küche aufhalten, sollten besonders auf die Betriebslautstärke des Geräts achten. Als empfehlenswert gilt ein Geräuschpegel von unter 40 Dezibel, was in etwa einer Unterhaltung in normaler Lautstärke entspricht. Besonders leise Geräte erreichen eine Betriebslautstärke unter 35 Dezibel, was mit dem Geräusch eines durchschnittlichen Zimmerventilators vergleichbar ist.
Die Klimaklasse
Die Klimaklasse einer Kühl-Gefrierkombination gibt an, bei welchen Temperaturen das Gerät betrieben werden darf beziehungsweise sollte. Die Einteilung bezieht sich auf die verschiedenen Klimazonen der Erde:
- SN (Subnormal): +10 bis +32 Grad Celsius
- N (Normal): +16 bis +32 Grad Celsius
- ST (Subtropen): +16 bis +38 Grad Celsius
- T (Tropen): +16 bis 43 Grad Celsius
Eine Kühl-Gefrierkombination kann auch mehreren Klimaklassen angehören. Die meisten Geräte auf dem deutschen Markt gehören zu den beiden Klimaklassen N und ST.
Bei der Wahl des Aufstellorts sollten Nutzer die Klimaklasse der Kühl-Gefrierkombi und die Umgebungstemperatur beachten. Die Geräte arbeiten nämlich in kühleren Regionen beziehungsweise Räumen besonders energieeffizient und damit stromsparend. Gleichzeitig sollte die Außentemperatur die untere Grenze der Klimazone des Geräts nicht unterschreiten, da dies schlimmstenfalls zu Defekten führt. Beispielsweise eignet sich eine unbeheizte Garage weniger gut als Standort für eine Kühl-Gefrierkombination der Klimaklasse N, da die Temperatur dort im Winter schnell einmal unter 16 Grad Celsius fällt, was schlimmstenfalls zu Schäden am Gerät führt. Für einen solchen Standort wählen Nutzer besser ein Gerät der Klasse SN.
Welche Bauformen lassen sich unterscheiden?
Hinsichtlich ihrer Bauform lassen sich Kühl-Gefrierkombinationen in vier verschiedene Typen unterteilen, deren Besonderheiten sowie Vor- und Nachteile wir im Folgenden kurz vorstellen.
Freistehende Kühl-Gefrierkombinationen
Als Klassiker gilt die freistehende Kühl-Gefrierkombination, die auch als Standgerät bezeichnet wird. Gefrierschrank und Kühlschrank befinden sich übereinander, wobei sich der Gefrierteil bei vielen Modellen unten befindet und meist entweder gleich groß oder kleiner ist als der Kühlteil. Freistehende Modelle punkten mit mehr Flexibilität bei der Standortwahl. Je nach Höhe dient die Kühl-Gefrierkombination als zusätzliche Ablagefläche oder verlängerte Arbeitsplatte. Der Markt bietet eine sehr große Auswahl an freistehenden Geräten in diversen Designs. Zudem gestalten sich Aufbau und Austausch von Standgeräten sehr einfach und sind ohne Fachmann machbar.
- Flexibilität bei der Standortwahl
- Große Modellauswahl
- Als Abstellfläche nutzbar
- Einfacher Austausch
- Benötigt mehr Platz als ein Einbaumodell
- Häufig lauter als Einbaugeräte
Integrierte Kühl-Gefrierkombinationen
Integrierte Kühl-Gefrierkombinationen, auch Einbau-Kühl-Gefrierkombinationen genannt, fügen sich optisch nahtlos in die Küche ein. Dazu werden sie mit passenden Sockelleisten und Türen verkleidet. Allerdings ist für den Einbau üblicherweise ein Fachmann erforderlich. Der Austausch eines defekten Gerätes gestaltet sich ebenfalls schwieriger als bei einem freistehenden Modell. Zudem sind Einbaugeräte in ihrer Anschaffung meist etwas teurer als freistehende Modelle. Dafür sind Einbau-Kühl-Gefrierkombinationen meist platzsparender und Nutzer nehmen sie als leiser wahr. Grundsätzlich empfehlen sie sich für Verbraucher mit einer kleineren Einbauküche, in der bereits ein Platz für die Kühl-Gefrierkombination vorgesehen ist.
- Häufig platzsparender als freistehende Geräte
- Einheitliche Optik in der Küche
- Häufig leiser als freistehende Geräte
- Fachmann für den Einbau erforderlich
- Nicht einfach austauschbar
- Häufig höherer Preis
Side-by-Side-Kühl-Gefrierkombinationen
Die Side-by-Side-Kühl-Gefrierkombination ist auch unter der Bezeichnung amerikanischer Kühlschrank bekannt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Türen nebeneinander angeordnet sind. Kühl- und Gefrierschrank befinden sich also nebeneinander und sind immer gleich hoch, häufig ist der Gefrierteil aber etwas schmaler als der Kühlteil. Aufgrund seiner Größe bietet der amerikanische Kühlschrank besonders viel Stauraum, benötigt dadurch aber gleichzeitig viel Platz. Für kleine Küchen eignet er sich nicht. Zudem verbraucht er mehr Strom als kleinere Einbau- oder Standgeräte und ist auch teurer in der Anschaffung. Günstige Varianten beginnen ab 800 Euro, für Luxusmodelle werden bis zu 4.000 Euro fällig. Praktisch ist allerdings die Ausstattung mit zwei separaten Kühlkreislaufen, die den Kühl- und den Gefrierteil voneinander unabhängig macht. Darüber hinaus sind viele Side-by-Side-Modelle mit komfortablen Extras wie einem Wasser- und Eiswürfelspender ausgestattet.
- Viel Platz für Lebensmittel
- Zwei separate Kühlkreisläufe
- Häufig mit Extras ausgestattet
- Höherer Energieverbrauch
- Vergleichsweise teuer
- Benötigt viel Platz
French-Door-Kühlschränke
Ähnlich wie der amerikanische Kühlschrank hat der French-Door-Kühlschrank eine Doppeltür. Allerdings befindet sich hinter keiner davon der Gefrierschrank. Stattdessen findet sich dieser unter der Doppeltür des Kühlteils in Schubladenform. Wie auch die Side-by-Side-Kühl-Gefrier-Kombination bieten French-Door-Modelle viel Platz zum Kühlen und Einfrieren von Lebensmitteln, benötigen aber dementsprechend viel Raum in der Küche. Der Kühlschrank hat meist einen Nutzinhalt zwischen 350 und 600 Litern. Hinsichtlich der Ausstattung mit getrennten Kühlkreisläufen und praktischen Extras ähnelt die French-Door-Variante dem amerikanischen Kühlschrank. Ein Vorteil gegenüber den Side-by-Side-Geräten ist die Breite der Gefrierschubladen, die beispielsweise das Einfrieren großer Pizzen problemlos möglich macht. Zu den bekanntesten Herstellern von Side-by-Side- und French-Door-Modellen auf dem deutschen Markt zählen Samsung, Siemens und Bosch.
- Viel Platz für Lebensmittel
- Breite Gefrierfach-Schubladen
- Zwei separate Kühlkreisläufe
- Häufig mit Extras ausgestattet
- Höherer Energieverbrauch
- Vergleichsweise teuer
- Benötigt viel Platz
Welche Funktionen bieten Kühl-Gefrier-Kombinationen?
Vor allem Kühl-Gefrierkombinationen aus dem höheren Preissegment sind häufig mit diversen Zusatzfeatures ausgestattet, die für mehr Komfort sorgen. Zu den verbreitetsten zählen unter anderem Folgende:
Die Abtauautomatik
Um zu verhindern, dass die Kühlleistung der Kühl-Gefrierkombination abnimmt und der Energieverbrauch steigt, ist es notwendig, das Gerät regelmäßig abzuschalten und komplett abzutauen. Modelle mit integrierter Abtauautomatik nehmen Nutzern diese Aufgabe ab. Sie erledigen das Abtauen bereits dann, wenn sich erst wenig Eis gebildet hat. Dazu erhöht das Gerät zeitweise die Innentemperatur, um das vorhandene Eis zu schmelzen. Das Tauwasser fängt es an der Geräterückseite auf und leitet es zu einem Behälter, wo es verdunstet.
Die No-Frost-Funktion
Der Begriff No-Frost-Funktion wird teilweise synonym zur Abtauautomatik verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei eigenständige Features. Während die Abtauautomatik den Vorgang des Enteisens übernimmt, verhindert die No-Frost-Technologie, dass sich überhaupt erst Eis im Gerät bildet. Dazu bringen Kühl-Gefrierkombis mit No-Frost-Technologie abgetrennte Kühllamellen mit, die dafür sorgen, dass sich die Luftfeuchtigkeit im Geräteinneren reduziert, sodass sich weniger Eis bildet. Zudem verteil ein Ventilator die Kühlluft gleichmäßig im Innenraum. Ganz erspart die No-Frost-Funktion dem Nutzer das Abtauen nicht, da durch das Öffnen und Schließen der Tür immer ein Feuchtigkeits- und Wärmeaustausch stattfindet, sodass sich Eis auf Ablagen bildet. Allerdings fällt das Abtauen seltener an. Idealerweise bringt eine Kühl-Gefrierkombination sowohl eine No-Frost-Funktion als auch eine Abtauautomatik mit.
Die Null-Grad-Zone im Kühlschrank
Die sogenannte Null-Grad-Zone wird auch als Frischhaltezone, Kaltlagerfach oder Vitasafe bezeichnet. Bei Modellen mit diesem Feature sorgt ein dritter Kühlkreislauf dafür, dass in einem Bereich des Kühlschranks unabhängig vom restlichen Innenraum eine Temperatur bis zu Null Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit um 90 Prozent herrschen. Damit eignet sich diese Zone besonders gut zur Lagerung von rohem Fleisch, frischem Fisch, Geflügel und Gemüse und hält sie länger frisch. Empfindliche Lebensmittel wie Südfrüchte oder Tomaten sollten Nutzer hier allerdings nicht lagern.
Warnsignale
Sehr praktisch sind Modelle mit einem Türalarm. Bei diesen ertönt ein Warnsignal, sobald die Temperatur im Kühl- oder Gefrierschrank plötzlich ansteigt. Das passiert dann, wenn eine Tür längere Zeit offensteht oder ein anderer Defekt vorliegt. So können Nutzer sofort reagieren, die Störung beheben und damit verhindern, dass ihre Lebensmittel verderben. Kühl-Gefrierkombinationen, die mit einem Display ausgestattet sind, zeigen Nutzern die Warnung meist zusätzlich in optischer Form an.
Der Eiswürfel- und Wasserspender
Besonders Side-by-Side- und French-Door-Kühlschränke aus dem höheren Preissegment sind häufig mit einem Eiswürfelspender ausgestattet, der in die Kühlschranktür integriert ist. Je nach Modell wird der Eiswürfelbereiter entweder über einen Festwasseranschluss oder einen integrierten Wassertank mit Wasser gespeist. Komfortabler ist dabei der Festwasseranschluss, da der Tank regelmäßig gereinigt werden muss. Für den Kauf einer Kühl-Gefrierkombi mit Eiswürfel- und Wasserspender sollten Nutzer mindestens 1.000 Euro einplanen. Dafür erhalten sie viel Platz zum Kühlen und Gefrieren von Lebensmitteln und den Luxus, kaltes Wasser und Eiswürfel auf Knopfdruck zu bekommen. Nutzer sollten allerdings beachten, dass diese Funktion zusätzlichen Strom verbraucht.
Die Schnellkühlung
Verbraucher, die ihre Kühl-Gefrierkombination regelmäßig mit größeren Mengen an frischen Lebensmitteln befüllen, profitieren von einer Schnellkühl- beziehungsweise einer Schnellgefrierfunktion. Diese Features ermöglichen es, die Kühl- beziehungsweise die Gefrierleistung der Kühl-Gefrierkombi kurzfristig zu erhöhen, um die frisch gekauften Lebensmittel schneller auf die gewünschte Lagerungstemperatur zu bringen. Nach einer gewissen Zeit kehrt das Gerät selbstständig wieder in den Normalbetrieb zurück.
Die antibakterielle Beschichtung
Die Kälte im Innenraum einer Kühl-Gefrierkombination hemmt bereits das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien. Noch hygienischer wird der Innenraum mit einer speziellen antibakteriellen Beschichtung, die üblicherweise aus Nanosilberpartikeln mit einer bakterien- und keimabtötenden Wirkung besteht. Eine solche Beschichtung macht es Keimen und Bakterien zwar schwerer, sich im Kühl- oder Gefrierschrank niederzulassen. Ganz erspart sie Nutzern die Reinigung ihrer Kühl-Gefrierkombination aber nicht. Mindestens einmal pro Monat sollten sie die Flächen im Geräteinneren dennoch säubern.
Wichtige Informationen und Tipps zum Betrieb, zur Wartung und zur Pflege
Nicht nur vor dem Kauf einer Kühl-Gefrierkombination, sondern auch bei ihrer Inbetriebnahme, der Wartung und im alltäglichen Gebrauch tauchen häufig Fragen auf. Einige der wichtigsten beantworten wir unter diesem Abschnitt.
Wie nutze ich die Temperaturzonen optimal aus?
Die Luftzirkulation im Kühlschrank lässt warme Luft nach oben steigen und kalte nach unten absinken. So entstehen unterschiedliche Temperaturzonen, die sich jeweils für die Lagerung anderer Lebensmittel eignen. Wer seine Lebensmittel richtig einsortiert, sorgt dafür, dass sie länger frisch bleiben.
- Oberstes Kühlfach: Die warme Zone eignet sich gut für Fertiggerichte, Marmelade und geräucherte Wurst.
- Mittleres Kühlfach: Hier sind Milchprodukte gut aufgehoben.
- Unteres Kühlfach: Die kälteste Zone ist gut für die Lagerung von rohem Fleisch und frischem Fisch.
- Obst- und Gemüsefach: Hier sind empfindliches Obst und Gemüse in Schubladen gut aufgehoben.
- Türfächer: In der Kühlschranktür finden Eier, Soßen und Getränke Platz.
Was muss ich bei der Inbetriebnahme beachten?
Mit Ausnahme der Einbauvariante ist zum Aufstellen einer Kühl-Gefrierkombination in der Regel kein Fachmann notwendig. Wenn Verbraucher die folgenden Punkte beachten, sollte die Inbetriebnahme reibungslos funktionieren:
- Die Verpackung und eventuelle Transportsicherungen entfernen.
- Testen, ob die Länge des Stromkabels ausreicht. Ein Verlängerungskabel sollte auf keinen Fall verwendet werden, da dies schlimmstenfalls zu heiß werden und durchbrennen kann.
- Wird das Gerät liegend transportiert, kann Öl aus dem Schalldämpfer in den Kühlkreislauf fließen. Um Schäden am Gerät zu vermeiden, sollte es vor der Inbetriebnahme eine Zeit lang im Stand ruhen, damit das Öl zurückfließen kann.
- Vor der Inbetriebnahme den Innenraum mit lauwarmem Wasser und einem milden Spülmittel reinigen.
- Anschließend die Türen geöffnet lassen, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann.
- Nach Ablauf der Wartezeit die Kühl-Gefrierkombination an den Strom anschließen.
- Nach 2 bis 4 Stunden hat das Gerät seine Betriebstemperatur erreicht und kann mit Lebensmitteln befüllt werden.
Ruhezeit vor der Inbetriebnahme
Früher galt die Regel, dass liegend transportierte Kühl-Gefrierkombinationen vor Inbetriebnahme 24 Stunden im Stand ruhen sollten, um sicherzustellen, dass möglicherweise ausgetretenes Öl zurückfließen kann. Mittlerweile gilt diese Zeitspanne nur noch für ältere, gebrauchte Geräte. Bei modernen Kühl-Gefrierkombis reicht eine Wartezeit von 2 bis 12 Stunden aus. Die genaue Zeitangabe lesen Verbraucher in der Gebrauchsanweisung nach.
Wie reinige und pflege ich meine Kühl-Gefrierkombination?
Im Gefrier- und im Kühlschrank lagern Produkte, die zum Verzehr gedacht sind. Eine gute Hygiene im Innenraum der Kühl-Gefrierkombination ist also sehr wichtig.
Zusatzfeatures wie die No-Frost-Technologie und eine antibakterielle Beschichtung vereinfachen Nutzern das Reinigen und Pflegen ihres Geräts, nehmen es ihnen aber nicht vollständig ab. Mindestens einmal im Monat sollten Nutzer ihren Kühlschrank nach verdorbenen Lebensmitteln durchsuchen, diese entfernen und alle Oberflächen des Innenraums mit einem feuchten Tuch, lauwarmem Wasser und mildem Spülmittel säubern. Idealerweise lassen sich alle Fächer entnehmen und auseinanderbauen. Dann können Nutzer sie einfach vom Geschirrspüler säubern lassen.
Vor allem Kühl-Gefrierkombinationen aus Edelstahl sind anfällig für Fingerabdrücke, die sich vornehmlich an der Tür in Griffnähe tummeln. Dementsprechend oft müssen Nutzer die Türen mit einem feuchten Tuch von ihnen befreien. Um Fingerabdrücke zu vermeiden, haben einige Modelle eine spezielle Anti-Fingerprint-Oberfläche.
Wie funktioniert das Abtauen richtig?
Spätestens wenn sich im Gefrierschrank eine Eisschicht von einem Zentimeter gebildet hat, sollten Nutzer ihn abtauen. Selbst bei Kühl-Gefrierkombinationen mit No-Frost-Technologie und Abtauautomatik kann sich hin und wieder Eis bilden. Dann müssen auch diese Modelle abgetaut werden. Dabei sollten Nutzer am besten so vorgehen:
- Alle Schubladen und Fächer entnehmen.
- Die entnommenen Lebensmittel kühl lagern, etwa im Winter auf dem Balkon oder in einer Kühltasche.
- Das Gerät abschalten und vom Strom nehmen.
- Eine Schüssel mit heißem, aber nicht kochendem Wasser in das Gefrierteil stellen.
- Alternativ etwas Salz auf die vereisten Stellen streuen und etwa 30 Minuten einwirken lassen.
- Ein Tuch oder ein geeignetes Gefäß zum Auffangen des Tauwassers unten in den Gefrierschrank stellen.
- Die Tür schließen.
- Nach 30 bis 60 Minuten Wartezeit eventuelle Eisreste mit einem gummierten Schaber entfernen. Keine scharfen Gegenstände verwenden.
- Abschließend den Innenraum mit etwas Spülwasser auswischen und trocknen lassen.
Kühlschrank am besten ebenfalls räumen
Auch wenn die Kühl-Gefrierkombination über zwei separate Kühlkreisläufe verfügt, empfiehlt es sich, den Kühlschrank während des Abtauens des Gefrierteils ebenfalls auszuräumen und abzuschalten. Andernfalls kühlt er nach und verbraucht mehr Strom. Verbraucher können die Gelegenheit zur Reinigung des Kühlschranks nutzen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kühl-Gefrierkombinationen nicht selbst getestet.
Die Ergebnisse des Kühl-Gefrierkombinationen-Tests der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat zuletzt im März 2018 einen umfangreichen Testbericht zu Kühl-Gefrierkombinationen veröffentlicht. Als Grundlage des Tests dienten die Prüfkriterien „Kühlen“, „Einfrieren“, „Temperaturstabilität beim Lagern“, „Stromverbrauch“, „Handhabung“, „Verhalten bei Störungen“ sowie „Geräusche und Vibrationen“. Bei 14 der getesteten Modelle handelt es sich um Einbau-Kühl-Gefrierkombinationen, 16 sind freistehend.
Das Testergebnis bei den Einbaumodellen zeigt: Gute einbaufähige Kühl-Gefrierkombinationen sind teuer. Die vier besten Produkte mit dem Testurteil „gut“ kosten alle über 1.200 Euro. Alle fünf Kühl-Gefrierkombis im Test, die unter 700 Euro kosten, bewertete die Stiftung Warentest mit „ausreichend“. Die drei besten Testergebnisse erzielten Modelle der Marken Liebherr, AEG und Siemens.
Verbraucher, die sich für eine freistehende Kühl-Gefrierkombination entscheiden, dürfen sich laut Stiftung Warentest über ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis freuen. Der Test zeigt, dass gute freistehende Kühl-Gefrierkombinationen bereits ab 610 Euro erhältlich sind. Insgesamt erhielten neun der 16 getesteten Modelle das Testurteil „gut“. Schwächen zeigten sowohl die freistehenden als auch die Einbau-Varianten vor allem in der Testkategorie „Verhalten bei Störungen“. Hierbei bewerteten die Tester die Aufwärmzeit nach einem Stromausfall, die Warnanzeige bei einem Stromausfall sowie den Türalarm.
Gibt es weiterführende Kühl-Gefrierkombinationen-Tests von ÖKO-TEST?
Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat bislang keinen vollumfänglichen Kühl-Gefrierkombinationen-Test durchgeführt. Verbraucher finden aber auf der Website von ÖKO-TEST eine Übersicht über energiesparende Haushaltsgeräte, in der auch Kühl- und Gefrierschränke aufgelistet sind.
Teaserbild: © warloka79/ stock.adobe.com | Abb. 1–14: © Netzsieger | Abb. 15: © New Africa/ stock.adobe.com
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