Content-Management-Systeme

Das beste CMS im Vergleich

Technik und Konzept
Programmiersprache
Datenbank
Maintainer
Aktuelle Version
Lizenz
Preis
Anfängerfreundlich
Updates im Backend
Automatische Updates
Caching
Inhalte bearbeiten
Frontend-Editor
Medienverwaltung
Eigene Inhalts-Vorlagen
Komplexe Seitenlayouts
Seiten- und Nutzermanagement
Multi-Site
Mehrsprachige Seiten
Frei konfigurierbare Benutzerrollen
Mehrstufiger Workflow
Beiträge planen
Backend konfigurieren
Erweiterbarkeit
Kostenlose Themes
Premium-Themes
Kostenlose Erweiterungen
Premium-Erweiterungen
Direkte Theme-Installation
Direkte Erweiterungs-Installation
Anzahl der Themes
Anzahl der Erweiterungen
Usability Theme-Verzeichnis
Usability Erweiterungs-Verzeichnis
Community und Support
Marktanteil (Installationen) weltweit
Marktanteil in Deutschland
Erstveröffentlichung
Forum auf Deutsch
Dokumentation auf Deutsch
Webdesigner & Experten

Homepage erstellen und verwalten - weitestgehend ohne Programmierkenntnisse

Das Wichtigste in Kürze
  • CMS sind Programme zum Betreiben einer Website.
  • Die Trennung von Inhalt und Design ist ein Grundprinzip von CMS.
  • Das beste CMS ist immer das, mit dem sich die gewünschte Lösung mit dem geringsten Aufwand realisieren lässt.
  • Benutzerrollen und Workflow-Management bilden redaktionelle Strukturen ab.
  • Alle großen, verbreiteten CMS sind kostenlose Open-Source-Software.

Unsere Empfehlungen

Für Selbermacher:

Wer eine Website benötigt, aber so gut wie kein Budget und keine Zeit dafür hat, trifft mit WordPress die richtige Wahl. Das System ist in wenigen Minuten zu installieren, User können dann sofort beginnen, Inhalte zu veröffentlichen. Wer ein wenig Geld in ein hochwertiges Theme investiert, kann schnell ein professionelles Auftreten erreichen. Sollten im Laufe der Zeit speziellere Anforderungen hinzukommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein bereitgestelltes Plugin die richtige Lösung parat hält.

Für Communities:

Nutzer sollen untereinander Nachrichten austauschen, in einem Forum diskutieren, gemeinsam Dokumente bearbeiten oder sogar selbst Unterseiten anlegen? B2evolution ermöglicht all das, und zwar schon wenige Minuten nach der Installation der Software. Kein ein anderes Programm macht das Anlegen einer voll integrierten Community-Website so einfach.

Für kleine Unternehmen und Organisationen:

Mehrere Personen arbeiten an der Website, redaktionelle Arbeitsabläufe werden im Backend abgewickelt, Anwender haben relativ spezielle Anforderungen an die Präsentation der Inhalte und die Website ist so wichtig, dass mehrere Tage bis Wochen Arbeitszeit in ihre Erstellung investiert werden sollen? Dann sind Interessenten mit Joomla gut bedient. Joomla ist zwar ein wenig komplizierter als WordPress, aber auch leistungsfähiger und flexibler.

Für integrierte Intranets:

Wer eine zugängliche Website, aber auch einen Bereich, in dem nur Mitarbeiter Informationen ablegen können, möchte, greift am besten auf Plone zurück. Es bietet ein System, in dem Nutzer jederzeit entscheiden können, ob sie Inhalte mit der allgemeinen Öffentlichkeit oder nur mit einem ausgewählten Personenkreis teilen. Um das System effektiv zu konfigurieren, ist ein Grundverständnis von Python notwendig, ein erfahrener Webmaster kann damit allerdings auch komplexe Websites innerhalb kürzester Zeit aufsetzen.

Für höchste Anforderungen:

Der Online-Auftritt steht im Mittelpunkt der Tätigkeit, jeder Ausfall würde Geld kosten, Benutzer wollen nicht nur eine Website, sondern eine maßgeschneiderte Web-App und sind auch bereit, dafür in leistungsfähige Serverhardware und hochspezialisierte Fachleute zu investieren? Dann ist Drupal die richtige Wahl. Das System ist weniger ein CMS als ein Baukasten für Web-Apps. Mit den richtigen Erweiterungen verwandelt es sich beispielsweise in eine Groupware, einen Online-Shop oder eine Lernplattform.

1. Ein Baukasten für Websites

Ein CMS ist ein Programm zum Betreiben einer Website. Das Betriebssystem einer Website, wenn man so will. Meistens ist die Software selbst eine interaktive Website, eine sogenannte Web-App. In der Praxis funktioniert das so, dass Mitarbeiter sich auf einer eigenen Login-Seite anmelden, um zu einem für Besucher unsichtbaren Teil der Website zu gelangen. Dieser Teil wird Backend genannt. Der allgemein zugängliche Teil der Website ist das Frontend.

Das Backend dient dazu, die Website zu konfigurieren und Inhalte zu verwalten. Ohne ein CMS müssen Websitebetreiber eine Seite für jede Änderung mit einem HTML-Editor bearbeiten und sie anschließend mit einem FTP-Programm auf den Server laden. Das ist mit einem CMS nicht mehr nötig. Es genügt , einfach auf „Bearbeiten“ zu klicken, um Änderungen in einem benutzerfreundlichen, graphischen Editor vorzunehmen.

Ein wichtiges Grundprinzip eines CMS ist die Trennung von Inhalt und Darstellung. Man spricht auch von einer medienneutralen Datenhaltung. Weil das Design unabhängig von den Inhalten ist, kann der Websitebetreiber es mit einem Klick austauschen. Wenn er eine Designänderung vornimmt, beispielsweise einen zusätzlichen Link in der Fußzeile der Seite einfügt, gilt das automatisch für die gesamte Seite. Ohne ein CMS muss er jede Unterseite einzeln bearbeiten. Das CMS kümmert sich also um eine einheitliche Gestaltung der Website. Es ist allerdings nicht darauf beschränkt, die Inhalte als Website auszugeben. So könnte es beispielsweise auch PDF-Dateien für den Druck generieren.

Verlage setzen zwar oft Systeme ein, die Content beispielsweise für Zeitungen oder Magazine verwalten, aber im Allgemeinen sind mit dem Begriff CMS Programme gemeint, deren hauptsächliches Anwendungsgebiet das Web ist. Nur in Abgrenzung zu CMS für andere Ausgabemedien spricht man auch von Web-Content-Management-Systemen (WCMS).

Programme, die den Anspruch erheben, Lösungen für das gesamte Inhalts-Management eines Unternehmens zu sein, werden auch Enterprise-Content-Management-Systeme (ECMS) genannt. Diese Systeme eignen sich zwar auch zum Betreiben einer Website, aber diese Funktionalität steht nicht unbedingt im Vordergrund. Dabei sind die Grenzen fließend, viele komplexe WCMS werden auch als ECMS eingesetzt.

Darüber hinaus gibt es Blog-Tools, auch Weblog-Publishing-Systeme (WPS) genannt. Das sind Content-Management-Systeme, bei denen der Fokus auf einer einfachen Benutzung liegt. Sie eignen sich gut für Blogs von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen, sind aber oft nicht flexibel genug, um speziellere Anforderungen zu erfüllen und komplexe Websites zu verwalten, die von größeren Teams betreut werden.

Bei diesem Test liegt der Fokus auf normalen CMS für Websites. Programme, die sich ausschließlich für Weblogs eignen, finden genauso wenig Berücksichtigung wie reine ECMS, bei denen nicht Websites im Vordergrund stehen.

Verschiedene Arten von CMS

AbkürzungBegrifflichkeitBeschreibung
CMS Content-Management-System Software zur darstellungsunabhängigen Verwaltung von Inhalten, meist ist damit ein WCMS gemeint
WPS Weblog-Publishing-System Einfaches CMS für Blogs
WCMS Web-Content-Management-System CMS für Web-Inhalte im Gegensatz zu CMS für andere Ausgabemedien
ECMS Enterprise-Content-Management-System CMS, das dafür geeignet ist, sämtliche Inhalte eines Unternehmens zu verwalten
CMS im Vergleich.

Warum ein CMS so nützlich ist

Ein CMS ist für die Struktur und den grundsätzlichen Aufbau einer Website zuständig. Der Websitebetreiber legt damit fest, welche Arten von Inhalten es gibt, wie sie miteinander verknüpft sind und wie sie das Frontend schließlich für Besucher der Website aufbereitet.

Was das im Alltag bedeutet, sei anhand eines Beispiels erklärt. Angenommen, ein Autor will einen neuen Artikel anlegen. Er will einen Link dazu im Hauptmenü haben, darüber hinaus möchte er ihn auf zwei verschiedenen Übersichtsseiten verlinken, einmal mit Artikelbild und Teaser und einmal nur mit dem Artikelbild.

Ohne ein CMS muss der Autor auf jeder einzelnen Seite der Website das Menü ändern. Zusätzlich muss er die beiden Übersichtsseiten bearbeiten. Führt man sich nun vor Augen, dass große Websites oft aus mehreren tausend einzelnen Seiten bestehen, wird schnell klar, was das für einen Arbeitsaufwand bedeutet. Dazu kommt das Anlegen der eigentlichen Unterseite und die Bearbeitung der beiden Überseiten.

Ganz anders läuft der Prozess mit einem CMS ab. Hier verfasst der Autor einfach den Artikel inklusive Teaser im Backend und fügt ein Artikelbild hinzu. Sobald er ihn veröffentlicht, ändert das CMS entsprechend der Einstellungen selbständig die Menüeinträge und die Übersichtsseiten. Fertig.

Workflow-Management mit CMS realisieren

Wenn mehr als eine Person für eine Website verantwortlich ist, dient ein CMS auch dem Workflow-Management. Anwender haben unterschiedliche Rollen und damit auch unterschiedliche Benutzerrechte. Bei den meisten CMS können der Websitebetreiber oder ein Administrator diese Benutzerrollen und -rechte relativ frei definieren und damit auch Workflows gestalten. Ein einfacher Workflow in einem Redaktionssystem könnte beispielsweise so aussehen: Autoren legen Artikel an, Redakteure prüfen diese und reichen sie beim Chefredakteur ein, der sie schließlich veröffentlicht.

Ein CMS ist auch für das Management multimedialer Inhalte nützlich. Inhaltskomponenten wie Bilder, Text, Audio und Video werden in einer Medienbibliothek abgelegt und mit Metadaten wie beispielsweise einem Alternativtext und dem Erstellungsdatum versehen. Das CMS speichert verschiedene Versionen, so dass der Bearbeitungsverlauf transparent bleibt. Redakteure kombinieren die Komponenten und erstellen daraus Artikel für die Veröffentlichung.

Vor- und Nachteile eines CMS

Ein CMS vereinfacht und beschleunigt das Arbeiten an der Website deutlich. Während das Einrichten eines CMS einem Experten oder zumindest jemandem mit erweiterten Kenntnissen auf diesem Gebiet überlassen werden sollte, brauchen Benutzer später im produktiven Alltagseinsatz nur wenige Spezialkenntnisse. CMS wurden entwickelt, um Websites ohne die Hilfe von Webdesignern und Programmierern verwalten und aktualisieren zu können.

Selbst die Hürde der Installation ist einfach zu nehmen. Viele Webhosting-Dienstleister bieten nämlich zu günstigen Tarifen die automatische Installation von CMS-Software an. Websitebetreiber können damit sofort beginnen, Content zu publizieren. Noch einfacher wird es mit Managed-CMS-Angeboten, bei denen der Hoster auch die Wartung und den Support für das CMS übernimmt. Das erspart es in vielen Fällen, für diese Aufgaben einen Experten zu engagieren.

Allerdings ist die Einführung eines CMS selbst bei einer automatischen Installation immer mit einem gewissen Aufwand für die Anpassung und Konfiguration verbunden. Wenn bereits vorhandene Inhalte übernommen werden, bedeutet auch das einen Arbeitsaufwand, der nicht unterschätzt werden sollte.

Das eigentliche Veröffentlichen von Inhalten mit einem CMS hingegen ist nicht schwieriger zu erlernen als die Bedienung eines Textverarbeitungsprogrammes. Redakteure und Autoren müssen sich also kaum mehr mit technischen Details auseinandersetzen, sondern können sich ganz auf ihre Kernkompetenz konzentrieren, nämlich auf das Erstellen und Bearbeiten von Inhalten.

Bei sehr individuellen Homepages stellt sich mitunter die Frage, ob sie mit einem konfigurierbaren CMS realisiert werden sollen oder ein Programmierer damit beauftragt wird, eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln. Meist lässt sich die gewünschte Lösung mit einem CMS deutlich schneller und kostengünstiger realisieren. Allerdings ist die maßgeschneiderte Lösung meistens schlanker und belastet den Server weniger, außerdem ist damit eine noch stärkere Anpassung an die individuellen Anforderungen möglich.

Auch vorteilhaft: Die Software selbst kostet nichts, denn viele der bekanntesten und bedeutendsten CMS sind Open-Source-Programme. Das bedeutet allerdings nicht, dass durch CMS keine Kosten entstehen. Während die Einführung eines CMS langfristig zu Einsparungen durch effizientere Arbeitsabläufe führen kann, verursacht die Umstellung zunächst einmal Kosten. Die Mitarbeiter müssen lernen, mit dem CMS umzugehen. Es gilt, Arbeitsabläufe anzupassen und vorhandene Inhalte in das neue System einzupflegen.

Vorteile im Überblick

  • Senkt Kosten für Webdesign und -entwicklung
  • Publikation von Inhalten setzt nur geringe IT-Kenntnisse voraus
  • Große, komplexe Websites sind ohne CMS fast nicht realisierbar
  • Vereinfacht das Arbeiten mit Inhalten in Gruppen und Teams
  • Software frei zugänglich und kostenlos erhältlich

2. Wie funktioniert ein Content-Management-System?

Ein CMS ist grundsätzlich ein Benutzerinterface, um Inhalte in eine Datenbank (meist MySQL) einzupflegen und diese für Rezipienten aufzubereiten. „Datenbank“ klingt zwar sehr technisch, ist es aber im praktischen Alltagseinsatz nicht. Die Aufgabe eines CMS ist es ja, eine Oberfläche zur Verfügung zu stellen, die es Websitebetreibern ermöglicht, sich ohne Ablenkung durch technische Aspekte ganz auf die Inhalte zu konzentrieren.

Unterscheidung zwischen Backend und Frontend

Der Teil des CMS, der für die Darstellung der Daten verantwortlich ist, ist das Frontend. Das ist der Bereich einer Website, den die Besucher sehen. Dabei arbeitet die Software unsichtbar im Hintergrund. Die Besucher der Website merken nicht, dass diese von einem CMS generiert wird. Die Komponente des CMS, die für das Frontend verantwortlich ist, wird CDA (kurz für „Content Delivery Application“, Inhalts-Auslieferungs-Anwendung) genannt.

Das Backend verwenden die Mitarbeiter der Website, um Daten einzugeben. Hier können sie alle Aspekte des Internetauftritts detailgenau konfigurieren, Medien verwalten und neue Inhalte hochladen und veröffentlichen. Meist gibt es auch eine Schnittstelle zu Tools für die Traffic-Analyse, so dass das Backend auch Daten über die Benutzer der Website anzeigt. Die Komponente des CMS, die für das Backend zuständig ist, wird CMA (kurz für „Content Management Application“, Inhalts-Verwaltungs-Anwendung) genannt.

Das CMS sowie die Datenbank laufen im Normalfall auf einem Server. Dabei sind unterschiedliche Varianten möglich, vom gemieteten CMS bei einem spezialisierten Anbieter, bei dem der Nutzer die Kontrolle über wichtige Aspekte des Systems zu Gunsten größerer Einfachheit aus der Hand gibt, bis zum selbstgehosteten CMS auf einem eigenen Server, was umfassendes Vorwissen voraussetzt und einen hohen Wartungsaufwand verursacht, dem Websitebetreiber aber ermöglicht, jedes Detail selbst zu konfigurieren.

Ein guter Kompromiss ist eine eigene CMS-Installation auf einem von einem Hoster gemieteten Webspace. Hier muss sich der Benutzer nur wenig mit technischen Aspekten der Website auseinandersetzen, behält aber die volle Kontrolle über das CMS und die Gestaltung sowie die Funktionsweise seiner Internetpräsenz.

Eine Frage der Dynamik

Ob sie Seiten dynamisch im Moment des Abrufs durch den User generieren oder ob sie bereits vorab statische Seiten erzeugen, ist ein wichtiger Unterschied bei CMS. Rein statische CMS sind allerdings selten, im Regelfall kommen heute dynamische CMS oder Mischformen zum Einsatz.

Dynamische CMS generieren die Seite auf Grundlage der Datenbank jedes Mal neu, wenn ein User sie anfordert. Das hat den Vorteil, dass Änderungen an der Seite sofort angezeigt werden und personalisierte Inhalte sehr einfach möglich sind. Allerdings entsteht durch das ständige Neuberechnen der Seite eine höhere Serverauslastung als bei statischen Systemen. Bei hohem Besucherandrang kann dies zu einer schlechten Performance der Seite führen, im Extremfall ist der Server völlig überlastet und liefert keine Seiten mehr aus. Um dem vorzubeugen, verwenden dynamische CMS Caching.

Beim Caching legt das CMS bereits generierte Seiten in einem Zwischenspeicher ab und erneuert sie nur nach bestimmten Regeln, beispielsweise nach einer definierten Anzahl von Seitenaufrufen, nachdem eine gewisse Zeitspanne vergangen ist, oder nach einer Aktualisierung der Inhalte. Caching ist also eine Möglichkeit, die meisten Vorteile einer dynamischen Seite zu erhalten und gleichzeitig die Serverauslastung beinahe so gering wie bei einer statischen Seite zu halten.

Ein statisches CMS berechnet die einzelnen Seiten vorab und hinterlegt sie auf dem Server. Dieser muss sie beim Abruf durch den User nur noch an jenen senden, aber keinen Programmcode des CMS mehr ausführen. Dadurch brauchen statische Websites sehr viel weniger Systemressourcen als dynamische und sind deutlich stabiler. Ein weiterer Vorteil ist, dass im Prinzip jedes Webhosting-Paket ausreicht, der Server muss keine Skriptsprachen wie beispielsweise PHP unterstützen. Ein statisches CMS kann nämlich auch lokal auf dem Computer laufen, dann wird die Website nach der Generierung auf den Server übertragen.

Solche Systeme sind aber schlecht für Websites geeignet, die von Teams und nicht von einzelnen Benutzern betreut werden, und sie unterstützen viele dynamische Funktionen nicht, die bei modernen Websites Voraussetzung sind. Da zum Beispiel bei einer einfachen Designänderung alle Seiten gleichzeitig neu aufgebaut und übertragen werden, kann die Aktualisierung mitunter sehr lange dauern.

Ursprünglich waren statische CMS weit verbreitet, heute sind rein statische System jedoch kaum noch relevant. Faktoren wie gestiegene Rechenleistungen und die günstige Verfügbarkeit von Webspace, der dynamische Inhalte unterstützt, relativieren die Nachteile dynamischer Systeme, so dass Websitebetreiber meist diese bevorzugen.

Webdesign: von der Stange oder maßgefertigt

Als wichtigste Aufgaben eines CMS kann die Präsentation und Publikation von Inhalten gelten. Das Ziel ist es schließlich, die Inhalte an die Rezipienten zu bringen. Alle anderen Funktionen, wie beispielsweise die Versionskontrolle und das Medien- und Workflow-Management, sind nur darum relevant, weil sie dieses primäre Ziel unterstützen.

Dank des Prinzips der Trennung von Inhalt und Design ist es Webdesignern möglich, Vorlagen zu erstellen, die Website-Betreiber dann mit wenigen Klicks installieren. Solche Vorlagen (üblicherweise mit dem englischen Begriff „Themes“ bezeichnet) können das Aussehen einer Website völlig verändern.

Für viele CMS gibt es ein großes Angebot an kostenlosen Themes. Es bedeutet allerdings sehr viel Arbeit, eine solche Vorlage zu gestalten, daher kosten hochwertige Themes zumeist Geld. Vor allem für weitverbreitete CMS ist ein großer und sehr kompetitiver Markt für Themes entstanden. Das hat für Websitebetreiber den Vorteil, dass ihnen eine große Auswahl aus guten und günstigen Optionen zur Verfügung steht. Besonders hochwertige Themes können ohne Programmier- beziehungsweise Webdesign-Kenntnisse weitreichend an die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben angepasst werden.

Wer ein völlig eigenes Theme entwickelt beziehungsweise jemanden dafür engagiert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das für gewöhnlich mit einem hohen Zeit- beziehungsweise Kostenaufwand verbunden ist. Gerade Privatanwender und kleine bis mittlere Unternehmen sind besser damit beraten, ihr Geld in ein Theme von der Stange zu investieren.

Der Workflow: Rollen und Freigaberichtlinien

Vor allem professionelle Websites werden nicht von Einzelpersonen betreut, sondern von Redaktionsteams. Daher sind CMS im Regelfall so konzipiert, dass sie das Arbeiten im Team unterstützen. Jeder Mitarbeiter erhält einen eigenen, passwortgeschützten Zugang. Um die Rollenverteilung im Team auch im CMS abzubilden, werden Mitarbeitern verschiedene Rollen mit unterschiedlichen Rechten im System zugewiesen. Viele Systeme erlauben es, solche Rollen frei zu definieren und ihnen flexibel Benutzerrechte zuzuweisen. Auf diese Art bildet das CMS auch den Workflow innerhalb der Redaktion ab.

Ein Workflow könnte zum Beispiel so aussehen: Autoren haben nur das Recht, Artikel anzulegen. Sobald sie damit fertig sind, wird der Text automatisch an einen Redakteur weitergeleitet. Dieser kann ihn nun bearbeiten, zur Korrektur an den Autor zurücksenden oder ans Endlektorat weiterleiten. Sobald der Lektor mit dem Text fertig ist, geht dieser zur Freigabe entweder zurück an einen Redakteur oder an den Chefredakteur. Zusätzlich gibt es noch Accounts für Bildredakteure und Grafiker, die Bilder hochladen und organisieren können, aber keinen Zugriff auf Artikel haben.

Je nachdem, wie die internen Abläufe in einer Redaktion geregelt sind, können diese Rechte strenger ausfallen, so dass bestimmte Rollen nur an genau definierten Stellen des Workflows bestimmte Aktionen ausführen können, oder weniger streng, so dass jeder immer fast alles machen kann.

Sitemaps, Feeds, Metadaten und Einbindung externer Services

Zusätzlich zur Präsentation und Verwaltung von Inhalten übernehmen Content-Management-Systeme auch viele weitere Funktionen, die grundlegende Voraussetzung moderner Websites sind. Diese Funktionen sind entweder Teil des Grundsystems oder über Plugins nachrüstbar.

So generiert ein Content-Management-System beispielsweise automatisch Sitemaps, die Suchmaschinen helfen, eine Website zu indexieren. Dank der strikten Trennung von Form und Inhalt ist es auch möglich, aus den Artikeln einen RSS-Feed zu erstellen. Solche Feeds können User abonnieren, wenn sie automatisch über neue Artikel auf der Seite informiert werden wollen. Auch eine automatische E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Veröffentlichungen können Benutzer in vielen Systemen einrichten.

Für die optimale Auffindbarkeit in Suchmaschinen, aber auch für soziale Netzwerke, sollten Online-Artikel mit Metadaten versehen werden. Facebook hat dafür seine eigenen Open-Graph-Metatags entwickelt. Diese ermöglichen es Websitebetreibern, bis zu einem gewissen Grad Einfluss darauf zu nehmen, wie ihre Inhalte beim Teilen auf Facebook aussehen. Ein CMS generiert Metatags entweder automatisch nach gewissen Vorgaben aus dem vorhandenen Content oder stellt eigene Eingabefelder dafür bereit.

Des Weiteren kann ein CMS Schnittstellen zu externen Services zur Verfügung stellen. Beispielsweise könnte der Website-Designer die Kommentarfunktion der Website zu einem spezialisierten Anbieter auslagern oder Waren aus einem Online-Shop direkt auf der Website anzeigen lassen. Dass Websitebetreiber ein Traffic-Analyse-Tool wie Google Analytics integrieren, ist heute fast Standard. Hierfür sendet das CMS bei jedem Aufruf einer Seite Informationen an einen externen Anbieter, der detaillierte Statistiken über die Besucher und die Nutzung der Website erstellt.

Inhalte erstellen und organisieren

Zur Eingabe von Text enthält CMS-Software meist einen graphischen Editor, mit dem sich Texte ähnlich verfassen lassen wie mit einem simplen Textverarbeitungsprogramm. Dieser Editor zeigt allerdings viele Details der Formatierung nicht an. So werden Überschriften beispielsweise als Überschriften dargestellt, aber eventuell nicht in der selben Schriftart- und Größe wie im Frontend. Das liegt an den technischen Einschränkungen der dem Web zugrundeliegenden Formatierungssprachen HTML und CSS. Echtes WYSIWYG („What you see ist what you get“, das bedeutet, dass die Bildschirmdarstellung genau der Darstellung im Ausgabemedium entspricht) ist meist nur mit Frontend-Editoren möglich – hier erfolgt die Bearbeitung im Frontend, so dass auch alle Formatierungen des Themes übernommen werden.

Alternativ können Anwender in einem Quelltexteditor ihren Text direkt mit einfachen Formatierungen in HTML versehen. Nützlich ist auch eine Import-Funktion, um Texte, die in anderen Programmen erstellt wurden, zusammen mit den Formatierungen integrieren zu können.

Wie sehr das Layout für einzelne Seiten geändert werden kann, hängt von der jeweiligen Software und von der Konfiguration des CMS ab. Manchmal ist es möglich, beim Anlegen eines Artikels mit einem Site-Builder weitreichenden Einfluss auf die Gestaltung der einzelnen Seite zu nehmen. Ein restriktiv konfiguriertes CMS könnte aber auch nur die Auswahl zwischen verschiedenen vordefinierten Inhaltstypen anbieten.

Wenn Autoren allerdings zu weitreichenden Einfluss auf die Seitengestaltung nehmen können, wird das Prinzip der Trennung von Inhalt und Darstellung aufgeweicht. Es besteht die Gefahr, dass einerseits die Struktur und Ordnung im Backend verloren geht, andererseits ist die Einheitlichkeit der Website damit nicht mehr gewährleistet. Dem gegenüber steht, dass Autoren so vielfältigere Möglichkeiten zur Präsentation ihrer Texte haben.

Mindestens ebenso wichtig wie das Erstellen von Inhalten ist ihre Organisation und Verwaltung.

Dazu verfügen moderne CMS über Medienbibliotheken, in denen Benutzer die Texte, Bilder, Videos und Audiodateien mit Metadaten versehen und verwalten.

Von Texten speichert die Software verschiedene Versionen, so dass der Bearbeitungsverlauf transparent bleibt und Änderungen bei Bedarf rückgängig zu machen sind. Oft sind einfache Funktionen zur Bildbearbeitung eingebaut. Das CMS erstellt automatisch kleine Vorschaubilder und ermöglicht es, Bilder zuzuschneiden, ihre Größe zu ändern und den angezeigten Ausschnitt zu wählen.

Wie finde ich das richtige CMS für mich?

Es gibt unzählige verschiedene CMS-Programme, da fällt die Entscheidung nicht unbedingt leicht. Auch so etwas wie das eine universell beste CMS gibt es nicht. Die einzelnen Systeme haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Das mit Abstand am weitesten verbreitete CMS ist WordPress, das sowohl für kleine Blogs als auch für riesige Websites mit hunderttausenden von Besuchern pro Tag zum Einsatz kommt. Einsteigern, die keine klare Vorstellung von den Anforderungen an ihr CMS haben, ist zu WordPress zu raten. Die Software ist einfach genug zu bedienen, lässt sich aber mit unzähligen Plugins, Templates und Themes an fast jeden Einsatzzweck anpassen. WordPress hat auch eine große Community, so dass Benutzer für fast jedes Problem mit der Software eine Lösung im Netz finden.

Es muss nicht immer WordPress sein

Wer allerdings genau weiß, was er will, ist mit einem anderem Content-Management-Systemen unter Umständen besser beraten. Es gibt schlankere, benutzerfreundlichere Anwendungen, die sich für einfache Blogs besser eignen. Andererseits gibt es auch wesentlich komplexere Programme als WordPress, die schon von Haus aus bestimmten professionellen Anforderungen genügen, welche bei WordPress erst mit Plugins nachzurüsten wären. Gerade bei Websites mit einer großen Anzahl von Besuchern zeigt sich, dass WordPress nicht unbedingt das ressourcenfreundlichste Programm ist. Andere Programme wie Contao oder Drupal, die allerdings oft auch deutlich komplexer sind, halten einem großen Besucheransturm besser stand.

Bei der Entscheidung für ein CMS sollten Personen sich nicht nur mit der Anwendung selbst auseinandersetzen, sondern auch mit dem gesamten Ökosystem:

  • Gibt es eine ausreichende Menge an Plugins, Templates und Themes?
  • Ist es einfach, Programmierer und Webdesigner zu engagieren, die damit Erfahrung haben, oder wird das Programm so selten eingesetzt, dass es schwierig ist, einen Experten zu finden?
  • Gibt es eine aktive Community, die notfalls bei Problemen weiterhilft?

Egal, auf welches CMS die Entscheidung fällt: Sie sollte wohlüberlegt sein und auch zukünftige Entwicklungen miteinbeziehen. Denn der Umstieg von einem Content-Management-System auf ein anderes ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Migration der Inhalte in das neue System funktioniert nicht immer reibungslos und Mitarbeiter müssen sich wertvolle Fähigkeiten und Kenntnisse, die sie über die Zeit im alten System erworben haben, für das neue erst aneignen.

Wichtige Kriterien für die Auswahl eines CMS

  1. Wieviel Arbeitszeit ist für die Website-Pflege vorgesehen?
  2. Ist genug technisches KnowHow vorhanden, um sich in ein komplexes System einzuarbeiten?
  3. Eignet sich das System dazu, die gewünschte Website umzusetzen?
  4. Wie viele Personen arbeiten an der Website?
  5. Bleibt das System auf der verwendeten Hardware bei der erwarteten Besucherzahl leistungsfähig?
  6. Gibt es genügend hochwertige Themes, Templates und Erweiterungen?
  7. Wird die Anwendung aktiv gepflegt und weiterentwickelt?
  8. Gibt es genügend Experten, Entwickler und Webdesigner, die mit dem CMS vertraut sind? Welche Tarife verlangen sie?

3. Wo kommen CMS zum Einsatz?

Im Folgenden beschreiben wir drei Anwendungsgebiete für CMS. Uns geht es hier um Content-Management für das Web, andere Anwendungsfelder für CMS im weiteren Sinn bleiben bewusst ausgeklammert.

Zum einen wäre da das klassische Web-Content-Management im Business-Umfeld. Aber natürlich ist es auch für Blogger sinnvoll, CMS-Software zu verwenden. Ein dritter Bereich ist Social-Publishing, also Websites, deren Inhalte von einer Community erstellt werden. Die Unterscheidung verschiedener Anwendungsfelder für CMS-Software ist allerdings nicht immer trennscharf. Insbesondere die Grenze zwischen Unternehmenswebsites und Blogs ist oft nicht klar zu ziehen. Einerseits agieren Blogger immer professioneller, andererseits greifen Unternehmen in ihrer Außendarstellung oft Formen und Methoden aus der Blogosphäre und den sozialen Medien auf.

Klassisches Web-Content-Management

Bei diesem Anwendungsfeld geht es um Websites, die mehr oder weniger große Unternehmen repräsentieren. Innerhalb des Unternehmens gibt es unterschiedliche Abteilungen, die für verschiedene Bereiche verantwortlich sind. Änderungen und die Erstellung neuer Inhalte erfolgen nicht aus dem Bauch heraus, sondern sind das Resultat komplexer Entscheidungsprozesse. Ein CMS für diesen Einsatz muss die Unternehmensstrukturen und Abläufe abbilden. Daher sind ausdifferenzierte Rollen und Freigabemethoden erforderlich.

Um der „Corporate Identity“ zu entsprechen, sollte es möglich sein, Vorlagen für bestimmte Typen von Unterseiten (beispielsweise für Produktseiten oder Case Studies) zu erstellen. International agierende Unternehmen präsentieren ihre Inhalte in verschiedenen Sprachversionen, daher ist auch die Unterstützung von mehrsprachigen Websites von Bedeutung.

Blogs

Das ideale CMS für Blogs sollte nicht zu kompliziert sein. Blogs werden oft von Einzelpersonen und kleinen Gruppen geführt. Im Gegensatz zu CMS im Business-Umfeld steht hier die einfache und schnelle Umsetzung im Vordergrund, übermäßige Komplexität ist fehl am Platz.

Die Interaktion mit den Lesern ist für Blogger besonders wichtig, daher sind gute Kommentar-Funktionen und die Einbindung von Social-Media in diesem Bereich gern gesehen. Die Optimierung für Mobilgeräte („Responsive Design“), die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist für Blogger vielleicht noch eine Spur wichtiger als für Firmen, da die Nutzer Blogs vorwiegend in der Freizeit rezipieren und daher ein größerer Anteil der Leser Smartphones und Tablets verwendet.

Social Publishing

Auch für Websites mit Content aus der Community eignen sich CMS. Das ideale CMS für dieses Anwendungsgebiet vereint in sich die Eigenschaften eines klassischen Web-CMS und einer Blog-Software. Einerseits sollte die Software so unkompliziert sein, dass alle Community-Mitglieder ohne Einstiegsschwierigkeiten damit arbeiten können, andererseits sollte sie komplexe Bearbeitungs- und Freigaberichtlinien unterstützen sowie das Management von großen Inhaltsmengen ermöglichen. Damit die Community-Mitglieder miteinander kommunizieren können, sollten entsprechende Funktionen in das CMS integriert sein.

4. Was ist besser: Freie oder kommerzielle CMS?

Die mit Abstand meistverwendeten CMS sind freie Open-Source-Software. Das heißt, ihr Quellcode ist offen einsehbar, weltweite Communities aus freiwilligen und bezahlten Mitarbeitern kümmern sich um die Programmierung und Weiterentwicklung und jeder kann die Software kostenlos installieren. Sowohl WordPress als auch Joomla, Drupal, Contao und Typo3 gehören in diese Kategorie. Die Anzahl der mit freien CMS betriebenen Websites übertrifft die der Websites mit kommerziellen CMS somit um ein Vielfaches.

Vorteile eines Open-Source-CMS

  • Keine Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller
  • Das CMS selbst ist kostenlos
  • Zukunftssicherheit
  • Designs und Erweiterungen von Drittanbietern
  • Sicherheit durch Transparenz
  • Hilfe durch die Community
  • Entwickler und Webdesigner haben Erfahrung damit
  • Verschiedene Dienstleister bieten Support an

In anderen Bereiches ist es üblich, dass professionelle Lösungen viel Geld kosten. Daher stellt sich zu Recht die Frage, ob freie CMS professionellen Ansprüchen genügen. Die kurze Antwort ist: Ja, das tun sie. In vielen Punkten übertreffen sie sogar kommerzielle CMS. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Die Annahme, freie Software würde nur von Hobby-Programmieren entwickelt, ist weit verbreitet. Sie ist allerdings falsch. Open-Source ist schon längst zum Geschäftsmodell herangereift. Firmen bezahlen Entwickler dafür, Open-Source-Software weiterzuentwickeln, mit der sie indirekt über Support-Dienstleistungen oder kostenpflichtige Erweiterungen Geld verdienen. Freie Software ist also genauso professionell wie kommerzielle. Der Unterschied ist allerdings, dass Open-Source-Software im Gegensatz zu proprietärer Software niemandem gehört, jeder kann sie einsetzen oder auch weiterentwickeln.

Diese Offenheit ist im Bereich von CMS ein großer Vorteil. Wer ein Open Source-CMS einsetzt, begibt sich nicht in die Abhängigkeit eines einzelnen Unternehmens, das beispielsweise die Weiterentwicklung des Produktes einstellen könnte oder im schlimmsten Fall sogar in Konkurs geht. Weil Websitebetreiber ein CMS im Normalfall nur mit großem Aufwand wechseln können, ist es wichtig, auf ein System zu setzen, das mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig Unterstützung erhält.

Die Community hilft

Die meisten CMS aus dem Open-Source-Bereich werden von einer breiten Community-Basis getragen. Das hat für den Anwender gleich mehrere Vorteile: Zum einen gibt es für viele Probleme mit diesen Systemen Lösungen auf Foren, Blogs und Websites. Falls nicht, ist es zum anderen möglich, selbst eine Frage in einem Forum oder einer Mailingliste zu stellen.

Dank der Community gibt es auch ein breites Angebot aus freien und kostenpflichtigen Modulen, Plugins, Themes und Erweiterungen. In diesem Bereich kann keines der proprietären Systeme den freien CMS die Stirn bieten. Wer nicht mit den vorhandenen Möglichkeiten zufrieden ist, wird für ein verbreitetes freies CMS auch leicht einen Experten finden, den er engagieren kann, um Anpassungen und Erweiterungen zu programmieren. Bei proprietärer Software hingegen sind Kunden auf den Hersteller angewiesen, der sich die Entwicklung von Anpassungen und den Support oft teuer bezahlen lässt.

Dem gegenüber steht die Tatsache, dass bei kommerzieller Software die Verantwortlichkeiten klar geregelt sind. Bei Bugs gibt es klare Ansprechpartner, wird eine Sicherheitslücke nicht behoben, weiß der Anwender zumindest, wo er Beschwerde einreichen kann. Als kleiner Privatanwender oder kleines bis mittelgroßes Unternehmen hat man dennoch wenig Möglichkeit, auf die Softwareentwicklung Einfluss zu nehmen. Anders ist das natürlich bei einem großen Unternehmen, das ein CMS speziell an die eigenen Anforderungen anpassen lässt. In diesem Fall sind allerdings auch ganz andere Geldsummen im Spiel.

Datensicherheit bei CMS

Ein wichtiger Faktor ist die Sicherheit. Hier reklamieren Hersteller proprietärer Software einen Vorteil für sich. Die Wahrheit ist aber, dass diese oft nach dem Prinzip „Security through Obscurity“ (Sicherheit durch Unklarheit) arbeiten: Da niemand das genaue Funktionieren der Software kennt, ist es auch schwieriger, Sicherheitslücken aufzudecken. Eine Sicherheitslücke, die niemand kennt, kann auch niemand ausnutzen. Sie ist aber trotzdem vorhanden und kann potentiell entdeckt werden.

Entwickler von Open Source-Software verweisen darum zu Recht darauf, dass sich Open-Source diesen Luxus nicht leisten kann: Hier ist die Funktionsweise für alle transparent und nachvollziehbar, unsichere Softwarearchitektur ist daher keine Option. Allerdings ist Open-Source auch nur dann sicher, wenn sich jemand für die Sicherheit zuständig fühlt. Auch große Open-Source-Projekte haben teilweise gravierende Sicherheitslücken jahrelang mitgeschleppt, bevor sie jemandem aufgefallen sind.

Im Bereich CMS-Software sind Open-Source-Lösungen der kommerziellen Software in fast allen Punkten überlegen. Eventuell entstehen bei freien CMS etwas höhere variable Kosten durch erhöhten Support-Bedarf, demgegenüber stehen aber die deutlich niedrigeren fixen Kosten. Im Bereich der Sicherheit haben die beiden Lizenzierungsmodelle unterschiedliche Vor- und Nachteile, aber keines von beiden ist eindeutig sicherer.

Das wichtigste Argument ist vielleicht, dass Anwender von Open Source-CMS nicht auf einen Hersteller angewiesen sind. Das macht weitverbreitete Open Source-Lösungen zukunftssicher, und bei Support und Entwicklung sorgt der freie Markt für angemessene Preise. Außerdem ist es einfacher, Webdesigner zu finden, die Erfahrung mit den bekannten Open Source-Plattformen haben.

So testen wir

Wir haben uns überlegt, wie wir zu aussagekräftigen Tests kommen können, die bei der Entscheidung für ein CMS hilfreich sind. Im Gegensatz zu anderen Produkten gibt es bei CMS keine Kennzahlen, die wir miteinander vergleichen können. Die Systeme unterscheiden sich teilweise stark. Jedes verfolgt ein eigenes Konzept, das es für bestimmte Szenarios geeigneter macht als für andere.

Unsere Wahl fällt daher auf einen deskriptiven Ansatz: Wir installieren jedes CMS und klicken uns durch die Menüs, bearbeiten Seiten, ändern die Einstellungen, installieren Erweiterungen und Themes. Kurz: Wir setzen uns so mit dem System auseinander, wie das jemand machen würde, der ein CMS zum ersten Mal einsetzt und herausfinden möchte, auf was er sich da einlässt.

Zusätzlich recherchieren wir, um so viel Relevantes wie möglich über jedes CMS herauszufinden. Wie schwierig oder einfach ist es, damit eine maßgeschneiderte Website zu erstellen? Sind Programmierkenntnisse nötig? Wie groß und aktiv ist die Community? Von welchen Anwenderkreisen wird das CMS üblicherweise eingesetzt? Solche und ähnliche Fragen führen schließlich zusammen mit den direkten Anwendungserfahrungen zu einem Gesamteindruck. So wird es möglich, das jeweilige CMS zu charakterisieren.

Es wird beispielsweise deutlich, dass WordPress relativ limitierte Fähigkeiten hat, aber sich mit den richtigen Plugins nahezu endlos verwandeln kann, dass Typo3 eine deutlich steilere Lernkurve hat als fast jedes andere CMS, und dass Drupal zwar äußerst kompliziert erscheint, aber sich damit Dinge realisieren lassen, die sonst nur mit Programmierkenntnissen möglich wären.

CMS sind so vielfältig wie die Websites, die sie einsetzen. Drupal ist nicht besonders einsteigerfreundlich, aber ist es deswegen ein schlechteres CMS als b2evolution oder Contao? Bestimmt nicht. Es kommt darauf an, was Anwender damit machen möchten. Die Reihung der CMS folgt daher schlicht ihrer Verbreitung, eine Bewertung nach Punkten findet nicht statt.

Ganz auf eine Wertung wollten wir im Vergleich dennoch nicht verzichten. In jedem Bewertungskriterium erhalten die Systeme 0,00 bis 5,00 Punkte. Der Mittelwert dieser Einzelbewertungen ergibt die Gesamtpunktzahl und damit auch die Platzierung im Vergleich. Die Bewertungskriterien fließen also zu gleichen Teilen in die Gesamtwertung ein. Der Leser sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass so ein Ranking nur eine begrenzte Aussagekraft haben kann. Viel wichtiger für seine Entscheidung sollten die Überlegungen unter der Überschrift „Wie finde ich das richtige CMS?“ sein.

Technik und Konzept

In diesem Abschnitt geht es um eine kurze Beschreibung der Software aus der Vogelperspektive. Wir erörtern im Content-Management-System Vergleich, wie die jeweiligen Anwendungen grundsätzlich funktionieren. Auch die Nutzerfreundlichkeit und der Anspruch, ein Programm zu erlernen, spielen in diesem Abschnitt eine Rolle. Wir sprechen konzeptionelle Unterschiede an: Beispielsweise ist b2evolution eine Sammlung von konfigurierbaren Werkzeugen, während Drupal eher einem Set zum Entwickeln von Werkzeugen gleicht. Natürlich ist das letztere vielfältiger, aber nicht jeder, der einen Nagel einschlagen will, möchte den Hammer dafür selbst entwerfen. WordPress hingegen wäre ein universelles Tool, auf das sich verschiedene Aufsätze (die Plugins) schrauben lassen.

Inhalte bearbeiten

Wie funktioniert die alltägliche Arbeit mit Inhalten? Hier beschreiben wir im Vergleich die Teile eines CMS, die für Autoren und Redakteure am interessantesten sind. Schließlich sind sie damit beschäftigt, Inhalte zu erstellen und zu bearbeiten. Allerdings ist das auch ein Bereich, in dem sich viele CMS kaum unterscheiden. Einen graphischen Editor, dessen Funktionsumfang durch die Formatierungsmöglichkeiten von HTML vorgegeben ist, haben sie alle. Alternativ ist auch immer die Bearbeitung des Quelltextes möglich. Frontend-Editoren, die eine Seite schon bei der Bearbeitung im exakten Layout anzeigen, sind deutlich angenehmer zu bedienen, aber selten. Ohne Erweiterung gibt es dieses Feature nur bei Plone.

Für WordPress gibt es Plugins, in denen sich komplexe Layouts mit mehreren nahezu frei verschiebbaren Textblöcken direkt im Editor realisieren lassen. Das ist für Nutzer angenehm, die sonst gewisse Gestaltungsvarianten mit WordPress nicht realisieren könnten. Wenn allerdings ganze Layouts als Seiten gespeichert werden, weicht das die strikte Trennung von Inhalt und Darstellung auf, wodurch das System sehr unübersichtlich wird. Dass Anwender bei der Textgestaltung nur eingeschränkte Möglichkeiten haben, ist also Teil des Konzepts von CMS.

Seiten- und Nutzermanagement

Benutzerrechte sind eine Kernfunktion von CMS. Schließlich ermöglichen sie erst das produktive Arbeiten an Websites im Team. Um das Management der Benutzerrechte zu vereinfachen, fassen CMS die Rechte in Gruppen beziehungsweise Rollen zusammen. So definieren Websitebetreiber die Rechte nur einmal pro Rolle und weisen jedem neuen User anschließend nur mehr eine Rolle zu. Wie genau die Rechtevergabe allerdings gehandhabt wird, unterscheidet sich von System zu System stark. Auf der einen Seite steht WordPress, das nur eine Handvoll vordefinierte Rollen zu lässt. Das andere Extrem stellt Drupal dar, das es zulässt, Benutzerrechte auf Artikelebene zu definieren.

In diesem Abschnitt testen wir des Weiteren, wie sich das Seitenmanagement allgemein gestaltet. Funktioniert die Konfiguration vollständig über das Backend oder gibt es Konfigurationsdateien? Wie ist der Umgang mit hochgeladenen Dateien und multimedialen Inhalten? Welche Ordnungsstrukturen gibt es? Auch ob ein CMS die Verwaltung mehrere Websites zulässt und ob es Mehrsprachigkeit unterstützt wird hier untersucht.

Erweiterbarkeit

Im Allgemeinen ist es so, dass bekanntere CMS besser erweiterbar sind. Denn je bekannter ein CMS ist, desto mehr Menschen entwickeln Themes und Plugins dafür. Bei verbreiteten Systemen wie WordPress und Joomla gibt es einen regelrechten Zubehörmarkt, die Erstellung von Erweiterungen und Designs ist ein Geschäft, ähnlich wie das Programmieren von Smartphone-Apps.

Das muss nicht unbedingt ein Vorteil sein. Bei kleineren Projekten gibt es selten kostenpflichtige Erweiterungen, weil sich Entwickler im Normalfall mit der Community verbunden fühlen und etwas zu dem Projekt beisteuern möchten. Außerdem ist in vielen Fällen der Markt nicht groß genug, um mit dem Verkauf von Zusatzsoftware relevante Summen zu verdienen. Das ist beispielsweise bei Plone so.

Community und Support

Gerade bei Open-Source-Projekten gilt: Das CMS ist nur so gut wie seine Community. Dabei ist eine größere Community nicht unbedingt besser. Kleinere Communitys sind oft enger vernetzt, die Zusammenarbeit ist überschaubar und die Community-Mitglieder identifizieren sich stärker mit dem Projekt. B2evolution ist beispielsweise eine ganz beachtliche Software, die von einem kleinen Team entwickelt wurde. In den Foren des Projekts gehen schon mal Entwickler persönlich auf Anregungen und Fragen von Anwendern ein.

Andererseits ist eine große Community ein Garant dafür, dass das Projekt auch beim Wegfall einzelner Mitglieder weiterentwickelt wird. Außerdem werden dann auch Teile des Programms ausgebaut, die weiter unten in der Prioritätenliste stehen, und das Angebot an Erweiterungen und Themes ist einfach größer.

Gerade bei den komplexeren CMS ist eine gute Dokumentation wichtig, schließlich sind sie kaum intuitiv erlernbar. Daran scheitert es eigentlich bei keinem der getesteten Open-Source-Programme. Meistens gibt es zusätzlich auch noch Dokumente, die das Entwickeln von Plugins und Themes erklären. Bekanntere CMS sind jedoch deutlich im Vorteil, da viele Benutzer oft sehr spezifische Anleitungen und Videos zu diesen Programmen ins Netz stellen.


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