Waschtrockner-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Waschtrockner integrieren als 2-in-1-Kombigeräte die Eigenschaften von Waschmaschine und Wäschetrockner.
- Waschtrockner gibt es als vor allem als Front-, seltener als Toplader mit verschiedenen Trocknungstechnologien, wobei vor allem Kondenstrocknung und Wärmepumpentrocknung relevant sind.
- Neben der Nennkapazität ist bei der Auswahl eines Waschtrockners auf die Auswahl an Wasch- und Trocknungsprogrammen sowie Sicherheits- und Komfortfeatures zu achten.
- Waschtrockner gibt es in den Energieeffizienzklassen A und B. Neben der Effizienzklasse sind aber zahlreiche individuelle Faktoren bei der Auswahl des effizientesten Geräts entscheidend.
Waschen und Trocken in einem Gerät
Längst gehört sie zur absoluten Grundausstattung eines jeden Haushalts: die Waschmaschine. Doch wohin mit der sauberen, doch noch nassen Wäsche, wenn sie aus der Maschine kommt? Wem es an Raum in Wohnung, Keller oder Dachboden mangelt, den ein Wäscheständer oder eine Wäschespinne benötigen, der profitiert von einem elektrischen Wäschetrockner. Gerade Familien mit hohem Wäscheaufkommen sind oft unbedingt auf die Dienste eines Trockners angewiesen. Doch auch für diesen kann nicht jeder ohne Weiteres im Badezimmer oder in der Küche Platz schaffen.
Dafür gibt es prinzipiell zwei Lösungen: Die weniger attraktive und umständlichere Variante wäre, schlichtweg beide Geräte übereinander zu stapeln und zu einem Waschturm zu kombinieren. Die optimale Lösung ist aber die kompakte Kombination beider Komponenten, Waschmaschine und Trockner zusammen in einem Gerät: der Waschtrockner.
Die 8 zentralen Vorteile eines Waschtrockners
Das gewichtigste Argument, das für die Anschaffung eines Waschtrockners spricht, ist der geringere Platzbedarf. Ein Waschtrockner benötigt lediglich den Raum, den auch eine Waschmaschine einnehmen würde.
Waschtrockner vs. Waschmaschine plus Trockner
Darüber hinaus gibt es aber zahlreiche weitere Argumente, die sich für ein Kombigerät anstelle zweier Einzelgeräte ins Feld führen lassen. Die Vor- und Nachteile des Waschtrockners sind hier gegenübergestellt.
- Spart den Platz, den ein separater Trockner benötigen würde
- Spart die Anschaffungskosten eines Trockners
- Waschen und Trocken ohne Umladen der Wäsche möglich
- Nur ein Strom- und Wasseranschluss nötig
- Waschen und Trocknen nicht gleichzeitig möglich
- Kapazität beim Trocknen geringer als beim Waschen
- Energiebedarf höher als bei Einzelgeräten
Waschtrockner vs. Waschmaschine plus Lufttrocknung
Im Vergleich zur „Old-School-Variante“ des Trocknens auf einem Wäscheständer, einer Leine oder einer Wäschespinne bietet der Waschtrockner ebenfalls einige spezifische Vorteile, denen nur wenige Nachteile gegenüberstehen:
- Kein Aufhängen der Wäsche nötig
- Kein Platz für Trocknung benötigt
- Wäsche ist schneller trocken und schrankfertig
- Luftfeuchtigkeit in der Wohnung steigt nicht an
- Trocknung verbraucht Strom
- Gerät bei Anschaffung teurer als bloße Waschmaschine
Worauf ist beim Kauf eines Waschtrockners zu achten?
Verbraucher sollten auf wichtige Ausstattungsmerkmale achten. Eine gute Auswahl an Wasch- und Trocknungsprogrammen sowie Komfortfunktionen erleichtert den alltäglichen Umgang mit dem Gerät erheblich.
Eine Frage des Volumens
Schon bei der Auswahl eines Waschtrockners sollte der Verbraucher auf die Nennkapazitäten der Maschine für Waschvorgang und Trocknung achten. Das Fassungsvermögen von Waschtrocknern beträgt meist
- sieben bis acht Kilogramm Kapazität beim Waschgang und
- vier bis fünf Kilogramm Kapazität beim Trocknungsvorgang.
Demzufolge müssen Nutzer zu große Mengen Wäsche in mehreren Durchgängen trocknen. Doch woran liegt das? Ausschlaggebend ist das Volumen der Wäsche. Nasse Wäsche beim Waschvorgang benötigt weniger Trommelvolumen als trockene Wäsche nach Abschluss des Trocknungsvorganges. Folglich passt weniger trockene Wäsche in die Waschtrockner-Trommel als durchfeuchtete Textilien.
Tipp für die Auswahl des Waschtrockners
Bei der Auswahl eines Waschtrockners ist vorrangig auf dessen Nennkapazität beim Trocknen zu achten. Die Wahl sollte auf ein Gerät fallen, dessen Trocknerkapazität sich so gut wie möglich mit dem eigenen Wäscheaufkommen deckt.
Um sich das Umräumen und teilweise Herausnehmen der Wäsche nach Abschluss eines Waschgangs und vor Beginn des Trocknungsprozesses zu ersparen, ist es daher sinnvoll, bereits beim Kauf des Waschtrockners auf die Nennkapazität im Trocknungsvorgang zu achten. Da im Durchschnitt Waschmaschinen und Trockner mit nur 3,5 Kilogramm beladen werden, sollte dieser Wert für die Mehrzahl der Haushalte allerdings keinen limitierenden Faktor darstellen. Im Gegenteil könnten viele Verbraucher sogar Energie einsparen, indem sie zu einem Gerät mit geringerer Kapazität greifen.
Die passende Größe ist von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig:
- Wie viele Personen werden ihre Wäsche gleichzeitig waschen und trocknen wollen?
- Wie oft möchten die Personen waschen und trocknen?
- Kommt es durch berufliche oder freizeitgestalterische Gründe zu einem erhöhten Wäscheaufkommen?
Eine pauschale Aussage darüber, welches Fassungsvermögen für welche Personenanzahl passend ist, ist also nicht möglich. Die folgende Tabelle ist daher als grobe Orientierungshilfe zu verstehen:
Nennkapazität Trocknung | Haushaltsgröße in Personen | Geeignet für … |
4 kg | 1 oder 2 | Singlehaushalt, Paare mit wenig Wäscheaufkommen |
5 kg | 2 oder 3 | Durchschnittshaushalt |
6 kg | 3 oder 4 | Familie mit hohem Wäscheaufkommen |
7 kg | 4 oder 5 | Größere Familie mit hohem Wäscheaufkommen |
8 kg | Mehr als 5 | Großfamilien |
Welche Programme sollten nicht fehlen?
Zu den wichtigsten Kriterien, auf die Verbraucher bei der Auswahl eines Waschtrockners achten sollten, zählt die Auswahl an Wasch- und Trocknungsprogrammen.
An Waschprogrammen sollten folgende nicht fehlen:
- Pflegeleicht
- Buntwäsche
- Kochwäsche
- Feinwäsche
- Kaltwäsche
- Intensivwäsche
- Kurzwäsche
- Baumwollwäsche
- Spülen
Der Trockner sollte auf jeden Fall über folgende Optionen verfügen:
- Schontrocknung/Schonendes Trocknen
- Schranktrocken
- Bügeltrocken
- Knitterschutz
Neben diesen zentralen Funktionen bieten einige Geräte auch die Möglichkeit, Textilien mittels Bedampfung zu entknittern. Eine solche Funktion wird meist als „Glätten“ bezeichnet. Moderne Geräte sind zudem in fast allen Fällen mit Öko- oder Eco-Programmen ausgestattet, die zwar etwas länger dauern, aber dafür Energie sparen. Auch ein Anti-Allergie-Wasch- und Trocknungsprogramm bieten einige Waschtrockner. Weitere Sonderprogramme sind beispielsweise die „Synthetikwäsche“ sowie Programme allein für Gardinen, Seide oder Jeans.
Funktionen für mehr Komfort und Sicherheit
Einige technische Gimmicks, die in modernen Waschtrocknern nahezu serienmäßig verbaut werden, erleichtern die Anwendung erheblich.
Mengenautomatik
Waschtrockner mit Mengenautomatik verfügen über eine Trommel, die mit Beladungssensoren ausgestattet ist. Diese Sensoren registrieren das Gewicht der eingeladenen Wäsche und passen automatisch die Wassermenge und Laufzeit des Waschprogramms so an, dass ein optimales Waschergebnis bei bestmöglicher Energieeffizienz erzielt wird. Sogar die Dosierung des Waschmittels erfolgt bei einigen dieser Geräte vollautomatisch, andere bieten eine Dosierhilfe basierend auf Programmwahl und Wäschemenge. Die Mengenautomatik hilft also, Wasser, Strom, Waschmittel und Zeit zu sparen.
Aquastop
Die Mehrzahl moderner Waschtrockner ist mit Sicherheitstechnologien wie einem Überlaufschutz oder Aquastop ausgestattet. Dieser schützt bei Undichtigkeit oder Platzen des Zulaufschlauches vor einem Wasserschaden, indem er die Wasserzufuhr mit einem Absperrventil unterbricht. Der Hersteller LG kombiniert Aquastop mit einer Bodenwanne, die bereits ausgetretenes Wasser unter dem Waschtrockner sammelt. Dieses Verfahren heißt als eingetragenes Markenzeichen Aqua Lock.
Bedienpanel
Bei der Fülle verschiedener Funktionen und Programme, die Waschtrockner zu bieten haben, ist eine einfache Bedienbarkeit essenziell. Die Programmauswahl erfolgt zwar meist noch über den altbewährten Drehregler und Tasten, doch verfügen viele Modelle inzwischen über Touch-Displays, über die sich Zusatzoptionen oder Startzeitvorwahl ansteuern lassen. Fehleranalysen und Wege zu der Behebung von Betriebsstörungen bieten viele Geräte direkt über solch ein Display, was dem Nutzer das Wälzen der Betriebsanleitung in vielen Fällen erspart. Die Symbole im Display sollten selbsterklärend sein.
WLAN-Waschtrockner
Smart sind inzwischen auch Waschtrockner. Wer seinen Waschtrockner von unterwegs aus mobil mit dem Smartphone ansteuern und programmieren möchte, kann problemlos Modelle erwerben, die mit WLAN ausgestattet sind. So lässt sich nicht nur die Start- oder Endzeit des Geräts festlegen oder die Programmauswahl treffen, sondern sogar die Restfeuchte von unterwegs aus kontrollieren.
Flüsterleise?
Eine Geräuschentwicklung von 60 Dezibel beim Waschen und 80 Dezibel beim Trocknen sollte kein Waschtrockner überschreiten. Wer wegen geräuschempfindlicher Nachbarn oder aus Gründen des eigenen Wohnkomforts ein besonders leises Gerät erwerben möchte, sollte zu einem Waschtrockner mit „Silence Motor“, teilweise auch „Silent System“ genannt, greifen. Diese Geräte entwickeln beim Waschen eine Lautstärke von etwa 50 Dezibel, beim Schleudern weniger als 80 Dezibel.
In diesen Fällen handelt es sich in aller Regel um Maschinen mit Invertermotor. Diese Motoren sind nicht nur besonders leise, sondern gleichzeitig vibrations- und verschleißarm und somit langlebiger als herkömmliche Waschmaschinenmotoren.
Einstellbare Schleuderdrehzahl
Die Schleuderdrehzahl des Waschtrockners ist auf dem EU-Energielabel in Umdrehungen pro Minute (U/min) angegeben. Schleudert die Maschine bei hoher Drehzahl nach dem Waschgang, befindet sich nur noch wenig Restfeuchte in den Textilien, was die Trocknungsdauer und den dafür nötigen Energieaufwand reduziert. Hohe Schleuderdrehzahlen von 1.600 Umdrehungen pro Minute werden jedoch für so manches Wäschestück buchstäblich zur Zerreißprobe. Eine manuelle Einstellungsmöglichkeit der Schleuderdrehzahl, unabhängig von wählbaren Standardprogrammen, ist also eine lohnende Funktion.
Eine Frage der Effizienz: Strom- und Wasserverbrauch
Die Effizienz des Geräts im Verhältnis zum Kaufpreis sollte ein zentrales Kaufkriterium darstellen. Ein vermeintlich günstiger Waschtrockner in der Anschaffung kann sich schnell als wahre Kostenfalle entpuppen, wenn es an die Begleichung der Betriebskosten für Strom und Wasser geht. Ein Blick auf das EU-Energielabel erleichtert die Auswahl eines möglichst sparsamen Geräts.
Das EU-Energielabel für Waschtrockner
Im Vergleich zu zwei separaten Einzelgeräten weist eine Waschmaschine-Trockner-Kombi tendenziell einen höheren Stromverbrauch und auch einen höheren Wasserverbrauch auf. Doch aufgrund der verschiedenen Technologien können die Verbrauchswerte im Einzelnen stark variieren und, vor allem bei den neuen Wärmepumpen-Waschtrocknern, relativ gering ausfallen. Ein gesetzlich verpflichtendes Zeugnis des Energieverbrauchs eines Gerätes ist das EU-Energielabel.
Die Energieeffizienzklassen
Die Energieeffizienzklassen von A bis G werden nach dem Verbrauch in Kilowattstunden pro Kilogramm Wäsche klassifiziert. Im Detail bedeuten die einzelnen Klassen folgende Verbrauchswerte:
A | B | C | D | E | F | G |
max. 0,68 kWh | Bis max. 0,81 kWh | Bis max. 0,93 kWh | Bis max. 1,05 kWh | Bis max. 1,17 kWh | Bis max. 1,29 kWh | Über 1,29 kWh |
max. 20,4 Cent | max. 24,3 Cent | max. 27,9 Cent | max. 31,5 Cent | max. 35,1 Cent | max. 38,7 Cent | über 38,7 Cent |
Relevant sind allerdings nur noch die Klassen A und B, denn Geräte mit schlechteren Verbrauchswerten sind schlichtweg nicht mehr zugelassen. Die Werte werden unter Laborbedingungen im Standardprogramm fürs Waschen, „Buntwäsche 60° Celsius“, und Trocknen, „Baumwolle schranktrocken“, ermittelt. Im privaten Haushaltsgebrauch können die Werte je nach Umgebungstemperatur, Belademenge und vor allem Programmauswahl variieren.
Waschtrockner mit Energieeffizienz A+++?
Für Waschtrockner gibt es keine weiteren Steigerungen der Energieeffizienz über das Level A hinaus. Es ist damit das einzige Label, welches noch in der alten Fassung gültig ist. Ist ein Gerät mit A+, A++ oder A+++ ausgezeichnet, handelt es sich entweder nicht um ein 2-in-1-Gerät, sondern um einen herkömmlichen Wäschetrockner, oder aber der Händler ist als nicht sonderlich kompetent oder vertrauenswürdig einzustufen.
Aufbau des Energielabels für Waschtrockner
Das Label ist folgendermaßen aufgebaut:
Welcher Waschtrockner ist der effizienteste?
Selbst mit den Angaben des Energielabels ist es nicht einfach, verschiedene Geräte untereinander zu vergleichen, gerade wenn es sich um Geräte unterschiedlicher Kapazität handelt. Im Beispiel haben wir zwei Geräte, den L7WB65684 von AEG und den EWDC 6145 W DE von Indesit vergleichend gegenübergestellt. Obwohl der Waschtrockner von AEG Energieeffizienzklasse A, jener von Indesit nur mit Klasse B ausgezeichnet ist, verbraucht der Indesit-Waschtrockner weniger. Seine Kapazität beim Waschen ist zwar geringer, beim Trocknen allerdings höher als die des AEG-Waschtrockners.
AEG L7WB65684 | Indesit EWDC 6145 W DE | |
Effizienzklasse | A | B |
Füllmenge Waschen | 8 kg | 6 kg |
Füllmenge Trocknen | 4 kg | 5 kg |
Energieverbrauch für Zyklus | 5,35 kWh | 4,86 kWh |
Waschwirkung | A | A |
Wasserverbrauch für Zyklus | 97 Liter | 75 Liter |
Stromverbrauch bei 100 Zyklen im Jahr | 535 kWh | 486 kWh |
Wasserverbrauch bei 100 Zyklen im Jahr | 9.700 Liter | 7.500 Liter |
Stromkosten pro Jahr (30 Cent/kWh) | 160,50 Euro | 145,90 Euro |
Wasserkosten pro Jahr (0,2 Cent/Liter) | 19,40 Euro | 15,00 Euro |
Betriebskosten pro Jahr gesamt | 179,90 Euro | 160,90 Euro |
Meist geben die Hersteller zusätzlich den Energieverbrauch pro Jahr an, wobei in der Regel eine Anzahl von 200 Waschgängen pro Jahr bei Standardprogramm und vollem Wasch-Trocken-Zyklus zugrunde liegt.
Offensichtlich genügt also nicht der schnelle Blick auf die Effizienzklasse, sondern es müssen viele Faktoren in einen Waschtrockner-Vergleich einbezogen werden. Verbraucher sollten vom Verbrauchswert pro Wasch-Trockenzyklus auszugehen und diesen Wert mit der Häufigkeit des eigenen Waschaufkommens multiplizieren. Die Wahl der richtigen Maschinengröße ist also enorm wichtig, wenn es darum geht, die Betriebskosten möglichst gering zu halten.
Welche Typen von Waschtrocknern gibt es und wie funktionieren sie?
Nicht nur hinsichtlich der Herstellermarke und Qualität, sondern auch in Bezug auf Bau- und Funktionsweise unterscheiden sich Waschtrockner. Den einen besten Waschtrockner gibt es also nicht. Die im Gerät angewandte Trocknungstechnologie ist entscheidend, wenn es um die Effizienz der Waschtrockner geht.
Dies sind einige bekannte Hersteller von Waschtrocknern:
- AEG
- LG
- Bauknecht
- Beko
- Blomberg
- Bosch
- Indesit
- Miele
- Samsung
- Siemens
Unterschiedliche Bauarten: Frontlader und Toplader
Je nach ihrer Bauart sind, analog zu den Bauweisen von Waschmaschinen, zwei grundlegende Typen von Waschtrocknern zu unterscheiden. Je nach Lage der Beladeluke an der Vorder- oder an der Oberseite spricht man von Front- beziehungsweise Topladern.
Klassiker mit Einblick: Frontlader
In der Produktkategorie von Waschmaschinen mit integriertem Trockner machen Frontlader-Maschinen einen Marktanteil von über 90 Prozent aus. Diese Geräte besitzen mit Maßen von 60 Zentimetern Breite, 60 Zentimetern Tiefe und 85 bis 87 Zentimetern Breite die Abmessungen einer typischen Waschmaschine. Wer über ausreichend Platz verfügt, sollte zu einem Frontlader-Waschtrockner greifen, da diese Bauweise zahlreiche Vorteile gegenüber Toplader-Maschinen aufweist und die Auswahl zwischen verschiedenen Herstellern und Modellen ungleich größer ist.
Auch wer die Maschine beispielsweise unter der Arbeitsplatte in einer Küche integrieren möchte, muss zu einem unterbaufähigen Waschtrockner-Frontlader greifen. Vollintegrierbare Waschtrockner gibt es hingegen nicht, denn die Maschinen werden durch ein zumeist verglastes Bullauge an der Vorderseite der Maschine be- und entladen. Waschtrockner-Frontlader weisen, je nach Modell, eine Füllmenge von sieben bis acht Kilogramm im Waschgang und von vier bis fünf Kilogramm im Trocknungsvorgang auf und haben so ein höheres Fassungsvermögen als die schmaleren Toplader. Durch den breiten Stand sind sie ruhiger im Betrieb. Tendenziell verfügen solche Maschinen über eine größere Auswahl an Programmen als die kleineren Toplader-Maschinen.
Natürlich stehen den Vorteilen dieser Bauweise auch einige Nachteile gegenüber:
- Höhere Kapazität
- Viele Waschprogramme
- Ruhiger im Betrieb
- Hohe Standfestigkeit
- Oberseite als Abstellfläche nutzbar oder unterbaufähig
- Größere Auswahl an Geräten
- Größerer Platzbedarf
- Nicht rückenschonend be- und entladbar
- Unterbrechen und Nachlegen von Wäsche nicht möglich
- Anfälliger für Auslaufen bei defekter Dichtung
Schmal und schlank: Toplader
Zwar stehen die Toplader-Waschtrockner den Frontlader-Modellen in vielerlei Hinsicht nach, doch verstärken sie einen zentralen Vorteil, der die meisten Anwender überhaupt erst einen Waschtrockner kaufen lässt: Der Platzbedarf ist noch geringer. Die schmalen Waschtrockner-Toplader sind meist nur 40 oder 45 Zentimeter breit und 60 Zentimeter tief. Damit passen die Geräte auch in engere Ecken, beispielsweise in Badezimmern. Während des Waschgangs lassen sich beim Waschtrockner-Toplader bei Bedarf meist das Programm unterbrechen und vergessene Wäschestücke nachlegen.
Weniger vorteilhaft ist allerdings, dass Geräte dieser Bauart wegen ihrer geringeren Fußbreite meist instabiler stehen und daher auch eine höhere Geräuschentwicklung aufweisen als Frontlader. Toplader sind grundsätzlich nicht unterbaufähig. Auch als Einbau-Waschtrockner eignen sie sich nicht. Ihre Oberseite ist auch nicht als Abstellfläche oder Arbeitsplatte verwendbar, da sie als Ladeluke dient. Im Gegenteil, Besitzer müssen etwa 40 Zentimeter über der Maschine freihalten, sodass die Scharnierklappe vollständig aufschwingen kann. Unter Umständen können also auch Hängeschränke zum Problem werden.
Topladern fällt unter den Waschmaschinen mit Trocknerfunktion kein hoher Marktanteil zu, was neben einer geringeren Auswahl von Modellen auch die vergleichsweise höheren Preise von Geräten dieser Bauart erklärt. Blomberg ist beispielsweise ein Hersteller, der Toplader-Waschtrockner anbietet.
- Sehr schmal (40–45 cm breit)
- Be- und Entladung im Stehen
- Auslaufsicher
- Nachlegen von Wäsche möglich
- Nicht unterbaufähig
- Oberseite muss frei bleiben
- Geringere Kapazität
- Lauter im Betrieb
- Produktauswahl geringer
- Vergleichsweise teuer
Trocknungstechnologien: Wärmepume, Kondensation und Abluft
Die Trocknungstechnologie von Waschmaschinen mit Trocknerfunktion beruht immer auf Kondensation, das heißt Warmluft, die die Feuchtigkeit der Wäsche aufnimmt und ableitet. Je nach der Art und Weise, wie der Waschtrockner die Luft erwärmt, unterscheidet man zwischen Kondenstrocknern und Wärmepumpentrocknern. Zusätzlich gibt es noch Ablufttrockner auf dem Markt, deren Art der Feuchtigkeitsableitung sich von den beiden anderen Varianten unterscheidet.
Kondenstrocknung und Wärmepumpentrocknung beruhen auf dem gleichen Grundprinzip, nur ist der Prozess beim Verfahren der Wärmepumpentrocknung erweitert:
- Die Luft im Trockner wird erhitzt.
- Die warme Luft nimmt die Feuchtigkeit der Wäsche auf.
- Die feuchte Luft wird in den Kondensator geleitet
- Die Luft wird im Kondensator unter Energieeinsatz abgekühlt.
- Das Kondenswasser fließt über den Abwasserschlauch ab.
- Die Luft im Trockner wird erhitzt.
- Die warme Luft nimmt die Feuchtigkeit der Wäsche auf.
- Die feuchte Luft wird in den Kondensator geleitet
- Die Luft wird im Kondensator unter Energieeinsatz abgekühlt.
- Das Kondenswasser fließt über den Abwasserschlauch ab.
- Im Kondensator entzieht die Wärmepumpe der Luft mit einem Kältemittel Wärme und speichert sie.
- Die gespeicherte Wärme fließt der erneuten Erwärmung trockener Luft zu.
Sparsam und auf dem Vormarsch: Wärmepumpentrockner
Im Jahr 2015 brachte der Hersteller AEG den ersten Waschtrockner mit Wärmepumpen-Technologie auf den Markt. In einem unabhängig durchgeführten Waschtrockner-Test zeigte sich, dass Geräte mit dieser Technologie weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Wäschetrockner mit Kondenstechnologie.
Dies liegt an einem Energieaustauscher, dem Kondensator, der mit einem Kältemittel der feuchten Abluft die Wärme entzieht und diese zur späteren Erwärmung von Zuluft verwendet. Die Zuluft wird also durch die Abluft bereits vorgewärmt, die Abluft andererseits gleichzeitig durch die kühle Zuluft abgekühlt, worauf der Kondensationsprozess des Wassers in Gang kommt. Damit benötigen beide Prozesse weniger Energie. Die Energieeinsparung eines Wärmepumpentrockners gegenüber einem Kondensationstrockner beträgt bis zu 40 Prozent. In aller Regel weisen sie die höchste Energieeffizienzklasse auf, denn die Warmluft wird recycelt.
Die Außentemperatur spielt eine Rolle
Wärmepumpentrockner arbeiten optimal bei Zimmertemperatur. Steht der Waschtrockner im Keller bei winterlichen Temperaturen, benötigt er mehr Zeit und Energie, um die erforderliche Temperatur für die Zuluft zu erreichen und zu halten.
Da Waschtrockner mit Wärmepumpe im Anschaffungspreis allerdings deutlich über den energieintensiveren Kondensations-Waschtrocknern liegen, lohnt sich ihre Anschaffung eher für Haushalte mit hohem Wasch- und Trocknungsaufkommen. Die Technologie wird inzwischen auch von anderen namenhaften Herstellern wie beispielsweise Miele, Beko, Bosch, Siemens, Bauknecht oder Samsung serienmäßig in Wäschetrocknern verbaut, wodurch sinkende Gerätepreise zu verzeichnen sind und die vermehrte Anwendung dieser Technologie auch in Waschtrocknern nur eine Frage der Zeit ist.
Gegenüber Kondenstrocknern bietet die Technologie der Wärmenpumpentrocknung einige Vor-, aber auch Nachteile:
- Niedriger Stromverbrauch
- Hohe Energieeffizienz
- Trocknet die Wäsche sehr schonend
- Kein zusätzlicher Wasserverbrauch zur Kühlung der Abluft
- Teurer in der Anschaffung
- Trockenvorgang dauert länger und ist
- von Umgebungstemperatur abhängig
- Lauter im Betrieb
Bewährter Standard: Kondensationstrockner
Hinsichtlich der Funktion unterscheiden sich Kondensationstrockner kaum von den Waschtrocknern mit Wärmepumpe. Allerdings benötigen Kondensationstrockner einen elektrischen Heizstab, um die Zuluft zu erwärmen. Die Energie der warmen Luft kann nicht wiederverwendet werden und wird aus dem Gerät geleitet.
Die warme und feuchte Abluft kühlen diese Geräte entweder mit Umgebungsluft oder aber mit Wasser ab. Je nach Art des Kühlungsmechanismus kann also ein Standort in Kellern oder kühlen Räumen vorteilhaft sein. Der Nachteil von Kondensationsgeräten, die mit Wasser kühlen, liegt im gesteigerten Wasserverbrauch.
- Schneller Trockenvorgang
- Leiser im Betrieb als Wärmepumpentrockner
- Kostengünstiger in der Anschaffung
- Geringere Energieeffizienz
- Weniger wäscheschonend wegen höherer Hitze
- Warme Umgebung gegebenenfalls von Nachteil
- Eventuell zusätzlicher Wasserverbrauch zur Kühlung
Nicht mehr State of the Art: Ablufttrockner
Inzwischen veraltet sind die Ablufttechnologie und die auf ihrer Grundlage konstruierten Ablufttrockner. Bei ihnen trocknet die Wäsche durch Zuleitung warmer Luft in die rotierende Trommel. Nicht das Kondenswasser, sondern die noch warme Abluft wird durch einen Abluftschlauch nach außen transportiert. Die aus dem Abluftschlauch austretende Luft ist somit feucht und kann zu Schimmelbildung in Räumen führen.
- Günstig in der Anschaffung
- Leise im Betrieb
- Schnelle Trocknung
- Leeren des Kondenswasserbehälters entfällt
- Geringere Energieeffizienz
- Hoher Stromverbrauch
- Emittieren feuchte Luft und Wärme
- Abluftschlauch muss durchs Fenster gelegt werden
Betrieb des Waschtrockners
Wer sich einen Waschtrockner anschaffen möchte, sollte zunächst wissen, wie und wo er ihn platziert, um in möglichst energieeffizient nutzen zu können und möglichst lange Freude an dem Gerät zu haben. Beim Gebrauch ist zudem zu beachten, dass nicht jedes Textil für die Reinigung im Waschtrockner geeignet ist.
Wo sollte der Waschtrockner stehen?
Der optimale Standort eines Waschtrockners sollte sich stets an der verbauten Technologie der Trockner-Komponente des jeweiligen Geräts orientieren:
Ablufttrockner
Der Standort sollte sich in Nähe eines Fensters befinden, sodass der Abluftschlauch ins Freie geführt werden kann. Ein fensterloses Bad oder Räume, die im Winter beheizt werden müssen, eignen sich dementsprechend nicht als Aufstellort für eine solche Waschmaschine-Trockner-Kombi. Die Abluft sollte keinesfalls in den Raum entlassen werden, da sie die Luftfeuchtigkeit im Raum stark erhöht und so zu Schimmelbildung führen kann.
Luftgekühlter Kondensationstrockner
Maschinen, deren Kondensatoren die Abluft mittels Umgebungsluft kühlen, sollten nicht in warmen und feuchten Räumen zum Einsatz kommen. In diesem Fall würde das Gerät einen gesteigerten Energiebedarf aufweisen und nicht zufriedenstellend trocknen. Küchen und beheizte Bäder, in denen oft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, sind in diesem Fall als Aufstellort also nicht empfehlenswert. Vielmehr eignen sich trockene und kühle Kellerräume oder gegebenenfalls Abstellkammern. Ein Wasser- und Stromanschluss müssen sich aber in direkter Nähe befinden.
Wassergekühlter Kondensationstrockner oder Wärmepumpentrockner
Diese Waschtrockner sind hinsichtlich ihres Standortes relativ anspruchslos. Bei normaler Zimmertemperatur ist ein optimaler Betrieb gewährleistet. Bei niedrigen Temperaturen benötigen diese Geräte allerdings mehr Energie, um die Zuluft auf die erforderliche Temperatur vorzuheizen und diese über den Trocknungsprozess hinweg aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus sind der Anschluss an die Wasserversorgung und ein Stromanschluss obligatorisch. Der Betrieb im Badezimmer oder in der Küche stellt kein Problem dar.
Unabhängig vom Standort sollte in allen Fällen selbstredend dafür gesorgt sein, dass der Waschtrockner auf waagrechtem und ebenem Untergrund stabil steht und die Beladeluke frei zugänglich ist. Schrägstellungen können zu einem Wandern des Geräts im Schleudergang und zu Geräteschäden führen. Zu anderen Möbelstücken und zu Wänden sollte ein Abstand von wenigen Zentimetern bestehen, damit es nicht zu störender Geräuschentwicklung oder gar Abrieb kommt.
Was darf in den Waschtrockner und was nicht?
Nicht jedes Wäschestück ist trocknergeeignet. Wer einen Waschtrockner verwendet, sollte vor einem Komplettprogramm mit Waschen und Trocknen darauf achten, dass alle Wäschestücke für beide Vorgänge geeignet sind.
Nicht trocknergeeignet
Einige Arten von Textilien sind sehr empfindlich und sollten daher keinesfalls im Waschtrockner getrocknet werden. Dazu zählen:
- Seidengewebe
- Wolle
- Kleidungstücke mit Kunststoffbesatz
Pflegehinweise beachten!
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte allerdings einen Blick auf die Wasch- und Trocknungshinweise auf den Etiketten der Textilien werfen. Bis zu fünf verschiedene Pflegesymbole finden sich auf diesen Etiketten in folgender Reihenfolge und Symbolik:
- Waschschüssel: Waschen
- Dreieck: Bleichen
- Quadrat: Trocknen
- Bügeleisen: Bügeln
- Kreis: Chemische Reinigung
Für Waschen und Trocknen sind also die Symbole der Waschschüssel und des Quadrats relevant.
Waschen
Eine Zahl in der Schüssel gibt die maximale Waschtemperatur an. Eine alternative Darstellung verwendet stattdessen Punkte: Ein Punkt symbolisiert 30 Grad, zwei Punkte 60 Grad und drei Punkte 90 Grad Celsius. Befindet sich ein Strich unter dem Korb, ist die Wäsche nur schonend zu schleudern, zwei Striche bedeuten, dass sie nicht geschleudert werden darf. Eine Hand in der Schüssel bedeutet, dass die Wäsche nicht in der Maschine, sondern nur per Hand gewaschen werden darf. Ist die Schüssel durchgestrichen, gilt ein Waschverbot.
Trocknen
Ein leerer Kreis im Quadrat bedeutet eine prinzipielle Eignung für den Trockner, ein durchgestrichener Kreis ein Trocknerverbot. Ein Punkt im Kreis mahnt zur schonenden, zwei Punkte zur sehr schonenden und drei Punkte zur ausgesprochen schonenden Trocknung.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Waschtrockner nicht selbst getestet.
Da es uns aus Gründen der Verfüg- und Machbarkeit nicht möglich war, selbst Waschtrockner zu testen, basieren unsere Bewertung und das daraus resultierende Ranking auf den Ergebnissen von Produkttests anderer Testportale. Unsere diesbezüglichen Recherchen erstreckten sich auf renommierte Fachmagazine und Verbraucherorganisationen, die gründliche und verlässliche Tests durchführen. Unsere Redaktion hat Produktdatenblätter, Testberichte und Rezensionen zu verschiedenen Waschtrocknermodellen ausgewertet und die Resultate in diesem Vergleich zusammengefasst.
Stiftung Warentest führte im Jahr 2018 je einen Test von Wäschetrocknern und Waschmaschinen durch. Die Kombinationsgeräte harren jedoch nach wie vor eines eigenen großen Vergleichstests. Lediglich ein Einzelmodell nahm die Organisation 2015 im Rahmen eines Schnelltests unter die Lupe, nämlich den AEG L99484HWD.
Teaserbild: © Tanya Rozhnovskaya / stock.adobe.com | Abb. 1–11: © Netzsieger
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