Soundbar-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- So flach sich moderne Fernseher präsentieren, so flach fällt oft auch ihr Sound aus.
- Eine Soundbar gleicht dieses Manko aus: ihr größerer Resonanzkörper sorgt für volleren Klang und satten Bass.
- Neben der Fernsehton-Wiedergabe sind Soundbars auch dafür geeignet, Musik von Geräten wie Smartphones oder Tablets abzuspielen.
- Einige Modelle werden mit einem zusätzlichen Subwoofer ausgeliefert, in Sounddesks sind sämtliche Teile intern verbaut.
- Je mehr Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte wie Spielekonsolen, Festplattenrecorder, Set-Top-Boxen, Digitalkameras oder Smartphones vorhanden sind, desto besser.
- Einige Modelle müssen per Kabel verbunden werden, neuere sind auch drahtlos koppelbar.
Soundbars – satter Sound für flache Bildschirme
Soundbars sind Lautsprechersysteme, die vorrangig in Kombination mit TV-Geräten zum Einsatz kommen, um deren meist etwas flachen Sound aufzuwerten. Sie bestehen je nach Konzeption aus einer einzigen oder mehreren Komponenten. Im ersten Fall sind alle Bauteile in einer länglichen Box integriert. Somit befindet sich auch der Subwoofer in dem schmalen Gehäuse, wodurch er naturgemäß ein geringeres Klangvolumen entwickeln kann. In letzterem Fall gibt es neben der Stereo-Hauptbox einen separaten Subwoofer. Der erzeugt tiefe, satte Bässe und dank seiner größeren Dimensionen ein volleres Klangvolumen.
Eine Soundbar stellt eine einfache und in der Regel auch kostengünstigere Alternative zu einer herkömmlichen Surround-Anlage dar. Dabei imitiert ein einziger Lautsprecher mit einem rechteckigen Querschnitt in Form einer Stange (englisch: Bar) Raumklang. Diese neuartigen Lautsprecherboxen verbessern den Klang von Flachbildfernsehern deutlich. Aufgrund der immer kompakter werdenden Bauform sind Flachbildfernseher in ihren Möglichkeiten eingeschränkt: Da die Bildschirme zunehmend flachere Abmessungen aufweisen, bieten sie kaum Platz für Boxen mit einem ausreichenden Resonanzkörper, der satte Bässe und wuchtige Klänge liefert. Selbstverständlich sind die TV-Hersteller bemüht, auch über die Fernsehboxen einen zufriedenstellenden Sound zu erzeugen. Allerdings sind ihnen aus genannten Gründen Limits gesetzt. Eine Soundbar hilft, aus dieser Zwickmühle auszubrechen, und sorgt für ein runderes Klangergebnis.
Große Vorteile sind die im Vergleich zu großen Soundsystemen mit mehreren Boxen gewonnene Platzersparnis sowie die sehr einfache Installation: Einige Geräte benötigen lediglich einen Stromanschluss und eine Kabelverbindung zum TV-Gerät oder lassen sich sogar kabellos koppeln. Das Verlegen meterlanger Kabel zu Front-, Rear- und Center-Lautsprechern, wie es etwa bei einem 5.1-Surround-System nötig wäre, entfällt. Die Boxen entsprechen in ihrer Breite ungefähr der eines TV-Monitors und fallen deshalb auch nur wenig auf. Für die Imitierung der zwei Stereoboxen dürfen Hersteller eine gewisse Mindestbaubreite nicht unterschreiten, da sich sonst der Stereo-Effekt nicht einstellt. Bezüglich der Breite wählen Nutzer ein passendes Modell entsprechend ihrer Bildschirmdiagonale.
Im Gegensatz zu einem 5.1-Soundsystem genügt bei einer Soundbar eine Box, um ein optimales Klangergebnis zu erzeugen. (Anklicken zum Abspielen)
Kaufkriterien: Leistung, Anschlüsse, Übertragungstechnologien
Bei der Kaufentscheidung spielt die Art der beabsichtigten Anwendung und damit die Leistung der Soundbar eine wichtige Rolle. Je größer der zu beschallende Raum, desto höher sollte die Leistung der Geräte ausfallen. Für kleinere Räume mit 15 bis 20 Quadratmetern genügen in der Regel Modelle mit einer Leistung von 50 bis 100 Watt. Für Räume ab 25 Quadratmetern empfehlen sich Anlagen mit 200 bis 300 Watt.
Leistungsangaben in Watt und Stromverbrauch
Entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben beziehen sich die Wattangaben auf Lautsprecherboxen nicht auf den tatsächlichen Stromverbrauch, sondern geben die Leistung an, die Boxen maximal von der Signalquelle (beispielsweise dem TV-Gerät oder Verstärker) aufnehmen können, ohne Schaden zu nehmen. Der tatsächliche Stromverbrauch liegt meist deutlich darunter, insgesamt zwischen 40 und 100 Watt. Genauere Verbrauchsangaben entnehmen Nutzer der Produktbeschreibung oder den Angaben auf der Artikelverpackung.
Multiroom-Systeme: Sound im ganzen Haus
Das als Multiroom bezeichnete System ermöglicht es Nutzern, ihre Lieblingsmusik auf die in verschiedenen Räumen des Hauses verteilten Boxen zu übertragen. Grundsätzlich war es auch bereits früher mit analogen Systemen möglich, Musik in mehrere Räume eines Hauser zu übertragen. Jeder AV-Receiver und jeder Stereoverstärker, der es erlaubte, mehrere Lautsprecherpaare anzuschließen, war dafür geeignet, mindestens einen weiteren Raum im Haus mit Musik zu beschallen. Der große Nachteil war vor allem die unkomfortable Bedienbarkeit: Das Regeln der Lautstärke war Nutzern lediglich von dem Raum aus möglich, in dem sich der Receiver beziehungsweise Verstärker befanden. Zudem konnten Nutzer in sämtlichen Räumen nur dieselbe Musik abspielen.
Digitale Systeme: komfortabel und flexibel
Moderne, digitale Mehrkanalverstärker koppeln Anwender hingegen mit allen Soundquellen in beliebig vielen Räumen: sowohl per Kabel als auch drahtlos. Die Musik spielen sie dann überall dort ab, wo sich Boxen befinden: egal ob vom Handy, Smartphone, von der heimischen Musiksammlung auf einer Netzwerkfestplatte, einem Internetradio oder einem Streaming-Dienst wie Spotify oder Deezer. Dabei können Besitzer solcher Systeme entweder alle Lautsprecher parallelschalten oder einzelne Multiroom-Zonen festlegen. Das kann etwa ein Raum oder ein Stockwerk sein. Selbst einzelne Titel mit einer unterschiedlichen Lautstärke in verschiedenen Zonen sind auf diese Weise möglich: In der Küche läuft eine Sportübertragung und im Wohnzimmer Jazzmusik, gesteuert über eine zentrale App. Per Knopfdruck auf einer Fernbedienung oder in einer App kann die Musik in einen anderen Raum „mitgenommen“ werden. Das bedeutet einen deutlichen Zuwachs an Komfort.
Anschlüsse und Übertragungstechnologien: per Kabel oder drahtlos
Nutzern stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, ihre TV-Geräte mit der Soundbar zu verbinden. Wir stellen die verschiedenen Anschlüsse vor.
HMDI: Verlustfreier Klang bei Verwendung des richtigen Kabels
High Definition Multimedia Interface (HDMI) ist das Standard-Format für die verlustfreie Übertragung von Video- und Audiosignalen. Diese werden in nur einem Kabel übertragen. Möchten Nutzer diese Übertragungstechnologie verwenden, ist die Anschaffung eines HDMI-Kabels ab der Version 1.4 nötig. Diese Kabel beherrschen die Audio-Return-Channel-Technik (ARC), die bidirektionales Senden und Empfangen von Daten ermöglicht. Auf diese Weise werden nicht nur Video-, sondern auch Audio-Signale über das HDMI-Kabel übertragen, etwa von der Set-Top-Box zum Fernseher und von dort zu einer Soundbar.
TOSLINK: Optische Verbindung
Neben der digitalen Verbindung per HMDI-Standard besteht die Möglichkeit, die Soundbar über ein optisches Kabel zu verbinden. Diese Verbindung wird nach dem Erfinder Toshiba TOSLINK genannt. Diese Anschlüsse erkennen Nutzer sehr einfach an den genutzten roten LEDs. Am Fernsehanschluss beziehungsweise am Ende des angeschlossenen Kabels ist dank ihnen ein charakteristisches rotes Schimmern zu sehen. Der Anschluss selbst ist noch von einer Klappe geschützt, da sonst Schmutz die Übertragung der Lichtsignale beeinträchtigen könnte.
Daneben existiert die sogenannte S/PDIF-Technik: Am Ausgang des Gerätes wird ein digitaler 3,5-mm-Klinkenstecker verwendet, am Eingang die TOSLINK-Schnittstelle. Achtung: beide Varianten sind knick- und schmutzempfindlich. Vorteile sind die Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern, etwa Stromkabeln sowie Brummstörungen.
Brummschleifen
Brummschleifen bezeichnen Störgeräusche, die bei Audio-Systemen auftreten können. Sie haben ihren Ursprung meist in gebrochenen Netz-, Cinch-, Scart- oder Lautsprecher-Verbindungen. Derlei Mängel sollten Nutzer nicht selbst reparieren, sondern in einer Fachwerkstatt beheben lassen. Auch ein defektes oder unzureichend abgeschirmtes Verbindungskabel kann an der Misere Schuld tragen. Das gilt für alle elektrischen Kabelverbindungen, egal ob sie analoge oder digitale Signale transportieren. Abhilfe schaffen TOSLINK-Kabel, da sie die Daten digital übertragen, ohne dass das Signal durch magnetische oder elektrische Felder beeinflusst würde.
Elektrische (analoge) Kabelverbindung
Eine traditionelle Methode, Audio-Geräte mit Lautsprecher-Systemen zu verbinden, ist die Verkabelung per 3,5-Millimeter- beziehungsweise Cinch-Kabel. Bei dieser veralteten Verbindungsmethode ist es besonders wichtig, auf Qualität und ausreichende Abschirmung der Kabel zu achten. Ansonsten können elektromagnetische Felder durch in der Nähe verlaufende Strom- oder Datenkabel zu Brummschleifen führen.
USB-Anschluss: Musik von USB-Sticks oder externen Festplatten abspielen
Verfügt die Soundbar über einen USB-Eingang, spielen Nutzer auf einfache Weise Musik von einem USB-Stick oder einer externen Festplatte ab. In der Regel werden gängige Formate wie AAC, MP3, WAV, OGG oder FLAC unterstützt.
WLAN-Funktionalität: kein Kabelsalat und Musikgenuss aus dem Netz
Die Verbindung einer Soundbar zum Fernseher geschieht in den meisten Fällen per HDMI-Kabel. Ein eventuell zum Set gehörender oder nachträglich hinzufügbarer Subwoofer wird hingegen in vielen Fällen kabellos gekoppelt. Die Verbindung per WLAN bietet eine solche Möglichkeit. Eine weitere Funktion betrifft das Musikstreaming: Durch die WLAN-Verbindung erhalten Nutzer Zugriff auf die auf einem Netzlaufwerk gespeicherte Musikbibliothek. Zudem haben sie direkten Zugriff auf Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder Deezer und genießen sie auf Wunsch Musik von über 10.000 Online-Radio-Stationen.
Bluetooth: Musikstreaming von Smartphone, Tablet und Laptop
Die Bluetooth-Technologie ermöglicht es, Handy, Tablet oder Notebook kabellos mit der Soundbar zu koppeln. Je nach Umgebungsbedingungen, wie etwa störenden Wänden zwischen der Bluetooth-Signalquelle und dem Empfänger, beträgt die maximale Entfernung zum Sender ungefähr zehn Meter.
NFC: Verbindungen automatisch herstellen
Die Near Field Communication (NFC, deutsch: Nahfeldkommunikation) ist ein Übertragungsstandard zum Datentausch über sehr kurze Distanzen. Da Übertragungen über lediglich wenige Zentimeter möglich sind, müssen User die Geräte sehr nah an den Kontaktpunkt halten oder sie direkt auflegen. Legen sie ein mit dieser Technik ausgerüstetes Smartphone oder Tablet auf eine solche Kontaktfläche auf, werden bestimmte Verbindungsinformationen ausgetauscht. So entfällt etwa das manuelle Einschalten der Bluetooth- oder WLAN-Verbindung: mithilfe der Informationen sind die Geräte in der Lage, die Kopplung beim Erstkontakt ohne weiteres Zutun des Nutzers durchzuführen.
Digitale Mehrkanal-Audioformate
Bei der Auswahl des richtigen Gerätes sollten Nutzer auch darauf achten, welche digitalen Mehrkanal-Formate von der Soundbar unterstützt werden. Das ist vor allem für Heimkino-Liebhaber von Bedeutung, die hochauflösende Bilder sowie digital aufgezeichnete Tonspuren in bester Qualität genießen möchten. Neben der Signalquelle (Blu-ray-Disc oder Streaming-Portale) und der Soundbar ist auch das HDMI-Kabel von großer Bedeutung: es muss die Übertragung der Audiospuren unterstützen. Standard sind Audioformate wie Dolby Digital, Dolby Virtual Speaker, Dolby TrueHD, DTS und DTS HD. Mittlerweile finden auch neue Raumklang-Formate wie Dolby Atmos und DTS:X zunehmend Einzug in die Soundbar-Technik. Die letzteren Technologien imitieren Raumklang, obwohl sie nur auf eine frontal installierte Soundbar und eventuell auf einen externen Subwoofer zurückgreifen.
Nutzergruppen: Welche Modelle eignen sich für welche Nutzer?
Je nach Anwendungsart, Nutzungshäufigkeit und Raumgröße eignen sich für die verschiedenen Nutzergruppen unterschiedliche Soundbar-Modelle zu unterschiedlichen Preisen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Herstellern gehören:
Bose | Denon | Harman Kardon | JBL | LG | Loewe | Philips | Raumfeld | Samsung | Sonos | Sony | Teufel | Yamaha
Generell gilt: Je größer der zu bespielende Raum ist, desto mehr Leistung ist nötig. Im Folgenden zeigen wir, welche Soundbars mit ihren jeweiligen Spezifikationen am besten zu welchen Nutzergruppen passen.
Gelegenheitsnutzer: Fürs gelegentliche Fernsehen und Musikhören
Fernsehbesitzer, die sich über den flachen Ton aus den Boxen der Flachbildschirme ärgern, sollten eine Soundbar mit Stereo-2.0-Ton testen. In fast allen diesen Geräten ist ein kleiner Subwoofer integriert, sodass das Aufstellen eines externen Basslautsprechers entfällt. Einfache Soundbars sind ab etwa 70 Euro erhältlich. Anwender verbinden diese per HMDI-Kabel mit dem Fernseher. Möchten sie zusätzlich ab und zu auch Musik von mobilen Devices wie Smartphones, Tablets oder Notebooks abspielen, sollten sie auf ein Modell mit drahtlosen Verbindungstechnologien wie WLAN, Bluetooth und NFC zurückgreifen. Mit WLAN- und Bluetooth-Technik steigt auch der Preis: Ab etwa 130 Euro aufwärts sind diese Soundbars zu haben und eignen sich daher für Anwender, die nur gelegentlich fernsehen oder Musik konsumieren. Auch als Zweitgerät für das Gästezimmer eignen sie sich wunderbar.
Musikenthusiasten mit einem Faible für Hi-Fi
Interessenten, denen neben einer guten Tonqualität bei Filmen vor allem die hochwertige Stereo-Musikwiedergabe wichtig ist, greifen zu einem Soundbar-Modell mit Verstärkerleistung und hochwertiger Chassis-Bestückung, also einer Vielzahl von Boxen, wie sie bei den „Sound-Projektoren“ vorhanden sind (siehe unten). Ab rund 300 Euro sind Soundbars zu haben, die auch hochauflösende Audioformate (Hi-Res-Audio) wiedergeben. Wahlweise können Soundliebhaber einen zusätzlichen Subwoofer dazukaufen.
Filmliebhaber: 2.1-System oder doch ein bisschen mehr?
Filmliebhaber greifen zu einem etwas größeren System, um sich eine Soundbar mit Raumklang-Funktion ins Wohnzimmer zu holen. Diese 2.1-Sets bestehen aus einem Soundbar-Modul und einem externen Subwoofer, den die Soundfans wahlweise links oder rechts des Fernsehers aufstellen. Sind Anschlüsse in ausreichender Anzahl vorhanden, finden auch DVD- und Blu-ray-Player sowie Spielekonsolen ihren Platz an Fernseher und Soundanlage. Mobile Geräte zum Musikstreamen verbinden Anwender mit derartigen Modellen drahtlos. Sie sollten mit Kosten zwischen 150 und 300 Euro rechnen.
Für anspruchsvolle Film- und Serienjunkies darf es auch gerne eine Spur mehr sein: Ihre Ansprüche werden erfüllt, wenn sie sich für ein Modell entscheiden, das die Dolby-Atmos- oder DTS:X-Technologie unterstützt. Auf diese Weise können verschiedene Tonspuren an unterschiedlichen Stellen im Hörraum positioniert werden. Auch die Installation zusätzlicher Boxen ist kein Problem, da für jede Box ein eigenes Tonsignal eingespeist wird und so Raumklang, etwa bei einem Hubschrauberüberflug ausgegeben werden kann. Entsprechende High-Class-Modelle erstehen Interessenten in einer Preisklasse ab 800 Euro. Beispiele für solche Geräte sind Modelle aus der Teufel Cinebar-Reihe oder die Soundprojektoren genannten Geräte der Firma Yamaha, die über eine Vielzahl an Chassis-Lautsprechern verfügen.
Verschiedene Begrifflichkeiten: Verwirrung bei den Verbrauchern
Die einzelnen Hersteller bezeichnen ihre Lautsprechermodelle mitunter als Soundbars, Soundbases, Soundplates oder auch Sounddecks. Doch was sind die Unterschiede zwischen diesen Begriffen und den Systemen dahinter? Wir klären auf.
Soundbars: Kompakte Systeme vor dem TV-Gerät
Der Begriff Soundbar bezeichnet eine längliche, liegende Lautsprechereinheit mit sehr geringer Bautiefe. Sie findet problemlos vor dem Standfuß des Fernsehers Platz, Nutzer können sie aber auch unterhalb oder oberhalb des TV-Gerätes an die Wand montieren. Aufgrund des kleinen Gehäusevolumens werden diese Soundbars oft in Kombination mit einem Subwoofer ausgeliefert. Dieses Set ist notwendig, um einen satten Bassklang zu erzeugen . Dieser Subwoofer ist inzwischen – gerade bei neueren Modellen – oftmals kabellos mit der Soundbar verbunden. Es existieren aber nach wie vor auch kabelgebundene Systeme.
- Vergleichsweise preiswert
- Kann ober- oder unterhalb der TV-Geräte an der Wand montiert werden
- Externer Subwoofer muss aufgestellt und verbunden werden
- Kann nicht als Standfläche für den Fernseher dienen
Soundbases, Soundplates, Sounddecks: viele Bezeichnungen für eine Bauform
Bei den unter den Namen Soundbar, Soundplate oder Sounddeck angepriesenen Geräten handelt es sich eigentlich um eine Unterkategorie der Soundbars. Gemeint sind hier Modelle mit einer deutlich größeren Bautiefe und einem vergleichsweise robusten Gehäuse, welches das Abstellen des Flachbildfernsehers direkt darauf ermöglicht. Der für den Bassklang essentielle Subwoofer ist bei diesen Bauformen im Gehäuse integriert. Es handelt sich um einen sogenannten Downfire-Subwoofer, der die Druckwellen im Gegensatz zu einem Frontfire-Gerät nicht nach vorne, sondern nach unten aussendet. Sounddecks nutzen den Untergrund als Schallreflektor. Daher ist eine Wandmontage, bei der die Aufstellfläche entfällt, ausgeschlossen.
- Dank integrierten Subwoofers platzsparend
- Positionierung des Fernsehers auf Gerät möglich
- Vergleichsweise teuer
- Aufgrund des Downfire-Basses keine Wandmontage möglich
Verschiedene Varianten von Soundbars
Nutzer haben bei der Kaufentscheidung die Wahl zwischen drei unterschiedlichen technischen Ausführungen:
- Klassische Ein-Geräte-Soundbars
- Soundbars mit Subwoofer
- Surround-Soundbars („Sound-Projektoren“)
Ein-Geräte-Soundbars: Praktische Kompaktgeräte mit einfacher Installation
Eine Stereo-Soundbar vereint zwei Lautsprecher in einem Gehäuse und ist somit in der Lage, zwei Stereoboxen zu ersetzen. Diese als 2.0-Gerät beworbene Variante verfügt über keinen internen oder externen Subwoofer. Hier müssen Interessenten noch zwischen passiven und aktiven Modellen unterscheiden, wobei erstere kaum noch eine Rolle spielen. Solche Ein-Geräte-Soundbars eignen sich für kleine Räume, sind in der Mehrzahl vergleichsweise günstig und stellen den durchschnittlichen Fernsehzuschauer zufrieden.
Passive Soundbars: umständlich und kaum verbreitet
Die passiven Varianten besitzen keinen eigenen Verstärker. Um Musik wiederzugeben, benötigen sie einen externen AV-Receiver beziehungsweise Verstärker. Da es in diesem Fall nötig ist, ein externes Gerät anzuschließen, entfallen alle Vorteile einer „modernen“, nämlich aktiven Soundbar.
Aktive Soundbar: der moderne Klassiker mit eigenem Verstärker
In aktiven Soundbar-Modellen bilden Lautsprecher und Elektronik eine kompakte Einheit. Es sind keine weiteren verstärkenden Komponenten nötig, der Sound kommt direkt aus der Box. Die Verbindung zum TV-Gerät mit einem Kabel, beispielsweise einem HDMI-Kabel, genügt. Einige Modelle lassen sich auch kabellos mit Fernsehern, Smartphones oder Tablets koppeln. Hierbei gilt es zu unterscheiden, ob die Geräte mit echten Reflexionen arbeiten oder sie sich die Eigenschaften der Psychoakustik, also des Abprallens von Schall, zunutze machen. Für die meisten Modelle trifft letzteres zu. Echte Reflexionen leisten nur Sondergeräte namens Soundprojektoren (siehe unten).
Soundbars mit Subwoofer: intern verbaut oder als externes Gerät
Der Großteil der auf dem Markt erhältlichen Modelle verfügt über einen im Gehäuse verbauten Subwoofer. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Downfiring-Subwoofer, der den Schall nach unten auswirft und dabei die Aufstellfläche als Reflektionsfläche zur Verstärkung des Basses nutzt. Dies sind in den meisten Fällen eher Soundbases als Soundbars, da für den Basslautsprecher eine größere Bautiefe nötig ist. Der Vorteil liegt in der kompakten Form: Alle notwendigen Komponenten sind in einem Gehäuse untergebracht. Im Idealfall stellen Benutzer diese Geräte unter den Fernseher. Neben einem Stromanschluss ist nur noch – falls die Box nicht drahtlos gekoppelt wird – ein digitales Verbindungskabel nötig.
Unter der Modellbezeichnung „2.1“ vertreiben verschiedene Hersteller Soundbars mit einem separaten Subwoofer. Der findet am besten seitlich des Fernsehers Platz oder auf dem Boden. Ob er letztendlich links oder rechts vom Fernseher steht, ist für den Bassklang unerheblich. Auch die genaue Entfernung zum Fernseher spielt in einem normalgroßen Wohnzimmer klangtechnisch keine Rolle. Soundbars mit externen Subwoofer eignen sich für Liebhaber von Action-Filmen und basslastiger Musik. Aufgepasst: Einige Hersteller bezeichnen auch die Soundbars mit integriertem, aber ohne separaten Subwoofer als 2.1-Systeme.
Virtualizer: simulieren dreidimensionalen Klang aus Frontsystemen
Geräte mit Virtualizer-Funktion bieten Effekte wie Dolby Virtual Speaker oder virtuelle Sound-Modi von Drittanbietern. So errechnen die Systeme mithilfe eines Virtualizers Raumklang, der durch lediglich zwei statt – wie bei Raumklang üblich – fünf Lautsprecher ausgegeben wird. Die in einer Soundbar verbauten Lautsprecher, die eigentlich nur Front-Lautsprecher sind, übernehmen dabei auch die Klangleistung der rückwärtigen Rear-Lautsprecher und der Center-Box. Zimmerwände können den räumlichen Klangeffekt noch verstärken. Eine weitere Technologie von Dolby Laboratories, die auch in den Soundbars verschiedener Anbieter zum Einsatz kommt, ist Dolby Atmos, eine Surround-Technik, die theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren ermöglicht. Sie ist Abwärtskompatibel zu 5.1- und 7.1-Systemen und kann jedem der Lautsprecher ein individuelles Tonsignal liefern. Diese Technik kommt auch in Soundbars verschiedener Anwender zum Einsatz.
Surround-Soundbars: Effekt wird virtuell erzeugt
Eine Soundbar ist in der Lage, eine Heimkinoanlage annähernd zu ersetzen, indem sie Surround-Sound nachahmt. „Echter“ Surround-Sound ist aber nur durch ein 5.1- oder 7.1-System zu erreichen, da die Nutzer nicht wirklich von Lautsprechern umgeben sind, sondern das Gerät sie von vorne beschallt. Dabei kommen die Soundbars klangtechnisch nah an die Surround-Systeme heran. Kleine Klangunterschiede bleiben jedoch vorhanden und sind dem Fehlen separater Lautsprecher geschuldet.
Sonderfall Soundprojektoren: viele kleine, einzeln ansteuerbare Lautsprecher
Einen Sonderfall im Bereich der Soundbars stellen die vom Hersteller Yamaha entwickelten und als Soundprojektoren bezeichneten Geräte dar: Wie bei den klassischen Soundbars der Konkurrenz handelt es sich um längliche Lautsprechergehäuse, die Anwender je nach Bautiefe entweder vor oder unter dem Fernsehgerät platzieren. Das besondere bei diesem System ist, dass jeder der verbauten Lautsprecher – es sind bis zu 40 Stück und damit ein Vielfaches der in normalen Systemen verbauten Menge – einzeln durch einen digitalen Signalprozessor angesprochen wird, um ein eigenes Tonsignal zu generieren. Um Nutzern ein bestmögliches Surround-Erlebnis zu ermöglichen, werden gezielt Schallreflexionen aller Wände im Raum genutzt, um den Sound wie aus einem unsichtbaren Lautsprecher an die jeweilige Stelle des Raumes zu projizieren. Das funktioniert allerdings nur ohne den Klang störende Wandteppiche oder Regale. Ein großer Vorteil des Systems: durch die gezielten Schallreflexionen ist der Surround-Sound für jede Position im Raum in bester Intensität erlebbar, und das unabhängig von seiner Sitzposition. Letztere zwei Varianten sind tatsächlich eher etwas für Hardcore-Filmfans mit einem oft genutztem Heimkino.
Montageort und Inbetriebnahme
Je nach Bauart eignen sich für die Soundbar-Modelle verschiedene Aufstell- beziehungsweise Wandmontage-Möglichkeiten. Egal ob frei aufgestellt oder fest montiert: Am besten platzieren Soundbar-Besitzer ihre Anlage – so wie auch den Fernseher – mittig an der Wand. Der Schall sollte sich dabei optimalerweise frei ausbreiten können. Bereits ein vor dem Sofa stehender Tisch kann das Klangbild negativ beeinflussen. Die Soundbar wird idealerweise auf Höhe der Ohren in Sitzposition ausgerichtet. Ein externer Subwoofer sollte einige Zentimeter über dem Boden stehen und zur Wand auf seiner Rückseite einen Abstand von etwa zehn Zentimetern aufweisen. Im Idealfall hat die Bassbox eigene Standfüße, die ihr die Idealhöhe vorgeben.
Soundbar versus Soundbase: Verschiedene Montagen
Soundbases sollten aufgrund ihrer hohen Bautiefe aus ästhetischen Gründen nicht an der Wand montiert werden. Sie würden um einige Zentimeter weiter hervorragen als das TV-Gerät. Der Platz auf dem Fernsehtisch, direkt unterhalb des TV-Gerätes, ist daher optimal. Verfügt das Modell über einen Downfire-Bass, kann es den Fernsehtisch als Resonanzkörper nutzen.
Bei den Soundbars kommt es hingegen auf die Bauweise an. Sie haben einen deutlich weniger tiefen Korpus und könnten daher Platz unterhalb des an der Wand hängenden Fernsehers finden. Die meisten dieser sehr kompakten Geräte verfügen nicht über einen Downfire-Bass: Wäre dies der Fall, würde der Bass bei einer Wandmontage ohne Reflexion nach unten ausgegeben und an Kraft verlieren. Diese Modelle nutzen eher einen Frontfire-Bass oder lassen sich um einen externen Subwoofer aufrüsten.
Inbetriebnahme und komfortable Steuerungsmöglichkeiten über CEC
Nach dem Aufstellen verbindet der Nutzer Endgeräte wie Fernseher und Soundbar entweder per Kabel direkt miteinander oder stellt die Verbindung kabellos her. In letzterem Fall sind Einstellungen über das Bedienmenü des TV-Gerätes nötig. Die Hersteller haben sich aber etwas einfallen lassen. Mithilfe der CEC-Technik lassen sich viele Geräte mit nur einer Fernbedienung nutzen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, mit einer Fernbedienung das TV-Programm und mit einer anderen die Lautstärke geregelt werden muss, was zu nervigem Fernbedienungen-Jonglieren auf der Couch führen würde.
CEC-Technologie
CEC (Consumer Electronics Control, deutsch: Verbraucher-Elektronik-Steuerung) stellt einen Standard dar, der Nutzern komponentenübergreifende Ansteuerungsfunktionen ermöglicht. Auf diese Weise können sie CEC-kompatible Geräte, etwa Fernseher und Soundbar oder Fernseher und Set-Top-Box mit lediglich einer Fernbedienung steuern.
Des Weiteren schaltet sich bei der Verwendung eines HDMI-Kabels ab der Version 1.4 beispielsweise die Soundbar automatisch beim Einschalten des Fernsehers mit ein. Diese Technik vertreiben die einzelnen Hersteller unter verschiedenen Eigenbezeichnungen, etwa:
- EasyLink (Philips)
- Viera Link (Panasonic)
- Anynet+ (Samsung)
- BRAVIA Sync (Sony)
- Simplink (LG)
Gibt es weiterführende Soundbar-Tests?
Wichtig: Hierbei handelt es sich lediglich um einen Vergleich von Soundbars. Wir haben die vorgestellten Produkte aus Gründen der Verfüg- und Machbarkeit nicht selbst getestet.
Leser, die mehr über die derzeit besten Soundbar-Modelle erfahren möchten und nach entsprechenden Vergleichstests suchen, werden auf diversen Testseiten fündig.
Eines der bekanntesten und renommiertesten Testportale ist die Stiftung Warentest. Sie hat im vierten Quartal 2018 einen Testbericht herausgebracht, in dem Modelle, die zwischen 157 Euro und 1.270 Euro kosten, vorgestellt werden. Ergebnis des Tests: Gute Fernsehboxen sind ab 193 Euro zu haben.
Die Fachzeitschrift Computer Bild präsentiert auf ihrer Website ebenfalls einen Soundbar-Test. In diesem Test gehen die Tester auch auf die Vorteile der sogenannten Sounddecks ein, die keinen externen Subwoofer benötigen, da ein solcher bereits in ihr Gehäuse integriert ist.
Einen weiteren Soundbar-Test haben wir auf der Website PC Magazin gefunden. Auch hier wurden sowohl Modelle mit integrierter als auch solche mit externer Bass-Box getestet. Erstere Modelle eignen sich laut dem Testbericht für alle Aufstellorte, die genug Platz bieten, um die Soundbases, die eine große Bautiefe haben, unterzubringen. Vorteile: Der Fernseher kann auf die stabilen Boxen gestellt werden, und eine weitere Bassbox ist nicht nötig. Bei der zweiten Variante wird die zusätzliche Box auf dem Boden platziert – egal ob links oder rechts neben dem TV-Gerät.
Teaserbild: © Proxima Studio / stock.adobe.com | Abb. 1: © Netzsieger | Abb. 2: © magraphics / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzsieger | Abb. 4: © Aleksandr / stock.adobe.com | Abb. 5–12: © Netzsieger | Abb. 13: © Svitlana / stock.adobe.com | Abb. 14: © Netzsieger
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