Die Deutschen bleiben in ihrer Freizeit gern zu Hause. Nach Feierabend oder am Wochenende genießen es die meisten, in den vertrauten vier Wänden zu entspannen und sich mit vielerlei ganz persönlichen Unterhaltungsmöglichkeiten zu beschäftigen. Neben einigen immer noch äußerst lebendigen Rollenklischees wie jenem, dass Frauen mehr lesen und zur Entspannung Körperpflege betreiben, wohingegen Männer häufiger heimwerken, sind es vor allem die digitalen Entertainment-Angebote, denen wir uns zu Hause mit Vorliebe hingeben.
Die Unterhaltungsindustrie bietet Verbrauchern heute so breitgefächerte Möglichkeiten wie nie zuvor. Insbesondere Videostreaming-Dienste und Online-TV-Anbieter machen nicht nur den klassischen Videotheken langsam den Garaus, sondern auch dem Kino mächtig Konkurrenz. Bekannte Streaming-Portale wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime Video werben mit Eigenproduktionen von exorbitanten Kosten sowie Highlightserien in brillanter 4K-Auflösung um feste Plätze in der raren Freizeit ihrer Kunden. Online-TV-Anbieter erlauben es uns, TV-Sendungen anzuschauen, wann immer wir Zeit dafür finden. Fernsehen live oder on demand: der Zuschauer hat freie Wahl. Bei Bedarf wird das laufende Programm einfach pausiert und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt. Oft laufen Streams nicht nur auf dem Fernseher, sondern stehen auch auf Tablets und Smartphones zur Verfügung. Ganze Mediatheken von Serien, Filmen und Dokumentationen sind so noch viel gemütlicher zu genießen und stehen obendrein immer auf Reisen oder beim Pendeln parat.
Wer sich nicht nur berieseln lassen, sondern selbst aktiv werden möchte, dem bieten Browsergames mittlerweile eine enorm abwechslungsreiche Auswahl an Titeln, um dem digitalen Eskapismus zu frönen. Aufbaustrategie-Spiele wie Forge of Empires, Goodgame Empire oder Farmerama ziehen Millionen von Spielern in ihren Bann und beschäftigen über Monate, wenn nicht gar Jahre. Gerade in Deutschland begeistern sich überproportional viele Menschen für Spiele mit einer ausgeprägten strategischen, ökonomischen oder verwaltenden Komponente. Viele Browsergames kommen dieser Lust am konzentrierten Mikromanagement eines möglichst reibungslos funktionierenden Systems entgegen und übergeben den Spielern die Herrschaft über eine Burganlage, eine Stadt oder gar einen ganzen Staat. Die Spieler genießen das Tüfteln an wirtschaftlichen Stellschrauben, um das Optimum aus ihrem Geflecht aus Politik und Wirtschaft zu holen. Sie erfreuen sich am Kalkül beim Verhandeln mit menschlichen oder computergesteuerten Gegnern, während sie das Wachsen und Gedeihen ihres Reiches beobachten. Die Befriedigung des Fortschritts, das Basteln am Erfolg macht den besonderen Reiz dieses Genres aus. Abseits der gediegenen Strategie geht es jedoch auch actionreicher zu, wenn sich etwa Tausende Spieler aus aller Welt mit Panzern einheizen oder in Rennwagen zeigen, wo der Auspuff hängt.
Neben dem bloßen Konsum von Medien aller Art bietet die moderne Unterhaltungsindustrie auch kreativen Geistern die Möglichkeit, sich ganz individuell künstlerisch zu betätigen und etwa eigene Fotoprojekte zu realisieren. So stellen Online-Fotoservices auf ihren Webseiten einfach zu bedienende Bearbeitungstools bereit, mit denen Hobbyfotografen aus ihren Bilder das ästhetische Optimum herausholen. Die Aufbereitung der Fotos in einfachen Abzügen oder Fotobüchern ist dabei längst nicht mehr genug. Im Trend liegen vielmehr ausgefallene Fotogeschenke wie etwa individuelle Kalender oder großformatige Poster besonders gelungener Werke. Selbst Leinwände und Tapeten tragen auf Wunsch Motive, die garantiert niemand sonst in seinem Wohnzimmer hat. Und statt einer standardisierten Postkarte vom Strandkiosk versenden Nutzer von Online-Fotoservices ihre ganz eigenen Grußkarten der selbstgemachten Schnappschüsse vor Ort. Apps für Smartphones mit angebundenem Druck- und Versandservice der Hersteller machen es möglich.