Musik-Streaming-Dienste

Die 7 besten Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

Konditionen
Dauer des Probeabos
Kostenlose Version
Monatlicher Abopreis
Rabatte
Features
Repertoire
Audio-QualitÀt
HiFi
Personalisierte Empfehlungen
Exklusive Inhalte
Offline-Modus
Sprachsteuerung
Vernetzbarkeit
Podcasts
HörbĂŒcher
Liedertexte

Musik-Streaming-Dienste-Ratgeber: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Musik-Streaming-Dienste bieten fĂŒr wenig Geld Millionen Songs.
  • Die meisten Anbieter haben nicht nur Musik im Programm, sondern auch HörbĂŒcher, Radiosendungen und Podcasts.
  • Einige Dienste produzieren sogar exklusive Inhalte.
  • Die Audio-QualitĂ€t erreicht teilweise Studio-Niveau.
  • Empfehlungstools schlagen Nutzern neue Musik vor, die auf ihre Vorlieben abgestimmt ist.

Große Auswahl zum kleinen Preis

FĂŒr einen monatlichen Betrag, der deutlich unter dem Preis einer CD liegt, können Nutzer von Musik-Streaming-Diensten so viel Musik hören, wie sie wollen. Die Bibliotheken der meisten Anbieter beinhalten mehr als 50 Millionen Songs. Doch das Angebot beschrĂ€nkt sich nicht nur auf Musik: Auch HörbĂŒcher, Radioprogramme, Podcasts und Live-Übertragungen sind verfĂŒgbar. So werden Streaming-Dienste zu Komplettversorgern fĂŒr akustische Unterhaltung.

Anders als bei den in den 2000er-Jahren beliebten Filesharing-Plattformen wie dem alten Napster oder BitTorrent ist das Angebot der Streaming-Dienste völlig legal. Musiker und Label verdienen an jeder Wiedergabe der Lieder – auch wenn die im Vergleich zu TontrĂ€gerverkĂ€ufen geringe VergĂŒtung immer wieder Gegenstand von Debatten ist.

Was bieten Musik-Streaming-Dienste?

FĂŒr den durchschnittlichen Abopreis von zehn Euro im Monat ist das Angebot enorm, besonders in Anbetracht des Kaufpreises von Musik. Streaming-Dienste ermöglichen die Wiedergabe auf unterschiedlichen EndgerĂ€ten, beispielweise auf Smartphones, PCs oder Tablets. Durch individuell abgestimmte MusikvorschlĂ€ge ermöglichen einige Anbieter ihren Nutzern, neue Musik kennenzulernen. Hörer können den selbsterstellten Playlists ihrer Freunde folgen. Das ist ein wenig wie frĂŒher der Austausch von Mixtapes oder selbstgebrannten CDs. Nicht zuletzt produzieren zahlreiche Anbieter eigene Sendungen oder veröffentlichen exklusive Inhalte. Damit beeinflussen sie zunehmend die Produktion und Distribution von Musik.

Musik fĂŒr jeden Geschmack

Das beeindruckendste Merkmal der großen Musik-Streaming-Anbieter ist zweifellos die Anzahl an Titeln, die sie ihren Nutzern zur VerfĂŒgung stellen. HĂ€ufig umfassen die Kataloge als 50 Millionen Lieder, einige ĂŒberschreiten sogar die 60 Millionen. Die meisten Nutzer werden das Angebot nicht einmal annĂ€hend ausschöpfen. In der Regel gehören auch die populĂ€rsten Songs dazu. Allerdings kann es sein, dass gerade das Lieblingslied fehlt. Deswegen ist es empfehlenswert, erst ein Probeabo abzuschließen; die meisten Dienste erlauben dies. So vergewissern Sie sich, dass Ihre Lieblingsmusik vorhanden ist, bevor Sie den Geld ausgeben. Es kann aber auch vorkommen, dass bestimmte Musik im Laufe der Zeit von der Plattform verschwindet, etwa aus rechtlichen VertriebsgrĂŒnden. Das ist einer der wenigen Nachteile von Streaming-Diensten, bei denen der Nutzer die Musik nicht besitzt.

Ähnlich wie bei den Titeln sollten auch die meisten Interpreten vorhanden sein. SelbstverstĂ€ndlich gibt es KĂŒnstler, die auf den Plattformen nicht auffindbar sind, sei es, weil sie einer sehr obskuren musikalischen Nische angehören, oder aus rechtlichen GrĂŒnden. Taylor Swift entfernte ihre Musik zum Beispiel kurzzeitig aus Spotify, weil sie der Meinung war, Musiker wĂŒrden am Musik-Streaming nicht genug verdienen. Mittlerweile ist sie der Plattform wieder beigetreten. So etwas kann durchaus passieren. Sicheren Zugang zu bestimmter Musik kann schließlich nur der Besitz gewĂ€hrleisten. Selten kann es auch sein, dass ein Musiker zwar vertreten ist, Teil des Gesamtwerks aber fehlt, wenn dieser im Laufe seiner Karriere Vertriebslabels wechselt und eines davon mit dem Anbieter nicht im GeschĂ€ft ist.

Was fĂŒr KĂŒnstler gilt, zĂ€hlt ebenfalls fĂŒr Musikgenres. Bei dermaßen vielen Liedern sollten die meisten Genres vertreten sein, selbst die weniger bekannten. Wenn der Anbieter es KĂŒnstlern erlaubt, ihre eigene Musik auf der Plattform zu publizieren, steigt natĂŒrlich die Wahrscheinlichkeit, dass KĂŒnstler und Genres vertreten sind, deren Reichweite noch begrenzt ist. Somit sollte dies bei der Auswahl des Anbieters bedacht werden, gerade wenn der Musikgeschmack vom Mainstream abweicht.

Playlists und Radio hat es selbstverstÀndlich schon vor Musik-Streaming gegeben. Die meisten Anbieter haben somit die Möglichkeit, eigene Playlists zu erstellen und Radio zu hören, in ihre Plattformen implementiert. Einige gehen sogar weiter und erlauben es Kunden, Playlists anderer Nutzer zu folgen. Bei Anbietern wie Spotify ist dieser soziale Aspekt nicht zu unterschÀtzen. Er macht Musikhören zu einer interaktiven BeschÀftigung. Interaktion findet jeoch nicht nur zwischen Usern statt, sondern auch zwischen dem Nutzer und dem Streaming-Dienst. In dem Fall schlÀgt der Algorithmus den Kunden Playlists oder Radiosendungen vor, die ihren Vorlieben entsprechen. Inzwischen sind diese VorschlÀge bei den meisten gut auf die Hörgewohnheiten der Nutzer abgestimmt. So finden sie immer wieder neue Musik.

Eine weitere Funktion von Musik-Streaming-Diensten sind eingeblendete Liedertexte und Musikvideos. Sie sind allerdings nicht bei jedem Anbieter vorhanden. Ausschlaggebend ist, auf welchem GerÀt und in welchem Kontext der Nutzer Musik hört. Wer hauptsÀchlich in der Bahn mit Kopfhörern oder im Auto Musik hört, ist vom Fehlen dieser Funktion wenig betroffen. Wer aber zu Hause am Computer oder Smart-TV aktiv Musik hört, kann vom visuellen Anreiz profitieren, den das Musikvideo oder die eingeblendeten Texte darstellen.

Andere Unterhaltungsformen

Auch HörbĂŒcher sind bei den meisten Anbietern zu finden. Im Vergleich zu Diensten wie Audible, die ihren Fokus auf HörbĂŒcher setzen, ist das Angebot von Musik-Streaming-Dienten zwar weniger umfangreich. Wer sich aber nicht mehrere Monatsabos leisten kann oder einfach das All-in-One-Modell bevorzugt, ist mit Musik-Streaming-Diensten gut bedient. Da das Hörbuchangebot der einzelnen Anbieter jedoch unterschiedlich groß ist, sollten Nutzer sich im Voraus erkundigen.

Podcasts gehören zu den neusten digitalen Medien. Durch den erleichterten Vertrieb, den das Internet bietet, haben einige Podcasts eine enorme Reichweite, die sogar diejenige von traditionellen Medien ĂŒbertrifft. Es ist also kein Wunder, dass Musik-Streaming-Dienste von diesem Wachstum profitieren möchten. So setzen beispielsweise Apple Music oder Spotify zunehmend auf Podcasts. Im Sommer 2020 sorgte ein millionenschwerer Deal zwischen Spotify und der Joe Rogan Experience, einem der erfolgreichsten Podcasts, fĂŒr Schlagzeilen. Somit sind Podcasts bei Musik-Streaming-Anbietern zwar grundsĂ€tzlich stark vertreten. Ob der Lieblingspodcast dazugehört, kann allerdings nur Recherche oder ein Probeabo zeigen.

Seltener finden bei Anbietern Live-Übertragungen statt. Amazon Music Unlimited und Tidal stechen in dieser Hinsicht aus der Menge heraus. So können sich Fußballfans auf Amazon Live-Übertragungen von Spielen anhören. Tidal, das von erfolgreichen Musikern wie Jay-Z betrieben wird, bietet stattdessen Live-Konzerte an.

Kann ich Musik-Streaming-Anbieter kostenlos ausprobieren?

Die Tarifstrukturen der unterschiedlichen Anbieter sind sich sehr Àhnlich. Fast alle Dienste bieten die Option einer Gratis-Testphase ihrer Premium-Mitgliedschaft an. Diese betrÀgt in der Regel zwischen einem Monat und drei Monaten. Zu bestimmten Zeiten, wie zum Beispiel den Weihnachtsferien, erweitern einige die Laufzeit ihrer Testphase.

Warum lohnt sich ein kostenloser Tarif auf Dauer nicht?

Einige haben sogar eine kostenlose Version, die umsonst auf unbegrenzte Zeit genutzt werden kann. Allerdings wird in solchen FĂ€llen das Angebot deutlich reduziert. So steht Nutzern beim kostenlosen Tarif oft nur eine begrenzte Liederanzahl zur VerfĂŒgung. Außerdem ist die Überspringen-Funktion nicht oder nur beschrĂ€nkt vorhanden. Selbst die Audio-QualitĂ€t kann geringer sein. Was am meisten stört, ist jedoch die Werbung, die regelmĂ€ĂŸig das Musikhören unterbricht. Wer sich davon nicht stören lĂ€sst, kann auch den kostenlosen Tarif genießen. Eine Premium-Mitgliedschaft bietet aber immer ein umfangreicheres und angenehmeres Erlebnis.

Wie lÀsst sich am Preis sparen?

Die Abos der einzelnen Anbieter kosten alle Ă€hnlich viel. Eine Einzelmitgliedschaft kostet in der Regel zehn Euro. Wer einen Familien-Account eröffnet, genießt das beste Preis-Leitungs-VerhĂ€ltnis, da der Familientarif meist 15 Euro pro Monat fĂŒr bis zu sechs Mitglieder betrĂ€gt. Wenn sich alle an den Kosten beteiligen, zahlen sie fĂŒr den Premium-Dienst jeweils also nur 2,50 Euro. Weitere ErmĂ€ĂŸigungen betreffen Studenten: Diese mĂŒssen nur fĂŒnf Euro im Monat entrichten. Anbieter wie Amazon und YouTube, die auch andere Dienste zur VerfĂŒgung stellen, haben oft kombinierte Angebote, die ebenfalls gĂŒnstiger ausfallen. Sogar bestimmte Handy-Tarife können auf Musik-Streaming-Dienste abgestimmt sein. Nicht zuletzt bieten einige die Möglichkeit, das Jahresabo auf einmal abzuzahlen, wobei nur zehn von zwölf Monatszahlungen fĂ€llig sind.

Was ist bei der Audio-QualitÀt zu beachten?

Viele Nutzer von Musik-Streaming Diensten legen großen Wert auf die Audio-QualitĂ€t. Dabei ist zu beachten, dass sie stark von der Lautsprecheranlage abhĂ€ngig ist. Selbst die hochwertigste Audio-Datei lĂ€sst sich von einer schlechten nicht unterscheiden, wenn sie vom Smartphone-Lautsprecher abgespielt wird. Außerdem bedeutet beim Streaming eine höhere Audio-QualitĂ€t mehr Datenvolumen. Wer also nur begrenzt Datenvolumen nutzen kann oder keinen schnellen Internetanschluss hat, kann auch nicht von einer hohen Audio-QualitĂ€t profitieren.

ErwĂ€hnungswert ist, dass Musik-Streaming-Anbieter hauptsĂ€chlich mit ACC-Dateien (Advanced Audio Coding) statt mit MP3s arbeiten. Diese bieten eine generell höhere QualitĂ€t. Die schlechteste QualitĂ€t ist bei den kostenlosen Versionen der Anbieter zu finden. Im Durchschnitt betrĂ€gt sie128 Kilobit pro Sekunde. Beim Monatsabo kommen Audiophile mit bis zu 320 Kilobit pro Sekunde der gewĂŒnschten QualitĂ€t deutlich nĂ€her. Tidal bietet sogar eine Master-QualitĂ€t durch das HiFi-Angebot (High Fidelity). Damit ist eine Audio-QualitĂ€t von 3.000 Kilobit pro Sekunde erreichbar. Allerdings muss der Nutzer bereit sein, monatlich den doppelten Preis zu zahlen.

Worauf kommt es bei der Anbieterauswahl noch an?

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Handhabung. Im Vordergrund steht eine intuitiv bedienbare BenutzeroberflĂ€che. Das ist jedoch grĂ¶ĂŸtenteils subjektiv, basiert also auf Faktoren wie der bisherigen Erfahrung mit Ă€hnlichen Apps oder schlicht persönlichen Vorlieben. Bei manchen Streaming-Diensten lĂ€sst sich die eigene Musik integrieren. Das ist allerdings nicht bei allen möglich. Außerdem können einige sprachgesteuert werden. Am besten funktioniert das bei Apple Music und Amazon Music Unlimited, die mit Siri und Alexa bereits eingebaute Sprachsteuerungssysteme vorweisen. Auch wenn der eine oder andere Anbieter sich davor strĂ€ubt, eine Desktop-App zu entwickeln, können die Dienste in der Regel auf allen gĂ€ngigen EndgerĂ€ten genutzt werden. Wem es wichtig ist, dass Apps und GerĂ€te optimal aufeinander abgestimmt sind, dem ist zu raten, einem Anbieter treu zu bleiben. iOS-Fans haben dementsprechend womöglich mit Apple Music das beste Erlebnis, wohingegen Google-Liebhaber YouTube Music in ErwĂ€gung ziehen sollten.

Schließlich ist auch der soziale Faktor von Musik-Streaming-Diensten nicht zu unterschĂ€tzen. Spotify hat hier einen klaren Vorsprung, da es in puncto Vernetzbarkeit sozialen Medien nahekommt. Vielen Nutzern ist es wichtig, Freunden zu folgen und Musik mit ihnen zu teilen. Auf Spotify ist es sogar möglich, als Playlist-Ersteller einen viralen Status zu erreichen, wenn die Playlist von anderen Nutzern geschĂ€tzt und ihr tauendfach gefolgt wird. Falls der Dienst es erlaubt, eigene Musik hochzuladen, können aus Nutzern sogar KĂŒnstler werden.

Diese Anbieter geben den Ton an

Manche Musik-Streaming-Dienste stellen nach einigen Jahren den Betrieb ein. Gleichzeitig tauchen neue auf. So Ă€ndert sich die Streaming-Landschaft mit der Zeit. Hier finden Sie einen Überblick der aktuell relevantesten Anbieter. WĂ€hrend es sich bei einigen, wie etwa Spotify, um etablierte Riesen handelt, ist YouTube Music zum Beispiel erst vor kurzem auf dem Markt erschienen, um Google Play Music zu ersetzen. Wichtig ist, dass diese sechs Anbieter aus unterschiedlichen GrĂŒnden Nutzer ĂŒberzeugen.

Soundcloud: Die Plattform fĂŒr Musiker und Produzenten

Als einer der grĂ¶ĂŸten Musik-Dienste ĂŒberzeugt Soundcloud Millionen User. Der Anbieter taucht in diesem Vergleich aber nicht auf, weil sein Fokus im Bereich der Musikproduktion liegt. Soundcloud ist eine der beliebtesten Plattformen fĂŒr neue Musiker, die ein möglichst breites Publikum erreichen möchten.

Amazon Music Unlimited: König der Vielfalt

Auch unter Musik-Streaming-Diensten ist Amazon Music Prime ein konkurrenzfÀhiger Mitstreiter. Mit 70 Millionen Songs ist die Musikauswahl enorm. Amazon bietet die Möglichkeit, sich einen Monat lang an den Dienst heranzutasten. Prime-Mitglieder können umsonst Musik hören, allerdings ist die Musikauswahl auf zwei Millionen Titel begrenzt.

FĂŒr das volle Erlebnis von Amazon Music Unlimited zahlen Nutzer ein Monatsabo, das fĂŒr Prime-Mitglieder gĂŒnstiger ausfĂ€llt. Familien können durch ein Familienkonto sparen, das es erlaubt, bis zu sechs Konten fĂŒr einen relativ geringen Beitrag zu nutzen. FĂŒr Studenten ist der Dienst ebenfalls billiger. Am gĂŒnstigsten ist ein Monatsabo aber fĂŒr Nutzer, die einen Echo oder Fire-TV besitzen.

Amazon Music Unlimited ist außerdem einer der wenigen Dienste, die ein HD-Angebot bereitstellen. So können Musikliebhaber, die besonderen Wert auf Audio-QualitĂ€t setzen, dank der Ultra-HD-Einstellung mit einer QualitĂ€t von 850 bis 3.730 Kilobit pro Sekunde Musik hören. Prime-Kunden bekommen die HD-Version ermĂ€ĂŸigt.

Hörspiele und Podcasts gehören ebenfalls zum Angebot, jedoch nicht so umfangreich, wie es bei anderen Anbietern der Fall ist. DafĂŒr bietet Amazon Music Unlimited als einziger Dienst Fußball-Live-Übertragen zum Hören. Wer die App sprachsteuern möchte, ist bei Alexa am besten aufgehoben, da der Dienst optimal darauf abgestimmt ist. Zu den Vorteilen gehören außerdem die SystemkompatibilitĂ€t, die Möglichkeit des Offline-Modus und eingeblendete Songtexte. Andererseits ist es nicht möglich, Titel, die der Nutzer bereits besitzt, zu ĂŒbertragen. Ebenso fehlt der soziale Aspekt, der bei einigen Konkurrenten sehr prĂ€sent ist.

Apple Music: Ideal fĂŒr treue Applefans

Dank der großen Anzahl treuer Apple-Kunden gehört Apple Music zu den beliebtesten Musik-Streaming-Diensten. Das heißt nicht, dass Apple Music nicht auch fĂŒr andere Nutzer interessant ist. Das Musikangebot ist mindestens so groß wie bei der Konkurrenz. User haben Zugriff auf 70 Million Songs. Mit drei Gratismonaten bietet es außerdem eines der lĂ€ngsten Probeabos. Eine kostenlose Version gibt es aber nicht.

Preislich ist Apple Music von anderen Diensten kaum zu unterscheiden. Das normale Monatsabo passt sich dem Industriestandard an. Das gilt auch fĂŒr den Studentenrabatt. Die Option eines Familienkontos fĂŒr bis zu sechs Person gibt es ebenfalls. Wer den Jahresbetrag auf einmal zahlt, spart zwei MonatsbetrĂ€ge.

Zu Apple Musics Besonderheiten gehört das Radioangebot, das von Profis kuratiert wird. HörbĂŒcher sind ebenfalls vorhanden. FĂŒr Podcasts mĂŒssen Nutzer die Podcast-App kostenlos herunterladen. Wer neue Musik entdecken möchte, kann sich in den persönlichen Empfehlungen Lieder aus dem Lieblingsgenre anhören. BezĂŒglich der Audio-QualitĂ€t liegt Apple Music mit 256 Kilobit pro Sekunde knapp unter dem Durchschnitt

Nutzer können den Dienst sowohl auf iOS als auch auf Android nutzen – und zwar auf allen gĂ€ngigen GerĂ€ten. Am geschmeidigsten ist er dennoch mit iOS zu bedienen. Die Sprachsteuerung per Siri ist ebenso möglich. Wer bereits Lieder in der iTunes-Bibliothek hat, kann diese mit Apple Music verknĂŒpfen. Sogar Songtexte werden fĂŒr leidenschaftliche MitsĂ€nger beim Abspielen eingeblendet. Ähnlich wie bei Amazon Music Unlimited fehlt jedoch der soziale Aspekt. Apple Music ist zwar Amazon, was persönliche Empfehlungen angeht, voraus, es ist aber nicht möglich, sich mit Freunden auszutauschen und zu interagieren.

Deezer: Dem Industriestandard angepasst

Der französische Musik-Streaming-Dienst Deezer ist ein weiterer etablierter Anbieter. Er wirbt mit einem großen Angebot von 56 Millionen Titeln. Deezer bietet neuen Nutzern ein dreimonatiges Probeabo. Außerdem gibt es eine kostenlose Variante. Neben Werbeunterbrechungen hat die kostenlose Variante ein weiteres Manko: Sie funktioniert per Zufallswiedergabe und ist somit dem traditionellen Radio Ă€hnlicher als modernen Musik-Streaming-Diensten. Wer sich seine Musik selbst aussuchen möchte, muss Deezer kostenpflichtig abonnieren.

Wie bei den meisten Anbietern gibt es ein ermĂ€ĂŸigtes Studentenangebot. Auch mit dem Familientarif kann man Geld sparen. Wer gleich fĂŒr das gesamte Jahr im Voraus bezahlt, spart gegenĂŒber der monatlichen Zahlung zwei MonatsbeitrĂ€ge.

Musikliebhaber können das HiFi-Abo nutzen, das um die HĂ€lfte teurer ist als das normale Abo. Bei diesem streamen sie mit einer Bitrate von bis zu 1.411 Kilobit pro Sekunde. Im normalen Abo ist die Bitrate auf 320 Kilobit begrenzt, beim kostenlosen Dienst betrĂ€gt sie sogar nur 128 Kilobit. Die QualitĂ€t reicht also vom Minimum fĂŒr akzeptablen Hörgenuss bis hin zu feinstem HiFi-Klang.

Radiosendungen, Podcasts und Hörspiele sind ebenfalls eingebunden. Außerdem ist Deezers „Flow“-Funktion sehr beliebt. Diese bietet Nutzern eine Endlosschleife neuer Musikempfehlungen, die auf die eigenen Vorlieben abgestimmt sind. ZusĂ€tzlich beinhaltet Deezer einen Offline-Modus. Auch Songtexte sind je nach Wunsch anschaltbar. Sprachsteuerungsfans können Deezer mit Alexa, Siri oder dem Google Assistant bedienen. Die App lĂ€uft auf iOS, Android oder Windows und auf allen gĂ€ngigen EndgerĂ€ten. Eine Interaktion mit anderen Nutzern ist jedoch nicht möglich.

Napster: Solide, ohne aufzufallen

Napster hat sich schon lĂ€ngst vom Netzwerk fĂŒr Raubkopien zum legalen Musik-Streaming-Dienst gewandelt. Sein Musikangebot ist mit 60 Millionen Titeln sehr umfangreich, genau wie die anderen Musik-Streaming-Dienste auch. Wer den Anbieter testen möchte, kann dies fĂŒr einen Monat gratis tun. Danach ist ein Abo fĂ€llig, da es bei Napster keine kostenlose Version gibt.

Napster bietet als einziger Streaming-Service einen ermĂ€ĂŸigten Preis fĂŒr Nutzer, die den Dienst nicht mobil nutzen möchten. Weitere Angebote, etwa fĂŒr Studenten oder Familien, fehlen.

Die Audio-QualitĂ€t richtet sich an den Industriestandard, also 320 Kilobit pro Sekunde fĂŒr alle Nutzer. So ist es möglich, Lieder, Podcasts und HörbĂŒcher in hoher QualitĂ€t zu genießen. FĂŒr alle, die gern neue Musik entdecken, gibt es Empfehlungen, die sich nach den meistgehörten Liedern und Genres richten. Außerdem folgen User je nach Wunsch anderen Nutzern oder Playlists. Napster funktioniert also in gewisser Weise interaktiv.

Ein Offline-Modus ist ebenfalls vorhanden. Nutzer können also Musik speichern und sie dann offline auf GerĂ€ten abspielen. Sei es iOS, Android oder Windows – Napster ist mit allen Betriebssystemen kompatibel. Der Dienst kann sogar per Sprachbefehl gesteuert werden. Zwar ist er nicht mit Siri bedienbar, Alexa und der Google Assistant erlauben es aber, Napster sprachzusteuern. Nur MitsĂ€ngern ist der Dienst nicht zu empfehlen, da er nicht die Möglichkeit bietet, Liedertexte einzublenden.

Spotify: Nicht aus Zufall der beliebteste Dienst

Mit 144 Millionen Premium-Nutzern und insgesamt ungefĂ€hr 286 Millionen aktiven Nutzern ist Spotify unter den Musik-Streaming-Anbieter ist bei weitem am beliebtesten. Dank ĂŒber 50 Millionen Titeln trifft der Service bei den meisten Nutzer den richtigen Ton. Wer Spotify gebĂŒhrenfrei testen möchte, hat dazu einen Monat lang die Chance. Komplett kostenlos ist das Angebot nur, wenn die Musik regelmĂ€ĂŸig von Werbung unterbrochen wird. Lieder zu ĂŒberspringen, ist dann nur begrenzt möglich. Außerdem können Nutzer keine Playlists erstellen.

In puncto Abopreise hat Spotify das diverseste Angebot. Neben dem normalen Monatsabo gibt es einen Familientarif, der es erlaubt, bis zu sechs Nutzerkonten zu eröffnen. Eltern, deren Kinder Spotify nutzen, können unangemessene Musik blockieren. Ein Studentenrabatt ist ebenfalls verfĂŒgbar. Wer will, kann den Jahresbeitrag auf einmal zahlen. So bleiben ihm zwei MonatsbeitrĂ€ge erspart. Nicht zuletzt hat Spotify als einziger Dienst ein Duo-Abo-Angebot, womit fĂŒr einen reduzierten Monatsbeitrag zwei Konten genutzt werden können.

Der Empfehlungsalgorithmus und der soziale Aspekt sind womöglich die beliebtesten Facetten des Anbieters. Der „Mix of the Week“ ist gut auf das Hörverhalten des Nutzers abgestimmt und empfiehlt jede Woche eine Playlist mit zahlreichen neuen Liedern. Was den Austausch mit Freunden und KĂŒnstlern angeht, ist Spotify nicht zu toppen: Nutzer können ihren Lieblingsinterpreten folgen und benachrichtigt werden, wenn diese neue Musik veröffentlichen. Ebenso können sie Freunden folgen, sich gegenseitig Musik vorschlagen und die Playlists der anderen abonnieren. Es ist sogar möglich zu sehen, was Freunde gerade hören.

Ihre Lieblingsmusik können Nutzer in hoher QualitĂ€t von etwa 320 Kilobit pro Sekunde hören, und zwar offline. Neben Musik können Nutzer zahlreiche Podcasts, HörbĂŒcher und Radiosendungen genießen. Spotify ist auf jeglichen Betriebssystemen und EndgerĂ€ten abrufbar. Es lĂ€sst sich außerdem mit Alexa, Siri oder dem Google Assistant sprachsteuern. Sogar Songtexte und Musikvideos können eingeblendet werden.

YouTube Music: Zur Abrundung des Unterhaltungsangebots

Der grĂ¶ĂŸte Videoanbieter will durch YouTube Music auch am Musik-Streaming-Markt beteiligt sein. Wer ihn ausprobieren möchte, kann dies fĂŒr einen Monat gratis tun. Anschließend haben Nutzer Zugriff auf ĂŒber 40 Millionen Songs. Es gibt auch eine kostenlose Version, die Ă€hnlich wie bei anderen Anbietern Werbung beinhaltet. Der Offline-Modus fĂ€llt hier weg und die App kann nicht bedient werden, wenn sie nicht eingeblendet ist, etwa beim Schreiben oder Surfen.

Wer sich fĂŒr ein Abo entscheidet, zahlt bei YouTube Music etwa so viel wie bei anderen Anbietern. Attraktiver wird das Angebot fĂŒr alle, die auch an YouTube Premium Interesse haben. FĂŒr ein bisschen mehr pro Monat können Sie beide Dienste in Anspruch nehmen. Das Gleiche gilt fĂŒr Familien, denen gleichermaßen ein Rabatt zur VerfĂŒgung steht. Studenten zahlen ebenfalls weniger.

Eine der interessantesten Funktionen ist das Offline-Mixtape. So lĂ€dt YouTube Music nicht nur die Lieder herunter, die der User eingibt, sondern auch diejenigen, die er am hĂ€ufigsten hört. Das erfolgt fĂŒr ihn ungestört nachtsĂŒber. Am Empfehlungsalgorithmus muss aber noch gearbeitet werden. Die Audio-QualitĂ€t betrĂ€gt 320 Kilobit pro Sekunde und ist somit von der Konkurrenz grĂ¶ĂŸtenteils nicht zu unterscheiden.

Podcasts und HörbĂŒcher sind inzwischen genau wie bei den meisten Konkurrenten erhĂ€ltlich. Songtexte sind einblendbar und, wie es von YouTube zu erwarten ist, hĂ€lt der Dienst auch Musikvideos bereit. Die Sprachsteuerung ist per Siri und den Google Assistenten möglich. Allerdings bietet YouTube Music nicht die Möglichkeit, mit Freunden und anderen Nutzern zu interagieren.

Tidal: Das exklusivste Angebot

Nicht zuletzt macht Tidal den anderen Anbietern mit 70 Millionen Songs Konkurrenz. Interessant dabei ist, dass der Musik-Streaming-Service anteilig mehreren KĂŒnstlern gehört, etwa Jay-Z. So beinhaltet der Dienst neben den gĂ€ngigen HörbĂŒchern, Podcasts und Radiosendungen Musikvideos und vor allem Eigenproduktionen. Dazu gehören unter anderem Konzerte und Livestreams. Bestimmte Lieder sind sogar exklusiv auf der Plattform erhĂ€ltlich.

Jeder neue Kunde kann den Dienst einen Monat kostenfrei ausprobieren, bevor er ihn abonniert. Das attraktivste Angebot bekommen bei Tidal Studenten. Sie zahlen die HĂ€lfte des Monatsabos. Familien mĂŒssen fĂŒr jedes weitere Konto nur 50 Prozent des Normalpreises entrichten.

Am stĂ€rksten wirbt der Dienst jedoch mit seinem HiFi-Angebot, das Tidal als erster Musik-Streaming-Service auf den Markt brachte. Es verdoppelt allerdings den Preis des Monatsabos. Gleiches gilt fĂŒr Studenten. Tidal bietet die Möglichkeit, Musik mit einer Audio-QualitĂ€t von 1.411 Kilobit pro Sekunde zu hören. Wer selbst mit der CD-QualitĂ€t unzufrieden ist, kann auf Master-QualitĂ€t schalten. Mit der Master-QualitĂ€t erreicht die Wiedergabe StudioqualitĂ€t von ĂŒber 3.000 Kilobit pro Sekunde. Ansonsten betrĂ€gt die QualitĂ€t 320 Kilobit, was fĂŒr die meisten Nutzer völlig ausreicht.

„MyMix“ gibt personalisierte Empfehlungen. Mit Alexa ist außerdem eine Sprachsteuerung möglich. Als Nachteil kann Tidal angerechnet werden, dass eigene Songs nicht in den Dienst ĂŒbernommen werden können. Die Option, mit Freunden zu interagieren, fehlt ebenfalls.

Das Ende vom Lied? Streaming und Datenvolumen

Bei der Nutzung von Musik-Streaming-Services sollten Kunden den erheblichen Verbrauch ihres Datenvolums im Auge behalten. Je nach Audio-QualitĂ€t kann dieser das Datenvolumen, das Nutzern zur VerfĂŒgung steht, schnell ausschöpfen. Ein drei Minuten langes Lied verbraucht bei normaler QualitĂ€t (128 kbps) 2,1 Megabyte. Hohe QualitĂ€t (320 kbps) nimmt 3,4 Megabyte in Anspruch. Bei CD- und StudioqualitĂ€t, die HiFi- und Master-QualitĂ€t (lediglich 1.411 kbps und 3.000 kbps) bieten, betrĂ€gt der Verbrauch 16,5 beziehungsweise 22,5 Megabyte. Wer ein ganzes Album unterwegs hören möchte, verabschiedet sich dementsprechend von 42 Megabyte (normal), 68 Megabyte (hoch), 330 (HiFi) oder 450 Megabyte (Master).

Statt den Taschenrechner herauszupacken, um zu berechnen, wie viel Musik jemand diesen Monat noch hören kann, ist Nutzern zu empfehlen, unterwegs den Offline-Modus zu verwenden. Die meisten Anbieter erlauben es Nutzern, Lieder herunterzuladen, um diese spÀter offline hören zu können.

Wie kann ich den Datenverbrauch verringern?

Einige Telekommunikationsunternehmen bieten Kunden ein Schlupfloch: So wirbt die Telekom mit dem StreamOn-Service. Dieser bietet Kunden eine Musik-Streaming-Flatrate an. Dank zahlreicher Partnerschaften können Kunden also Musik streamen ohne Datenvolumen zu verbrauchen. In dieser Aktion sind Amazon Music, Apple Music, Deezer, Napster, Spotify und Tidal beteiligt. Die Flatrate gilt innerhalb der EU, in Norwegen und in der Schweiz. Zu beachten ist an der Stelle, dass es nur die Tonspur deckt. Das heißt, dass durch beispielsweise angezeigten Album-Cover trotzdem eine geringe Menge an Datenvolumen verbraucht wird. Ein weiterer einfacherer Weg den Datenverbrauch zu reduzieren ist es, die Bitrate herunterzuschrauben, was bei den meisten Anbietern möglich ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist Ausland-Roaming. Wer im Ausland Musik streamen möchte, muss sich auf einen rasanten Verbrauch seines Datenvolums gefasst machen. Nutzern, die viel reisen, ist dementsprechend zu empfehlen, ihre Musik offline zu hören oder möglichst dann, wenn sie im WLAN sind.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Musik-Streaming-Dienste nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest testete elf Musik-Streaming-Dienste im Vergleich. Allerdings muss angemerkt werden, dass der Test bereits vier Jahre alt ist, was in der Streaming-Welt eine lange Zeit ist, in der sich die Landschaft erheblich verÀndern kann. So haben zwei getestete Anbieter, etwa Saturns Juke Music und Microsoft Groove, ihren Dienst bereits eingestellt. Ersterer ist sogar Testsieger. Zwei weitere sind inzwischen nicht mehr relevant. Dabei handelt es sich um Google Play Music, das in YouTube Music integriert wurde, und Amazon Music Prime, das inzwischen durch Amazon Music Unlimited an Relevanz verloren hat. Weiterhin wurden zwei Anbieter getestet, die heute nicht mehr sonderlich prÀsent sind, etwa der französische Anbieter Quobuz Music und ALDI-life Musik. Die restlichen Anbieter sind zwar relevant, allerdings ist die Beurteilung nach vier Jahren differenziert zu betrachten.

Am besten schlossen im Test Juke Music, Deezer und Tidal mit den Testnoten 1,8 und zweimal 2,1 ab. Das grĂ¶ĂŸte Repertoire weisen Google Play Music und Juke Music vor. Die HörqualitĂ€t wurde bei Apple Music und Quobuz Music am höchsten bewertet. Heutzutage liegt Apple Music bezĂŒglich der Audio-QualitĂ€t dennoch unter dem Durchschnitt. Den besten Service haben Napster und ALDI life Musik. Die Bedienung wurde bei Deezer und Spotify am höchten bewertet.

Daraufhin wurden die AGBs und das Datensendeverhalten der Anbieter getestet. Bei Spotify wurden die grĂ¶ĂŸten MĂ€ngel bezĂŒglich der AGB und des Datenschutzes gefunden. Auf dem Desktop funktioniert laut Stiftung Warentest ALDI-life Musik am besten. Interessant ist, dass Google Play Music auf iOS 9.3.2 am besten bewertet wurde, Apple Music hingegen auf Android 6.0.1. Diese Versionen der Betriebssysteme sind mittlerweile jedoch veraltet. Der Bereich des Tests hat dementsprechend deutlich an Wirksamkeit verloren.