Was kostet Webhosting?

Was kostet Webhosting?

Wer eine Website erstellen möchte oder bereits eine Seite betreibt, weiß: Die Anzahl an Webhosting-Anbietern ist groß. In der Regel bieten die Provider jeweils verschiedene Leistungspakete an, die unterschiedlich viel kosten. Das beste und kostengünstigste Angebot für das eigene Webprojekt zu finden, ist keine leichte Aufgabe.

Ab wann zahlt man zu viel?

Eine gute Nachricht zu Beginn: Hosting wird immer günstiger. Wie auch in anderen technischen Bereichen steigen die Leistungen, wohingegen die Preise sinken. So kommt es, dass viele Webhosting-Kunden zu viel bezahlen, etwa weil sie aus Gewohnheit bei einem Anbieter bleiben, dessen Konditionen inzwischen nicht mehr die besten sind. Daher lohnt es sich, in regelmäßigen Abständen den Markt nach aktuellen Angeboten zu durchforsten.

Die Kosten sind allerdings nicht alles. Wer ein Webprojekt plant, muss sich genau anschauen, was in den Paketen der Anbieter enthalten ist. Gerade für Firmen-Homepages, Online-Shops oder andere professionell betriebene Websites ist es ausgesprochen wichtig, die richtigen Features und Kapazitäten zu wählen.

Woraus setzen sich Server-Kosten zusammen?

Zahlreiche Faktoren fließen in die Kosten für das Webhosting ein. Im Wesentlichen fallen für einen Hoster folgende Posten an:

Hardware
HARDWARE

Der offensichtlichste Posten ist natürlich die Hardware selbst. Ein moderner Webserver mit ausreichenden Kapazitäten bezüglich der CPUs, des Arbeits- und des Festplattenspeichers inklusive eines RAID-Systems zur Sicherung der Daten schlägt mit ungefähr 5.000 Euro zu Buche.

Stromkosten
STROMKOSTEN

Ausgehend von der Prämisse, dass es sich um einen modernen Server handelt, der rund um die Uhr ganzjährig in Betrieb ist und etwa 100 Watt pro Stunde verbraucht, fallen bei einem mittleren Strompreis von etwa 25 Cent pro Kilowattstunde pro Monat Stromkosten von etwa 18 Euro an. Neben den Betriebsstromkosten entstehen zusätzliche Stromkosten für das Kühlsystem. Hochleistungsklimatisierung hält den Server auf gleichbleibender Temperatur. Hierfür ist etwa der gleiche Preis wie für den eigentlichen Betrieb zu veranschlagen, sodass sich Stromkosten von insgesamt etwa 36 Euro pro Monat ergeben.

Rechenzentrum
RECHENZENTRUM

Server, die im Rahmen von Webhosting-Diensten betrieben werden, befinden sich in großen Rechenzentren, die über eine ausgebaute Infrastruktur, Klimatisierung, moderne Sicherheitsvorkehrungen und eine schnelle Internetanbindung verfügen. Pro Server fallen hier mindestens 10 Euro pro Monat an. Hinzu kommt das Personal, das sich um die Reparatur, Pflege, Aktualität und Wartung der Server kümmert.

Datentransfer
DATENTRANSFER

Obwohl es sich bei vielen Webhosting-Tarifen um Datentransfer-Flatrates handelt, ist dieser Posten für den Hosting-Dienstleister nicht kostenfrei und fließt dementsprechend in den Mietpreis ein. Für das Rechenzentrum können alleine für den Datentransfer beträchtliche Kosten entstehen.

Was bedeutet das für den Kunden?

Überschlägt man die Gesamtkosten, die pro Server und Monat anfallen, so bewegt sich diese Summe in einem Bereich zwischen 50 und 200 Euro, je nach Alter der Hardware. Da der Webhoster zusätzlich Gewinn erwirtschaften muss, kann der Kunde bei jedem wesentlich günstigeren Monatspreis davon ausgehen, dass er sich mit mehreren anderen Kunden die vorhandenen Ressourcen teilt. Ein hoher monatlicher Preis kann sich rechnen, wenn etwa mehrere Webprojekte ausfallsicher laufen und der Traffic auf einer kommerziellen Seite dadurch Aufwind bekommt.

Bei sogenannten Shared-Hosting-Tarifen teilen sich in aller Regel mehrere Dutzend bis einige Hundert Kunden einen einzigen Server. Dies führt nicht selten zu Problemen wie Server-Überlastungen, Server-Ausfällen oder langsamen Ladegeschwindigkeiten. Kommerzielle Websites wie beispielsweise Online-Shops müssen in solchen Fällen mit hohen Bounce-Rates und Kundenverlust rechnen.

Pay-as-you-use: Wie bei Cloud-Hosting abgerechnet wird

Cloud-Hosting erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da dem Webprojekt stets genau diese Leistung zur Verfügung steht, die es aktuell benötigt. Abgerechnet werden die Cloud-Hosting-Leistungen daher nicht in Monatspauschalen, sondern in Form einer Grundgebühr und eines individuellen Nutzungspreises nach dem Pay-as-you-use-Prinzip. Die Abrechnung erfolgt also nach tatsächlicher Nutzung. Das Modell der On-demand-Skalierbarkeit unterscheidet sich somit grundlegend von anderen Hosting-Varianten. Je nach Anbieter erfolgt die Abrechnung sekunden-, minuten- oder stundenweise.

Der Vorteil dieses Modells ist, dass der Nutzer nicht überdimensionierte Leistungspakete buchen muss, nur um etwaige Trafficspitzen meistern zu können. Er bezahlt also nicht für Ressourcen, welche er die meiste Zeit nicht benötigt. Wächst ein Website-Projekt, passt sich der Cloud-Server den Anforderungen dynamisch an, sodass der Webmaster nicht auf ein größeres Paket upgraden oder zu einem anderen Anbieter wechseln muss. Kunden bezahlen also nur für das, was sie tatsächlich benötigen.

Free Webspace: Zu schön, um wahr zu sein?

Neben den zahlreichen kostenpflichtigen Webhosting-Provider gibt es auch einige kostenfreie Angebote. Zwar nimmt die Zahl der Gratis-Anbieter ab, doch es gibt sie nach wie vor. Womöglich stellt sich für manch einen daher die Frage: Warum Geld für eine Leistung zahlen, die auch kostenlos erhältlich ist?

Vor- und Nachteile von kostenlosen Angeboten

Webspace, der nichts kostet, kling natürlich gut. Doch in aller Regel ist die unentgeltliche Nutzung leider der einzige Vorteil, den diese Angebote haben. Sie können kaum mit den kostenpflichtigen Wettbewerbern mithalten. Oft werben kostenfreie Anbieter zwar mit einer passablen Benutzeroberfläche, starken Backlinks und fast unbegrenztem Speicherplatz, doch Vorsicht: Es gibt keinen tatsächlich guten Webhoster, der seine Dienste einfach verschenkt.

Der Haken an diesen Angeboten offenbart sich meist bei einem Blick in die Vertragsbedingungen. Meist lauern dort versteckte Gebühren für bestimmte Basisleistungen sowie Limitierungen und Einschränkungen. Der Webspace ist in aller Regel auf wenige Megabyte beschränkt, der Traffic ist oft limitiert. In den meisten Fällen wird jede gehostete Website mit Werbebannern des Hosters bestückt, eigene Werbung wird hingegen nicht zugelassen, Google AdWords wird geblockt, und bestimmte Dateitypen oder Verlinkungen werden zurückgewiesen. Zudem sind nicht alle Content-Management-Systeme, Homepage-Baukästen, Blogging-Softwares oder Foren mit Gratis-Angeboten kompatibel. Auch ist bei kostenlosen Providern die Datensicherheit bisweilen ein Schwachpunkt; oft offenbart der Anbieter nicht, wo sich der Serverstandort befindet. Und auf einen verlässlichen Support können die Nutzer ebenfalls nicht bauen.

Darüber hinaus steht auf der Minusseite, dass kostenlose Angebote oft keine adäquate Domain beinhalten und die Webmaster ihre Website über eine Subdomain des Providers betreiben müssen. In Suchmaschinen sind derartige Domains in aller Regel kaum sichtbar.

Zusammenfassend stellen wir hier die Vorteile und Nachteile kostenloser Hosting-Angebote gegenüber:

Vorteile
  • Kostenlos
  • Starke Backlinks
Nachteile
  • Viele Werbebanner des Hosters; Keine eigenen Banner möglich
  • Speicherkapazität gering
  • Traffic ist limitiert
  • Starke Begrenzung hinsichtlich der Datentypen
  • Zweifelhafte Datensicherheit und mangelhafter Support
  • Betrieb der Website über Subdomain des Anbieters

Wie viel sollte der Kunde bereit sein, für den Webspace zu zahlen?

Pauschal ist diese Frage selbstverständlich nicht zu beantworten. Letztendlich hängt dies immer vom konkreten Umfang und der Art des Webprojektes sowie der gewählten Hosting-Form ab. Zahlt eine Privatperson, die einen Blog betreibt, pro Monat 50 Euro, ist dies selbstverständlich zu viel. Entscheidet sich hingegen der Betreiber eines großen Online-Shops für ein Webhosting-Paket für 50 Euro, wird sein Projekt möglicherweise nicht lange lebensfähig sein.

Webspace für private Nutzung und Informationsseiten

Wer einen privaten Blog, eine Hobby-Website oder als kleiner Unternehmer eine reine Informations-Website betreibt, ist mit einem günstigen Shared-Hosting-Tarif in den meisten Fällen am besten beraten. Für solche Webprojekte eignen sich beispielsweise die Starter- oder Basic-Tarife von:

Viele Provider bieten ihre Leistungen in den ersten Monaten kostenreduziert oder gar gänzlich kostenfrei an.

Webspace für kommerzielle Nutzung und umfangreiche Projekte

Für umfangreiche Webprojekte, wie beispielsweise Online-Shops oder große Portale, sollten Webmaster Hosting-Angebote wählen, die umfangreichere Ressourcen und Leistung garantieren. Von besserer Server-Performance profitiert der Webmaster unmittelbar: Die Ladezeit reduziert sich, die Bounce-Rate verringert sich signifikant, und der Traffic auf der Website steigt. In Frage kommen hier

  • Cloud-Server,
  • Dedicated Root-Server oder
  • Managed Server.

Mit einem größeren Leistungsumfang steigt natürlich auch der Preis. Welches Paket und welches Leistungsmodell für das jeweilige Projekt am geeignetsten sind, muss jeder Webmaster selbst abwägen. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Welche Performance wird benötigt (CPU, RAM, Storage)?
  • Ist die Leistung skalierbar?
  • Gibt es Traffic-Begrenzungen?
  • Welche Bandbreite der Internetverbindung steht zur Verfügung?
  • Welchen Datenschutzrichtlinien unterliegt das Rechenzentrum?
  • Wie umfangreich ist das Support- und Service-Angebot?
  • Wie lang sind die Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen?

Hat der Interessent seinen ungefähren Ressourcen-Bedarf ermittelt und für sich entschieden, welche Vertragsmodelle in Frage kommen, schaut er sich die Leistungspakete der verschiedenen Anbieter an und gleicht sie mit seinen Wünschen und Ansprüchen ab. Wir gehen detailliert auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Webhosting-Varianten im Kategorietext ein.