Solide ausgestattete Komplettpakete, keine versteckten Kosten, hervorragender Support – und all das zu fairen Konditionen. All-Inkl liegt Kundenzufriedenheit sichtlich am Herzen. Verbesserungswürdig sind der etwas knapp bemessene Speicherplatz und das vertrackte Backup-System.
Der sächsische Dienstleister All-Inkl bietet seit Unternehmensgründung im Jahr 2000 ein wachsendes Produktportfolio in den Bereichen Domainregistrierung und -verwaltung, Serververmietung und Webhosting.
Im Segment des Shared-Webhostings stehen vier verschiedene Tarifpakete zur Verfügung, die sich hinsichtlich des Umfangs der enthaltenen Features unterscheiden:
Funktion/Produkt | Privat | PrivatPlus | Premium | Business |
---|---|---|---|---|
Webspace | 50 GB HHD | 100 GB HDD | 250 GB HDD | 500 GB |
Domains | 3 | 5 | 10 | 20 |
Postfächer | 500 | 1.000 | 2.000 | 5.000 |
Subdomains | 150 | 250 | 500 | 1.000 |
MySQL-Datenbanken | 5 | 25 | 50 | 100 |
SSH-Zugriff | nein | nein | ja | ja |
Git | nein | nein | ja | ja |
Cronjobs | keine | 25 | 50 | 100 |
Relativ gering fällt der Speicherplatz im PrivatPlus-Paket mit lediglich 100 Gigabyte aus, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass dieser sowohl Webspace als auch E-Mail- und Datenbank-Space umfasst. Ein Aufstocken des Speicherplatzes ist prinzipiell nicht möglich. Wer mehr Speichervolumen benötigt, muss dauerhaft in einen höheren Tarif wechseln. Dies ist allerdings jederzeit problemlos durchführbar. SSD-Hosting bietet All-Inkl bisher nicht an. Das zur Verfügung stehende Speichervolumen befindet sich ausschließlich auf HDD-Festplatten. In dieser Hinsicht hinkt der Provider den Zeichen der Zeit und den Konkurrenten von DomainFactory, webgo und One.com also etwas hinterher.
Die Anzahl der in den Paketen dauerhaft enthaltenen Inklusiv-Domains ist bei All-Inkl außergewöhnlich hoch. Nur webgo bietet in dieser Hinsicht noch mehr. Außergewöhnlich divers ist auch die Auswahl an möglichen TLDs für die Inklusiv-Domains:
Ganze fünf Inklusiv-Domains beinhaltet der PrivatPlus-Tarif dauerhaft. Die Anzahl der frei konfigurierbaren E-Mail-Postfächer fällt mit 1.000 auch sehr großzügig aus. E-Mail-Viren- und Spamfilter sind in allen vier Paketen fest integriert.
Ein SSH-Zugang sowie das System zur Versionsverwaltung Git sind erst ab dem Tarif Premium verfügbar. Im PrivatPlus-Paket sind erfreulicherweise bereits 25 Cronjobs enthalten. Weitere können Nutzer separat für 0,95 Euro pro Monat und Cronjob erwerben. PHP 5 bis 7 bis einschließlich Version 7.2 ist integriert. Perl wird als weitere Skriptsprache unterstützt, Python und Ruby dagegen nicht.
Knapp bemessen sind allerdings MySQL-Datenbanken. Die Anzahl möglicher Projekte ist durch die Datenbanken auf 25 limitiert. Das separate Nachbuchen von weiteren Datenbanken ist nicht vorgesehen. Zum Vergleich: DomainFactory stellt 1.000, One.com sogar unbegrenzt viele Datenbanken zur Verfügung. Das Angebot an Software zur einfachen 1-Klick-Installation braucht sich hingegen keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken: WordPress, Typo3, Contao, Joomla!, phpFusion oder Drupal sind nur einige der zur Verfügung stehenden Anwendungen.
In seinen AGB garantiert All-Inkl eine Serververfügbarkeit von 99,0 Prozent im Jahresmittel. Das würde bedeuten, dass der Server bis zu 87,6 Stunden pro Jahr ausfallen dürfte, ohne, dass der Provider seine Pflichten gemäß SLA verletzen würde. Dies ist im Vergleich zu Marktgiganten wie Host Europe, GoDaddy oder DomainFactory zwar ein relativ geringer Wert, doch kommuniziert der Provider die Verfügbarkeitsgarantie transparent und wirbt nicht mit utopischen Zahlen.
Einmalig ist das Konzept, das All-Inkl bezüglich performancerelevanter Ressourcen für seine Kunden vorsieht. In allen Tarifen sind folgende Parameter prinzipiell unbegrenzt:
Die Ausführung auch komplexer PHP-Skripte ist somit kein Problem. Jeder Kunde verfügt dementsprechend frei über die Ressourcen, die der Server zu bieten hat, ohne vorher Skalierungen oder kostenpflichtige Upgrades vornehmen zu müssen – allerdings mit der Einschränkung, dass die Projekte anderer Nutzer dadurch nicht nachhaltig negativ beeinträchtigt werden dürfen.
An einem wirksamen Schutz vor DDoS-Attacken mangelt es bei All-Inkl leider. Mutwillig herbeigeführte Überlastungen sind somit nicht völlig auszuschließen.
Limitiert ist bei All-Inkl die Anzahl der Kunden, die sich die Ressourcen eines Servers teilen müssen. Mit zunehmender Tarifgröße nimmt die Anzahl der Kunden, die die Leistung einer physischen Maschine belasten, ab.
Feature | Privat | PrivatPlus | Premium | Business |
---|---|---|---|---|
Kunden je Server | 100 | 50 | 50 | 30 |
PHP Memory-Limit | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt |
php_max_execution_time | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt |
php_max_input_vars | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt | Unbegrenzt |
Auf diese Weise stellt All-Inkl sicher, dass es auch dann nicht zu Serverüberlastungen kommt, wenn mehrere Kunden simultan die Leistung des Servers in höherem Maße beanspruchen sollten. Mit diesem Konzept prägt der sächsische Provider ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, denn DomainFactory und webgo beschränken im Gegensatz dazu die Anzahl der Kunden pro CPU-Kern.
All-Inkl betreibt mehrere Rechenzentren in Dresden. Kundendaten befinden sich demnach ausschließlich auf Servern in Deutschland. Der Provider stellt diese Rechenzentren samt zugehöriger Sicherheitsstandards auf seiner Website zwar nur sehr knapp, aber doch in transparenter Weise vor.
Ein Backup aller FTP-Datensätze und der MySQL-Datenbanken legt der Provider selbsttätig in regelmäßigen Abständen an. Verfügbar zur Wiederherstellung sind im Ernstfall allerdings nur einige ausgewählte Sicherungen.
Bei den FTP-Daten sind in aller Regel zwei Sicherungen wiederherstellbar: eine höchstens zwei Wochen alte und eine weitere höchstens vier Wochen alte Version. Ähnlich verhält es sich mit den Sicherungskopien der MySQL-Datenbanken. Ein Backup des Vortags ist stets abrufbar, zudem liegen je eine fünf bis acht Tage alte sowie eine neun bis zwölf Tage alte Variante bereit. Im Bedienpanel gibt es keine Möglichkeit, manuell ein Backup durchzuführen.
Der Kunde selbst erhält kein Zugriffsrecht auf die Sicherungskopien. Benötigt er eine Wiederherstellung, muss er eine entsprechende Anfrage an den Provider richten. Stellt der Provider einen Backup-Datensatz zur Verfügung, handelt es sich dabei um einen Service, der mit Zusatzkosten verbunden ist.
Dieses Backup-Konzept scheint uns unnötig kompliziert und umständlich. Bei Host Europe und One.com beispielsweise liegen durchgängig alle täglichen Sicherungen für die Dauer von 14 Tagen für Kunden zum Abruf bereit, ohne dass für eine Wiederherstellung gesonderte Kosten anfallen würden.
All-Inkl erlaubt die Einbindung kostenfreier SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt. In den drei größeren Paketen ist deren Aktivierung bereits enthalten, im Privat-Tarif wird ein Aufpreis fällig, sofern Zertifikate eingebunden werden sollen. Als Alternative bietet All-Inkl auch validierte SSL-Zertifikate an, diese sind jedoch in allen Tarifen mit einem Aufpreis verbunden. Lediglich im Business-Tarif ist ein solches validiertes SSL-Zertifikat bereits inbegriffen.
Den Kundenservice und Support erreichen Hilfesuchende über ein Kontaktformular, per E-Mail oder telefonisch. Die Hotline ist für Kunden des Privat-Paketes montags bis freitags von 8:30 bis 24:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 22:00 Uhr verfügbar, Kunden der größeren Tarifpläne erhalten einen 24/7-Support. Unsere Erfahrung mit dem Telefonservice war hervorragend. All unsere Fragen wurden prompt, ausführlich, fachkundig und freundlich beantwortet. Zwar erhalten Hosting-Kunden keinen persönlichen Ansprechpartner, wie es 1&1 IONOS anbietet, doch zeigt sich hier die Expertise eines kundenorientiert operierenden mittelständischen Unternehmens: Die Mitarbeiter im Support kennen ihr Produkt und die Bedürfnisse und Anliegen ihrer Kunden.
Damit ist dem Service nicht genüge getan, denn die Website hat noch einiges mehr zu bieten: Ein ausführlicher und thematisch sortierter FAQ-Bereich beantwortet erste Kundenfragen, eine Rubrik „Tipps & Tools“ empfiehlt und verlinkt kostenfrei nutzbare Programme, ein umfangreiches Glossar erklärt Fachtermini aus der Welt des Webhostings rund um Webspace, Domains und Server.
Der Bereich „Anleitungen“ gibt Nutzern Hilfestellungen, beispielsweise zu Software-Anwendungen im Admin-Bereich der Webhosting-Services. Selbst Formularvordrucke hält All-Inkl bereits vor, um Aktionen wie einen Providerwechsel oder einen Domain-Inhaberwechsel möglichst unkompliziert durchführen zu können.
Dass All-Inkl die Kundenzufriedenheit und User-Experience wirklich am Herzen liegt, belegt das auf seiner Homepage eingerichtete Feedback-Formular, in dem Seitenbesucher die Website, den Service und die Angebote bewerten können. Über eine Freitextangabe steht es Kunden und Interessenten offen, Wünsche an den Provider zu adressieren.
Da der Provider nach eigener Aussage rund 80 Prozent seiner Neukunden aufgrund von Empfehlungen zufriedener Bestandskunden gewinnt, zahlt er pro gelungener Kundenwerbung im Rahmen des All-Inkl-Partnerprogramms eine Provision an den Werbenden aus. Diese Provision beträgt, abhängig vom gebuchten Tarifplan, von 10 Euro für einen Neukunden des Privat-Hosting-Pakets bis zu 125 Euro für die Anmietung eines All-Inkl Server XXXL.
Diese Aktion erscheint uns als ein deutlich sinnvolleres und zielführenderes Konzept zur Neukundenwerbung als die Praxis anderer Anbieter, wie beispielsweise GoDaddy oder One.com, die mit Aktionspreisen um sich werfen, doch dadurch vielmehr unseriös denn attraktiv wirken.
Großes Lob verdient die Tarifstruktur von All-Inkl: Ein Paket, ein Produkt, ein Preis. Für die vier Shared-Hosting-Pakete gestaltet sich dies wie folgt:
Privat | PrivatPlus | Premium | Business | |
---|---|---|---|---|
Monatspreis regulär | 4,95 Euro | 7,95 Euro | 9,95 Euro | 24,95 Euro |
Erste drei Monate | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro |
Einrichtungsgebühr | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro |
Mindestvertragslaufzeit | keine | keine | keine | keine |
Neukunden nutzen den Service während der ersten drei Monate kostenfrei, allerdings nur, sofern sie einen Jahresvertrag abschließen. Ab dem vierten Monat ist die reguläre Monatsgebühr zu entrichten. Die Einrichtungsgebühr von 14,95 Euro hat All-Inkl inzwischen für alle Tarifpläne dauerhaft gestrichen. An eine Mindestvertragslaufzeit sind Kunden nicht gebunden, der Vertrag ist jederzeit mit einer Kündigungsfrist von nur einer Woche kündbar und darüber hinaus gibt es eine 60-tägige Geld-zurück-Garantie bei Unzufriedenheit.
Gewöhnlich erfolgt die Zahlung per Lastschrift im Monatsrhythmus. Wer allerdings sparen möchte, kann längere Vorauszahlungszeiträume vereinbaren. Je länger der Zeitraum, desto größer der Rabatt:
Als Zwischenfazit bleibt hier nur festzuhalten: Bravo! Von diesem Tarifmodell sollten sich alle anderen Anbieter eine dicke Scheibe abschneiden.
Wer sich selbst ein Bild vom Service von All-Inkl machen möchte, kann einen Test-Account nutzen. Dieser ist kostenfrei und unverbindlich für eine Woche nutzbar. Der gebotene Funktionsumfang entspricht dem Premium-Paket. Dieses Angebot ist singulär im Vergleich mit anderen Anbietern.
Obwohl alle notwendigen Features inklusive sind, gibt es auch bei All-Inkl einige Optionen für kostenpflichtige Zubuchungen, die vor allem validierte SSL-Zertifikate umfassen. Diese listet der Provider transparent und übersichtlich in einer Preistabelle auf seiner Website auf.
Jeweils für ein oder zwei Jahre Laufzeit sind beispielsweise folgende Produkte im Angebot:
Es handelt sich bei allen Zubuchungsoptionen ausnahmslos um nicht essenziell notwendige Features. Bei GoDaddy beispielsweise fehlen SSL-Zertifikate und Malware-Schutz im Paketumfang und der Kunde muss diese wichtigen Elemente kostenpflichtig zubuchen. Bei All-Inkl ist dank der ohnehin im Paket enthaltenen Let’s-Encrypt-Einbindung die Zubuchung kostenpflichtiger SSL-Zertifikate nicht mehr notwendig.
Auch Domains sind in den Paketen zur Genüge enthalten. Wer dennoch weitere Domains zubuchen möchte, erhält bei All-Inkl eine .de-Domain mit einem Jahrespreis von 9,90 Euro oder eine .com-Domain mit 14,90 Euro jährlich vergleichsweise günstig.
Der Name ist Programm: Bei den Tarifpaketen von All-Inkl handelt es sich in der Tat um Komplettpakete, die alles enthalten, was ein angehender bis ambitionierter Webmaster braucht, um seine Inhalte Besuchern in adäquater Form zu präsentieren. Etwas mehr Speicherplatz, die Möglichkeit zum SSD-Hosting und eine Aufstockung der Datenbanken wären allerdings wünschenswert. Da die Pakete reichhaltig mit Inklusiv-Domains ausgestattet sind und auch keine SSL-Zertifikate kostenpflichtig zugebucht werden müssen, stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis allemal.
Neben der gelungenen Zusammenstellung der Tarifpakete fiel uns vor allem die transparente und einfach gehaltene Konditionsstruktur positiv ins Auge. Dank des kostenfreien und unverbindlichen Test-Zuganges kann sich jeder Interessent kurzerhand selbst ein Bild vom Service des Providers machen. Die Kundenzufriedenheit nimmt bei All-Inkl allerorten spürbar einen hohen Stellenwert ein. Unverständlich erscheint uns allerdings das komplizierte Backup-Prinzip, bei dem selektiv Sicherungskopien erstellt werden, auf die der Kunde allerdings nur auf Nachfrage Zugriff erhält.
Die Tatsache, dass die Ressourcenzuweisung des Servers für jeden Kunden unlimitiert ist, könnte auf den ersten Blick beunruhigend wirken, allerdings beschränkt All-Inkl die Anzahl an Kunden, die sich mit ihren Projekten einen Server teilen. Der deutsche Provider ist damit eine echte Empfehlung für alle, die Wert auf hervorragenden Service und gute Performance zu fairen Konditionen legen.