DomainFactory bietet viel Speicherplatz auf SSD und maximale Flexibilität bei der Konfiguration der Pakete. Wer ein einzelnes Website-Projekt professionell betreiben möchte, ist mit den Services dieses Anbieters gut beraten. Bei mehreren Domains und zusätzlichen SSL-Zertifikaten wird es aber schnell teurer.
Im Jahr 2000 gegründet wurde DomainFactory als einer der größten Hosting-Dienstleister in Deutschland 2013 an Host Europe verkauft. Ebenso wie das Mutterunternehmen gehört DomainFactory seit 2017 zum US-amerikanischen Marktgiganten GoDaddy. Neben Managed-Hosting-Angeboten bietet DomainFactory unter anderem auch drei spezielle Tarifpakete für WordPress-Hosting an.
Im Gegensatz zu Host Europe, der Nutzenden ermöglicht, das Gesamtspeichervolumen selbst in Mail- und Webspace aufzuteilen, verfügen bei DomainFactory beide Bereiche jeweils über ein festes Speicherplatzkontingent. Bemerkenswert ist, dass es sich allerdings ausschließlich um Speicherplatz auf schnellen SSD-Speichermedien handelt. In dieser Hinsicht hat DomainFactory also gegenüber Konkurrenten wie IONOS oder All-Inkl klar die Nase vorn.
Die fünf Tarifpakete im Segment Managed-Hosting verfügen unter anderem über folgende Features:
Feature | Basic | Medium | Professional | Premium | Ultimate |
---|---|---|---|---|---|
Webspace | 25 GB SSD | 50 GB SSD | 100 GB SSD | 200 GB SSD | 400 GB SSD |
Domains | 0 | 0 | 1 | 2 | 5 |
E-Mail-Postfächer | 1 | 2 | 5 | 5 | 10 |
Mailspace pro Postfach | 1 GB SSD | 1 GB SSD | 1 GB SSD | 10 GB SSD | 10 GB SSD |
MariaDB-Datenbanken | 1 | 10 | 1.000 | Unbegrenzt | Unbegrenzt |
SSH-Accounts | 0 | 1 | 3 | 5 | 100 |
Cronjobs | 0 | 0 | 100 | 500 | Unbegrenzt |
SSL-Zertifikat | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Für 11,99 Euro im Monat empfiehlt DomainFactory Interessierten seinen Professional-Tarif. Dieser enthält jeweils 100 Gigabyte SSD-Speichervolumen für Web- und Mailspace. Das kann sich gegenüber den vergleichbaren Tarifen von webgo, All-Inkl und Host Europe durchaus sehen lassen. Für die sage und schreibe 1.000 möglichen MariaDB-Datenbanken ist ebenfalls ausschließlich SSD-Speicherplatz vorgesehen. Mit drei SSH-Zugängen und 100 Cronjobs ist das Professional-Paket auch deutlich besser ausgestattet als die kleinere Medium-Variante. Eine Domain zählt ebenfalls dauerhaft zum Produktumfang. Allerdings stehen dafür lediglich die folgenden Top-Level-Domains zur Verfügung:
Weitere Domains buchen KundInnen bei Bedarf ab 11,88 Euro pro Jahr kostenpflichtig dazu; die Anzahl möglicher Projekte ist grundsätzlich nicht beschränkt. Die Einbindung externer Domains stellt kein Problem dar und ist mit einem Preis von 0,29 Euro pro Monat deutlich günstiger als bei Host Europe.
Ein Homepage-Baukasten ist im Paketumfang nicht enthalten. Im Kundenmenü stehen dafür zahlreiche kostenfreie Anwendungen für die 1-Klick-Installation bereit:
Mit dem Professional-Paket lässt sich also durchaus ein professionelles Website-Projekt umsetzen; neben genügend Speichervolumen enthält das Paket alle Komponenten, die WebmasterInnen benötigen und von einem Tarifpaket erwarten können.
Enthält ein Paket ein gewünschtes Feature nicht oder nicht in ausreichender Menge, ist ein Zukauf von Einzelkomponenten bei DomainFactory kein Problem. Cronjobs inkludiert beispielsweise weder der Basic- noch der Medium-Tarif standardmäßig. Allerdings ist es auch NutzerInnen dieser kleineren Tarifpakete möglich, Cronjobs sowie SSH-Accounts, Webspace, Mailspace oder MySQL-Datenbanken im benötigten Umfang hinzuzukaufen. Jedes Tarifpaket ist dementsprechend in höchstem Maße individualisierbar. Diesbezüglich ist das Angebot von DomainFactory herausragend.
DomainFactory verspricht seinen Shared-Hosting-KundInnen eine Serververfügbarkeit von 99,90 Prozent im Jahresmittel, also eine Ausfallzeit von weniger als 8,76 Stunden pro Jahr.
Ähnlich wie Konkurrent IONOS teilt auch DomainFactory die Performance in seinen verschiedenen Hosting-Tarifpaketen in Performance-Level ein. Das Basic-Paket ist mit einem Zwei-Sterne-, die Ultimate-Variante mit einem Sechs-Sterne-Performance-Level ausgestattet. Was dies im Detail bedeutet und welche Kennzahlen ein Level umfasst, ist der Feature-Liste auf der Provider-Website nicht zu entnehmen.
Eine zugesicherte Rechenleistung, die KundInnen von IONOS, one.com oder webgo erhalten, gibt es bei DomainFactory nicht. Eine Skalierbarkeit des Performance-Levels bei Bedarf, wie sie bei IONOS möglich ist, erlaubt das Modell von DomainFactory ebenfalls nicht.
Im Service-Level-Agreement ist festgehalten, dass der Shared-Hosting-Account eines Kunden oder einer Kundin bei Lastspitzen temporär auf einen dedizierten Managed-Server verlegt werden kann, um ihn vor einer Überlastung zu schützen. Viermal pro Jahr ist dieses Feature jeweils für die Dauer von drei Tagen gratis nutzbar. Dies ist einmalig im Vergleich mit anderen Anbietern. Wem die vier Zeiträume nicht genügen, der oder die kann den Service für 4,95 Euro Aufpreis pro Monat so oft nutzen, wie er oder sie möchte.
Ebenso wie Host Europe unterhält auch DomainFactory Rechenzentren in Köln und im französischen Strasbourg. Anders beim Mutterkonzern Host Europe, befinden sich die Daten der Managed-Hosting-Angebote von DomainFactory auf den Servern in Frankreich. KundInnen haben die Möglichkeit, ihre Daten auf den Servern in Köln hosten zu lassen, allerdings müssen sie dies beim Provider beantragen und einen Aufpreis von monatlich 0,99 Euro zahlen. Daraus macht DomainFactory immerhin keinen Hehl und stellt seine Rechenzentren transparent auf seiner Website vor.
Ein Negativpunkt: Seit der Übernahme durch GoDaddy im Jahr 2017 verarbeitet DomainFactory Kundendaten über den IT-Dienstleister LvivIT! in der Ukraine, was zu vielen Unmutsbekundungen seitens der NutzerInnen aufgrund von unklaren Datenschutzbestimmungen führt.
Passend zur Domain, die im Paketpreis inkludiert ist, enthält das Professional-Paket auch ein SSL-Zertifikat. Leider handelt es sich dabei lediglich um ein Domain-SSL-Zertifikat, mit dem sich wahlweise eine Domain oder Subdomain versehen lässt; eine HTTPS-geschützte Verbindung ist nicht für alle Domains gleichzeitig möglich. Ein solches Wildcard-SSL-Zertifikat bieten beispielsweise IONOS und One.com.
Das angebotene Spektrum an Zertifikaten reicht vom Domain-SSL-Zertifikat für 2,99 Euro monatlich über das Organisation-SSL-Zertifikat für 6,99 Euro pro Monat bis hin zum Extended-SSL-Zertifikat für monatlich 19,99 Euro. Die Einbindung kostenfreier Let’s Encrypt-Zertifikate, wie es sie webgo und All-Inkl ermöglichen, erlaubt DomainFactory nicht.
Der Provider erstellt automatisch tägliche Back-ups des gesamten Datenbestands und hält diese sieben Tage für KundInnen zum Abruf und zur Wiederherstellung bereit. Für die Wiederherstellung fallen keine Zusatzkosten an. Ein Spam- und Virenschutz für die E-Mail-Komponente ist in allen Paketen bereits integriert.
Nicht inbegriffen ist hingegen ein Malware-Schutz. SiteLock kann im Bedienpanel unkompliziert bestellt werden, bleibt aber eine kostenpflichtige Zusatzleistung.
Der Kundensupport ist montags bis freitags von 7:00 bis 22:00 Uhr und am Wochenende von 9:00 bis 17:00 Uhr telefonisch verfügbar. Alternativ ist der Anbieter auch rund um die Uhr per E-Mail zu erreichen. Die durchschnittliche Beantwortungsdauer einer E-Mail gibt der Anbieter mit 3,6 Stunden an. Daneben gibt es einen 24/7 Notfallservice, der allerdings nur kostenfrei ist, wenn es zu Komplikationen aufgrund eines Verschuldens seitens des Providers kam.
Ein umfangreicher und gut gepflegter Blog bietet aktuelle Informationen zum Produktportfolio, zu Neuerungen und Tipps jeglicher Art für WebmasterInnen. Ein umfassender FAQ-Bereich beantwortet viele Fragen zu den angebotenen Paketen. Positiv bewerten wir, dass DomainFactory sogar einen Vordruck seines SLA online zur Einsicht bereitstellt. Verlinkt ist zudem ein gut gefülltes Forum mit einer aktiven Online-Community.
Trotz zahlreicher Möglichkeiten zur Aufstockung, Zubuchung von Zusatzkomponenten und Individualisierung mittels Add-ons schafft es DomainFactory, seine Tarifstruktur simpel und transparent zu gestalten. Der Verzicht auf Aktions-, Lock- oder Einstiegsangebote trägt einen beträchtlichen Teil dazu bei. Die Basistarife sind klar aufgelistet:
Die Mindestlaufzeit beträgt bei DomainFactory nur einen Monat. Wer sich nicht lange an einen Provider binden möchte, ist hier also an der richtigen Adresse. Neben der einmonatigen Vertragslaufzeit besteht auch die Möglichkeit, den Dienst für drei, sechs oder zwölf Monate zu buchen.
Zuzüglich zum Paketpreis wird in jedem Fall die einmalige Einrichtungspauschale von 9,99 Euro fällig. Bei einer längeren Abrechnungsperiode verringert sich die Höhe des Monatsbetrags nicht. Der Vertrag verlängert sich jeweils um die gleiche Länge, sollte der Kunde oder die Kundin ihn nicht mindestens einen Monat vor Fristende kündigen. Die Abrechnung erfolgt im Voraus. Als Zahlungsweisen akzeptiert DomainFactory das SEPA-Lastschriftverfahren und PayPal.
Der Bestellprozess ist simpel und transparent gehalten. Im Warenkorb sehen KundInnen vor Abschluss der Bestellung nochmals alle gewählten Produkte und Features ausgelistet, ohne dass sie mit Werbung für weitere Add-ons und für zusätzliche Produkte bombardiert werden, wie es beispielsweise bei IONOS oder one.com der Fall ist. Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut – vor allem beim Professional-Tarif. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass der Provider versucht, Preise zu verschleiern oder KundInnen kostenpflichtige Zusatzleistungen aufzudrängen.
WebmasterInnen haben die Möglichkeit, Ad-ons nach Bedarf hinzuzukaufen. Die Preise hierfür sind durchaus erschwinglich. Jedes Paket ist flexibel an den Kundenbedarf anpassbar.
Feature | Menge/Einheit | Preis/Monat |
---|---|---|
Webspace | 10 GB | 1,00 Euro |
SSH-Account | 10 Zugänge | 2,00 Euro |
Cronjobs | 200 Cronjobs | 0,50 Euro |
MariaDB-Datenbank | 1 Datenbank | 0,50 Euro |
Eine Geld-zurück-Garantie gewährt DomainFactory für die Dauer von 60 Tagen. Doch damit nicht genug: Über diese Dauer hinaus ist im SLA von einer „100%-zufrieden!“-Garantie die Rede. Diese räumt KundInnen ein außerordentliches Kündigungsrecht ein, sollte er nicht zufrieden mit der Leistung sein. Für noch nicht genutzte Zeiträume erhält der Kunde oder die Kundin vorab gezahltes Geld zurück. Auch diesbezüglich erweist sich DomainFactory als ausgesprochen kundenorientiert. Eine 60-tägige Geld-zurück-Garantie gewährt sonst nur All-Inkl; eine Zufriedenheitsgarantie findet sich bei keinem anderen Anbieter.
100 Gigabyte SSD-Speichervolumen für rund zwölf Euro monatlich im Professional-Tarif sind im Vergleich mit anderen Anbietern hervorragend. Negativ fällt lediglich auf, dass es nur eine Inklusiv-Domain und ein Domain-SSL-Zertifikat gibt. Die Kosten für weitere Zertifikate sind derart hoch, sodass die Betreuung mehrerer Webprojekte mit einem DomainFactory-Tarif kaum rentabel sein dürfte. Da den kleineren Paketen einige essenzielle Features fehlen, lohnt sich das Angebot bei größeren und ambitionierteren Webprojekten eher ab dem Professional-Tarif.
DomainFactory lässt seinen KundInnen so viel Spielraum zur individuellen Ausgestaltung und Anpassung seiner Tarifpakete wie kein anderer Anbieter. Webspace, Mailspace, SSH-Accounts, Cronjobs, Datenbanken und weitere Features stocken Nutzende gegen geringes monatliches Entgelt bei Bedarf kurzerhand auf. Das grundständige Supportangebot und die allerorten feststellbare Transparenz gegenüber dem Kunden oder der Kundin wissen auf Anhieb zu überzeugen.
Wer auf einen deutschen Serverstandort Wert legt, sollte Vorsicht walten lassen. Die angegebenen Preise beziehen sich auf das Hosting der Daten in Frankreich. Die Daten in Deutschland hosten zu lassen, kostet monatlich 0,99 Euro mehr. Abgesehen von diesem aus unserer Sicht verschmerzbaren Manko ist uns DomainFactory allemal eine Empfehlung wert.
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