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Bewertung
6,05
Pro
  • Günstiges SSD-Hosting
  • Unbegrenzte Datenbanken
  • Neueste PHP-Versionen
Kontra
  • Nur einjährige Laufzeit möglich
FAZIT

Speicherplatz satt auf SSD für günstige Preise kompensiert die mangelnde Transparenz bezüglich wichtiger Performance- und Sicherheitskomponenten nicht. Eine unübersichtliche Tarifstruktur in Verbindung mit spärlichen Produktinformationen und wenig hilfreichem Support erschweren die Entscheidung zusätzlich, one.com als Dienstleister das Vertrauen zu schenken.

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Bewertungskriterien
Paketumfang
Performance
Datensicherheit und Kundenservice
Tarife und Konditionen

one.com Test

Paketumfang6,39

one.com ist ein international ausgerichtetes, in Dänemark gegründetes Unternehmen, das Domain-Hosting- und Webhosting-Services anbietet. Das Portfolio umfasst auch einen Homepage-Baukasten sowie Angebote speziell für WordPress-Hosting.

Webhosting-Tarife

Die vier Webhosting-Tarife reichen vom günstigen, an PrivatkundInnen gerichteten Beginner-Paket für 4,99 Euro monatlich bis hin zum Guru-Tarif für 22,99 Euro pro Monat. Der Speicherplatz befindet sich in allen Versionen auf schnellen SSD-Speichermedien. Die Pakete unterscheiden sich hinsichtlich der enthaltenen Features:

FeatureBeginnerEntdeckerEnthusiastGuru
Mögliche Websites 1 1 5 10
Gesamtspeicher 50 GB SSD 100 GB SSD 200 GB SSD 750 GB SSD
RAM 512 MB 1 GB 2 GB 8 GB
CPU 1 2 2 8
SSL-Zertifikat 1 1 1 1
FTP-Zugang 1 1 1 1
Datenbanken 1 5 10 20
SSH-Zugang Nein Nein Ja Ja
Back-up Ja Ja Ja Ja
E-Mail-Konten Unbegrenzt Unbegrenzt Unbegrenzt Unbegrenzt
Die vier Webhosting-Tarife von one.com unterscheiden sich hinsichtlich wichtiger Features.

Eine Domain ist in den Paketen nicht enthalten – sie muss zusätzlich registriert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, weitere Add-on-Domains dazuzubuchen. Das Aufschalten externer Domains ist bei one.com nicht möglich.

E-Mail-Hosting separat?

one.com bietet als einziger Provider in unserem Vergleich jeweils gesonderte Pakete für Webhosting- und E-Mail-Hosting an. Für das Mail-Hosting gibt es zwei Tarife:

FeatureEmail UnlimitedEmail Essential
Mailspace Unbegrenzt 15 GB
Postfach-Größe Unbegrenzt 3 GB
Anzahl Mail-Konten Unbegrenzt 5
Webmail Ja Ja
Spam- und Virenschutz Ja Ja
Back-up-Feature Ja Ja
Die Features der drei Mail-Hosting-Pakete sind auch in den äquivalenten Webhosting-Paketen enthalten.

Die Mail-Hosting-Tarife beinhalten nicht nur den gleichen Webspace wie die Webhosting-Pakete, sondern auch dieselben Features. In allen Webhosting-Tarifen sind eine unbegrenzte Anzahl an E-Mail-Konten sowie alle Funktionen des äquivalenten Mail-Pakets, beispielsweise Back-up, Webmail und Virenschutz, inbegriffen, sodass ein Dazubuchen des Mail-Pakets zum Webhosting-Tarif unnötig ist.

Beide Paketlinien sind komplett identisch. Dies bestätigte uns der Support von one.com. Die zweite Produktlinie gäbe es allein aus marketingstrategischem Kalkül. Inwiefern ein künstliches Aufblähen des Produktportfolios im Sinne des Marketings sinnvoll ist, erschließt sich uns allerdings nicht, denn zur Übersichtlichkeit des Angebots trägt die separate Auflistung von Mail-Tarifpaketen nicht bei. Vielmehr suggeriert sie Interessierten, sie müssten beide Pakete buchen, um den vollen Funktionsumfang von Web- und Mailhosting zu erhalten.

Was ist drin und was fehlt?

Alle Tarife bieten die PHP-Version 8. Technische Neuerungen scheint one.com also schnell zu implementieren. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Datenbanken ist prinzipiell unbegrenzt. NutzerInnen erhalten reichlich Speicherplatz zu einem günstigen Paketpreis. Bei one.com kommen nicht nur MySQL-, sondern auch MariaDB-Datenbanken zum Einsatz.

Über phpMyAdmin verwalten KundInnen die Datenbanken, die sich ausnahmslos auf SSD-Speichern befinden. Entwicklerfeatures wie die Skriptsprachen Perl, Python oder Ruby unterstützt one.com nicht.

Cronjobs beinhalten die Webhosting-Tarife von one.com prinzipiell nicht. Dank des SSH-Zugriffs ist deren Implementierung natürlich dennoch möglich, doch macht es der Provider seinen KundInnen im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten diesbezüglich unnötig schwer. Die Tarife von 1&1 IONOS, DomainFactory, GoDaddy oder webgo beinhalten bereits die Möglichkeit, Cronjobs einzurichten.

Sehr mager fällt die Auswahl an Anwendungen für die 1-Klick-Installation aus: Ausschließlich WordPress sieht one.com hierfür vor. Open-Source Anwendungen zur Erstellung eines Onlineshops oder zur Einrichtung von Bildergalerien, die zur Regelausstattung nahezu jedes anderen Anbieters zählen, gibt es bei one.com nicht. Stattdessen preist der Anbieter seine eigenen Softwarelösungen als kostenpflichtige Zusatzoptionen an.

Performance4,33

Neben 1&1 IONOS und webgo ist one.com einer der wenigen Provider, die in ihren Webhosting-Paketen eine bestimmte RAM-Kapazität angeben. Bereits die im Beginner-Paket enthaltenen 512 Megabyte RAM können sich durchaus sehen lassen. 2 Gigabyte RAM im Paket Enthusiast übertreffen die Konkurrenz von 1&1 IONOS und webgo mit Leichtigkeit.

Genau wie 1&1 IONOS und ALL-INKL.COM sichert auch one.com seinen KundInnen eine Servererreichbarkeit von lediglich 99,90 Prozent zu. Dies hieße, dass der Server pro Jahr bis zu 87,6 Stunden nicht erreichbar sein dürfte, ohne dass der Provider gegen dieses Versprechen verstoßen würde. Diese Angabe beruht allerdings auf einer Aussage des Supports, in den AGB findet sich keine Information über die Verfügbarkeit. Dies allein wäre nicht allzu tragisch und für Privatanwender durchaus zu verschmerzen, wäre da nicht auch die Intransparenz bezüglich anderer wichtiger Parameter. Wie viele KundInnen sich einen CPU-Kern teilen, darf uns der Support nicht verraten, und auch ob ein DDoS-Schutz existiert oder nicht, muss Firmengeheimnis bleiben.

Rätselhaft ist, was mit der Angabe „4 X CPU“ in der Auflistung der Leistungsparameter genau gemeint ist. Der Support teilte uns lediglich mit, dass „4 x CPU“ bei Serverüberlastung von Vorteil sei, da die Seite dann höhere Priorität habe als die Seite eines Kunden oder einer Kundin, der lediglich über „1 x CPU“ verfüge. Letztendlich handelt es sich also um ein nicht überprüfbares Werbeversprechen.

Datensicherheit und Kundenservice5,24

Niederlassungen des Providers one.com befinden sich unter anderem in Dubai, Indien und Kopenhagen. Wie das Impressum der Homepage verrät, befindet sich die Firmenzentrale inzwischen am Standort in Malmö. Die Server, auf denen die Daten deutscher Webhosting-KundInnen gehostet werden, befinden sich laut Zusicherung des Mitarbeiters im Support-Team in Rechenzentren im dänischen Kopenhagen. Die bei anderen Anbietern übliche Vorstellung des Rechenzentrums mit Angaben zu Sicherheitsvorkehrungen, redundanter Datenspeicherung und technischer Infrastruktur auf der Website spart sich one.com.

Dauerhafte Wildcard für temporäre Domain

Passend zur Inklusiv-Domain beinhaltet jedes Hosting-Paket ein Wildcard-SSL-Zertifikat, sodass KundInnen ihre Domain und die unbegrenzte Anzahl an Subdomains mit einer HTTS-verschlüsselten Verbindung versehen können. Weitere Zertifikate für Add-on-Domains bietet one.com nicht. Eine direkte Verwendung von kostenfreien Let’s-Encrypt-Zertifikaten, wie sie webgo und All-Inkl anbieten, erlaubt one.com nicht.

Back-ups – teilweise, Malware-Schutz gegen Aufpreis

Ein Back-up-Feature ist allen Tarifpaketen enthalten. one.com hält KundInnen die täglich erstellten Back-ups für die Dauer von 14 Tagen vor. Für die Wiederherstellung eines Back-ups fallen keine Extrakosten an. Zu den kostenpflichtigen Zusatzfeatures zählt neben dem Webshop-Tool und Extra-Speichervolumen auch der Malware-Schutz von SiteLock. Wer die eigene Website vor Hackerangriffen schützen möchte, muss 2,59 Euro pro Monat mehr zahlen. Bei der Konkurrenz von webgo und Host Europe ist dieses Feature bereits im Paketpreis inbegriffen.

Chatten statt Anrufen

Einen telefonischen Kundensupport, wie ihn nahezu jeder andere Webhosting-Provider bietet, gibt es bei one.com nicht. Lediglich eine Kaufberatung via Telefon ist erhältlich. Für Fragen und Anliegen gibt es einen E-Mail-Support und einen Live-Chat. Letzterer ist zwar rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr geschaltet, allerdings ist er nur wochentags ur zwischen 9:00 und 18:00 Uhr mit deutschsprachigen MitarbeiterInnen besetzt. Der 24/7-Chat ist nur in englischer Sprache verfügbar.

Ein Service nur via Chat oder E-Mail ist etwas umständlich, ließe sich doch so manches Kundenanliegen wesentlich schneller auf telefonischem Wege klären. Der Chat-Mitarbeiter, den wir kontaktiert haben, war zwar sehr freundlich, allerdings konnte er zu einigen Fragen keine Auskunft geben; in manchen Fällen teilte er uns mit, dass er uns keine Auskünfte geben darf. Dies betraf beispielsweise die Frage nach der Existenz eines DDoS-Schutzes oder nach der Anzahl an KundInnen, die sich einen CPU-Kern teilten.

Von einem umfassenden, persönlichen Kundenservice, wie ihn 1&1 IONOS bietet, ist one.com weit entfernt. Die Website bietet einen Hilfe-Bereich, in dem die wichtigsten FAQ behandelt und wichtige Begriffe im Bereich Webhosting-Dienstleistungen erläutert werden. Ausführliche Guides zu spezifischen Problemstellungen finden sich auf der Webpräsenz des Anbieters allerdings nicht.

Was gibt’s hier denn überhaupt?

Über die Topbar auf der Homepage von one.com ist das Segment „Webhosting“ schnell gefunden – so weit, so übersichtlich. Doch erst im Warenkorb sehen Interessierte alternative kostenpflichtige Zusatzleistungen und weitere Informationen darüber, was sie nun im Begriff sind zu buchen. Selbst die Nachfrage beim Support nach der Existenz bestimmter Features fand nur zu Teilen eine Beantwortung.

Tarife und Konditionen6,92

one.com bewirbt das Paket Enthusiast als Preis-Leistungs-Sieger sowie alle Tarife mit Rabatten. Die Tarife sind alle in den ersten drei Monaten kostenfrei nutzbar. Anschließend schlüsseln sich die Preise monatlich folgendermaßen auf:

  • Beginner: 4,99 Euro 
  • Entdecker: 8,99 Euro
  • Enthusiast: 12,99 Euro
  • Guru: 22,99 Euro

Für die Registrierung einer Domain fallen zusätzliche Kosten an. Beispielsweise beläuft sich die Jahresgebühr für eine .de-Domain auf 7,13 Euro. Kostenpflichtige Zusatzfeatures bewirbt der Provider direkt unter der Produktauswahl – Preise sind hier allerdings nicht angegeben. Auch hier fehlt es somit an Transparenz.

Die Mindestvertragslaufzeit beträgt bei one.com zwölf Monate. Der Vertrag verlängert sich automatisch stillschweigend, sollte der Kunde oder die Kundin nicht mindestens 30 Tage vor Ablauf der Laufzeit kündigen. Ein Upgrade zu einem teureren Paket ist jederzeit während der Vertragslaufzeit möglich, ein Downgrade in einen günstigeren Tarif allerdings nur mit Ablauf der Vertragslaufzeit und sofern der Kunde dies 60 Tage vor Ablauf beantragt hat. Die beworbene 15-tägige Geld-zurück-Garantie ist kaum mehr als ein Marketing-Kniff, da nach Bestellung ohnehin ein 14-tägiges Rücktrittsrecht vom Vertrag besteht.

Zusammenfassung

Wir sind vom Angebot von one.com hin- und hergerissen. Außer Frage steht, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis für das grundständige Webhosting-Angebot angemessen ist. Doch gleich zu Beginn hadern wir auf der Website mit der Darstellung und der Transparenz des Produktangebots. Beispielsweise bietet der Webhoster nicht die Möglichkeit, Open-Source-Software wie Drupal oder Typo3 direkt zu installieren; ein Shop-System und eine Galerie-App müssen KundInnen zudem kostenpflichtig und -intensiv dazubuchen.

Eine Reduzierung der ausufernden Marketing-Kniffe und ein Plus an Informationen, Substanz, Transparenz und Kundensupport sowie ein Rotstift zur Behebung des ein oder anderen orthografischen Missgeschicks auf der Website würden one.com guttun.

Der Provider setzt technische Neuerungen scheinbar zügig um, wie die Implementierung von PHP 7.3 zeigt. Um mit der Konkurrenz auf Augenhöhe zu bleiben, sind weitere Features nötig. Viel Speicherplatz, den one.com zweifelsohne für vergleichsweise günstige Preise bietet, ist eben längst nicht mehr alles. Die Bereitstellung einer dauerhaften Domain sowie von Cronjobs, weiteren Anwendungen für die 1-Klick-Installation und SiteLock wären ein guter Schritt in die richtige Richtung.


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