Glücklich ohne Partner

Glücklich ohne Partner

Sie sind die ewigen Kuppelversuche Ihrer Freunde leid und wollen nicht als bindungsscheu oder wählerisch gelten, nur weil Sie ihr Single-Dasein in vollen Zügen auskosten? Beyoncé singt es mit „Single Ladies” vor, und nicht nur Frauen nehmen sich daran ein Beispiel: Auch ohne Partner kann man glücklich sein. Doch warum denken einige Menschen, niemals glücklich sein zu können, wenn sie sich nicht in einer Beziehung mit einem anderen Menschen befinden? Das hängt damit zusammen, dass sie ihr Glück einzig von einem Partner abhängig machen. Möglicherweise können sie ein erfülltes Leben führen, aber eben nur in einer Partnerschaft.

Was ist eigentlich Glück?

Um zu ergründen, wie man ohne Partner glücklich sein kann, gilt es vorab zu klären, was Glück überhaupt bedeutet. Zunächst einmal stellt Glück für jeden Menschen etwas anderes dar, daher gibt es keine universell gültigen Rezepte für ein glückliches Leben. Zahlreiche Makro- und unzählige Mikrofaktoren spielen eine Rolle für unsere Gemütszustände – viele sind uns nicht einmal bewusst. Wer sich unglücklich fühlt, sollte zunächst einmal versuchen zu ergründen, woran es liegt. Handelt es sich bei den Gründen etwa um eine Reihe banaler Umstände wie etwa lange Fahrtwege zur Arbeit, unfreundliche Arbeitskollegen und zu wenig Geld? Oder liegt die Ursache tiefer?

Selbstverständlich ist das allumfassende Glücksgefühl nicht nur von einer Sache abhängig. Es lässt sich unter anderem durch soziale Kontakte wie Familie und Freundschaften, aber auch Werte, etwa Anerkennung und Erfolg, sowie für manche durch materiellen Besitz und Partnerschaft realisieren. Dabei ist Letzteres aber immer nur ein Teil des großen Ganzen und darf keineswegs allein dafür verantwortlich sein. Ist das eigene Glück davon abhängig, ob man in einer Beziehung lebt oder nicht, nimmt man sich als freudloser Single einen großen Teil der Lebensqualität und setzt sich zudem unter Druck, möglichst schnell einen neuen Partner zu finden. Schafft man es wiederum, allein glücklich zu sein, strahlt man eine gewisse Selbstständigkeit aus und wirkt automatisch attraktiver.

Die Vorteile des Single-Lebens

Um als Single glücklich zu sein, sollte man ebenso wie in einer Partnerschaft alles Positive im Leben wertschätzen – sei es auf sich selbst oder äußere Umstände bezogen.

Arbeitet ein Alleinstehender stetig an seiner Selbstliebe, sieht er nach einer Weile nicht mehr das, was ihm fehlt, sondern lernt, die kleinen Dinge zu schätzen. Dazu gehört auch, vermehrt soziale Kontakte zu pflegen, auf seine Ernährung zu achten oder Sport zu treiben, um die Glückshormone in Gang zu bringen. Singles brauchen Pläne und vor allem Ziele im Leben, für die es sich zu kämpfen lohnt – sei es die Konzentration auf die Karriere oder kleine Vorsätze, die sie täglich ins Auge fassen. Auch Meditationsübungen können sehr hilfreich sein. Reicht das noch immer nicht zum individuellen Glück aus, suchen sie weiter nach dem, was sie unzufrieden macht, ergreifen die Initiative und verändern es.

Allein zu sein, muss nicht bedeuten, einsam zu sein. Zwar gibt es durchaus Situationen, in denen eine traute Zweisamkeit wünschenswert wäre, aber auch mit Partner ist nicht immer alles perfekt. Als Single sollte man seine Freiheit genießen: Ermüdende Diskussionen darüber, wo man als nächstes in den Urlaub fährt oder welchen Film man schaut, gehören der Vergangenheit an. Alleinlebende Frauen können sich im Bad so viel Zeit lassen, wie sie möchten, und provozieren keinen Streit mit Männern über Lappalien wie das Erledigen von Haushaltsaufgaben. Hinzu kommen viele weitere Vorteile:

  • Das Single-Dasein bietet viele Freiräume. Ein Single hat die Möglichkeit, seine Freizeit stets nach eigenem Belieben zu gestalten, denn man kann stets auf sich selbst hören.
  • Man kann als Person wachsen beziehungsweise sich die Zeit nehmen, alte Wunden heilen zu lassen und wieder zu sich selbst zu finden.
  • Freunde und eigene Hobbys, die man lange Zeit vernachlässigt hat, werden endlich wieder zur Priorität.

Auch wenn die Phrase „You complete me“ anderes erwarten lässt, braucht man letztendlich keine bessere Hälfte, um komplett zu sein.

Allein, aber glücklich

Gerade der Schritt zur Trennung ist für viele das größte Hindernis, den Weg ins Single-Leben zu wagen. Dabei sind viele Partner in ihrer gegenwärtigen Beziehung nicht glücklich; manche befinden sich sogar in einer geradezu toxischen Partnerschaft. Ist dieser Meilenstein allerdings erst einmal überwunden, gilt es aufzuatmen.

Daran erkennen Sie eine toxische Beziehung:

  • Sie machen scheinbar nichts richtig, sondern schämen sich beständig und machen sich selbst klein.
  • Alles dreht sich nur um den Partner.
  • Schöne Momente mit dem Partner gehören längst der Vergangenheit an.
  • In der Gegenwart Ihres Partners fühlen Sie sich unwohl.
  • Ihr Partner lässt kein persönliches Wachstum zu, sondern entmutigt Sie stattdessen.

Trotz der vielen Trennungen um uns herum, träumen viele noch immer vom romantischen Ideal der ewigen Liebe. So wird die verzweifelte Suche nach dem richtigen Partner fürs Leben häufig zum Lebensinhalt. Während infolgedessen einige unfreiwillig allein leben, gibt es auch den ein oder anderen überzeugten Topf, der sich nicht nach einem Deckel sehnt, sondern ohne Druck von Affäre zu Affäre wandelt.

Eine moderne Frau braucht keinen Versorger mehr, sondern einen gleichwertigen Partner. Folglich gibt sie sich nicht mehr mit dem typischen „Mr. Good Enough“ zufrieden, sondern geht nur dann eine Beziehung ein, wenn es wirklich passt. Genauso verhält es sich selbstverständlich auch für den Mann, der inzwischen selbstständig kochen, waschen und bügeln kann und eine selbstständige Frau sucht.

Sucht jemand einen Mann oder eine Frau fürs Bett, lohnt sich ein Blick in einschlägige Casual-Dating-Portale, auf denen er oder sie Gleichgesinnte findet – sei es lediglich für eine Nacht, eine kurze Affäre oder Freundschaft Plus. Alternative Beziehungsmodelle wie offene Beziehungen oder „Living Apart Together“ – zusammen sein, ohne zusammen zu leben – gehen genau in diese Richtung: Monogamie ist nicht mehr der einzig wahre Weg.