Sehr günstige Produkte sind von der Telekom nicht zu erwarten, dafür stimmt der Umfang der Versicherung.
Seit dem Start digitaler Mobilfunknetze in Deutschland ist die Telekom in der drahtlosen Kommunikation präsent. 1992 schaltete ihr Vorläufer, die Deutsche Bundespost, ihr D-Netz ein und ermöglichte es, für einen Minutenpreis von zwei Deutschen Mark unterwegs zu telefonieren – hinzu kam eine monatliche Grundgebühr von 70 Mark. Das einzige damals verfügbare Mobiltelefon, das Motorola International 3200, war für einen Preis von 3.000 bis 8.000 Mark mit Vertrag erhältlich.
Den Preis eines Kleinwagens muss der Kunde heute an Jahreskosten nicht mehr zahlen, um auch unterwegs erreichbar zu sein. Seine 300 bis 1.000 Euro kann das Mobiltelefon aber dennoch kosten, was es zu einem versicherungswürdigen Gegenstand macht.
Eine Handyversicherung bietet die Telekom ausschließlich ihren Kunden an, die ein neues Gerät erwerben. Netzsieger hat im Vergleich der Handyversicherungen getestet, welche Leistungen und Preise das Unternehmen bietet.
Hinter der Handyversicherung der Telekom steht die weltweit agierende Chubb Group, mit welcher der eigentliche Vertrag zustande kommt.
Es stehen zwei Tarife zur Wahl, die sich in ihrem Leistungsumfang unterscheiden. Wie von der Telekom-Namensgebung gewohnt bezeichnet das Unternehmen sie als Handyversicherung M und L.
Während in der günstigeren Handyversicherung M nur Schäden wie
versichert sind, kommen in der Handyversicherung L noch zusätzliche Leistungen hinzu:
Es gelten die üblichen Ausnahmen bei Fahrlässigkeit des Besitzers, zum Beispiel, wenn dieser das Gerät in einem nicht verschlossenen Raum aufbewahrt. Akku und Verschleiß versichert die Telekom ebenfalls nicht: Kommt es, wie beim schwarzen iPhone der fünften Generation, zu Lackabnutzung, erhält der Besitzer keine Erstattung. Gleiches gilt, wenn der Besitzer sein Handy verliert.
Der Kunde erhält im Schadensfall in der Regel ein neues Gerät. Sollte dies nicht möglich sein, ersetzt der Versicherer das Handy durch ein gleichwertiges oder repariert das beschädigte Gerät des Kunden. Der Austausch erfolgt am ersten Werktag nach der Schadensmeldung, sofern diese vor 16 Uhr erfolgt.
Zum Paket gehört außerdem noch die Antivirensoftware Norton Mobile Security, mit der sich Android-Geräte gegen Malware schützen lassen. Bei Apple-Produkten erweitert sich die einjährige Garantiezeit auf zwei Jahre.
Die Leistungen der Handyversicherungen der Telekom entsprechen dem, was der Kunde in diesem Bereich erwarten kann – mehr ist derzeit fast nicht zu bekommen. Allerdings ist der kleinere Tarif mit fehlender Versicherung gegen Diebstahl und einem nur kleinen monatlichen Preisunterschied von ein bis drei Euro nur eingeschränkt empfehlenswert.
Die Versicherungen für Mobilgeräte haben eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten, danach verlängert sich der Vertrag jeweils um einen Monat, und der Kunde kann monatlich kündigen. Mit Erreichen der maximalen Versicherungsdauer von fünf Jahren läuft der Vertrag automatisch aus. Für die erneute Versicherung eines Geräts muss der Versicherungsnehmer einen neuen Vertrag abschließen.
Nur Kunden der Telekom können die Handyversicherungen beim Erwerb eines Neugeräts abschließen.
Zwar sind die Preise der Handyversicherungen sehr moderat gestaltet, allerdings ist die Höhe der Selbstbeteiligung überraschend hoch. Die feste Laufzeit von zwei Jahren fällt ebenfalls negativ auf.
Gerätewert | Monatliche Kosten Handyversicherung M | Monatliche Kosten Handyversicherung L | Selbstbeteiligung bei Beschädigung | Selbstbeteiligung bei Diebstahl |
---|---|---|---|---|
Unter 200 Euro | 2,95 Euro | 3,95 Euro | 20 Euro | 30 Euro |
200 bis 400 Euro | 3,95 Euro | 5,95 Euro | 40 Euro | 60 Euro |
400 bis 900 Euro | 5,95 Euro | 8,95 Euro | 60 Euro | 90 Euro |
Obwohl die Telekom nicht selbst als Versicherungsgeber auftritt, sind die wichtigsten Informationen und ein kleiner Beitragsrechner problemlos auf der Unternehmswebseite zu finden. Ein kurzes Erklärungsvideo fasst die Leistungen zusammen. Auf der knappen Übersichtsseite ist auch ein Leitfaden für das Verhalten im Schadensfall zu finden.
Wenig aufschlussreich sind die FAQ, und ein Hilfekontakt ist nur für Bestandskunden nutzbar.
Insgesamt fällt das Angebot damit nicht allzu umfangreich aus, alles Notwendige ist dennoch gut zu finden und verständlich aufbereitet. Sehr gut gefällt zudem der einfache Zugang zu den Geschäftsbedingungen und zur verbindlichen Leistungsübersicht.
Der Leistungsumfang der Handyversicherungen der Telekom ist vollkommen ausreichend. Die Wahl sollte dabei aber immer auf die große Variante fallen, die auch gegen Diebstahl versichert.
Leider ist die Selbstbeteiligung für die Höhe des Beitrags ein wenig hoch ausgefallen, was zusammen mit der unflexiblen Laufzeit zu einer Abwertung führt.
Wer sich aber entschieden hat, sowieso einen Vertrag bei der Telekom abzuschließen oder gerade seinen Vertrag verlängert, der kann das Angebot seines Anbieters nutzen.