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Bewertung
7,9
Pro
  • Großer Funktionsumfang
  • FastFlick für schnelle Videoerstellung
  • Multicam-Editor
  • Intuitive Bedienung
Kontra
  • Kein XAVC-Import möglich
  • Englischsprachige Hotline
FAZIT

VideoStudio bietet viele nützliche Bearbeitungsfunktionen, verpackt in einer übersichtlichen Oberfläche und zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Bewertungskriterien
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Bedienung
Performance
Hilfe & Support

Corel VideoStudio Test

Funktionen7,50

Der kanadische Technologiekonzern Corel hat neben Pinnacle Studio mit VideoStudio noch ein weiteres Videoschnittprogramm im Sortiment. Während sich Pinnacle Studio an Personen richtet, die mit dem Thema Videoschnitt bereits etwas Erfahrung haben, soll Corel VideoStudio Einsteiger ansprechen.

Die Software ist in zwei Ausführungen erhältlich. Die Pro-Version ist für 69,99 Euro zu haben, während die Ultimate-Version 89,99 Euro kostet. Für unseren Test der besten Videobearbeitungssoftware haben wir eine Testversion von VideoStudio Pro X10 verwendet.

Funktional und einsteigerfreundlich?

Trotz der Ausrichtung auf Einsteiger punktet das Programm mit vielen wichtigen Funktionen. Mit mehr als 1.500 anpassbaren Filtern, Effekten, Übergängen und Titeln lassen sich komplexe Videoprojekte umsetzen. Auf 21 Videospuren sowie acht Audiotracks kann der Nutzer seinen Film aus Videosequenzen, Bildern und Tönen zusammenstellen.

Mit dem MultiCam-Editor bietet die Software die Möglichkeit, Material von mehreren Kameras zu synchronisieren und anschließend eine Szene aus unterschiedlichen Perspektiven im Film zu zeigen. Bei der Pro-Version arrangiert der Anwender Aufnahmen von vier, bei der Ultimate-Version von sechs unterschiedlichen Kameras.

Interessante Features für Tutorials und „Let’s Plays“

Mit Corel VideoStudio Pro X10 lassen sich Bild-in-Bild-Effekte genauso umsetzen wie Chroma Keying, also der Einsatz der Green-Screen-Technik. Dabei werden ein einfarbiger Hintergrund oder einfarbige Objekte nachträglich durch andere reale Filmaufnahmen oder eine Computergrafik ersetzt. VideoStudio Pro X10 ermöglicht es außerdem, Bildschirmaufnahmen zu erstellen und dabei sowohl den System- als auch den Mikrofonton aufzunehmen. Dieses Feature ist sowohl für Produzenten von Programm- und Software-Tutorials als auch für „Let‘s Player“ sinnvoll.

Videoclips in wenigen Minuten erstellen

Mit dem Programm FastFlick ist in der Videoschnittsoftware ein eigenes Programm integriert, mit dem Clips fast vollautomatisch erstellt werden können. FastFlick bietet mehrere Vorlagen mit freien Platzhaltern für Videos oder Bilder an. Zu Beginn wählt der Nutzer einige Videos aus, die er in den Clip integrieren möchte. Anschließend gibt er dem Filmprojekt einen passenden Titel und unterlegt es mit Musik. Der Nutzer kann dabei sowohl eigene Musik verwenden als auch auf Musikvorlagen aus der Software zurückgreifen. Die Videos werden anschließend automatisch in die Vorlage integriert.

Individuelle Schablonen erstellen

Im Anschluss ist der Clip bereit, direkt auf YouTube, Facebook, Flickr oder Vimeo hochgeladen zu werden. Nutzer haben aber auch die Möglichkeit, eigene Templates zu erstellen. Die Gestaltung dieser Design-Vorlagen ist etwas zeitintensiver und bedarf mehr Einarbeitungszeit, lohnt sich aber vor allem dann, wenn der Anwender die Vorlage etwa für die Videos auf dem eigenen YouTube-Kanal immer wieder nutzen möchte.

Bedienung8,60

Die Installation nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch, da zusätzlich zum Videoschnittprogramm weitere Softwarekomponenten wie FastFlick und ScreenCapture heruntergeladen werden. Wer das Programm nutzen möchte, muss sich bei Corel VideoStudion mit E-Mail und Passwort registrieren. Hierfür ist eine Internetverbindung zwingend erforderlich. Danach kann der User auch offline mit VideoStudio arbeiten.

Corel VideoStudio im Praxistest

Die Mediendateien lassen sich in der Bibliothek praktischerweise nach Dateiformaten filtern und sind außerdem nach Dauer, Datum oder Codec sortierbar. Dateien, die bereits in der Timeline verwendet werden, erhalten eine grüne Markierung.

Die wichtigsten Arbeitsschritte der Videobearbeitung wie Schnitt, Übergänge und Effekte sowie Bildoptimierung zieht der Anwender, wie üblich, per Drag-and-Drop in den Clip. Ein Doppelklick auf den Clip öffnet ein separates Schnittfenster, in dem der User den Clip zurechtschneidet.

Positionsrad, Schnellvor- und -rücklauf, Timecode, Zoom sowie die framegenaue Anzeige machen den Schnitt eines Clips sehr komfortabel. Ansonsten erfolgt der Schnitt im Vorschaumonitor. Praktisch ist, dass die erstellten Clips als Subclips im Media-Pool gespeichert werden.

Anfängerfreundliche Bildoptimierung

Eine Videostabilisierung ist ebenfalls vorhanden. Sie versteckt sich allerdings als Effektfilter namens Anti-Shake. Das proDAD-Mercalli-Plug-in gibt es leider nur in der Ultimate-Version. Anti-Shake erfüllt seinen Zweck gut. Der Filter ist anpassbar. Hilfreich ist hierfür die Gegenüberstellung von Originalaufnahme und Vorschau. In unserem Test kam es nach einer kleinen Veränderung bei der Berechnung jedoch immer wieder zu Bildfehlern.

Für die Farbkorrektur stehen dem Anwender die üblichen Verfahren wie Weißabgleich, Farbsättigung, Helligkeit, Kontrast und Gammakorrektur zur Verfügung. Die automatische Tonanpassung wird Anfängern weiterhelfen. Fortgeschrittene User korrigieren die Farbgebung mithilfe von Schiebereglern.

Leichtverständliche Menüs

Die Bedienung der Software funktioniert weitgehend selbsterklärend. Anwender haben die Möglichkeit, zwischen einer Storyboard-Ansicht und einer Zeitachsen-Ansicht zu wählen. Die einzelnen Reiter und Symbole sind leichtverständlich. Schon nach einer kurzen Einarbeitungszeit weiß der Nutzer, an welchen Stellen er welche Funktionen findet. Dabei hilft auch, dass alle Einstellungen zu einem Arbeitsschritt im Bedienfeld zusammengefasst sind. Bei der Titelerstellung muss sich der Anwender nicht durch verschiedene Reiter oder Dialogboxen klicken, sondern findet von der Schriftart über die Dauer der Anzeige bis zur Positionierung alles auf einem Screen. Anfängern kommen damit schnell voran bei der Videobearbeitung.

Falls sich Neueinsteiger dennoch nicht sicher sind, ob Corel VideoStudio Pro X10 etwas für sie ist, laden sie eine 30-tägige Testversion herunter. So können sie das Programm ausgiebig testen und feststellen, ob sie mit der Bedienbarkeit zufrieden sind. Allerdings bietet die Testversion nur einen eingeschränkten Funktionsumfang.

Performance6,90

Corel VideoStudio Pro X10 ist nur mit Windows-Rechnern kompatibel. Eine Version für den Mac existiert nicht. Nähere Angaben zu den Systemanforderungen befinden sich im Datenblatt zum Produkt.

Features wie SmartProxy, Hardware-Beschleuniger und SmartRender verbessern die Performance der Software.

VideoStudio Pro X10 unterstützt die gängigen Videoexportformate wie AVCHD, AVI, MPEG-1/-2/-4, DV, HDV, WMV sowie HEVC (H.265) und einige mehr. Die HEVC-Unterstützung funktioniert jedoch nur mit Windows 10 und einer entsprechenden Hardware. Damit lassen sich die Videos, die mit Corel VideoStudio erstellt werden, auch auf den modernen hochauflösenden Bildschirmen zeigen.

Den Import von XAVC-Formaten unterstützt die Software erst in der Ultimate-Version.

Corel VideoStudio im Performance-Test

Ganz einfach war es mit VideoStudio in unserem Praxis-Test leider nicht. Nach der ersten Installation streikte das Programm schon, wenn es nur einen Effekt umsetzen sollte. Beim zweiten Versuch brach die Software die Exportberechnung aufgrund von gehäuft auftretenden Bild-Lesefehlern ab. Beim dritten Versuch zeigte sich Corel VideoStudio schließlich von der positiven Seite, die in vielen anderen Testberichten beschrieben wird.

Getestet haben wir das Corel-Videobearbeitungsprogramm auf folgender Konfiguration:

  • Windows 10 Pro
  • 8 Gigabyte RAM
  • Intel Core i5-6500T mit 2,5 GHz
  • eine Intel-HD-530-Grafikeinheit
  • SSD-Festplatte

Während des Videoschnitts funktionierte Corel VideoStudio im dritten Versuch recht zuverlässig. Gelegentlich ruckelte die Vorschau etwas, was die genaue Bearbeitung beeinträchtigt.

Unseren 60-Sekunden-Testfilm exportierte die Corel-Software innerhalb von rund zwei Minuten in ein MP4-Dateiformat. Im Vergleich zu anderen Programmen schwächelte VideoStudio im Leistungstest jedoch deutlich; zumindest die Testversion machte keinen sehr guten, stabilen Eindruck.

Hilfe & Support8,70

Der Support-Bereich ist bei VideoStudio Pro X10 sehr umfangreich gestaltet. Zwar besteht für Kunden nur die Möglichkeit, den Support über eine E-Mail oder eine englischsprachige Hotline zu kontaktieren. Allerdings stehen mehrere Tutorials auf der Webseite zur Verfügung. Diese Tutorials werden dem Kunden ebenfalls im Programm unter dem Reiter „Hilfe“ angezeigt, so dass er die Videos nicht lange suchen muss. Für die Installation des Programms bietet Corel VideoStudio ein umfangreiches Benutzerhandbuch an. Bei weiteren Fragen stehen für Kunden zusätzlich die englischsprachigen Community-Foren offen.

Unsere Anfragen an den Support wurden zügig innerhalb weniger Minuten beantwortet. Zur Qualitätssicherung fragt das Team beim Nutzer nach Abschluss des Falles noch einmal nach, ob die Tipps hilfreich waren. Mit diesem vorbildlichen Service holt Corel VideoStudio wieder einige Punkte auf.

Zusammenfassung7,90

Einsteigerprogramm mit Profi-Funktionen

VideoStudio Pro X10 ist ein optimales Einsteigerprogramm. Die Benutzerführung erschließt sich schnell. Verschiedene Werkzeuge machen den bildgenauen Schnitt sehr leicht und die Farbkorrekturen können automatisch erfolgen. Auch Effekte wie Zeitraffer oder Bewegungsverfolgung lassen sich mit Corel VideoStudio schnell einrichten. Wer unter Zeitdruck steht, kann auf das Tool FastFlick zurückgreifen, um Videoclips automatisiert innerhalb weniger Minuten zu erstellen.

Darüber hinaus kann sich die Ausstattung mit Extras wie Chroma Keying und Bild-in-Bild-Optionen sowie die Effekt- und Übergangspalette sehen lassen.

Im Test schwächelte Corel VideoStudio leider bei der Performance. Dabei fallen die kleinen Ruckler in der Vorschauwiedergabe nicht so sehr ins Gewicht, da der User hierfür entsprechende Proxy-Einstellungen aktivieren kann. Störend waren vielmehr die anfänglichen Programmabstürze und die Abbrüche der Exportberechnung, die die Testversion ablieferte.

Die Pro-Version kostet laut Empfehlung des Herstellers rund 60 Euro. Für diesen Preis erhält der Videoschnitt-Anfänger eine gelungene Kombination aus Funktionsumfang und Bedienkomfort. Eine aktuelle und leistungsstarke Hardware sollte vorhanden sein, sonst wird die Freude an der Videoproduktion schnell getrübt.

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