Umgang mit verschiedenen Akku-Typen

Umgang mit verschiedenen Akku-Typen

Akkus sind die nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Batterien. Da sie viele Male aufgeladen werden können, halten Sie oft jahrelang. Aber was ist der Unterschied zwischen Li-Ion- und NiMH-Akkus? Und was ist beim Umgang mit ihnen zu beachten?

Verlässlicher Energielieferant

Wer in seinem Haushalt viele kabellose Elektrogeräte nutzt, kommt um den Gebrauch von entsprechenden Energielieferanten nicht herum. Fernbedienungen, Taschenlampen, Wecker und Lichterketten laufen oft mit den handelsüblichen Mignon- oder Micro-Batterien (AA und AAA) in der bekannten Zylinderform. Im gleichen Format sind auch Akkumulatoren, oder kurz Akkus, zu kaufen, mit denen die Geräte bestückt werden können. Wenn sie keine Power mehr haben, lassen sie sich mit einem passenden Ladegerät in kurzer Zeit wieder auftanken.

In vielen Elektronikgeräten wie Smartphones, Laptops oder Videospiel-Controllern stecken Akkus, die fest verbaut sind. Aufgeladen werden sie in der Regel über ein USB-Kabel, das mit einem Ladegerät oder dem USB-Port eines Computers verbunden wird.

Batterien oder Akkus?

Herkömmliche Batterien sind in der Anschaffung um ein Vielfaches günstiger als Akkus. Außerdem dauert es bei ihnen deutlich länger, bis sie keinen Saft mehr haben. Wer allerdings viel oder regelmäßig Power aus diesen Zellen ziehen möchte, sollte eher Akkus wählen. Das ist langfristig die effizientere und kostengünstigere Variante.

Gängige Bezeichnungen

Akkus in Standardformaten wie AA oder AAA sind heute meist mit „NiMH“ gekennzeichnet, was für Nickel-Metallhydrid steht. Fest verbaute Akkus sind in der Regel Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Sie bestehen aus einer ganzen Reihe miteinander verbundener Akkuzellen.

Mittlerweile verboten

Bis in die 1990er-Jahre waren die gängigsten Akkumulatoren Nickel-Cadmium-Modelle (NiCd). Aufgrund ihres Gehalts an giftigem Cadmium und der Entwicklung der effizienteren NiMH-Akkus sind sie mittlerweile EU-weit nicht mehr im freien Verkauf erhältlich. Sie werden heute lediglich noch in Alarmanlagen, Notbeleuchtungen oder medizinischen Geräten verwendet.

Diese Akkus haben einige Nachteile, die modernere Modelle mittlerweile ausmerzen konnten. So mussten Sie in der ersten Zeit ihrer Nutzung immer über mindestens zwölf Stunden geladen werden. Auch war bei ihnen der sogenannte Memory-Effekt zu beobachten. Dadurch haben Sie sich den Energiebedarf gemerkt und mit der Zeit nur noch diese Energie abgegeben. Bei vielen Leuten hält sich der Irrglaube, dass diese Nachteile für Akkus generell gelten. NiMH- oder Li-Ionen-Akkus müssen aber weder besonders lange geladen werden, noch muss ein Memory-Effekt befürchtet werden.

Nicht ganz leer, nicht ganz voll

Li-Ion-Akkus sollten möglichst nicht auf den letzten paar Prozent laufen. Handys und Tablets hängen Sie also am besten ans Stromnetz, wenn sie nur noch ein Viertel oder Fünftel an Energie haben. Allerdings sollten Sie auch darauf achten, die Akkus nicht zu überladen. Wenn sie zu etwa 80 bis 85 Prozent gefüllt sind, nehmen Sie sie vom Strom – das erhöht langfristig die Lebensdauer des Akkus. Die optimale Ladung, bei der Akkus betrieben werden sollen, ist zwischen 30 und 70 Prozent. Auch wenn Sie sie lagern, sollten Sie auf diesen Ladestand achten.

Nachteil durch Selbstentladung

Wenn Sie das Smartphone über Nacht aufladen, schaden Sie auf lange Sicht dem Akku, weil er zu lange in vollgeladenem Zustand am Netz bleibt. Nehmen Sie die Ladung lieber am Abend vor. Wenn Sie das Smartphone als Wecker nutzen, schalten Sie nachts den Flugmodus an, um Energie zu sparen.

Herkömmliche NiMH-Akkus entladen sich mit der Zeit von allein. Sie verlieren innerhalb des ersten Tages bis zu zehn Prozent ihrer Ladung, jeden weitern Tag bis zu einem weiteren Prozent. Das macht es schwierig, sie etwa in Uhren oder Taschenlampen zu nutzen, wo entweder eine möglichst lange Laufzeit gewünscht ist oder das entsprechende Gerät schon einmal einige Zeit ungenutzt bleibt – bis es dann zum Leidwesen des Nutzers keine Energie mehr hat, wenn es einmal gebraucht wird.

Als besonders langlebige Versionen sind NiMH-Akkus mit geringer Selbstentladung erhältlich, die so genannten LSD-Akkus (Low Self-Discharge). Diese weisen zum Teil noch nach einem Jahr bis zu 90 Prozent ihrer Ladung auf, was häufig jedoch mit einer geringeren Energiekapazität einhergeht.

Mittlerweile gibt es auch Akkus, die schon einen eigenen Micro-USB-Slot integriert haben. Sie gibt es beispielsweise im Viererpack zu kaufen; dazu gibt es ein Ladekabel mit vier Steckern.Geladen werden können die NiMH-Akkus in Ladegeräten, die direkt an die Steckdose oder mit einem USB-Anschluss an andere Geräte angeschlossen werden. Diese fassen in der Regel mindestens vier Akkus, größere Modelle auch 8 oder 16, wobei gleichzeitig unterschiedliche Akkugrößen geladen werden können. Neuere Akkuladegeräte verfügen häufig über die Fähigkeit, den Ladevorgang zu stoppen, wenn die Akkus wieder voll sind. Bei älteren Modellen, die dieses Feature nicht haben, sollten Sie die Akkus nach spätestens vier Stunden entnehmen. Andersfalls kommt es zu einer Überladung, was unnötig Strom verbraucht und die Lebenszeit der Akkus verringert.

Extreme Temperaturen vermeiden

Sowohl zylindrische Akkus als auch in Geräten fest verbaute Typen sind bei Zimmertemperaturen am leistungsfähigsten. Wenn sie zu kalt oder zu warm werden, verlieren sie auf lange Sicht an Kapazität. Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius sollten Sie beispielsweise ein Smartphone nah am Köper tragen, damit dessen Wärme sich ein wenig auf den Akku übertragen kann. Bei über 25 Grad Celsius sollten Sie Akkus und akkubetriebene Geräte in kälteren Räumen beziehungsweise im Schatten aufbewahren.


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