Gute Kontaktanzeigen auf Singlebörsen verfassen | Tipps & Tricks

Gute Kontaktanzeigen auf Singlebörsen verfassen | Tipps & Tricks

Die Buchautorin Andrea Micus gibt Parship-Usern wertvolle Tipps, anhand derer sie ihre Erfolgsaussichten mit anderen Singles in Kontakt zu treten, deutlich steigern können.

Micus weist zuerst einmal darauf hin, dass ein hingeschluderter Text, der im ungünstigsten Fall noch mit allerhand Rechtschreibfehlern gespickt ist, nicht gerade ein Aushängeschild für die die eigene Person sei. Wer etwas schreibt, sollte sich daher stets vor Augen halten, dass der Schreibstil viel über den Verfasser aussage, so Micus weiter. Der Leser erkenne, ob sich der Absender Mühe gegeben habe, was wiederum darauf hindeute, ob er den Adressaten auch ernst und wichtig nehme. Die erste Mai, die zur Kontaktherstellung gedacht sei, sollte daher mit viel Bedacht formuliert werden. Micus appelliert: „Denken Sie daran: Sie haben erst einmal nur die Worte, um einen Menschen für sich einzunehmen. Damit müssen Sie Aufmerksamkeit und Interesse erwecken, mehr noch, am besten sogar Sympathie und Zuneigung.“

Tipps und Tricks für das Schreiben einer Kennenlernen-Mail

Micus verweist allen voran auf den Begriff der „Anschaulichkeit“: Am besten sollte in der Mail konkret erwähnt und beschrieben werden, was gedacht, gefühlt und gewünscht wird. Um es näher zu fassen, beschreibt Micus: „`Ich träume vom großen Glück´ ist eine Information. Aber besser ist es, wenn Sie auch schreiben, wie das Glück aussehen soll. `Ich möchte einen verlässlichen Partner an meiner Seite haben und mit ihm häufig verreisen. Am liebsten mag ich Städtetrips.´“ Micus empfiehlt weiterhin Begriffe aus der Fachsprache zu umgehen: „Sie arbeiten in einem Krankenhaus oder in der Computerbranche? In jedem Umfeld gibt es Fachbegriffe, die gern verwendet werden. Doch was soll ein völlig Unbekannter aus einem anderen Lebensumfeld damit anfangen? Nichts! Lösen Sie sich davon und schreiben Sie nicht von Ihrem CEO (Chief Executive Officer), sondern von Ihrem Chef. Sie wollen doch verstanden werden.“ Auch von Abkürzungen wie „4u“ – „for you, für Dich“ – oder „cu“ – „see you, Auf Wiedersehen“ rät Micus ab. Stattdessen sollte lieber auf ganze Worte gesetzt werden. Beim Verfassen eines Briefes, auch wenn er digital als Mail übermittelt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass solcherlei Abkürzungen eher den Eindruck vermitteln, als wäre der Verfasser im Stress gewesen. Dies könnte dem Adressaten wiederum zu verstehen geben, dass sie/er die Zeit für ausgeschriebene Worte nicht wert gewesen ist. Micus beschreibt weiter, dass auch Behördendeutsch vermieden werden sollte. Denn dieses lese sich nicht nur steif, sondern auch äußerst holprig. Ein weiterer Tipp bestehe laut Micus in der Vermeidung von überflüssigen Floskeln wie zum Beispiel „Zeit ist Geld“ oder „Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.“

Diese Art des Schreibens wirkt einfallslos und vermittelt einen langweiligen sowie unsympathischen Eindruck des Verfassers. Abschließend verweist Micus noch auf zwei ganz elementare Regeln, die beim Verfassen einer Kennenlernen-Mail beachtet werden sollten. Zum einen sei Umgangssprache tabu: „Sie finden ihren Job geil, die Freundin spitze, draußen ist es saukalt und der neueste Tatort törnt Sie an. Mag alles sein, aber Sie sollten es nicht schreiben. Umgangssprache hat in Ihrer Mail nichts zu suchen.“ Zum anderen merkt Micus an, dass der Verfasser darauf Acht geben sollte, komplizierte Schachtelsätze zu vermeiden: „Sie wollen freundlich und liebenswert schreiben und keine Aufbauanleitungen übermitteln. Wer zu viel konstruiert, strengt den Leser an. Ergebnis: er klickt die ganze Mail gleich weg. Deshalb sind klare, kurze Sätze besser. Grundsätzlich gilt: man sollte mischen, denn kurze Sätze bringen Tempo, lange Ruhe in den Text. Aber letztere dürfen nie überkonstruiert sein. Tipp: Maximal zwei Kommas!“ All diese Ratschläge gelten im Übrigen nicht nur für Kennenlernen-Mails, im Gegenteil: Sie sollten beim Verfassen aller Texte – egal ob Kurzgeschichte oder Brief an den Vermieter – beachtet werden.

Die perfekte Kontaktanfrage

Neben einem angebrachten Schreibstil kommt es bei einer Kontaktanfrage selbstverständlich auch auf den Inhalt der Mail an. Andrea Micus hält auch dafür Tipps bereit:

  • Kurz und Bündig: Fünf bis zehn Sätze genügen laut Micus für den Anfang – „Niemand möchte von einem völlig unbekannten Menschen gleich die komplette Lebensgeschichte lesen.“
  • Anrede darf nicht fehlen: Diese dürfe gern auch unkonventionell und kreativ sein – „Sie kennen höchstens den Namen und `liebe Annegret´ kommt Ihnen reichlich kleinkariert vor? Egal, es ist zumindest höflich und immer aktuell. Sie können sich aber auch eine Information aus dem Profil heraussuchen und sich darauf beziehen. `Liebe Münchnerin´ oder `Guten Abend, lieber Autofan´ passt. Aber auch ein `Hallo an die Nordsee´ oder `Hey zu später Stunde´ ist in Ordnung. Wie Sie sich entscheiden, hängt von Ihrer persönlichen Art und Ihrem Gegenüber ab. Wie möchten Sie wirken: locker und unkompliziert, höflich und formell, unkonventionell und flippig? Vertrauen Sie Ihrem Gefühl!“
  • Ein guter Einstieg muss sein: Micus rät zu Kreativität – „Denken Sie an Ihre eigenen Lesegewohnheiten. Sie bleiben dann an einem Text `hängen´, wenn Ihre Neugier geweckt ist und Sie gern mehr wissen möchten. Versehen Sie also genauso wie die Profis aus den Medien Ihr Schreiben mit einer spannenden Überschrift. Beispiel: `Ich weiß, wo die schönste Bucht auf Mallorca ist´ könnte ein Aufmacher für einen Mittelmeerfreund sein. Oder an einen leidenschaftlichen Tangofreund können Sie schreiben: `In Buenos Aires wartet man auf uns!´“
  • Konsequent beim Thema bleiben: Micus empfiehlt, den gewählten Einstieg zu untermauern – „Sie wissen, wo die schönste Bucht auf Mallorca ist? Dann bleiben Sie bei dem Thema, das Sie angerissen haben. Schreiben Sie, warum sie überzeugt sind, die schönste Bucht gefunden zu haben oder wie Sie dorthin gekommen sind. Wenn Sie Tango-Fan sind, schildern Sie, warum Sie diesen Tanz lieben und wo Sie ihn immer gern tanzen. Wichtig: Stellen Sie sich bitte nicht vor. Ich bin … Jahre alt und arbeite als …. Das steht ja schon im Profil und bringt den Leser zum Gähnen oder – schlimmer – zum Wegklicken!“​
  • Komplimente nicht vergessen: Micus befürwortet es, offen mit den positiven Eindrücken vom anderen umzugehen – „Schreiben Sie offen, was Ihnen am Profil gefallen hat und warum Sie den anderen kennenlernen möchten. `Ich mag Menschen, die sehr ehrlich sind, wenn sie ein Profil ausfüllen´ oder `Ich interessiere mich für dich, weil du deine Stadt so sympathisch beschrieben hast´ oder `Du hast sehr liebevoll und einfühlsam über deine Kinder geschrieben. Das hat mir gefallen.´ Ein Lob tut immer gut und erzeugt beim anderen ein warmes Gefühl.“​
  • Fragen stellen: Micus ermuntert dazu, Fragen zu stellen – „Fragen sind ein wunderbares Stilmittel. Sie locken damit den Leser aus der Entspannung. Er wird angesprochen, fühlt sich gefordert und wird aufgefordert, zu reagieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Antwort erhalten, erhöht sich enorm. Beziehen Sie sich bei den Fragen auf das vorher angerissene Thema: `Magst du die Insel auch so gern?´ oder ganz konkret: `Warst du schon einmal in Buenos Aires?´ Sie können sich auch gezielt nach den Lebensbedingungen, dem Hobby oder Vorlieben Ihres Gegenübers erkundigen. `Machst du noch anderen Sport?´ oder `Wohnst du im Grünen?´ Doch Achtung: Fragen nach Krankheiten oder den Finanzen sind tabu. Eine Frage wie `Kannst du dir eine Reise nach Mallorca leisten?´ ist plump und distanzlos.“
  • Locker bleiben: Micus empfiehlt, einen lockeren Tonfall anzuschlagen - „Sie bewerben sich nicht um einen Arbeitsplatz, sondern suchen einen Partner. Deshalb darf der Ton auch unkompliziert sein. Schreiben Sie so, wie Sie Ihr Gegenüber bei einer persönlichen Begegnung auch ansprechen würden: Kurze Sätze, gern mit Alltagsbezug: `Ich war gerade beim Sport und freue mich jetzt sehr, dir zu schreiben.´ Oder: `Heute ist es draußen unangenehm kalt. Ideales PARSHIP-Wetter!´ Vermeiden Sie aber umgangssprachliche Ausdrücke wie `Muckibude´ oder `Sauwetter´ und vergessen Sie nicht: ein korrekter Satzbau, ausgeschriebene Wörter und eine fehlerfreie Orthografie sind wichtig!“

Zu guter Letzt gibt Andrea Micus jedoch zu bedenken, dass es bei der Formulierung einer passenden Kontaktanfrage um die Partnersuche gehe und nicht um eine Prüfung. Der Verfasser sollte zwar sein Bestes geben, um ein paar treffende Zeilen zu formulieren, sich aber darin nicht verlieren und tagelang über dem Text brüten, denn in diesem Fall bestehe die Gefahr, dass die Leichtigkeit verlorengehe – die Partnersuche solle ja schließlich Freude machen.

Diese Themen sind tabu

Wenn sich aus einer ersten Mail ein andauernder Kontakt entwickeln sollte, die Atmosphäre locker und bereits auf einem recht persönlichen Niveau ist, empfiehlt Micus dennoch, gewisse Themen vorerst zu vermeiden:

  • finanzielle Probleme
  • Streitigkeiten in der Familie
  • Unzufriedenheit im Leben
  • Stress-Gestöhne
  • alte Beziehungen

Diese Themen könnten den positiven ersten Eindruck nur allzu schnell wieder zerstören, denn die ersten geknüpften Bande sind sensibel und können schnell wieder gekappt werden, zumal es den Adressaten keine Mühe kosten wird, schlichtweg nicht mehr zu antworten. Sicher kommen solche Themen in einer Beziehung früher oder später immer auf den Tisch; in einer innigen Partnerschaft gibt es nicht nur eitel Sonnenschein, sondern auch Probleme, die im besten Fall zu zweit gelöst werden können. Wenn die Beziehung aber noch im Kindesalter ist und es möglicherweise noch nicht einmal zu einem ersten Treffen kam, empfiehlt es sich jedoch, nach gemeinsamen Interessen zu suchen, um eine Verbindung zu schaffen, die ein positives Gefühl vermittelt und Lust auf mehr macht.

Warten auf eine Antwort

Schnell lassen sich nach der Registrierung auf Parship spannende und interessante Profile finden, die zur digitalen Kontaktaufnahme einladen. Stößt dies beim Gegenüber genauso auf Interesse und entsteht hierdurch ein angeregter Kontakt, kommt es häufig auf das richtige Timing an. So unangenehm sich das Warten auf eine ersehnte Antwort auch anfühlt - je nach Situation muss individuell eingeschätzt werden, was als Drängeln oder Desinteresse zu werten ist.

Geduld als wichtigste Regel

Allen Nutzern einer Singlebörse ist bewusst, dass die ausgesuchten Kontakte auch Nachrichten von anderen Nutzern erreichen. Auch wenn die erste Kontaktaufnahme hervorragend geglückt ist und ein Interesse zur Vertiefung auf beiden Seiten besteht, sichert dies keine Exklusivrechte an der jeweiligen Person zu. Ähnlich wie man selbst verschiedene Anfragen mit unterschiedlicher Priorität behandelt, muss dies auch jedem Gegenüber eingestanden werden. Ist ein wirkliches Interesse beim Gegenüber vorhanden, wird dieses garantiert wieder auf die eigene Person zukommen und das Gespräch fortsetzen. Geduld ist daher in allen Fällen gefragt und sollte als Grundregel betrachtet werden.

Gründe für eine längere Abwesenheit erkennen und akzeptieren

Nicht immer sind die Lebensumstände bei der Partnersuche online so gestaltet, dass sie die wichtigste Rolle in der aktuellen Lebensphase einnehmen. Viele Nutzer registrieren sich beispielsweise am Wochenende oder während des Urlaubs und sind hier häufig anzutreffen. Geht der alltägliche Arbeitsstress wieder los, sinkt die Anzahl der Onlinestunden rapide. Was zuvor als reger und regelmäßiger Austausch zu anderen Nutzern entstand, wird aufgrund des Zeitmangels seltener.

Keine voreiligen Schlüsse ziehen

Häufig lässt sich im gegenseitigen Gespräch rechtzeitig andeuten, wie häufig in Zukunft Zeit für das Schreiben von Nachrichten oder Chatten bleibt. Falls nicht, sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen und eine längere Absenz nicht als Zeichen des Desinteresses bewertet werden. Häufig lassen sich Tage oder Wochen der Abwesenheit ganz einfach im Nachhinein begründen, so dass viele Sorgen unbegründet sind. Wer hier zu früh oder zu häufig nachfragt, hinterlässt eher einen negativen Eindruck und deutet nur an, vermeintliche Ansprüche an die andere Person zu stellen.

Nicht nur den Zeitpunkt, auch die Art und Weise bedenken

Den idealen Zeitpunkt zum Durchbrechen des Wartens zu finden und direkten Kontakt zu suchen, hängt stets von der individuellen Situation ab. Wenn erst ein lockerer Austausch mit der anderen Person entstand, sind ein bis zwei Wochen der Abwesenheit eine gute Zeitspanne, um hiernach wieder die Initiative zu ergreifen. Ist der Austausch schon etwas vertieft, kann ruhig nach wenigen Tagen nachgefragt werden, warum die andere Person nicht zu erreichen ist. Wird sich bereits täglich verabredet, kann selbst ein Tag der Absenz zu einer Nachfrage ausreichen.

Nicht zu forsch werden

Egal, wie viel Zeit auch vergangen ist: Die Nachfrage per Nachrichtensystem sollte sehr dezent formuliert sein und dem Verhältnis zwischen beiden Personen entsprechen. Wer die häufige Anwesenheit des Anderen ohne Rücksicht auf dessen aktuelle Lebensumstände einfordert, wird mit seiner Nachfrage eher abschrecken. Freundlich und dezent nach einigen Tagen oder einer Woche nachzufragen, wie es dem anderen geht und wann man sich vielleicht wieder einmal online trifft, wird besser ankommen und bei echtem Interesse des anderen zumindest eine kurze Rückantwort auslösen.