Wurzelimperium

Lena Groeben 13/06/2019
Wurzelimperium logo Zum Anbieter
Bewertung
5,9
Pro
  • Gut für zwischendurch geeignet
  • Einfacher Einstieg
  • Übersichtliche Spieloberfläche
Kontra
  • Vergleichsweise wenig Abwechslung
  • Keine App
FAZIT

Wurzelimperium hinkt hinsichtlich der Grafik und des Spielaufbaus den anderen Browsergames in unserem Vergleich ein wenig hinterher. Wer Spaß daran hat, seinen eigenen virtuellen Garten aufzubauen, zu pflegen und zu verschönern, wird hier dennoch seine Freude haben.

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Bewertungskriterien
Spielkonzept
Motivation & Wartezeiten
Anmeldung & Einstieg
Technische Voraussetzungen & Performance

Wurzelimperium Test

Spielkonzept5,0

Wie Farmerama ist auch Wurzelimperium, das aus der Softwareschmiede Upjers stammt, eine Wirtschaftssimulation. Allerdings befinden wir uns hier nicht auf einer Farm, sondern in einem Garten. In Wurzelimperium pflanzen wir je nach Level verschiedene Obst- und Gemüsesorten an, um unsere Kundschaft, die sogenannten Wimps, die vor unserem Garten warten, bedienen zu können. Mit dem Verkauf von Obst und Gemüse verdient sich der Spieler Wurzeltaler, mit denen er neue Samen, Dekorationen für den Garten oder das Entfernen von Unkraut bezahlt.

Im Vergleich zum quietschbunten, teilweise überladenen Farmerama geht es im Wurzelimperium wesentlich ruhiger zu. Die Grafik ist hier weniger detailreich und aufwendig, was wohl hauptsächlich dem Alter des Browsergames (aus dem Jahr 2008) zuzuschreiben ist. Soundeffekte und Musik fehlen gänzlich. Wurzelimperium ist also auf das Wesentliche reduziert.

Motivation & Wartezeiten5,2

Um die Langzeitmotivation in Wurzelimperium zu bewerten, unterteilen wir das Browsergame in fünf Komponenten:

  • Den eigenen Garten und den Pflanzenverkauf
  • Den Levelaufstieg
  • Die Landkarte
  • Die Community
  • Die kostenpflichtige Ingame-Währung

Der eigene Garten und der Gemüseverkauf

Im Wurzelimperium starten Spieler mit 60 freien Anbauflächen in ihrem Garten. Der Rest ist noch mit Unkraut bewachsen oder von Steinen und Wurzeln bedeckt. Um mehr Flächen für den Anbau zu befreien, müssen Spieler zunächst das nötige Kleingeld erwirtschaften. Dazu vermehren sie ihr Gemüse – anfangs sind das Salat und Karotten – und verkaufen es an die Kunden, die bereits mit mehr oder weniger umfangreichen Bestellungen auf dem Weg vor dem Garten warten. Für jede geerntete Pflanze gibt es außerdem Punkte, die für das Aufsteigen in ein nächstes Level erforderlich sind.

Der Levelaufstieg – von der Salatschleuder zum Zwergenmonarch

Mit dem Erreichen eines neuen Levels können Spieler neue Obst- und Gemüsesorten anbauen. So starten wir in Level 1 als „Salatschleuder“, wo uns lediglich Salat und Karotten zur Verfügung stehen. Diese benötigen mit zehn und vierzehn Minuten die kürzeste Reifezeit, werfen aber auch jeweils nur zwei Pflanzen ab. In Level 4 kann der Spieler als „Zwiebeltreter“ zusätzlich Gurken, Radieschen, Erdbeeren, Tomaten, Zwiebeln und Spinat anpflanzen. Diese Sorten benötigen zwar mehr Zeit, bis sie erntebereit sind – beispielsweise brauchen die Zwiebeln etwa acht Stunden –, sie werfen aber auch einen höheren Ertrag ab.

Passieren kann dem Obst und Gemüse übrigens nichts: Auch wenn der Garten eine Weile nicht besucht wird, vergammelt hier nichts.

Neben den zusätzlichen Sorten profitieren Spieler in höheren Leveln von weiteren Vorteilen. Beispielsweise besteht ab Level 8 die Möglichkeit für 90.000 Wurzeltaler einen zweiten Garten zu kaufen und so die Anbaufläche zu verdoppeln.

So wie die Anbauzeiten des Gemüses immer länger werden, so vergrößert sich auch die Punktanzahl, die jeweils nötig ist, um das nächste Level zu erreichen. Beispielsweise benötigen Spieler 4.000 zusätzliche Punkte, um den Sprung von Level 3 in Level 4 zu schaffen. Und um das achte Level zu erreichen, sind nicht weniger als 100.000 Punkte nötig. Für das höchste Level (Level 45) sind 3.600.000.000 Punkte notwendig. Aus den Spielstatistiken geht hervor, dass dieses Level bislang noch niemand erreicht hat. Die Spieler mit den meisten Punkten befinden sich aktuell (März 2018) in Level 39, für das bereits stolze 2.700.000.000 Punkte erforderlich sind.

Mit dem Fahrrad nach Wurzeltal

Mit einem Klick auf das Fahrrad unten rechts gelangen Spieler nach Wurzeltal. Die Stadt erinnert ein wenig an die Landkarte in Farmerama. Allerdings gibt es hier etwas weniger zu entdecken.

Auf dem Bauernhof erwerben Spieler neues Obst- und Gemüse. Sie müssen also spätestens nach dem Erreichen eines neuen Levels in die Stadt, um die neu anbaubaren Waren zu erwerben. Alternativ zum Bauernhof lädt der Marktplatz zum Handel mit anderen ein. Hier heißt es Preise vergleichen. Im Baumarkt erhält der Spieler Nützliches und Dekoratives für seinen Garten, beispielsweise Brunnen, Gehwege oder Gartenzwerge. Darüber hinaus ist die Stadt im Wurzelimperium die Stelle, an der auch die Community ins Browsergame integriert ist.

Wettbewerbe und Gilden – die Community

Im Geschenkshop, der sich in der Stadt unter dem Baumarkt befindet, kauft der Spieler etwa Glücksklee oder ein Eis, um einem Mitspieler eine Freude zu bereiten. Die Geschenke haben lediglich einen symbolischen Wert – sie bringen keine Vorteile im Browsergame.

Im Rathaus können Gärtner sich Spielerstatistiken ansehen und im Gebäude darunter eine Aufstellung der persönlichen Errungenschaften. Zu Letzteren zählt zum Beispiel das Zeugnis der Gärtnerausbilung oder die Auszeichnung „Probeverkäufer“, die der Spieler für das Bedienen von elf Wimps erhält. Der Spieler sieht hier also, was er schon erreicht hat. Das sorgt durchaus für Motivation zum Weiterzuspielen.

Im Gärtnerverein nehmen Spieler an Wettbewerben teil, die alle zwei Wochen stattfinden. Da geht es dann zum Beispiel darum, die größte Menge einer vorgegebenen Gemüsesorte einzureichen. Der Gewinner erhält dann eine Medaille, die er im Garten ausstellen kann. Eine Belohnung in Form von Talern oder punktebringenden Dekorationen für den Garten fänden wir an dieser Stelle motivierender.

Über den Gärtnerverein gelangen Spieler außerdem zum Gildenhaus, das ab Level 6 geöffnet ist.

Damit müssen Spieler sich einige Stunden mit ihrem Garten beschäftigen und können einiges an Spielerfahrung sammeln, bevor sie einer Gilde beitreten.

Wurzeltaler und Coins

Neben den Talern, die Spieler durch den Verkauf verdienen, gibt es noch eine zweite Währung: die Coins. Diese erwirbt der Spieler für Echtgeld. Für 9,99 Euro erhielten wir 100 Stück.

Die Coins kann der Spieler über den Button „Premium-Services“ in Wurzeltaler umwandeln, wobei er pro Coin 300 Taler erhält. Im Übrigen gibt es im Baumarkt einige Deko-Gegenstände die nur für Coins erhältlich sind, beispielsweise ein Teich für 25 Coins. Der Spieler hat auch die Möglichkeit, gegen 30 Coins den Premium-Status für einen Monat zu erhalten. Dieser lohnt sich aber erst ab höheren Leveln, da erst dann die Vorteile greifen. So haben Premium-Gärtner ab Level 5 die Möglichkeit, dauerhaft einen Bewässerungshelfer zu kaufen.

Für uns stellte das Umwandeln der Coins in Taler die größte Verlockung dar, da wir so endlich genug Geld hatten, um das Unkraut (2,50 Wurzeltaler pro Feld) und die Steine (50 Wurzeltaler pro Feld) zu entfernen. Ohne Coins muss man hier eine ganze Menge Geld erwirtschaften, bis eine größere Anpflanzfläche zur Verfügung steht.

Zwar motiviert das Wurzelimperium seine Spieler mit den erreichbaren Leveln und den damit verbundenen Vorteilen sowie einer guten Einbindung der Mitspieler durch Spielerstatistiken, Wettbewerbe und Gilden. Allerdings fallen die Aufgaben im Browsergame doch etwas wenig abwechslungsreich aus.

Anmeldung & Einstieg7,9

Für einen Wurzelimperium-Account wählt der Spieler ein Passwort sowie einen Nutzer- und einen Gartennamen. Er muss zudem eine E-Mail-Adresse angeben und einen Server wählen. Nach zwei Stunden erfolgt ein automatischer Logout. Wem das nicht gefällt, der kann den automatischen Logout in seinen Spieleinstellungen deaktivieren.

Tutorial mit Ausbildungszeugnis

Wichtig: Server merken

Bei der Anmeldung wählen Nutzer ganz oben den Server, auf dem sie spielen wollen. Dabei ist es wichtig, dass sie sich merken, auf welchem Server sie sich angemeldet haben, denn nur für diesen gilt ihr Account.

Passend zum Thema begrüßt uns nach der Anmeldung ein Gartenzwerg, der uns durch das rund einstündige Tutorial geleitet. Die Einführung fällt deshalb so lang aus, weil wir zum Abschluss bereits die ersten Kunden bedienen müssen. Aufgrund der Wartezeiten auf unser Gemüse zieht sich das eine Weile hin.

Neben dem Bedienen von Kunden beinhaltet die Einführung einen Ausflug mit dem Fahrrad in die Stadt, wo wir auf dem Bauernhof eine Karotte kaufen. Andere Aktionen im Browserspiel wie das Entfernen des Unkrauts oder weitere Bereiche in der Stadt wie den Baumarkt, das Rathaus und den Gärtnerverein müssen die ausgebildeten Gärtner dann auf eigene Faust entdecken. Einsteigertipps finden sie im Forum. Zum erfolgreichen Abschluss des Tutorials erhalten Spieler ein Zeugnis.

Was uns hinsichtlich der Bedienung etwas störte, war die Tatsache, dass das Browserspiel häufig nicht auf unsere Klicks im Beet reagierte. Gut gefallen haben uns dagegen der Erntehelfer, der auf nur einen Klick hin den ganzen Garten erntet, und der Gießhelfer, der später im Browsergame hinzukommt.

Technische Voraussetzungen & Performance6,0

Um Wurzelimperium spielen zu können, ist wie bei allen anderen Browsergames im Test der Flash-Player notwendig. In Google Chrome und Mozilla Firefox ist er bereits vorinstalliert. Bei Opera mussten wir ihn selbst installieren.

Wir maßen während des Spiels in allen drei genannten Browsern die CPU- und GPU-Auslastung, die das Balkendiagramm rechts veranschaulicht.

Zusammen mit Die Stämme, OGame und Farmerama gehört Wurzelimperium zu den ressourcenschonenderen Browsergames im Test. Die übrigen drei Aufbauspiele Goodgame Empire, Forge of Empires, und Elvenar sorgen für CPU-Auslastungen bis zu 45 und GPU-Auslastungen bis zu 50 Prozent. Die technischen Spezifikationen des von uns verwendeten Testrechners finden sich im Kategorietext.

Wurzelimperium auf Smartphone und Tablet

Im Gegensatz zu den Fans von Innogames (Forge of Empires, Die Stämme und Elvenar) finden Upjers-Spieler für Wurzelimperium keine passende App zum Browserspiel. Wer sich dennoch vom Smartphone oder Tablet aus um seinen Garten kümmern möchte, benötigt einen mobilen Browser, der einen Flash-Player hat. Ein solcher muss in der Regel installiert werden. Ein Beispiel ist der Puffin Web Browser.

Zusammenfassung5,9

Im direkten Vergleich kann Upjers mit Wurzelimperium nicht ganz mit dem kunterbunten Konkurrenten Farmerama mithalten. Aber vielleicht ist das auch gar nicht der Anspruch. Wurzelimperium konzentriert sich voll und ganz auf den Garten und die Produktion sowie den Verkauf von Gemüse. Mit dem verdienten Geld werten Spieler ihren Garten auf, indem sie das Unkraut entfernen und ihn mit Dekoartikeln ausstatten. Die Grafik ist recht einfach gehalten und Sound gibt es gar nicht erst. Dafür läuft das Browsergame aber ressourcenschonend. Insgesamt macht Upjers Wurzelimperium durchaus Spaß, es fehlt allerdings ein wenig an Abwechslung.