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Bewertung
5,5
Pro
  • Boni bei Überschüssen
  • Transparenter Tarifrechner
  • Satzung und Tarifinformationsblätter gut verständlich
  • Günstige Mitversicherung von Kindern
Kontra
  • Teuer im Vergleich zu Sterbegeldversicherungen ohne Überschussbeteiligung
  • Lange Wartezeit von drei Jahren
  • Doppelte Auszahlung bei Unfalltod nur mit Zusatzversicherung
FAZIT

Die Sterbekasse aus Dortmund ermöglicht eine finanzielle Vorsorge für den Sterbefall. Mitglieder bekommen eine Überschussbeteiligung, eine Gesundheitsprüfung entfällt. Die doppelte Auszahlung der Versicherungssumme bei Unfalltod ist allerdings im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern keine Standardleistung.

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VKH Test

Angebot und Leistung7,70

Bei der VKH Sterbegeldversicherung handelt es sich um eine Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit. Sie agiert also ausschließlich im Interesse ihrer Versicherten, die zugleich Mitglieder sind, nicht im Interesse von Aktionären. Die Gesellschaft wurde im Jahr 1923 als „Sterbegeld-Beihilfe“ von Arbeitern der Dortmunder Westfalenhütte gegründet.

Nach mehreren Fusionen des Hoesch-Konzerns stand die Kasse Mitte der 1960er-Jahre der gesamten Belegschaft der Stahlwerke Union und Phoenix zur Verfügung und hatte damals schon mehr als 10.000 Mitglieder. In den 1980er-Jahren folgten die Öffnung für Konzernfremde und die Umbenennung zum noch immer gültigen Namen: „Vorsorgekasse Hoesch Dortmund Sterbegeldversicherung VVaG“ (VKH). Heute ist sie aufgrund der zahlreichen Mitglieder die größte Sterbekasse Deutschlands.

Die Vorsorgekasse bietet drei unterschiedliche Tarife ihrer Sterbegeldversicherung an. Versicherte entscheiden sich entweder für eine Einmalzahlung am Beginn der Versicherungszeit oder für laufende Zahlungen bis zum Alter von 65 oder 85 Jahren. Die niedrigste mögliche Versicherungssumme ist 1.000 Euro, die höchste 8.000 Euro, Zwischenschritte erfolgen in Abstufungen von 1.000 Euro.

Der Beitritt zur VKH erfolgt immer ohne Gesundheitsprüfung. Für Neumitglieder besteht eine gestaffelte Wartezeit von drei Jahren. Erst nach deren Ablauf zahlt die Versicherung den Hinterbliebenen im Todesfall die volle Summe.

Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist die VKH ihren Mitgliedern verpflichtet. Alle erwirtschafteten Überschüsse kommen daher ihnen zugute. Der Überschussanteil besteht aus einem Zinsüberschussanteil, einem Risikoüberschussanteil und einem Kostenüberschussanteil, er wird beständig zum versicherten Sterbegeld addiert.

Konditionen6,00

Alle drei Tarife der VKH Sterbegeldversicherung umfassen lebenslangen Versicherungsschutz, erfordern keine Gesundheitsprüfung und werden durch die Ansammlung von Überschussanteilen mit der Zeit immer wertvoller. Im Tarif T85 bezahlt der Versicherte bis zum 85. Lebensjahr Beiträge, im Tarif T65 nur bis zum 65., und im Tarif TE ist eine Einmalzahlung bei Versicherungsabschluss vorgesehen.

In allen Tarifen beträgt die geringste Versicherungssumme 1.000 Euro und die höchste 8.000 Euro. 60 Jahre sind das höchstmögliche Eintrittsalter im Tarif T65, die beiden anderen Tarife können bis zum Alter von 70 Jahren abgeschlossen werden. Das Mindestalter ist immer 14 Jahre. Der Abschluss einer Unfallzusatzversicherung ist nur in den beiden Tarifen mit laufenden Beitragszahlungen möglich.

Wie üblich bei Sterbegeldversicherungen richtet sich die Höhe der Beiträge nach der Versicherungssumme und dem Alter des Versicherten. Wer jünger ist, zahlt insgesamt weniger ein, auch das ist üblich. So bezahlt ein heute 30-Jähriger für eine Versicherungssumme von 5.000 Euro im Tarif T65, also bei einem Beitragszahlungszeitraum von 35 Jahren, 9,65 Euro monatlich. Ein 50-Jähriger hingegen bezahlt für das gleiche Sterbegeld im Tarif T85, also ebenfalls bei einem Beitragszahlungszeitraum von 35 Jahren, 14,35 Euro monatlich. Die Logik dahinter: Je älter ein Mensch ist, desto höher ist sein Sterberisiko, darum müssen die Prämien höher sein.

Im Beispiel mit dem 30-Jährigen ist die Summe der insgesamt bezahlten Beiträge (4.053 Euro) noch niedriger als die Versicherungssumme. Beim 50-Jährigen hingegen übersteigt diese Summe (6.037 Euro) jedoch die Versicherungssumme. Das gilt zumindest, wenn er sein 85. Lebensjahr erreicht. Auch die variablen Überschussbeteiligungen der VKH Sterbegeldversicherung sind hier nicht mit eingerechnet. In der Praxis sieht die Bilanz also auch für den 50-Jährigen wahrscheinlich deutlich positiver aus. Immer günstiger als laufende Zahlungen ist der Einmalbeitrag, da die Versicherung dann mit dem Geld länger arbeiten kann und so eine höhere Rendite erzielt.

Zusatzleistungen: Mitversicherung und Unfallvorsorge

Positiv fällt auf, dass die Mitversicherung von Kindern im Gegensatz zu Sterbegeldversicherungen einiger Mitbewerber auch bei den Tarifen mit Einmalzahlung vorgesehen ist.

Im Unterschied zu einigen anderen Sterbekassen ist die Kindermitversicherung allerdings nicht kostenlos, mit 10 Cent pro 1.000 Euro Versicherungssumme und Monat allerdings sehr erschwinglich. Die Versicherungssumme kann maximal die Höhe des Betrags erreichen, auf den die Eltern versichert sind.

Die VKH zahlt im Gegensatz zu den meisten anderen Sterbegeldversicherungen im Vergleich dann nicht automatisch die doppelte Summe aus. Für diese Versicherungsleistung ist der Abschluss einer Unfallzusatzversicherung erforderlich, die genauso wie die Kindermitversicherung 10 Cent pro 1.000 Euro Versicherungssumme kostet. Auch die Unfallzusatzversicherung ist mit der Versicherungssumme gedeckelt.

Gestaffelte Wartezeit

Neue Mitglieder der VKH haben erst nach einer Wartezeit von drei Jahren Anspruch auf die volle Versicherungsleistung. Eine Ausnahme stellt der Tod durch Unfall da, für dieses Risiko besteht von Anfang an der volle Versicherungsschutz. Die Wartezeit ist gestaffelt, bei den beiden Tarifen mit laufenden Zahlungen sieht die Staffelung folgendermaßen aus:

  • 1–6. Monat: keine Versicherungsleistung
  • 7–12. Monat: Rückerstattung der gezahlten Beiträge
  • 13–24. Monat: ein Drittel der Versicherungssumme, mindestens die gezahlten Beiträge
  • 25–36. Monat: zwei Drittel der Versicherungssumme, mindestens die gezahlten Beiträge

Diese Form der Staffelung ist bei Sterbekassen durchaus üblich, sie gleicht beispielsweise exakt der Staffelung bei der Solidar. Relativ ungünstig sind die Bedingungen für Versicherte mit Einmalzahlung im Tarif TE. Beim Tod in der dreijährigen Wartezeit erhalten die Hinterbliebenen nämlich nur den gezahlten Betrag rückerstattet. Manche Mitbewerber zahlen in vergleichbaren Tarifen schon nach einem Jahr 80 Prozent der Versicherungssumme an die Hinterbliebenen.

Umwandlung oder Verluste bei Kündigung

Wer die Mitgliedschaft in der VKH beenden will, kann jederzeit mit Ende des laufenden Monats kündigen. Dann erhält er Geld zurück, allerdings unter Umständen nicht die volle Summe seiner bisher gezahlten Beiträge. Die Rückerstattung beträgt 95 Prozent der Deckungsrückstellung, die für den Versicherten zum Ende des letzten vollen Versicherungsjahres berechnet wurde. Die angesammelte Überschussbeteiligung und deren Zinsen werden zu einhundert Prozent rückerstattet.

Alternativ zur Rückerstattung bietet die Sterbekasse an, die Mitgliedschaft in eine beitragsfreie Mitgliedschaft mit herabgesetzter Versicherungssumme umzuwandeln. Zur Berechnung der Versicherungssumme zieht sie dann nur die bis zum Umwandlungszeitpunkt angefallenen Beiträge heran, weitere Beiträge sind nicht zu entrichten.

Zahlungsbedingungen4,28

Die Tarife mit laufenden Beiträgen werden monatlich bezahlt, entweder per Einzugsermächtigung oder Überweisung. Andere Zahlungsintervalle sind nicht vorgesehen.

Wenn der Versicherte mit seinen Zahlungen im Rückstand ist, erhält er Mahnungen, die jeweils mit einer Mahngebühr in der Höhe der anfallenden Porto- und Bankkosten zu Buche schlagen. Mitgliedern, die zu lange im Zahlungsrückstand sind, droht die Sterbekasse mit dem Ausschluss.

Hilfe und Support4,2

Filialen, bei denen sich Versicherte und Interessenten im persönlichen Gespräch beraten lassen können, existieren nicht. Allerdings gibt es eine gebührenfreie Hotline mit der Telefonnummer 0800 380 5000, die montags bis freitags von 9:00 bis 15:30 Uhr erreichbar ist. Beim Testanruf erwies sich die Service-Mitarbeiterin als nur mäßig freundlich, aber kompetent. Zu Wartezeiten kam es nicht. Auch per E-Mail und Web-Formular ist die VKH Sterbegeldversicherung erreichbar. Die Website der VKH beschreibt die Leistungen und Vertragsbedingungen der Sterbegeldversicherung ausreichend. Wer sich für Details zur Sterbegeldversicherung interessiert, kann diese den Dokumenten (Versicherungsbedingungen, Satzung, Produktinformationen, …) entnehmen, die als PDF-Dateien zum Download bereitstehen.

Sie sind in allgemeinverständlicher Sprache gehalten und unterscheiden sich dadurch positiv von den Unterlagen mancher anderen Versicherung. Auch der Tarifrechner auf der Website ist sehr benutzerfreundlich und übersichtlich.

Zusammenfassung5,50

Mit der fairen Verteilung von Überschüssen auf die Mitglieder zeigt die VKH Sterbegeldversicherung, dass bei ihr die Versicherten und nicht etwaige Anteilseigner im Mittelpunkt stehen. Auch sonst sind die Tarife der Sterbegeldversicherung fair. Eltern können ihre Kinder fast kostenlos mitversichern und der Umzug ins Ausland ist kein Problem. Etwas schade ist allerdings, dass innerhalb der ersten sechs Monate der Wartezeit im Versicherungsfall überhaupt kein Geld ausgezahlt wird, nicht einmal die bereits eigezahlten Beiträge. Auch dass für die doppelte Versicherungsleistung bei Unfalltod extra eine Unfallszusatzversicherung abgeschlossen werden muss, die andere Sterbekassen standardmäßig inkludieren, schmälert den guten Eindruck, den die VKH Sterbegeldversicherung macht. Alles in allem handelt es sich jedoch um eine durchaus empfehlenswerte Sterbekasse.