GoDaddy bietet einen intuitiv zu bedienenden Homepage-Baukasten an, der im kleinsten Paket vergleichsweise günstig ist. Allerdings ist er aus rechtlichen Gründen nicht für alle Interessenten geeignet.
Der US-amerikanische Homepage-Baukasten-Anbieter GoDaddy hat ein intuitives System zum Erstellen von Websites für Privat- und Geschäftskunden im Angebot. Einen kostenfreien Tarif gibt es nicht. Allerdings haben Interessierte die Möglichkeit, das Angebot 30 Tage lang unverbindlich zu testen. Die Zahlung können sie wahlweise monatlich oder einmal jährlich vornehmen. Die auf der Website angegebenen Preise beziehen sich auf die jährlich erfolgende Abrechnung. Zwar sind Kunden dann 12 Monate an das Unternehmen gebunden. Sie können sich allerdings vorher ein Bild von den Funktionen machen und sparen dann knapp zwei Drittel des Preises im Vergleich zum Preis bei monatlicher Abrechnung.
Der Basistarif, der auf den Namen „Personal“ hört und mit monatlichen Kosten von einem Euro sehr günstig ist, bietet bereits einen Homepage-Baukasten mit einer großen Auswahl an Designvorlagen und unbegrenzten Speicherplatz sowie unlimitierter Bandbreite. Zudem verzichtet der Anbieter bereits hier darauf, seinen Namen auf der Website des Kunden einzublenden. Vorteilhaft ist auch die sehr große Bilddatenbank, die Abonnenten zur Gestaltung ihrer Seiten lizenzfrei nutzen können. Zudem positiv: Die Buchung einer eigenen Domain ist im ersten Jahr kostenlos, danach schlägt sie mit 12,99 Euro zu Buche. Dass eine Domain mit Jahresgebühren verbunden ist, haben wir sonst nur noch beim Konkurrenten Jimdo festgestellt.
In Anbetracht der sehr günstigen Kosten für den „Personal“-Tarif finden wir die Gebühr aber vollkommen in Ordnung. Sofern eine eigene Domain verbunden ist, also eine bestehende übernommen oder eine neue registriert wird, stellt GoDaddy auch eine kostenfreie und eine E-Mail-Adresse mit unbegrenztem Speicherplatz fürs Postfach zur Verfügung.
In dieser Tarifstufe kommt ein sehr wichtiges Instrument hinzu: die SEO-Optimierung. Sie gewährleistet eine Verbesserung des Suchmaschinenrankings. Der Anbieter schlägt passende Begriffe vor, die zu einer besseren Erreichbarkeit führen sollen. Diese vorgeschlagenen Keywords sollten idealerweise auf der Website des Anwenders auftauchen, um den Suchmaschinen die Relevanz der Seite zu signalisieren. Alternativ geben Nutzer eigene Schlagwörter oder Kurzbeschreibungen ein, von der sie sich eine Verbesserung der Sichtbarkeit versprechen. Zudem ist als weiteres Feature ab dieser Tarifstufe der Zahlungsdienstleister PayPal integrierbar. Kosten für diesen Tarif: 4,99 Euro im Monat.
Ab dem Business-Plus-Tarif, der monatlich 9,99 Euro kostet, erlangen Abonnenten die Möglichkeit, E-Mail-Marketing-Kampagnen zu fahren. Monatlich sind auf diese Weise 50.000 E-Mails an bis zu 5.000 E-Mail-Adressen möglich. Zudem verknüpfen Kunden auf Wunsch ihre Social-Media-Auftritte, etwa bei Facebook oder Twitter. Ab dieser Tarifstufe wird die Seite im weltweiten Servernetzwerk von GoDaddy gespiegelt, um die Geschwindigkeit zu optimieren. So ist sie auch besonders gut gegen Ausfälle geschützt, da die Seite im Notfall immer von einem Spiegelserver geladen werden kann
Der Verkäufer-Tarif für monatlich 14,99 Euro steigert durch Maßnahmen wie Erinnerungs-E-Mails für Interessenten, die den Shop besucht haben, sowie einer effizienten Bestandsverwaltung den Verkaufserfolg. Lieferkosten und Steuersätze sind konfigurierbar, und zur Kundenbindung sind Rabatt- und Gutscheinaktionen umsetzbar.
Die Ersteinrichtung funktioniert sehr schnell und geht folgendermaßen vonstatten: Interessenten geben ihre E-Mail-Adresse, den gewünschten Benutzernamen (der identisch mit der E-Mail-Adresse sein darf) an, und vergeben ein Passwort. Im nächsten Schritt fragt der Einrichtungsassistent die gewünschte Branche und den Namen der Website ab. Mit einem Klick auf „Fortfahren“ erstellt das System automatisch ein passendes Template, das Nutzer nachträglich ändern können.
Ist das erste Template fertig, hilft der praktische Einrichtungsassistent bei den nächsten Schritten. Die Bedienung ist einfach gehalten. Zunächst navigieren die Nutzer durch ein Menü aus lediglich drei Kategorien: „Thema“, „Seiten“ und Webseite-Einstellungen“.
Im Bereich „Thema“ ändern User das aktuelle Template, also das Aussehen der Seite und die Anordnung der einzelnen Elemente, beispielsweise Links zu Unterseiten wie einem Webshop. Klappen sie den Reiter Farbe aus, bestimmen sie das Farbschema, was Auswirkungen auf grafische Elemente und Auswahl-Buttons hat. Im letzten Menüpunkt ändern sie die Schriftarten. Der Bereich ist klar und übersichtlich strukturiert. Nutzer sehen über eine Vorschau auf der linken Seite, welches Aussehen die Seite nach einer Änderung des Themas hätte.
Unter dem zweiten Menüpunkt „Seiten“ finden Nutzer zunächst eine Übersicht über die Startseite und sämtliche Unterseiten. Sie können einzelne Seiten wahlweise einbinden oder auf unsichtbar stellen, neue Seiten hinzufügen oder bestehende löschen. Klicken sie nun eine der Seiten im Menü an, finden sie entweder eine Aufzählung der Elemente, die bereits vorhanden sind, und haben die Möglichkeit, die entsprechenden Abschnitte zu bearbeiten. Zudem wählen über den Button „Bereich hinzufügen“ aus einer Reihe von Themenvorschlägen, wie „Online-Shop“, „Paypal-Schaltfläche“ oder „Reservierung“ das passende Element aus.
Alternativ geben sie ein Stichwort in das Suchfenster ein. Auch in diesem Bereich finden sich Anwender einfach zurecht: Ein Klick auf den Namen der Seite öffnet ein neues Menü, in dem sie die einzelnen Unterseiten bearbeiten.
Der letzte der drei Kategoriepunkte, „Website-Einstellungen“, gibt den Zugriff auf weitere Konfigurationsmöglichkeiten frei. Nutzer ändern hier unter anderem die Domainverknüpfung, passen die Suchmaschinenoptimierung an, um eine bessere Platzierung bei Google und Co. zu erwirken, stellen bei Fehlern oder Nichtgefallen vorige Versionen der Website wieder her oder binden soziale Netzwerke wie Facebook oder Pinterest ein. Auch dieser Menü-Bereich ist sehr nutzerfreundlich, da den einzelnen Einstellungsmenüs in der Unterzeile mögliche Einstellungsoptionen hinzugefügt sind. So finden Anwender schnell das richtige Menü.
Der blaue Button „Dieser Seite hinzufügen" (Sie sehen ihn beispielsweise auf dem ersten Screenshot dieses Testabschnitts) führt direkt zu dem Menü, in dem User einzelne Elemente einfügen. Der Umweg über „Seiten“ entfällt so also. Im Header gelangen Nutzer zurück in das Dashboard sowie ins Hilfecenter und haben die Möglichkeit, sich auszuloggen. An der rechten Seite ermöglichen zwei Buttons das Erstellen einer Seitenvorschau sowie eine direkte Veröffentlichung der Änderungen im World Wide Web.
Insgesamt gefällt uns die Navigation am Desktop gut, die Bedienung ist sehr intuitiv. GoDaddy bot zudem eine Zeitlang eine eigene App für Tablet und Co. an, hat diese inzwischen aber eingestellt. Das finden wir aber überhaupt nicht weiter nachteilig: Die responsive Anbieter-Website ermöglicht das schnelle Einfügen von Neuigkeiten oder die Verbesserung von Fehlern ortsunabhängig und sogar auf Smartphones mit einem vergleichsweise kleinen Bildschirm. Bei unserem Test mit einem Android-Smartphone waren die gewohnten Bedienelemente gut erreichbar auf der Unterseite angeordnet. Theoretisch können also sämtliche Einstellungen auch mobil vorgenommen werden. Auf die Dauer ist diese Variante aufgrund des kleinen Bildschirmes etwas mühsamer, aber es kommt ja auf die Möglichkeit an.
Die wichtige mobile Darstellung bereitet ebenfalls keine Probleme. Das ist wichtig, weil viele Kunden inzwischen mit Mobilgeräten nach Informationen suchen. Die Buttons und Navigationselemente sind im Vergleich zur Desktop-Version neu angeordnet. Alles ist ergonomisch und erleichtert Interessenten das Browsing.
GoDaddy hat eine Reihe von Domain- und Hosting-Services im Angebot, darunter auch einen Homepage-Baukasten. Der Anbieter wirbt damit, dass Kunden eine erste Website binnen weniger als einer Stunde ins World Wide Web bringen. Das ist eine realistische Angabe. Einige Konkurrenten werben mit noch geringerem Arbeitsaufwand. Das Erstellen einer ersten Seite mit Informationen zum Unternehmen, vielleicht noch einer weiteren Unterseite sowie einem rechtsgültigen Impressum erfordert realistisch gesehen aber eher die von GoDaddy genannte Zeitspanne – vorausgesetzt, der Inhalt wurde bereits erstellt und muss nur noch online gebracht werden. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es schade ist, dass der Anbieter keine Impressums-Vorlagen anbietet.
Die Websites sind in allen Paketen standardmäßig SSL-verschlüsselt. Trotz US-Standort ist das Angebot von GoDaddy DSGVO-konform. Nutzer schließen mit dem Anbieter einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung (ADV) ab und sind somit rechtlich abgesichert. Das bedeutet natürlich nicht, dass eine mit GoDaddy erstellte Website auch automatisch DSGVO-konform wäre. Betreiben Sie beispielsweise einen Online-Shop und fragen bei der Bestellung die Telefonnummer und das Geburtsdatum der Kunden in einem Pflichtfeld ab, ist dies ein Verstoß: Sie müssen das Gebot der Datensparsamkeit beachten. Diese Daten sind weder für die Bestellung noch für die Lieferung erforderlich.
GoDaddy geht mit seinem Support-Konzept einen so ungewöhnlichen wie erfreulichen Weg: Hilfesuchende finden kein Support-Formular und keine E-Mail-Adresse vor, wo sie ihr Problem schildern könnten. Stattdessen betreibt der Anbieter eine Service-Hotline in deutscher Sprache innerhalb des deutschen Festnetzes, die Nutzer bei Fragen und Problemen wählen. Bei unserem Test erreichten wir zunächst einen Sprachcomputer, nach Auswahl der passenden Thematik wurden wir in unter zwei Minuten zu einem freundlichen Mitarbeiter durchgestellt, der alle Fragen zu unserer Zufriedenheit beantwortete. Die Hotline erreichen Nutzer wochentags zwischen 8:00 und 20:00 Uhr.
Hilfe zur Selbsthilfe finden Nutzer in einem umfangreichen Community-Forum sowie in einem FAQ-Bereich. Hilfreiche Tutorial-Videos, die technische Sachverhalte in einfacher vermitteln, wenn auch nur in englischer Sprache, runden das Angebot ab.
Die Zahlung der Gebühren kann per Kreditkarte, PayPal oder über den Zahlungsdienstleister SOFORT erfolgen. Letztere zwei Möglichkeiten stellen einen Pluspunkt dar, denn viele Nutzer meiden die Eingabe ihrer Kreditkartendaten bei einer Vielzahl von Websites und Diensten, sondern beschränken sich auf einige wenige Portale, denen Sie vertrauen beziehungsweise die sie häufig besuchen.
GoDaddy ist ein intuitiv bedienbarer Homepage-Baukasten, der sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Die Grundfunktionen sind mit einem monatlichen Preis von einem Euro bei jährlicher Abrechnung sogar sehr günstig. Der unbegrenzte Speicherplatz und ein Verzicht auf eine Begrenzung der Bandbreite runden den positiven Eindruck ab.
Das Fehlen der Möglichkeit, mehrsprachige Websites zu erstellen, ist ein kleiner Malus. Negativ zu sehen sind auch das Fehlen von Vorlagen für Impressum und Datenschutzerklärung. Der US-amerikanische Unternehmenssitz könnte in Zeiten der DSGVO zu Problemen führen. Nutzer, die die Website geschäftlich betreiben, informieren sich am besten gründlich über Themen wie die Auftragsdatenverarbeitung informieren.