Was ist eine Webinar-Software?

Was ist eine Webinar-Software?

Ganz gleich, ob es darum geht, Live-Webinare oder so genannte On-Demand-Webinare anzubieten: Wichtig ist, dass die entsprechenden Anbieter alle notwendigen Funktionen mitbringen und die Programme leicht bedienbar sind. Welche Anbieter empfehlenswert sind, wo sich das Vergleichen lohnt und was Interessenten beachten sollten, hat Netzsieger hier zusammengestellt.

Ideal für unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten

Webinare können entweder zu Schulungs- oder zu Informationszwecken (E-Learning), aber auch als Werbemaßnahme für bestimmte Produkte durchgeführt werden. Coaches, Blogger sowie Online-Marketer, Lehranstalten oder auch private User machen immer häufiger Gebrauch von Webinar-Diensten.

Je nach Software besteht die Möglichkeit, schon vor Beginn eines jeden Webinars festzulegen, ob es ausschließlich als Live-Variante oder in der On-Demand-Version veröffentlicht wird. Letzteres bietet den Teilnehmern der entsprechenden Veranstaltungen die Option, das Webinar ganz nach Bedarf abzurufen.

Kostenlos - aber viele Einschränkungen

Wer sich für Gratis-Software entscheidet, hat mitunter das Problem, dass zu bestimmten Zeiten technische Module nicht oder nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Die Übertragungsqualität ist begrenzt und die Anbieter lassen nur eine geringe Teilnehmerzahl zu. Für marketingorientierte Webinare sind diese Angebote deshalb ungeeignet. Für Schulungszwecke reichen kostenlose Produkte zwar manchmal aus, doch weil sie selten Aufzeichnungen unterstützen, ist der Abruf für nachträgliches Lernen nicht möglich.

Insofern sind diese Produkte gerade einmal für den Hausgebrauch gedacht. Für professionelle Bedürfnisse müssen Webinar-Veranstalter zu kostenpflichtigen Diensten greifen. Diese bieten noch viele weitere Vorteile wie die Unterstützung aller browserfähigen Geräte (PCs, Smartphones, Tablets). Handelt es sich um Lehrveranstaltungen, bietet es sich natürlich an, den Teilnehmern der Webkonfoerenz den aktiven Austausch mit den anderen Teilnehmern und Veranstaltern zu ermöglichen.

Wissenswertes bei der Auswahl der passenden Webinar-Dienste

Auf Nummer sicher gehen - das ist ein wesentlicher Aspekt, der bei der Auswahl passender Webinar Dienste unerlässlich ist. Schließlich gilt es nicht nur den eigenen Rechner in vollem Umfang zu schützen, sondern auch die Webinar Teilnehmer gegen Viren und Malware abzusichern. Je einfacher und schneller die Installationsprozesse sowie auch die Setup-Prozesse erfolgen, desto besser.

Webinar-Software im Vergleich

Mit den foglenden Anbietern können Sie ganz einfach Team-Meetings, Videokonferenzen und Webkonferenzen im Internet abhalten.

WebEx

Die Webkonferenz-Software von Cisco ist eine der umfassendsten und am weitesten ausgereiftesten Fernwartungssoftware auf dem Markt. Besonders für Webinare geeignet sind die umfangreichen Präsentationsmethoden, die dem Dozenten zur Verfügung stehen: Neben dem Videobild kann zwischen Whiteboard, Dokumenten und Screen-Sharing fließend gewechselt werden. Zusätzlich ist es möglich, Dokumente in thematischen Bibliotheken zusammenzufassen, während der Veranstaltung eine Kommentar-Funktion freizuschalten und Aufnahmen direkt aus der Konferenz heraus zu generieren. Eine parallele Darstellung mehrerer Inhalte gleichzeitig ist ebenfalls möglich - so können die Teilnehmer den Dozenten während der Erklärung eines Whiteboard-Anschrieb zeitgleich sehen.

Die integrierte Active Speaker-Technologie schaltet auf Wunsch den aktiven Sprecher automatisch in das Videobild ein. Allerdings ist der stark erweiterte und komplexe Funktionsumfang von WebEx auch ein Nachteil. Die vollumfängliche Bedienung der Software erfordert neben einer Schulung auch etwas Erfahrung. Wer diese Webinar-Software verwendet, sollte also zumindest als Dozent über umfassende Kenntnisse des Programms verfügen, um während der Nutzung nicht ins Stocken zu geraten. Die Anwendung für Teilnehmer ist jedoch weitgehend problemlos handhabbar. Videokonferenzen können mit einer 128-Bit-Verschlüsselung übertragen werden, eine Planung von Konferenzen per Outlook ist möglich. WebEx unterstützt Windows ab Version Windows XP, die Version für Mac OS steht ab Version 10.5 zur Verfügung. Eine Unterstützung mobiler Endgeräte ist derzeit nicht möglich. Alle Lizenzierungsmodelle basieren auf einer monatlichen Flatrate für eine definierte maximale Teilnehmerzahl. Die kostenlose Testversion bietet zwei Wochen Zugang zu allen Features der bezahlpflichtigen Vollversion.

GoToWebinar

Die speziell für Webinar Dienste angepasste Version der Videokonferenz-Software GoToMeeting wurde um zahlreiche Funktionen erweitert, um Veranstaltern und Teilnehmern von Webinaren eine einfache und angenehme Durchführung zu ermöglichen. Dies macht sich bereits bei der Organisation einer Veranstaltung bemerkbar.

GoToWebinar bietet Dozenten die Möglichkeit, den Teilnehmern schnell und einfach eine Full-Service-Registrierung zu erstellen, die auf das eigene Unternehmen gebrandet werden kann. Zusätzlich erlaubt der Übungsmodus, das Webinar bereits im Vorhinein vollständig durchzutesten und eventuelle Schwachstellen zu beseitigen. Als Teilnahmemöglichkeiten stehen Voice over IP und eine gebührenpflichtige Telefoneinwahl zur Verfügung. Teilnehmer erhalten auf Wunsch automatische Erinnerungs-Mails für das Webinar, auch eine Integration in den Terminkalender von Outlook ist möglich. Während der Durchführung des Webinars stellt die Software zahlreiche nützliche Tools zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem:

  • die Unterstützung von Videoübertragung in HD
  • die Übertragung des eigenen Desktops
  • schneller Moderatorenwechsel
  • die Steuerung eines Drittrechners per Maus und Tastatur
  • und nützliche Zeichentools.

Die Einladung zusätzlicher Teilnehmer ad hoc während der Veranstaltung ist ebenfalls leicht zu bewerkstelligen. Neben den Präsentations-Funktionen können in GoToWebinar auch Kurzumfragen und Frage-und-Antwort-Runden integriert werden, um die Kommunikation mit den Teilnehmern erheblich interaktiver zu gestalten. Auch eine Aufzeichnung des Webinars in Bild, Text und Ton ist möglich. Einziger Wermutstropfen ist die nicht vollumfängliche Unterstützung aller Moderatorentools unter Mac OS, die gesamte Palette steht nur unter Windows zur Verfügung. Grundsätzlich unterstützt GoToWebinar Windows ab Windows XP und MacOS ab Version 10.6.

Mikogo

Die Software Mikogo des gleichnamigen Herstellers ist ein Webinar-Tool, mit sehr deutlichen Licht- und Schattenseiten in der Anwendung. Besonders positiv fällt auf, dass Mikogo nicht nur sehr leicht zu installieren ist, sondern auch in der Anwendung für den Dozenten leicht erlern- und bedienbar ist.

Noch freundlicher sieht es auf der Teilnehmerseite aus: Ein Web-Browser reicht, um an einem Webinar teilnehmen zu können. Da Mikogo auf HTML5-Technologie basiert, hatb es den Vorteil, dass eine zusätzliche Installation von Java, Flash oder ähnlichen Zusatzprogrammen für eine Teilnahme nicht notwendig ist. Neben der Präsentation von bis zu vier Bildschirmen gleichzeitig bietet das Programm ein integriertes Whiteboard, einen eigenen Chat und die Möglichkeit, Dateien während der Sitzung an die Teilnehmer zu übertragen.

Im Rahmen der Vorbereitung können Sitzungen bereits im Voraus geplant und in die Terminverwaltungssoftware der Teilnehmer integriert werden. Auch ist die Fernsteuerung von Rechnern ebenso möglich wie ein einfacher und schneller Wechsel des Moderators. Der größte Nachteil des Programms ist, dass Videokonferenzen nicht unterstützt wird. Der Dozent kann also Inhalte und gesprochene Sprache senden, aber kein Videobild von sich selbst, auch die Teilnehmer bleiben ohne eigenes Videobild für den Dozenten unsichtbar. Die kostenlose Version von Mikogo ermöglicht eine Teilnahme von bis zu drei Personen an einer Sitzung, mit der kostenpflichtigen Vollversion sind Gruppengrößen bis zu 25 Teilnehmern umsetzbar. Durch die Umsetzung in HTML5 erlaubt Mikogo auch die Teilnahme auf mobilen Endgeräten. Eine Verschlüsselung der Übertragung mit einer 256-Bit AES-Sicherung ist möglich. Die Steuerungssoftware für den Dozenten ist für Windows ab Version XP und für Mac OS ab Version 10.5 erhältlich.

FastViewer

Fast Viewer ist ein bewährter Allrounder für Webkonferenzen und Webinare. Die unter Windows ab Version ME und unter Mac OS ab Version 10.6 lauffähige Webinar-Software bietet für Teilnehmer auch eine Unterstützung auf mobilen Endgeräten, die über iOS oder Android verfügen.

Nutzer am PC können statt des Clients auch eine Flash-Basierte Browservariante nutzen. Die Software für den Dozenten ist schnell installiert, die Bedienung recht intuitiv. Mit integriertem Screen-Sharing, einer Whiteboard-Funktion und einem eigenen Chat stehen neben der Video-Übertragung alle für ein Webinar wichtigen Funktionen zur Verfügung. Auch Dateien können einfach mit den Teilnehmern ausgetauscht werden.

Dozenten wird das Leben sehr stark bei der Vorbereitung erleichtert. Denn alle Funktionen lassen sich nicht nur einzeln aktivieren, es können auch Nutzerprofile angelegt und verwaltet werden, um diese Einstellungen für einen bestimmten Seminartyp zu speichern und einfach wiederzuverwenden. Teilnehmer haben die Möglichkeit, die eigene Webcam bei Bedarf zu aktivieren und so auch untereinander zu sprechen. Hierfür erfolgt die Darstellung über separate Fenster, um die Übersichtlichkeit zu wahren. Das Lizenzierungsmodell von FastViewer bietet neben einer monatlichen Mietversion für einen Konferenzraum auch die Möglichkeit, ein Zeitkontingent zu erwerben. Dieses kann dann in einer beliebigen Anzahl von Webinaren gleichzeitig aufgebraucht werden und ermöglicht einen sehr flexiblen Ansatz der Kostensteuerung. Alle übertragungen sind per 256-Bit AES verschlüsselbar, um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten.

Edudip

Die Webinar-Software Edudip tritt als vollständige Lehr- und Lernumgebung für internetbasierte Schulungen an. Deswegen bietet Edudip neben den üblichen Standard-Funktionen wie Whiteboard, Videoübertragung und Screen Sharing auch für die Vor- und Nachbereitung von Webinaren zahlreiche nützliche Features, um die Kommunikation mit und zwischen den Teilnehmern maßgeblich zu erleichtern.

Der Versand von Einladungen zu Webinaren ist nicht auf die ansonsten üblichen Kanäle E-Mail und Outlook beschränkt, Edudip unterstützt auch eine gezielte Einbindung von Kontakten in verschiedenen sozialen Netzwerken. Selbstverständlich können automatische Erinnerungen in diese Funktion integriert werden. Während der Veranstaltung ist es möglich, Videos zum Beispiel von YouTube einzubinden, den Teilnehmern Begleitmaterial zur Verfügung zu stellen und ad hoc kurze Umfragen durchzuführen.

Zu jedem Webinar kann ein eigenes, geschütztes Forum erstellt werden, in dem sich Teilnehmer und Dozenten auch vor und nach dem eigentlichen Webinar austauschen können. Ebenfalls eine besondere Stärke ist die Personalisierung von Veranstaltungen. Teilnehmer haben die Möglichkeit, Webinare kommentiert zu bewerten, nach erfolgreicher Teilnahme können Dozenten Coupons und Rabattcodes für weitere Webinare verteilen. Die fließende Einbindung von bis zu drei Co-Moderatoren, die selbst nicht über die Steuerungs-Software verfügen müssen, ist ebenfalls integriert. Da Edudip sich als Gesamtpaket für Webinare versteht, können eigene Seminare auch auf dem integrierten Marktplatz beworben werden, um eine größere Marktreichweite zu erzielen. Ein weiterer Vorteil bei Edudip ist der Systemcheck für Dozenten, der die Rechenleistung und Internetverbindung des Veranstaltungsrechners bereits im Vorhinein prüft und bewertet, um den geregelten Ablauf des Webinars nicht an technischen Details scheitern zu lassen.

ClickWebinar

ClickWebinar ist die Webinar-Lösung für mittlere und große Unternehmen, die in einem heterogenen Kundenumfeld unterwegs sind. Die browserbasierte Darstellung aller Inhalte ermöglicht hier eine große Bandbreite von Präsentationsmöglichkeiten. Zusätzlich kann das Aussehen der Anwendung beim Lernenden angepasst werden, um zum eigenen Unternehmen und dem veranstalteten Webinar zu passen.

Einen besonderen Schwerpunkt setzt ClickWebinar bei der problemlosen Kommunikation. Neben einer moderierten Chat-Funktion ist ebenfalls eine private Unterhaltung zwischen Dozent und einzelnen Teilnehmern oder zwischen den Teilnehmern möglich. Als Alleinstellungsmerkmal kann hier die Übersetzungsfunktion des Chats gesehen werden: Dieser wird auf Wunsch in eine von 52 wählbaren Sprachen übersetzt, um Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Teilnehmern zu überwinden.

Für komplexe Schulungen hat ClickWebinar ebenfalls eine Lösung parat. Eigene Software, auf die geschult werden soll, lässt sich per integrierter Programmier-Schnittstelle zugreifen - diese kann also nahtlos in die Lernumgebung eingebunden und verwendet werden. Hier offenbart sich aber auch die Schwachstelle des Systems. So umfangreich und nützlich die gesammelten Funktionen auch sein mögen - ohne gründliche Einarbeitung in das Programm und seine Funktionen ist die Durchführung eines Webinars nicht möglich. Damit kommt ClickWebinar vor allem für Unternehmen in Frage, die über entsprechende Ressourcen zur Vorbereitung und Wartung verfügen. Für einen schnellen Einsatz, der ad hoc und ohne tiefere technische Kenntnisse erfolgen muss, sind andere Anbieter erheblich geeigneter.

Spreed

Auch wenn Spreed ursprünglich als reine Meeting-Lösung konzipiert wurde, hat sich die Software inzwischen doch zu einem vollwertigen Werkzeug für Webinare entwickelt. Die Herkunft als reines Werkzeug zur schnellen und unproblematischen Lösung von technischen Problemen merkt man dem Programm aber noch deutlich an. So ist zum Beispiel die Videokonferenz-Lösung etwas spartanisch ausgefallen: Alle Teilnehmer werden nur am Rand des Fensters in kleinen Bereichen dargestellt, die Präsentationsinhalte nehmen den größten Raum ein.

Zusätzliche Meeting-Funktionen wie die einfache Übertragung aller Moderatorenrechte per Klick werden in einem Webinar mutmaßlich gar nicht benötigt. Ansonsten bietet Spreed alles, was von einem Webinar-Tool erwartet werden darf. Bereits die auf drei Teilnehmer beschränkte kostenlose Version Erlaubt Screen-Sharing, die Darstellung von Präsentationen und ein Whiteboard. Im Vergleich zu vielen Mitbewerbern integriert Spreed ein Modul für die Erstellung von Mindmaps - für Webinare ein echter didaktischer Gewinn. Kostenpflichtig wird es allerdings bei den Extras: Die Verwaltung kostenpflichtiger Events ist ebenso wie die Video-Aufzeichnung des Webinars erst in höheren Programmversionen verfügbar. Dies gilt auch für die direkte Integration von Präsentationen via PowerPoint und die Erstellung von privaten Meeting-Räumen, um zum Beispiel Gruppenarbeiten während des Webinars zu ermöglichen. Einzige echte Einschränkung des Programms ist die Kooperation an Dokumenten. Abgesehen vom Whiteboard und der Mindmap ist die Bearbeitung von Dateien, die auf dem Rechner eines Teilnehmers liegen, nicht möglich. Über den Umweg des Dateiversands kann dieses Manko jedoch ausgeglichen werden. Spreed ist für Windows ab Version Windows 2000 und für Mac ab Mac OS 10.3 verfügbar. Beide Plattformen benötigen einen Flash-Player, um alle Funktionen nutzen zu können.