Morphing-Software
Was bedeutet Morphing?
Der Begriff Morphing bezeichnet ein computergestütztes Bildumwandlungsverfahren, das einen Gegenstand stufenlos von einer Form in eine andere überführt. Zwei verschiedene Bilder – ein Anfangs- und ein Endobjekt – gehen also nahtlos ineinander über und erzeugen so beeindruckende Effekte. Bekannt ist Morphing vor allem als Spezialeffekt in Animationsfilmen und der Werbung, für welche das Verwandlungsverfahren seit Ende der 80er Jahre eingesetzt wird. Auch Computerspiele und 3D-Animationen sind ein beliebtes Einsatzgebiet für Morphing. Außerhalb der Film- und Werbeindustrie findet Morphing in der Biologie oder Chemie zur Veränderung von Modellen Anwendung.
Ein Beispiel für Morphing aus Terminator 2
Ein aus der Zukunft kommender Chromroboter schreitet aus einer Flammenwand in Richtung Zuschauer und verwandelt sich dabei Schritt für Schritt in einen Menschen. Beeindruckend: Der Cyborg wurde digital am Computer erschaffen und später Bild für Bild mit den Aufnahmen des Schauspielers verbunden, sodass der Übergang auf den Zuschauer fließend wirkt. Dafür verdiente sich der Film im Jahr 1992 den Oskar für die besten visuellen Effekte.
Wie funktioniert Morphing?
Zur Erstellung von Morphing-Sequenzen sind stets folgende drei Schritte notwendig:
- Die Gemeinsamkeiten der Bilder im Anfangs- und im Endzustand abbilden
- Die Szene Berechnen
- Das Ergebnis verfeinern und Fehler beseitigen
Was in der Theorie recht einfach klingt, gestaltet sich in der Praxis doch sehr zeitaufwendig. Damit ist sowohl die Zeit gemeint, die der Animateur benötigt, um die Gemeinsamkeiten des Anfangs- und des Endobjekts abzubilden, als auch die Zeit, die der Computer zur Berechnung der Szene braucht. In der Nacharbeit gilt es dann, die erstellte Szene noch zu verfeinern und Fehler wie ungewollte Nebeneffekte zu beseitigen.
Morphing im privaten Bereich – mit der passenden Software
Mittlerweile sind Morphing-Effekte kein Privileg professioneller Animateure mehr. Mit einer passenden Software erstellen auch Privatanwender kurzen Videos oder Bildern mit beeindruckenden, witzigen und überraschende Spezialeffekten.
Wie funktioniert Morphing-Software?
Mit nutzerfreundlichen Morphing-Programmen gelingen die Spezialeffekte ganz einfach. Üblicherweise wählt der Anwender ein Ursprungs- sowie ein Zielbild aus und öffnet sie in der Software. Dabei sollten beide Bilder die gleiche Größe haben. Ist das nicht der Fall, besteht in der Regel die Möglichkeit, die Bilder im Programm zuzuschneiden und anzupassen. Im Anschluss müssen Anwender meist nur noch auf beiden Bildern Schlüsselpunkte für den Übergang festlegen und ihre Eingabe bestätigen.
Zusätzliche Funktionen
Je nach Preis und Funktionsumfang beherrscht die entsprechende Software neben dem Morphing noch weitere Video- oder auch Bildbearbeitungsfunktionen wie zum Beispiel die beiden folgenden:
- Warping: Drehen und Verzerren eines Bildes, indem jeder Bildpunkt der Ausgangsdarstellung eine neue Position erhält
- Rendering: Das Erzeugen von Bildern aus Modellen mittels diverser Verfahren
Wichtige Video- und Bildformate
Eine gute Morphing-Software sollte die gängigsten Bild- und Videoformate unterstützen. Sechs davon stellen wir zusammen mit ihren Besonderheiten in der folgenden Tabelle vor:
Format | Ausführliche Schreibweise | Besonderheit | Geeignete Einsatzbereiche |
---|---|---|---|
JPG | Joint Photographic Experts Group | Kann bis zu 16 Millionen Farben darstellen | Farbenfrohe Fotografien |
PNG | Portable Network Graphics | Meistverwendetes, verlustfreies Grafikformat im Internet | Bilder für Webseiten |
GIF | Graphics Interchange Format | Speichern mehrerer Einzelbilder in einer Datei | Animationen |
WMV | Windows Media Video | Hohe Kompression mit guter Qualität | Zum Abspielen auf Windows-Betriebssystemen |
AVI | Audio Video Interleaved | Weite Verbreitung, hoher Speicherbedarf | Zum Abspielen auf möglichst vielen Geräten |
FLV | Flash Video | Abspielen erfordert den Flash-Player | Internetübertragungen zum Beispiel auf YouTube |
Beliebte Morphing-Software für Privatanwender
Im Folgenden stellen wir zwei beliebte Morph-Programme vor, die sich gut für den Privatgebrauch eignen und mit ihrem Funktionsumfang an unterschiedlich erfahrene beziehungsweise unterschiedlich anspruchsvolle Anwender richten:
FotoMorph – kostenlose Software für Einsteiger
Mit der nutzerfreundlichen Morphing-Software FotoMorph erstellen selbst ungeübte Anwender in nur wenigen Schritten beeindruckende Morphing-Bilder. Dazu laden sie Ausgangs- und Endbild im Programm hoch und markieren in beiden Bildern markante Eckpunkte. Den Rest erledigt Fotomorph. Das Ergebnis ist unter anderem als Flash-Animation, animiertes GIF und selbstausführende EXE-Datei speicherbar. Zusätzlich beinhaltet das Programm eine Wrap-Sequenz zum Verzerren des Bildes und eine Schwenk-Funktion, mit der Nutzer Details im Bild heranzoomen. Mit eigenen Texten und Hintergründen individualisieren Anwender ihre Werke.
FantaMorph – leistungsstark und professionell
FantaMorph ermöglicht es, besonders schnell Bild-Morphs und Filme zu erstellen. Dank der leistungsstarke Rendering-Engine können Anwender ihre Werke in Echtzeit betrachten, ohne sie zuvor exportieren zu müssen. Die Software ist in drei unterschiedlich umfangreichen Versionen erhältlich: Als Standardversion für rund 30 Euro, als Professional-Version für rund 60 Euro und als Deluxe-Variante für rund 100 Euro. Bereits die Standard-Version unterstützt den Import und Export vieler Dateiformate. Die Ursprungsdatei können Anwender per Drag-and-drop zuschneiden, um 180 Grad drehen, hinsichtlich Helligkeit, Kontrast und Farbe anpassen und mit diversen Filtern versehen. Zusätzlich sind Beschriftungen, diverse Effekte wie Übergänge und Sound sowie eine Funktion zum Ausdrucken direkt aus der Software enthalten. Mit ihrem großen Funktionsumfang richtet sich die Software eher an Anwender, die bereits ein wenig Erfahrung mit Morphing-Software mitbringen, oder anspruchsvolle Einsteiger.