Kleidungsstücke selbst bedrucken – diese Methoden gibt es

Kleidungsstücke selbst bedrucken – diese Methoden gibt es

Ein Shirt im Geschäft zu finden, das dem eigenen Stil entspricht, ist ein schwieriges Unterfangen. Dank verschiedener Druckmethoden können Sie auch selbst Kleidung entwerfen: Alte oder einfarbige Kleidungsstücke im Kleiderschrank bieten die perfekte Grundlage für individuelle Designs und einen Kleidungsstil ganz nach Ihrem Geschmack.

Kleidung im eigenen Stil

Die Kleidung, die Sie im Alltag tragen, gehört zu den ersten Dingen, die Ihr Gegenüber sieht. Sie ist ein Mittel, das Selbst und die eigenen Interessen nach außen zu repräsentieren. Die eigenen Klamotten dienen aber nicht nur der Selbstdarstellung, sie sollten Ihnen auch gefallen. Wenn die Kleidungsgeschäfte und Online-Shops jedoch nicht das anbieten, was Sie tragen möchten, können Sie sich damit abfinden – oder Ihre eigene Kleidung entwerfen. Kleidungsstücke wie Shirts oder Hoodies mit individuellen Motiven zu bedrucken, ist ein hervorragendes Mittel, um Ihren Kleiderschrank ganz in Ihrem Stil umzugestalten.

Sie können die Motive selbst per Hand beziehungsweise am Computer erstellen, vorgefertigte Bilder kaufen oder Wunschmotive bei einem Designer in Auftrag geben. Wie Sie Ihre Kreationen auf das Wunschkleidungsstück übertragen können, erfahren Sie im Folgenden.

Direktdruck

Mit Direktdruck sind alle Verfahren gemeint, bei denen Motive ohne Zwischenmedium auf die zu bedruckende Oberfläche übertragen werden. Bügelfolien gelten zum Beispiel als Zwischenmedien. Neben verschiedenen manuellen Methoden wie dem Stempel- und Schablonendruck gibt es auch den Digitaldruck, der mit speziellen Textildruckern funktioniert. Diese Drucker übertragen Tonerpartikel oder Tintentropfen direkt auf den gewünschten Stoff und fixieren das Motiv mit der integrierten Trockenpresse. Das Digitaldruck-Verfahren eignet sich sowohl für Baumwoll- als auch Polyesterstoffe.

Stempeldruck

Beim Stempeldruck tragen Sie Textilfarbe auf eine Druckform auf und drücken die Farbseite auf den Stoff. Die Teile der Form, die das Muster auf dem Kleidungsstück ergeben, heben sich von der Form ab. Dahingegen kommen die tiefer liegenden Flächen mit der Stoffoberfläche nicht in Berührung. Vielleicht haben Sie als Kind Blätter und andere Gegenstände wie Federn gesammelt oder Muster in eine Kartoffel geschnitzt und sie mit Farbe bestrichen, um Abbilder auf Papier und anderen Oberflächen zu hinterlassen. Auch solche Alltagsgegenstände eignen sich wunderbar, um Kleidungsstücke zu bedrucken.

Schablonendruck

Anders als beim Stempeldruck verteilen Sie die Farbe beim Schablonendruck durch die ausgeschnittenen Schablonenbereiche direkt auf dem Stoff. Die Schablonen fixieren Sie auf dem Kleidungsstück und streichen mit Textilfarbe darüber. Wer farbige oder schwarze Kleidungsstücke verschönern möchte, benötigt Textilfarbe, die explizit als „für dunkle Stoffe geeignet“ gekennzeichnet ist. Andernfalls ist die Deckkraft nicht ausreichend. Darüber hinaus sind die meisten Textilfarben ausschließlich für Naturfasern wie Baumwolle verwendbar. Die Stoffe dürfen oft nur zu 15 bis 25 Prozent aus synthetischen Materialien bestehen.

Siebdruck

Ein besonderes Schablonen-Druckverfahren ist der Siebdruck. Bei dieser Methode spannen Sie die Schablone über einen speziellen Siebrahmen und pressen die Farbe mit einer Druckrakel durch die farbdurchlässigen Bereiche des Siebes direkt auf den Stoff. Es entsteht ein Abbild der Schablone. Möchten Sie ein mehrfarbiges Motiv erstellen, benötigen Sie für jede Farbe eine eigene Siebkonstruktion. Bei jedem dieser Siebe handelt sich um dasselbe Bild mit unterschiedlichen farbdurchlässigen Bereichen. Je bunter das Motiv sein soll, desto mehr Siebe sind nötig und desto höher fallen die Kosten aus.

Indirekter Druck

Zu den indirekten Druckverfahren gehören alle Methoden, bei denen das Motiv erst auf einem Zwischenmedium und dieses dann auf ein Kleidungsstück übertragen wird.

Transferdruck

Beim sogenannten Transferdruck tragen Sie das Motiv zuerst spiegelverkehrt auf eine Transferfolie oder ein -papier auf. Dieses platzieren Sie auf die gewünschte Stelle und übertragen das Bild mit Druck und Hitze. Dafür eignet sich bereits ein einfaches Bügeleisen, das allerdings oft einen hohen Kraftaufwand erfordert, oder eine Transferpresse.

Im professionellen Bereich kommt häufig Siebdruck für das Bedrucken des Trägermaterials zum Einsatz, für den privaten Gebrauch hingegen eignen sich Drucker. Mit einfachen Tintenstrahl- oder Laserdruckern können Sie Ihre Wunschmotive auf passende bedruckbare Transferfolien drucken: Achten Sie darauf, dass die Folien für Ihren Druckertyp geeignet und bei Bedarf auch auf dunkler Kleidung einsetzbar sind.

Drucken mit Flock- und Flexfolien

Eine weitere Methode ist der textile Foliendruck mit Flock- oder Flexfolien, die auf einer Seite mit einer Klebeschicht versehen sind. Flock- und Flexfolien unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Oberfläche voneinander: Bei Flockfolie ist diese samtig, bei Flexfolie glatt und dünn. Textile Effektfolien sind häufig Flexfolien. Inzwischen gibt es bedruckbare Flock- und Flexfolien, sodass selbst Fotodigitaldruck möglich ist.

Zum Anbringen auf den Stoff schneiden Sie zuerst das Motiv aus der Folie aus und entfernen den rückwertigen Schutz, der die Klebeschicht bedeckt. Sie können das Motiv selbst mit Schere beziehungsweise Cutter ausschneiden oder einen Schneideplotter verwenden, der das Bild konturgenau für Sie ausschneidet. Sowohl äußerlich als auch hinsichtlich der Funktionsweise ähnelt der Plotter einem herkömmlichen Drucker. Anstelle eines Druckkopfes verfügt er aber über eine scharfe Klinge.

Das Entfernen der Rückseite nennt sich auch „entgittern“ und ist nur per Hand möglich. Das fertig geschnittene und entgitterte Bild lässt sich mit Bügeleisen oder Transferpresse auf dem Stoff fixieren.

Sublimationsdruck

Beim sogenannten Sublimationsdruck tragen Sie das Motiv erst mit einer wärmeempfindlichen Tinte auf ein spezielles Trägerpapier auf. Bei Hitzeeinwirkung durch ein Bügeleisen oder eine Transferpresse verdampft diese Sublimationstinte und verbindet sich direkt mit dem Trägerstoff. Neben speziellen Sublimationsdruckern eignen sich auch herkömmliche Tintenstrahldrucker mit Piezodrucktechnologie. Die Methode ist nur auf Kunstfasern beziehungsweise Kleidungsstücken anwendbar, die zu mindestens 80 Prozent aus Polyester bestehen: Zum einen verbrennen Naturfasern, anstelle zu schmelzen, zum anderen können die Farben abweichen.