So können Sie Kaffeesatz weiternutzen

So können Sie Kaffeesatz weiternutzen

Für viele beginnt der Tag mit einem frisch gebrühten Kaffee. Nach dem Genuss landet der Kaffeesatz für gewöhnlich im Restmüll oder auf dem Kompost. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, das Kaffeemehl zu recyceln und dabei Umwelt sowie Geldbeutel etwas Gutes zu tun.

Verwendung als Dünger

Kaffeesatz eignet sich ideal für eine Weiterverwendung als Düngemittel: Er enthält für das Pflanzenwachstum wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Kalium sowie Stickstoff. Damit die Pflanzen die Inhaltsstoffe auch verwerten können, sollten Sie einige Hinweise beachten.

Zunächst sollten Sie das überbrühte Kaffeemehl sorgfältig trocknen lassen. Geben Sie es feucht in Beet oder Blumentopf, droht Schimmelbildung. Am schnellsten und einfachsten entweicht die Feuchtigkeit, wenn Sie das Kaffeemehl ohne Filter gleichmäßig in einer flachen Form verteilen und zum Trocknen in die Sonne stellen. Auch das Sammeln einer größeren Menge in einem Eimer ist sinnvoll. Geben Sie den frischen Kaffeesatz in diesem Fall aber vorerst in ein im Eimer hängendes Sieb, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Streuen Sie ein paar Handvoll des getrockneten Mahlpulvers in den Wurzelbereich der zu düngenden Pflanze. Eine Versäuerung sowie eine Humus-Anreicherung des Bodens sind die Folgen. Deshalb eignet sich diese Düngemethode vor allem für Pflanzen, die sauren Humusboden bevorzugen, etwa

  • Rhododendron,
  • Quitte,
  • Blaubeere oder
  • Hortensie.

Mischen Sie den Kaffeesatz ein wenig in den Boden ein oder decken Sie ihn mit etwas Mulch ab, damit die Nährstoffe von den Wurzeln verstoffwechselt werden können. Auf der Oberfläche liegend fällt die Düngewirkung hingegen sehr gering aus. Beobachten Sie, wie die Pflanzen auf die Nährstoffe reagieren und düngen Sie bei Bedarf nach.

Beschleunigen des Kompostierverfahrens

Kaffeesatz im Kompost hält einerseits Schädlinge fern, lockt aber durch seinen Geruch andererseits Regenwürmer an. Diese lockern die Erde auf, sorgen für eine bessere Sauerstoffversorgung und beschleunigen den Versauerungsprozess.

Nutzung als Geruchsstopper

Zwiebel- oder Schweißgeruch, Zigarettenluft oder der Geruch in der Küche nach dem Braten von Fisch – Kaffeesatz kann verwendet werden, um unerwünschte Gerüche verschwinden zu lassen. Die raue Oberflächenstruktur von Kaffeemehl zieht diese geradezu an.

Der Raumluft können unerwünschte Aromen entzogen werden, indem eine Schale mit getrocknetem Kaffeesatz aufgestellt wird. Innerhalb weniger Stunden verbessert sich der Geruch merklich. Das funktioniert übrigens ebenso mit störendem Käsegeruch im Kühlschrank.

Riechen die Hände nach dem Kochen nach Zwiebeln oder Knoblauch, hilft es, sie mit Kaffeesatz einzureiben. Auch gegen Schweißgeruch in Schuhen kann Kaffee helfen: Dafür lässt sich trockener Kaffeesatz in die Schuhe streuen. Am nächsten Tag gründlich ausgebürstet sind viele Geruchsmoleküle verschwunden.

Als Reinigungsmittel für grobe Verschmutzungen

Nach dem Kochen ist die Küchenreinigung mitunter mühsam: Eingebranntem und Fett wird oft mit chemischen Reinigern zu Leibe gerückt. Kaffeesatz bietet sich für diese Anwendungsfälle aber als umweltfreundlicher und geldsparender Spülhelfer an. Die Wirkweise ähnelt der von Scheuermilch: Der Kaffeesatz trägt verhärtete Speisereste von Bratpfanne, Backblech, Kochtopf oder Grillrost schmirgelnd ab.

Verkrustungen zuvor einweichen

Hartnäckige Verkrustungen weichen Sie am besten mit heißem Wasser und einer Handvoll Kaffeesatz einige Minuten ein.

Nicht geeignet ist der Kaffeesatz für die Reinigung von Ceran- beziehungsweise Glaskeramikkochfeldern. Die grobe Oberfläche der gemahlenen Bohnen würde das Glas zerkratzen.

Selbstgemachtes Koffein-Shampoo für volles Haar

Viele Männer oder auch Frauen nutzen Koffeinshampoos, die vor Haarausfall schützen und für eine glänzende Mähne sorgen sollen. Statt dieses teuer in Drogerie oder Supermarkt zu kaufen, lässt sich eine ähnliche Wirkung durch die Nutzung von gebrauchtem Kaffeemehl erzielen.

Massieren Sie dazu eine halbe Handvoll abgekühlten Kaffeesatz in das nasse Haar ein. Wichtig ist, dass dieser bis auf die Kopfhaut trifft. Nur dann kann das Koffein in die Haarwurzeln einziehen. Dabei lassen sich die Haare direkt zusätzlich mit einem Shampoo oder Duschgel einschäumen. Alternativ können Sie den Kaffeesatz nur einwirken lassen und später ausspülen.

Do-it-yourself-Peeling für die Dusche

Peelings aus der Drogerie sind oft nicht nur teuer, sondern enthalten in vielen Fällen auch Mikroplastik, das durch den Abfluss früher oder später die Ozeane erreicht und in der Natur gravierende Schäden anrichtet. Besser ist ein selbstgemachtes Kaffeesatz-Peeling. Die abreibende Wirkung verbessert das Hautbild, das enthaltene Koffein soll die Blutversorgung der Haut anregen und die Haut straffen. Das Ergebnis ist geschmeidige Haut. Für eine bessere Auftragbarkeit mischen Sie eine kleine Menge Kaffeesatz mit etwas Olivenöl.

Mücken, Wespen und Co. fernhalten

Bei wärmer werdenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Plagegeister zu: Mücken sind nicht nur lästig, die Stiche der Blutsauger können schmerzend anschwellen und sich sogar entzünden. Ebenso störend sind Wespen, die sich beim Essen auf Terrasse oder Balkon zu Tisch eingeladen fühlen. In solchen Fällen ist an ein gemütliches Essen nicht mehr zu denken.

Zum Vertreiben beider Plagegeister kann ausgedienter Kaffeesatz zum Einsatz kommen. Dieser muss gut getrocknet sein und in ein feuerfestes Gefäß umgefüllt werden. Nun kann er mit einem Streichholz oder Feuerzeug entzündet werden. Er brennt nicht, sondern kokelt beziehungsweise schwelt eine Zeitlang vor sich hin. Der Rauch hält verschiedene Insekten, darunter Mücken und Wespen fern. Das Vergrämungsmittel eignet sich aufgrund des Rauchs nicht für den Innenbereich. Sollte er auch im Außenbereich als unangenehm empfunden werden, kann der Kaffeesatz in einigen Metern Entfernung aufgestellt werden.