Glühwein-Alternativen aus aller Welt

Glühwein-Alternativen aus aller Welt

Um sich aufzuwärmen, genießen im Winter viele ein alkoholisches Heißgetränk. In Deutschland ist das meist der Glühwein. Doch es gibt noch andere interessante Rezepte für Wintergetränke aus aller Welt. TeeliebhaberInnen können sich beispielsweise ganz einfach Jagertee machen, Fans von Eierpunsch trinken einen klassischen Eggnog.

Wintergetränke aus anderen Ländern

Nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auch zu Hause trinken Menschen gern Glühwein. Das Heißgetränk gehört für viele genauso zur Weihnachtstimmung wie ein geschmückter Baum oder Spekulatius. Dabei gibt es Glühwein keinesfalls nur in Deutschland. Auch in Ländern wie der Schweiz, in Italien oder Belgien ist das Getränk ein Klassiker in der Winterzeit. Einige Nationen haben hingegen ihre eigenen Varianten des Kultgetränks, das ihm mal mehr und mal weniger ähnelt.

Für alle, die in der Weihnachtszeit etwas Neues ausprobieren möchten oder den Geschmack von Glühwein nicht mögen und trotzdem ein alkoholisches Wintergetränk zu sich nehmen möchten, können diese internationalen Varianten eine Alternative sein.

Jagertee – Österreich

Im 19. Jahrhundert galt Jagertee als Wintergetränk für JägerInnen und FörsterInnen, denen bei der Arbeit im Wald schnell kalt wurde. Inzwischen ist das Getränk auch unter WanderInnen und SkifahrerInnen beliebt, weshalb es auf vielen Berghütten angeboten wird. Für Jagertee wird in der Regel Inländer-Rum verwendet, ein Rum-Ersatzprodukt mit einem Alkoholgehalt von etwa 38 bis 40 Prozent. Da die Bezeichnung Jagertee geschütztist, dürfen nur in Österreich hergestellte Erzeugnisse diesen Namen verwenden. In Deutschland und in der Schweiz ist das Wintergetränk deshalb unter dem Namen Jägertee, Förstertee oder Hüttentee bekannt.

  • 1 l Schwarzer Tee
  • 12 ml Inländer-Rum
  • 12 ml Tiroler Obstschnaps
  • 4 TL Zucker
  • 2 TL Gewürznelken
  • 2 Zimtstangen

Im Originalrezept dieser österreichischen Spezialität dient schwarzer Tee als Grundlage. Dieser wird zunächst zubereitet und anschließend in einem Topf mit dem Zucker, den Gewürznelken und dem Zimt aufgekocht. Einige Rezepte empfehlen an dieser Stelle die Zugabe von Rotwein. Dann sollte die Mischung noch etwa fünf Minuten bei geringer Hitze ziehen können. Zu guter Letzt werden Obstler und Inländer-Rum hinzugefügt. Gießen Sie das Getränk nun durch ein Sieb in Tassen und servieren Sie es.

Glögg – Skandinavien

Glögg ist die schwedische Bezeichnung des beliebten skandinavischen Getränks, in Finnland und Estland wird es Glögi genannt. Traditionell wird Glögg auf dem Luciafest getrunken, einem Heiligenfest aus dem 18. Jahrhundert, das noch immer jährlich am 13. Dezember stattfindet. Dazu werden Hefebrötchen mit Safran serviert, die Lussekatter heißen.

  • 1 l trockener Rotwein
  • 80 ml Rum, Weinbrand oder Wodka
  • 100 g Zucker
  • 100 g Rosinen
  • 40 g grob zerkleinerte Mandeln
  • 2 TL Kardamom-Pulver
  • 1–2 Stücke Ingwer
  • 4 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange

Schwedischer Glögg wird traditionell mit Rotwein zubereitet. Dieser wird zusammen mit Rum, Zucker und einer Zimtstange in einen Topf gegeben. Hinzu kommt der zerkleinerte Kardamom, Ingwer in Scheiben, Rosinen und Nelken. Diese Mischung wird dann so lange erhitzt, bis der Zucker geschmolzen ist. Achten Sie darauf, dass das Ganze nicht kocht, da der Wein sonst sehr bitter wird. Anschließend muss der Glögg im geschlossenen Topf über Nacht ziehen. Am nächsten Tag können Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und erneut erwärmen.

In einigen Rezepten wird empfohlen, Rum, Zimt, Kardamom, Nelken und Ingwer in einem verschlossenen Gefäß ziehen zu lassen, bevor die Mischung mit dem Rest der Zutaten erwärmt wird. Nach Bedarf können Rosinen im Getränk gelassen werden. Zum Schluss werden die zerkleinerten Mandeln hineingegeben. Je nach Bedarf können Sie den Rum weglassen.

Glühbier – Belgien

Besonders in Belgien hat das Glühbier eine lange Tradition. Dort wurde es etwa 1990 unter dem Namen Glühkriek erfunden. Das dunkle Bier wird in der Erntezeit der Kirschen zu fruchtigem Kirschbier veredelt. Dieser sogenannte Kriek bildetet die Basis für das beliebte Wintergetränk. In Polen ist das heiße Getränk unter dem Namen piwo grzane bekannt und ebenfalls sehr beliebt.

  • 1 l dunkles Bier
  • 150 ml Kirschsaft
  • 40 g Honig oder brauner Zucker
  • 1/4 Zitrone
  • 2 TL Ingwer
  • 2 Messerspitzen Zimt
  • 3 Gewürznelken

Für das Glühbier muss zunächst dunkles Bier zusammen mit Kirschsaft erwärmt werden. Achten Sie darauf, dass es nicht kocht, da sonst der Geschmack verfälscht wird. Geben Sie Nelken, Zimt und Honig oder Zucker hinzu und rühren Sie gut um. Anschließend entfernen Sie alle Gewürze per Sieb. Um das Getränk warm zu genießen, erhitzen Sie es erneut auf dem Herd und füllen es anschließend in Becher. In einigen Rezepten wird der Kirschsaft erst nach dem Erhitzen der restlichen Mischung hinzugegeben.

Rakomelo – Griechenland

Rakomelo wird in Griechenland sowohl heiß als auch kalt getrunken. Er findet sogar als Mittel gegen Erkältungen Verwendung. Ursprünglich stammt das Getränk von den Inseln der Ägäis, inzwischen wird es aber ebenso auf dem Festland genossen. Traditionell wird für Rakomelo Tsipouro verwendet, ein griechischer Tresterbrand, der auch unter dem Namen Tsikoudia oder Raki bekannt ist.

  • 1 l Tsipouro
  • 4 TL Honig
  • 3 Gewürznelken
  • 2 Zimtstangen
  • 1 Teebeutel Salbeitee

Alle Zutaten müssen zusammen in einem Topf erwärmt werden. Rühren Sie die Mischung so lange um, bis Bläschen entstehen. Achten Sie allerdings darauf, dass sie nicht kocht, da der Alkohol sonst verdampft. Schließen Sie den Topf mit einem Deckel und lassen Sie das Ganze etwa zehn Minuten lang ziehen. Einige Rezepte empfehlen eine längere Ziehzeit von mehreren Stunden. Möchten Sie den Rakomelo heiß trinken, müssen Sie ihn erneut erwärmen. Danach können Sie ihn in Becher füllen und genießen.

Das etwas andere Wintergetränk

In Japan wird im Winter Hirezake getrunken. Dabei handelt es sich um heißen Sake, in den eine Kugelfischflosse gelegt wird. Das verleiht dem Getränk einen leicht fischigen Geschmack. Dem Rezept wird nachgesagt, dass es aus dem ersten Weltkrieg stammt.

Eggnog – Großbritannien und Amerika

Ob der Eggnog ursprünglich aus Großbritannien oder Amerika stammt, ist unklar. Er gilt oft als Nachfolger des britischen Mischgetränks Posset, das mit Eiern und Wein hergestellt wurde.

  • 1 l Milch
  • 300 ml Sahne
  • 150 g Zucker (60 g reichen auch)
  • 8 Eigelb
  • 2 Vanilleschoten
  • 2 Zimtstangen
  • 50 ml Rum
  • 50 ml Cognac
  • 50 ml Whiskey
  • Etwas Muskatnuss

Als erstes mischen Sie das Mark der Vanilleschoten mit der Milch, der Sahne und den Zimtstangen. Erhitzen Sie alles in einem Topf, ohne dass es kocht. Während die Masse abkühlt, trennen Sie die Eier und schlagen die Eigelbe mit dem Zucker zu einer hellen, cremigen Masse. Diese vermengen Sie nun langsam und vorsichtig mit der Milchmischung. Rühren Sie dabei ununterbrochen, damit die Eier nicht gerinnen. Geben Sie den Alkohol hinzu und erwärmen Sie das Gemisch unter ständigem Rühren auf dem Herd, ohne es zum Kochen zu bringen. Nach etwa fünf Minuten können Sie den Eierpunsch in Tassen abfüllen, etwas Muskatnuss darüberstreuen und ihn servieren.


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