Die Jagdhaftpflicht der Allianz eignet sich für Jäger, die einen umfassenden Versicherungsschutz mit hoher Deckungssumme suchen. Allerdings ist das Mitversichern von Jagdhunden hier vergleichsweise teuer.
Die Allianz bietet eine Jagdhaftpflichtversicherung für Hobbyjäger, Berufsjäger, Jagdaufseher, Förster, Falkner und Jagdpächter. Sie schützt Versicherte vor Schadensersatzansprüchen im Falle eines Schadensereignisses, das einen Personen-, Sach- oder sich daraus ergebenden Vermögensschaden zur Folge hat.
Konkret sind unter anderem folgende Risiken vom Versicherungsschutz abgedeckt:
Vorbildlich zeigt sich die Allianz Jagdhaftpflichtversicherung hinsichtlich der Versicherungsdauer vorübergehender Auslandsaufenthalte. Bis zu fünf Jahren fallen diese unter den Versicherungsschutz, während es bei der Konkurrenz meist nur bis zu drei oder sogar nur bis zu einem Jahr der Fall ist.
Ein Nachteil der Allianz Jagdhaftpflichtversicherung: Die Haltung von Jagdhunden ist nicht im Basis-Versicherungsschutz inbegriffen. Sie kostet den Jäger zusätzliche 50 Euro im Monat. Mit diesem Zusatzbeitrag versichert der Jäger bis zu fünf Jagdhunde. Im Gegensatz dazu versichert beispielsweise die Gothaer Jagdhaftpflicht bereits im günstigsten Tarif eine unbegrenzte Anzahl jagdlich geprüfter Hunde mit.
Das Angebot der Allianz Jagdhaftpflichtversicherung besteht aus einem einzigen Tarif und nur einer Zusatzoption. Diesen einen Tarif gestaltet der Versicherer dafür übersichtlich und leicht verständlich. Falls allerdings der Tarif nicht optimal für die eigenen Umstände geeignet ist, muss sich der Interessent bei der Konkurrenz nach einer Jagdhaftpflichtversicherung umschauen.
Egal, ob mit oder ohne Versicherung von Jagdhunden – die pauschale Deckungssumme für Personen-, Sach- und Vermögensschäden beträgt immer 15 Millionen Euro.
Die Beiträge der Versicherung sind nicht auf der Anbieter-Homepage zu finden, sondern müssen erfragt werden. Auf unsere entsprechende Anfrage per E-Mail erhielten wir am darauffolgenden Werktag eine Antwort mit den Kosten. Wir ließen uns im Rahmen jeweils ein Angebot für eine Jagdhaftpflichtversicherung ohne Jagdhunde im Versicherungsschutz und eine mit erstellen. In ersterem Fall liegt unsere Jahresprämie bei 63 Euro. Wenn wir Jagdhunde in den Versicherungsschutz mit einschließen möchten, bezahlen wir mit insgesamt 126 Euro im Jahr das Doppelte, was im Vergleich zu den Jagdhaftpflichtversicherungen der Konkurrenz hochpreisig ist.
Die Vertragsbedingungen der Allianz Jagdhaftpflicht stehen zwar auf der Anbieter-Homepage zum Download bereit, sind allerdings nicht ganz einfach zu finden. Etwas mehr Nutzerfreundlichkeit wäre hier wünschenswert.
Mit 18 Seiten fällt das PDF-Dokument des Versicherers vergleichsweise schlank aus. Es ist übersichtlich in drei Bereiche gegliedert:
Vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind Risiken, die der Versicherungspflicht unterliegen, beispielsweise Schadensereignisse bei dem Halten und bei der Nutzung versicherungspflichtiger Kraft-, Luft- und Wasserfahrzeuge. Einzige Ausnahme bildet das Halten von Hunden für die Jagd. Diese können Jäger mit entsprechender Beitragserhöhung in ihrer Jagdhaftpflichtversicherung miteinschließen.
In der Jagdhaftpflicht ausgeschlossen sind außerdem Ansprüche wegen abhandengekommener Land-, Wasser- oder Luftfahrzeuge, Schlüssel, Schmuck und Wertsachen.
Gleiches gilt unter anderem für vorsätzlich herbeigeführte Schäden, Schadensfälle der Angehörigen des Versicherten, Schäden an geliehenen, gemieteten, geleasten oder gepachteten Sachen. Letzteres ist im Übrigen keine Selbstverständlichkeit – bei einigen Konkurrenzangeboten im Vergleich wie zum Beispiel der Gothaer Jagdhaftpflicht fällt es unter den Versicherungsschutz.
Beim Eintritt eines Versicherungsfalls sind Allianz-Versicherte dazu verpflichtet, den Schaden unverzüglich der Versicherung zu melden, auch wenn noch keine Schadensansprüche gestellt wurden. Ebenso müssen sie die Allianz umgehend informieren, wenn gegen sie Haftpflichtansprüche erhoben werden. Zudem müssen sie den Konditionen zufolge ihr Möglichstes tun, um den Schaden abzuwenden beziehungsweise zu mindern.
Konkrete Voraussetzungen für den Abschluss der Jagdhaftpflichtversicherung nennt die Allianz in den Konditionen nicht. Jäger wählen zwischen einer ein- und einer dreijährigen Vertragslaufzeit für ihre Jagdhaftplfichtversicherung. In beiden Fällen gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten vor Vertragsende. Nach dem Abschluss der Versicherung hat der Versicherte 14 Tage Zeit, den Vertrag schriftlich zu widerrufen.
Die Allianz Jagdhaftpflichtversicherung bietet Jägern, Förstern und Falknern eine umfassende Versicherung mit einer hohen pauschalen Deckungssumme von 15 Millionen Euro. Mit einer beträchtlichen Beitragserhöhung können Jäger auch bis zu fünf Jagdhunde mitversichern. Darüber hinaus sind keine Möglichkeiten zur individuellen Anpassung der Jagdhaftpflichtversicherung verfügbar. Dafür punktet die Allianz im Vergleich mit einem langen Versicherungsschutz für vorübergehende Auslandsaufenthalte. Zudem können sich Anwärter eines Jagdscheins bis zum erfolgreichen Ablegen ihrer Jagdschein-Prüfung hier für bis zu einem halben Jahr beitragsfrei versichern.