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Bewertung
6,41
Pro
  • Übersichtliches Design
  • Vergleichsweise moderate Menge an freiem Festplattenspeicher
  • Systemstartzeit verkürzt sich leicht
Kontra
  • Kennzahl der Gesamtperformance nimmt leicht ab
  • Community und Support nur in englischer Sprache
  • Viele Werbeelemente verweisen störend auf weitere Produkte des Herstellers
FAZIT

Advanced SystemCare Pro ist übersichtlich und leistet kleine Verbesserungen bei Startzeit und freiem Festplattenspeicher. Allerdings nimmt die Gesamtleistung des Systems nach der Anwendung leicht ab. Es bewirkt in dieser Kategorie also eher das Gegenteil dessen, was es verspricht.

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Bewertungskriterien
Funktionen
Bedienung & Performance
Hilfe & Support

Advanced SystemCare PRO Test

Funktionen7,86

Die Tuning-Software Advanced SystemCare Pro der Firma IObit ist ein Tool zur Wartung des Computers. Mit ihm nehmen Anwender Einstellungen vor, welche die Startgeschwindigkeit von Windows-Rechnern verbessern, die allgemeine Performance optimieren und Festplattenspeicher gewinnen.

Nutzer entrümpeln ihr Gerät mit Advanced SystemCare auf gründliche Art und Weise. Neben der Entfernung von Datenmüll schützen sie ihre Privatsphäre, indem die Browserhistorie und das Protokoll der in Windows geöffneten Dateien – etwa Textdokumente und Bilder – gelöscht werden. Des Weiteren bietet die Advanced SystemCare Pro-Version eine Echtzeitüberwachung, die bei Leerlauf des Systems automatische Optimierungen vornimmt, ohne dass der User eingreifen und diese manuell starten müsste, und eine Auto-Reinigungsfunktion, welche die Privatsphäre bei jedem Hochfahren durch selbstständige Löschung sensibler Nutzungsdaten sicherstellt.

Bedienung & Performance6,41

Die Installation der knapp 37 Megabyte großen Installationsdatei von Advanced SystemCare Pro verursacht keine Probleme. Zwar bietet IObit während des Installationsprozesses an, durch Anklicken verschiedener Optionen zusätzliche Programme zu installieren, positiv hervorzuheben ist dabei jedoch, dass im Gegensatz zu anderen Programmen hier stets die „Nein“-Option angewählt ist, sodass Nutzer nicht Gefahr laufen, Software unbemerkt hinzuzufügen.

Advanced SystemCare Pro belegt knapp 272 Megabyte Festplattenspeicher und kann somit noch als genügsam beschrieben werden.

Advanced SystemCare ist einigermaßen übersichtlich und damit recht nutzfreundlich gestaltet. Allerdings vermissten wir in unserem Test eine Suchfunktion, mithilfe derer sich verschiedene Optimierungseinstellungen schneller hätten finden lassen. Generell sind einige Übersetzungen des chinesischen Herstellers verbesserungswürdig. Interessierten, die aktiv dabei helfen, stellt IObit als Dankeschön kostenlos Lizenzen für seine Produkte zur Verfügung.

Bereinigen & Optimieren

Beim erstmaligen Starten von Advanced SystemCare Pro gelangt der Nutzer in eine Wartungsübersicht, die als mittlerer Menüreiter vorangewählt ist, genannt „Bereinigen & Optimieren“. Hier sind bereits verschiedene Optimierungsbereiche des Computers vorausgewählt. Weitere Bereiche wählt der User individuell dazu, alternativ sind alle Bereiche durch einen Klick auf „Alle Auswählen“ zu markieren. Ein Emoji auf der rechten oberen Seite stellt den Zustand des Computers dar. Zu Beginn der Verwendung präsentiert sich dieser Smiley neutral und in orangener Farbe. Dies soll eine gewisse Handlungsnotwendigkeit symbolisieren. Nach der Reinigung strahlt ein grüner, lachender Smiley aus der rechten oberen Seite herab.

Nach dem Klick auf die zentrale Schaltfläche „Prüfe“ beginnt eine Analyse der eingestellten Systembereiche. Nach deren Fertigstellung fasst Advanced SystemCare Pro potentielle Optimierungen mit Angaben zur Größe des freizugebenen Speicherplatzes beziehungsweise der Anzahl der zu bereinigenden Elemente zusammen. An dieser Stelle besteht die Möglichkeit, die Bereinigung durchzuführen oder den Vorgang abzubrechen. Beim Anklicken der Schaltfläche „Beheben“ startet die eigentliche 1-Klick-Wartung. Positiv: Eine Sicherung der Windows-Registry wird automatisch angelegt, damit der Nutzer die Schritte im Falle von Problemen rückgängig machen kann.

Beschleunigen

Hier befinden sich Einstellungen, die die Geschwindigkeit des Gerätes zusätzlich verbessern sollen. Die Funktion „Turbo-Boost“ beendet unnötige Hintergrunddienste, um eine möglichst hohe Performance sicherzustellen. Wählbar sind hier verschiedene Modi. Der „Arbeitsmodus“, beendet unnötige Dienste und Anwendungen zugunsten einer besseren Usability während typischer Büroanwendungen. Beim „Spiel-Modus“ stoppt Advanced SystemCare Pro darüber hinaus noch weitere Windows-Dienste, um die optimale Performance bei hardwareintensiven Anwendungen zu garantieren. Der „Energie-Sparmodus“ fährt den Stromverbrauch durch eine Drosselung der Hardware herunter, um die Akkulaufzeit bei mobilen Geräten wie Laptops zu erhöhen. Die Funktion „Tiefe Optimierung“ soll weitere, tiefer im System liegende Bereiche verbessern. „Hardware beschleunigen“ und „Anw-/Werkzeugleiste-Bereiniger“ (soll wohl „Anwendungs- und Werkzeugleisten-Bereiniger“ heißen) arbeiteten nur, wenn jeweils weitere Programme des Herstellers heruntergeladen und installiert werden. Dies wirkt auf den Anwender irritierend und eher belastend. Beides sollte IObit lieber aus dem Interface herausnehmen und in eine Experten-Rubrik verschieben. Diese Funktionen ließen wir im Test von Advanced SystemCare Pro unbeachtet.

Schützen

Dieser Bereich enthält einige Funktionen, die die Nutzung des Computers generell sicherer machen. Ein nettes Feature, das in der getesteten Version von Advanced SystemCare Pro neu hinzugekommen, für eine PC-Tuning-Software allerdings nicht unbedingt von Belang ist, stellt die Gesichtserkennung FaceID“ dar. Anwender können damit das eigene Gesicht speichern und unautorisierte Nutzer heimlich ablichten. Voraussetzung ist natürlich eine Webcam.

Weitere Elemente sind ein Echtzeit-Spyware-Schutz, eine Funktion, die Änderungen an der Startseite und der Suchmaschine des Browsers verhindern soll, ein Tool, das sämtliche Browserdaten zur Wahrung der Privatsphäre nach jedem Beenden des Browsers löscht, ein Werkzeug, das sämtliche Anzeigen auf Webseiten blockiert, um das Surfen selbst schneller zu machen und vor Online-Gefahren schützt, sowie eine Funktion, die weitere Datenübermittlungen von Nutzerverhalten und Standort verhindert.

Werkzeugkiste

Im Bereich „Werkzeugkiste“ hält Advanced SystemCare Pro einige Funktionen bereit, die bereits im Bereich „Bereinigen & Optimieren“ enthalten sind und durch die 1-Klick-Wartung abgedeckt werden. Darüber hinaus versteckt Advanced SystemCare Pro aber auch noch einige weitere sinnvolle Funktionen. Diese müssen zwar teilweise als kostenlose Add-ins nachgeladen, jedoch nicht als eigenständige Programme installiert werden, sondern stehen dem Nutzer nach einigen Sekunden zur Verfügung. Beispiele hierfür sind die Funktionen „Duplikat-Dateien-Sucher“, „Datei-Vernichter“ oder die „ASC-Mobilversion“, die das Kopieren einiger Programmfunktionen auf einen USB-Stick sowie deren anschließendes mobiles Ausführen ermöglicht.

Etwas nervig ist das penetrante Bewerben weiterer Softwareprodukte aus dem Hause IObit auf der linken Seite. Diese Schaltflächen sind von den Optimierungsschaltflächen nicht zu unterscheiden und verleiten den Nutzer zum Anklicken. Er wird dann auf die entsprechenden Herstellerwebsites geleitet. Auch wenn es sich hier in den meisten Fällen um kostenlose Software handelt, empfanden wir die fehlende Trennung zwischen Funktionen von Advanced SystemCare Pro und Werbung zu weiterer Software als arg störend.

AktionPool

Ähnliches erlebt der Nutzer unter dem Reiter „AktionPool“. Hier werden in der oberen Programmhälfte vier Bezahlsoftwares aus dem Hause IObit mit verlockenden Rabatten feilgeboten. Dass diese Rubrik eigentlich eine reine Werbeplattform ist, macht auch die Anzeige der auf dem System installierten Browser samt Information darüber, ob diese sich auf dem aktuellen Stand befinden, nicht mehr wett. Eine Trennung zwischen Programmfunktionen und Werbeflut wäre wünschenswert.

Zusammenfassung

Insgesamt ist das Programm recht simpel zu bedienen. Beim Programmstart von Advanced SystemCare Pro findet sich der User im Bereich „Bereinigen & Optimieren“ wieder, in dem nach der Erstanalyse die meisten Bereinigungen per Ein-Klick-Funktion vorgenommen werden können.

Bei Reinigungsvorgängen, die zu Problemen führen könnten, erhält der User eine Warn- oder Hinweismeldung, in der er bestätigt, dass er die Einstellungen tatsächlich vornehmen möchte, bevor es weitergeht.

Durch die unsaubere Trennung von Kernbereichen des Programmes und reinen Werbeinhalten leidet die Übersichtlichkeit arg. Dies wirkt sich stark negativ auf das Nutzergefühl von Advanced SystemCare Pro aus.

MesswertVor AnwendungMit IObit Advanced System Care ProMit Performance-Sieger iolo System Mechanic 17 Pro
Windows-Startzeit (Sekunden) 28,0 27,2 19,0
Gewonnener Festplattenspeicher (GB) - 7 7
PCMark 10: Essentials 7.020 7.072 7.150
PCMark 10: Produktivity 5.291 5.520 5.313
PCMark 10: Digital Content Production 2.562 2.528 2.581
PCMark 10: Score 3.273 3.251 3.306
Ergebnisse der Messungen zwischen iObit Advanced System Care Pro und iolo System Mechanic 17 Pro im Vergleich.

Nach der Bereinigung mit Advanced SystemCare Pro waren folgende Veränderungen festzustellen: Die Startzeit des Rechners, also die Zeit, die der Nutzer vor dem Gerät wartet, bis der PC hochgefahren ist, verkürzte sich um rund eine Sekunde. Kein überragender Wert, aber besser als nichts. Ein weiteres Kriterium ist der Festplattenreiniger: Vor der Anwendung von Advanced SystemCare Pro waren auf der Festplatte 127 Gigabyte Speicherplatz frei, nach der Optimierung waren es 134 Gigabyte. Der Wert ist geringer als bei den anderen getesteten Programmen, aber immerhin wurden rund 7 Gigabyte freigegeben.

Positiv zu bewerten ist, dass Advanced SystemCare Pro keine negativen Auswirkungen auf Programme von Drittanbietern zeitigte. Im Gegensatz etwa zum Test des Programmes AVG PC TuneUp, nach dessen Anwendung einige Programme nicht mehr starteten und das Benchmarkprogramm PCMark10 nicht mehr ordnungsgemäß funktionierte, ließen sich in unserem Test keine derartigen Einschränkungen feststellen. Advanced SystemCare Pro ermittelt die Leistungsfähigkeit des Computers in drei verschiedenen Kategorien. Zunächst im Bereich „Essentials“. Hier werden Programmstarts, Videokonferenzen und das Web-Browsing simuliert und bewertet. Vor der Optimierung ergab sich hier ein Wert von 7.020 Punkten, danach lag er bei 7.072 Punkten. Ein ähnliches Ergebnis ergab sich im Bereich „Productivity“. Das Programm bewertet hier die Leistungsfähigkeit in Tabellen- und Schreibprogrammen, also bei klassischen Bürotätigkeiten. Vor der Optimierung lag der Wert bei 5.291 Punkten, im Anschluss bei 5.520 Punkten. Nur im Bereich „Digital Content Production“, also bei Foto-Bearbeitung, Rendering und Visualisierung und Video-Bearbeitung, sprich, Anwendungen, die besonders viel Rechenleistung beanspruchen, ergab sich vor der Benutzung des Programms ein Wert von 2.562 Punkten, der danach auf 2.528 Punkte sank. Der Leistungsabfall in dieser Kategorie war bei über der Hälfte der getesteten Programme feststellbar.

Neben leichten Gewinnen in puncto Startzeit und Festplattenspeicher nimmt die Performance nach der Optimierung mit Advanced SystemCare Pro also insgesamt sogar leicht ab. Der Gesamtscore gegenüber dem unbereinigten System sinkt leicht von 3.273 auf 3.251 Punkte.

Hilfe & Support5,00

Ein Nachteil von Advanced SystemCare Pro ist direkt, dass die komplette Support- und Dokumentationspalette gute Kenntnisse der englischen Sprache voraussetzt. Es existiert ein ausführlicher FAQ-Bereich, der viele Unklarheiten, besonders für Einsteiger, ausräumt. Außerdem hat der Nutzer in einem bebilderten Tutorial-Bereich die Möglichkeit, sich über die einzelnen Funktionen des Programmes zu informieren. Hilfe findet er auch in einem Community-Forum, in dem sich Nutzer gegenseitig helfen. Den Support kontaktieren Nutzer bequem per E-Mail: dabei sind Anfragen auf deutsch und auf englisch möglich. Unsere Testanfrage wurde innerhalb von zwei Werktagen zufriedenstellend beantwortet.

Zusammenfassung6,41

Neben einem im Test zufriedenstellenden Zuwachs an Speicherplatz auf der Festplatte und einer leichten Verkürzung der Startzeit unseres PCs überwiegt der Fakt, dass sich nach der Reinigung mit Advanced SystemCare Pro die Gesamtperformance des Systems sogar leicht verschlechtert. Dies ist enttäuschend und inakzeptabel. Darüber hinaus fallen die programminternen Werbehinweise auf weitere Software des Herstellers negativ auf. Positiv zu bewerten, ist die intuitive Bedienung des Programmes. Ein weiterer klarer Nachteil von Advanced SystemCare ist, dass der Support nur per E-Mail und in englischer Sprache kontaktiert werden kann.

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