Kondensationstrockner-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Ein Trockner entzieht Wäschestücken die Feuchtigkeit mittels Warmluft.
- Die Feuchtigkeit wird in einen Auffangbehälter kondensiert.
- Klassische Kondensationsgeräte sind im Vergleich zu anderen Trocknerarten günstig in der Anschaffung.
- Dafür verursachen sie vor allem in großen Haushalten höhere Folgekosten.
- Sie eignen sich daher besonders für Single-Haushalte und kleine Familien oder Wohngemeinschaften.
Gründe für einen Trockner
In Frühling und Sommer, bei gemäßigten bis warmen Temperaturen, trocknet Wäsche allein durch die Kraft von Sonne und Wind. Das ist umweltschonend und gleichzeitig gut für das Portemonnaie. Bei anderen Wetterlagen dauert das Wäschetrocknen im Freien aber deutlich länger, und nach einem Regenschauer ist die trocknende Kleidung direkt wieder nass. Außerdem kommt es auch auf die Umgebungsbedingungen an: Gerade in Großstädten verfügen nicht alle Haushalte über einen Garten oder einen Balkon, und dementsprechend hat nicht jeder die Möglichkeit, seine Wäsche an der frischen Luft zu trocknen. In der Wohnung beansprucht ein Wäscheständer viel Platz und steht oftmals im Weg. Sofern der Nutzer nicht ausreichend und richtig lüftet, droht sogar Schimmelbildung an den Wänden durch sich anstauende Feuchtigkeit. Abhilfe schafft ein Wäschetrockner. Im Vergleich zu einem ausklappbaren Wäscheständer beansprucht dieser weniger Platz und trocknet unabhängig vom Wetter. Außerdem nimmt der Trockenvorgang weniger Zeit in Anspruch, Nutzer können ihr Lieblingsshirt schneller wieder anziehen. Ein weiterer Vorteil, den viele zu schätzen wissen: Die Wäsche ist nach dem Trocknen angenehm flauschig statt kratzig, und das ohne den Einsatz von Weichspülern.
- Beanspruchen im Vergleich zu einem Wäscheständer weniger Platz
- Die Wäsche ist schneller wieder trocken
- Nicht witterungsabhängig
- Lästiges Aufhängen der Kleidungsstücke entfällt
- Flauschig-weiche Wäsche auch ohne Weichspüler
Funktionsweise
Am effizientesten arbeiten Wäschetrockner, wenn die Wäsche zuvor vorgetrocknet wurde, etwa durch das Schleuderprogramm der Waschmaschine, das den einzelnen Kleidungsstücken bereits eine große Menge an Wasser mechanisch entzieht.
Ein Kondensationstrockner, im Sprachgebrauch oft auch als Kondenstrockner abgekürzt, arbeitet mit einem weitgehend geschlossenen Luftkreislauf. Dabei wird die feuchte Luft aus der Wäsche nicht in die Raumluft geblasen, sondern durch Luftkühlung kondensiert. Dadurch gelangt die Feuchtigkeit zurück in ihren flüssigen Zustand und wird in einem Behälter gesammelt.
Und das funktioniert so: Die anfangs kühle Umwälzluft wird erwärmt, da warme Luft imstande ist, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen als kalte. Durch den in warmer Luft vergleichsweise höheren Dampfdruck wird der Wäsche Feuchtigkeit entzogen. Verdunstungseffekte sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit der Kleidung von der Luft absorbiert wird. Ein unterhalb der Trommel befindlicher Kondensator saugt nun kühle Luft von außen an und entzieht der Maschinenumluft die Feuchtigkeit. Die warmfeuchte Luft wird entfeuchtet, indem die kühle Umgebungsluft die durch Bleche räumlich getrennte feuchtwarme Maschinenluft im Kondensator wieder heruntertemperiert.
Dabei wird im Kondensator der Taupunkt unterschritten und die überschüssige, zuvor in der Warmluft gespeicherte Feuchtigkeit kondensiert als flüssiges Wasser in einen Auffangbehälter. Die auf diese Weise heruntergekühlte und entfeuchtete Umwälzluft wird nun wieder aufgewärmt. Somit schließt sich der Kreislauf.
Die beim Durchströmen des Kondensators zum Herunterkühlen verwendete Umgebungsluft wird wieder in den Raum abgeführt. Ein Kondenstrockner macht sich also das Prinzip der Luftkühlung für das Entziehen von Feuchtigkeit zunutze.
Einfluss der Umlufttemperatur
Da ein Kondensationstrockner kühle Luft benötigt, um die Feuchtigkeit von der aufgewärmten Umwälzluft zu trennen, arbeiten die Geräte umso effizienter, je kühler die sie umgebende Raumluft ist. Aufstellorte auf dem Dachboden im Sommer oder neben einem eingeschalteten Heizkörper sind also nicht zu empfehlen. In diesen Fällen arbeitet ein Kondensationstrockner weniger effizient. Er benötigt mehr Zeit, verbraucht mehr Energie und verursacht so höhere Kosten. Ein kühler Kellerraum ist hingegen ideal.
Kondenswasser: Auffangbehälter oder direkt ins Abwasser?
Das anfallende Kondenswasser wird in der Regel in einen Auffangbehälter gepumpt, den Anwender für gewöhnlich nach etwa zwei bis vier Trocknerdurchläufen leeren müssen. Dafür entnehmen sie die Kassette, die normalerweise an der Vorderseite des Kondenstrockners neben dem Bedienfeld untergebracht ist. Sie fasst in der Regel zwei bis drei Liter Kondenswasser.
Die regelmäßige Kontrolle nach jeden Trockenvorgang verhindert ineffizientes Trocknen und somit höhere Energiekosten.
Einige Kondenstrockner verfügen zusätzlich oder auch ausschließlich über einen Anschluss für das Abwassernetz, eine sogenannte integrierte Kondenswasserableitung. Bei solchen Geräten entfällt das Leeren des Wassertanks.
Wichtige Kaufkriterien
Bei der Entscheidung für ein konkretes Kondenstrockner-Modell, gibt es verschiedene Faktoren, die bei der Wahl eine Rolle spielen. Dazu zählen Fassungsvermögen, Energieverbrauch oder Spezialprogramme. Wir fassen die wichtigsten Informationen zusammen.
Vor- und Nachteile von klassischen Kondensationstrocknern
Ein klassischer Kondensationstrockner arbeitet ohne Wärmepumpe, aber mit einem Wärmetauscher, dem Kondensator. Kalte Umgebungsluft wird angesaugt und kühlt die feuchte Luft. Es fällt Kondensat an. Warme Abluft entweicht ungenutzt in den Raum.
- Auch in fensterlosen Räumen nutzbar, da ohne Abluftschlauch
- Vergleichsweise kurze Programmdauer
- Im Vergleich zu Modellen mit Wärmepumpe günstiger Anschaffungspreis
- Kleine Räume heizen sich stark auf, dadurch ist der Vorgang weniger effizient und dauert länger
- Energiekosten im Vergleich zu Geräten mit Wärmepumpen höher
Für welche Nutzergruppe ist ein klassischer Kondenstrockner geeignet?
Aufgrund des erhöhten Energieverbrauchs eignet sich ein Kondenstrockner vor allem für kleinere Haushalte, in denen die Maschine nicht so häufig genutzt wird. Ein Kondensationstrockner empfiehlt sich auch für Verbraucher, die Wert darauf legen, dass ihre Wäsche schnell trocknet.
Fassungsvermögen: Aus wie vielen Personen besteht der Haushalt?
Neben der Frage, welcher Trocknertyp sich hinsichtlich seiner Betriebskosten und Programmlaufzeiten für welche Haushalte eignet, ist auch die Trommelgröße zu bedenken. Diese entscheidet darüber, ob die Menge der möglichen Zuladung für eine große Familie ausreichend ist oder ob sich Wartezeiten ergeben, in denen nasse Wäsche nicht getrocknet werden kann. Im Durchschnitt erlauben Kondenstrockner eine Zuladung von sechs bis acht Kilogramm. Sie sind für einen zwei- bis fünfköpfigen Haushalt mit hohem Wäscheaufkommen geeignet. Bei kleinerem Wäscheaufkommen, etwa in Single-Haushalten, reicht ein Gerät mit einer Kapazität von sechs bis acht Kilogramm. Hat der Nutzer die richtige Trommelgröße gewählt, muss er weder warten, bis sich genug Wäsche angesammelt hat, noch eine Maschine anstellen, die nur halbvoll geladen ist. Für Großfamilien oder die Industrie bieten sich Maxi-Geräte mit einem Fassungsvermögen von acht Kilogramm oder mehr an.
Bauform: Frontlader oder Toplader?
Analog zu Waschmaschinen gibt es Frontlader- und Toplader-Modelle. Frontlader-Geräte haben die Beladeöffnung an der Vorderseite, Toplader verfügen hingegen über einen Deckel auf der Oberseite, über den die Wäsche eingefüllt wird. Theoretisch bedeutet das, dass Nutzer auf ein Frontlader-Gerät noch ein weiteres Gerät stellen könnten, da dabei die Beladeöffnung frei bliebe. Frontlader bieten die Möglichkeit, ein Gerät mit ähnlichen Maßen auf sie zu stellen, etwa einen zweiten Trockner. Allerdings gibt es hier eine Gewichtsbegrenzung, die es beispielsweise nicht erlaubt, Waschmaschinen darauf zu platzieren.
Bei Topladern kommt diese Option nicht in Frage. Die Befüllöffnung der unteren Maschine wäre blockiert, die Toplader-Öffnung des oberen Gerätes ohne eine Leiter nicht mehr erreichbar.
Toplader haben in der Regel eine andere Bauform als Frontlader. Sie weisen eine geringere Breite sowie eine größere Tiefe auf. Das liegt darin begründet, dass sich die Trommel nicht wie bei Frontladern im oder gegen den Uhrzeigersinn dreht, sondern um 90 Grad versetzt ist. Das macht die Toplader attraktiv für Räume, in denen nur wenig Platz vorhanden ist. Zu beachten ist jedoch, dass die Maschinen aufgrund ihrer größeren Bautiefe auch weiter in den Raum hineinragen. Toplader-Trockner sind auf dem europäischen Markt nicht allzu weit verbreitet.
Aufstellart: Freistehend, säulenfähig, unterbaufähig
Kondensationstrockner unterscheiden sich auch hinsichtlich der Aufstellart. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es hier gibt.
Freistehende Trockner
Die meistverkauften Geräte sind freistehende Kondenstrockner. Sie erfordern vergleichsweise viel Stellfläche sowie eine Steckdose in unmittelbarer Nähe. Davon abgesehen sind Nutzer bei der Standortwahl sehr flexibel. Die Mehrzahl dieser Geräte hat Flächenabmessungen von 60 x 60 Zentimeter und eine Bauhöhe von 80 Zentimetern.
Säulenfähige Trockner
In vielen Haushalten ist neben der Waschmaschine nicht ausreichend Platz vorhanden, um zusätzlich noch einen Trockner unterzubringen. Für diese Nutzergruppe bietet sich ein säulenfähiger Trockner an. Dieser lässt sich auf der Waschmaschine platzieren und nutzt so die Höhe des Raumes aus. Die Standfläche des Trockners darf dabei nicht größer sein als die der darunter stehenden Waschmaschine. Für den sicheren Stand beider Maschinen bieten die Hersteller spezielle Verbindungsrahmen an. Bei dieser Aufstellart sollte keine der Maschinen ein Toplader-Modell sein.
Unterbaufähige Trockner
Unterbaufähige Trockner haben den Vorteil, dass sie sich beispielsweise unter die Arbeitsfläche in einer Küche integrieren lassen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn dort ein entsprechender Platz vorhanden ist und die Maschine das Einrichtungsbild möglichst nicht ändern soll. Für den Einbau wird die Deckplatte des Kondenstrockners entfernt und durch ein Unterbaublech ersetzt.
Energieverbrauch: leicht vergleichbar dank einheitlichem EU-Energielabel
Seit 2014 sind Hersteller von Elektrogroßgeräten wie Geschirrspülern, Gefriertruhen oder Trocknern verpflichtet, Auskünfte über die Energieeffizienz ihrer Geräte zu geben. Diese Verbrauchswerte werden auf einem einheitlichen Label zusammengefasst und können von Unentschlossenen einfach eingesehen werden. Die angeführten Werte sollen die Kaufentscheidung vereinfachen.
Effizienzklasse | A+++ | B | Altgerät (ca. 10 Jahre) |
Stromverbrauch pro Trockengang* | 1,5 kWh | 3,0 kWh | 4,2 kWh |
Stromkosten pro Trocknerdurchgang** | 0,44 Euro | 0,87 Euro | 1,22 Euro |
Stromverbrauch pro Jahr*** | 187,5 kWh | 375 kWh | 525 kWh |
Stromkosten pro Jahr**** | 54,38 Euro | 108,75 Euro | 152,25 Euro |
Stromkosten über 12 Jahre | 652,56 Euro | 1.305,00 Euro | 1.827,00 Euro |
Anhand der Tabelle wird deutlich, dass sich der Kauf eines Neugerätes über mehrere Jahre amortisieren kann. Geräte mit A+++-Label finden sich derzeit aber nur bei Wärmepumpentrocknern. Kondensationstrockner erreichen maximal die Effizienzklasse B. Trotzdem sind die Wärmepumpen-Modelle aufgrund des noch immer hohen Anschaffungspreises vor allem für Großfamilien ab fünf Personen empfehlenswert, da sich der höhere Preis ansonsten erst nach einer langen Betriebsdauer amortisiert. Für Nutzer, die das Gerät nur unregelmäßig und für entsprechend weniger Personen einsetzen, kann der Kauf eines Kondensationstrockner die bessere Wahl sein.
An der Oberseite (1) finden Interessenten den Herstellernamen sowie die Modellbezeichnung. Die weiteren Angaben erläutern wir im Folgenden.
2) Die Energieeffizienzklasse
Wie auch andere Elektrogroßgeräte werden Wäschetrockner sieben verschiedenen Energieeffizienzklassen zugeteilt. Die aktuell beste Klasse mit dem geringsten Durchschnittverbrauch ist die Klasse A+++, grün dargestellt, die Klasse mit den schlechtesten Verbrauchswerten trägt den Namen D und ist rot.
Wie errechnet sich dieser Index?
Die Einstufung in eine Energieeffizienzklasse erfolgt auf der Basis folgender Test-Werte:
- Energieverbrauch des Standard-Baumwoll-Programms bei voller Beladung
- Energieverbrauch des Standard-Baumwoll-Programms bei Teilbeladung
- Energieverbrauch im eingeschalteten Zustand
- Energieverbrauch im Stand-by-Modus
Seit Ende 2015 sind keine Geräte der Effizienzklassen C und D mehr erhältlich. Die Effizienzklasse B stellt also inzwischen den Mindeststandard für Wäschetrockner dar. Da das Label regelmäßig neu skaliert wird, ist es möglich, dass die Angabe A+++ bald nicht mehr das Maß der Dinge ist.
3) Der Stromverbrauch
Unterhalb der Balken für die Energieeffizienzklasse finden Nutzer den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch des Gerätes, angegeben in Kilowattstunden. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage von 160 Durchläufen des Standard-Baumwollprogramms bei voller Beladung und bei Teilbeladung. Das Gerät muss die Wäsche von einer Anfangsrestfeuchte von 60 Prozent, so wie sie aus der Waschmaschine kommt, auf null Prozent Restfeuchte heruntertrocknen.
Achtung: Verbrauchswerte können abweichen
Nutzer sollten beachten, dass diese Tests unter Laborbedingungen zustande kommen. Je nach Waschmaschine kann die Anfangsfeuchte abweichen. Zudem unterscheidet sich der Strompreis je nach Region und Anbieter.
4) Der Gerätetyp
Diese Angabe verrät, um welche Art von Trockner es sich handelt:
- Ablufttrockner
- Kondensationstrockner
- Gasbetriebener Trockner (im deutschen Raum so gut wie nicht verbreitet)
Ob es sich bei dem Kondensationstrockner um ein Modell mit oder ohne Wärmepumpe handelt, können Verbraucher dem Energielabel nicht entnehmen. Die Höhe des durchschnittlichen Energieverbrauchs unter Punkt 2 lässt dies aber erahnen.
5) Dauer des Trockenvorgangs
Diese Angabe bezieht sich auf die Dauer eines Standard-Trockenvorgangs im Baumwollprogramm. Gemessen wird die Entfeuchtung von 60 auf null Prozent. Klassische Kondensationstrockner sind hier etwa 30 bis 60 Minuten schneller
6) Die maximale Beladungsmenge
Unter diesem Punkt finden Nutzer die Angabe zur maximalen Wäschemenge, die bei 60 Prozent Restfeuchte im Standardprogramm in die Maschine gegeben werden darf.
7) Die Betriebslautstärke
Zur Kaufentscheidung beitragen kann auch die Betriebslautstärke des Gerätes: Während dieser Faktor in großen Hauhalten, in denen der Trockner etwa im Keller steht, keine übergeordnete Rolle spielt, ist die Geräuschbelastung für Nutzer, bei denen die Maschine beispielsweise in der Küche oder Badezimmer betrieben wird, durchaus wichtig. Im Schnitt verursachen Kondenstrockner eine Lärmemissionen von 65 Dezibel. Werte zwischen 60 und 65 Dezibel gelten als leise. Manche Modelle erreichen teilweise aber 80 Dezibel und mehr.
Dezibel
Die Lautstärke wird unter anderem in der Schalldruckpegel-Einheit Dezibel (dB) angegeben. Ein Fernseher in Zimmerlautstärke verursacht ungefähr 60 dB. Eine Erhöhung dieses Pegels um 10 dB-Punkte wird vom menschlichen Gehör als doppelt so laut empfunden. Ein 80 dB emittierendes Gerät nimmt der Nutzer wiederum als viermal so laut wahr. Das entspricht dem Betriebsgeräusch eines elektrischen Rasenmähers.
8) Die Kondensationseffizienzklasse
Diese Angabe finden Verbraucher lediglich bei Kondenstrocknern, unabhängig davon, ob es sich um ein Modell mit Wärmepumpe handelt. Es gibt sieben Kondensationseffizienzklassen, die von A bis G reichen, wobei A die effizienteste Klasse darstellt. Die Klasse ergibt sich aus dem Verhältnis aus dem im Behälter gesammelten Kondenswasser und dem Wasser, das der Wäsche entzogen wird. Aus technischen Gründen ist das 100-prozentige Sammeln des kondensierten Wassers in dem dafür vorgesehenen Behälter nicht möglich. Ein gewisser Anteil wird daher immer in die Umgebungsluft abgegeben. Je geringer dieser Anteil ausfällt, desto besser.
Trockenprogramme und Funktionen
Kondensationstrockner verschiedener Hersteller, egal ob von AEG, Beko, Bauknecht, Gorenje, Bosch, Siemens oder Miele – sie alle bieten eine Auswahl an Standard- und Extraprogrammen, zwischen denen Nutzer je nach Textilart oder zur Verfügung stehender Zeit wählen können. So gibt es etwa spezielle Woll- oder Seidenprogramme, die sehr wäscheschonend arbeiten. Darüber hinaus gibt es neben dem Standard-Baumwollprogramm spezielle Programme zum schonenden Trocknen von Hemden, Jeans, Sportkleidung oder Bettwäsche. Ein Kurzprogramm ist dem Namen nach besonders dann praktisch, wenn es schnell gehen muss. Weniger empfindliche Textilien sind dann binnen 30 bis 45 Minuten bereit zum Anziehen. Einige Kondenstrockner haben zudem noch Programme zum Entfernen von Fusseln, zum Durchlüften oder zum Glätten der Wäsche an Bord.
Die Stufe der Trockenheit können Anwender über ein Drehrad manuell nachjustieren. Die meisten Maschinen unterscheiden zwischen:
- Bügelfeucht: etwa 60 Minuten Laufzeit. Die richtige Wahl, wenn die Wäsche im Anschluss noch gebügelt werden soll. Die Wäsche ist noch ein wenig klamm und das Bügeln geht leichter von der Hand.
- Schranktrocken: etwa 75 Minuten Laufzeit. Das Programm eignet sich, wenn die Wäsche direkt ist den Schrank gefaltet wird. Die minimale Restfeuchte stellt hier kein Problem dar.
- Extratrocken: etwa 95 Minuten Laufzeit. Hierbei wird die Wäsche restgetrocknet und kann anschließend direkt getragen werden.
Sonderausstattung: Nützliche Extras
Neben den beschriebenen Sonderprogrammen verfügen einige Maschinen über weitere nützliche Features wie einen Knitterschutz oder Startzeit-Festlegung. Wir stellen die wichtigsten Funktionen vor.
Knitterschutz
Der Knitterschutz ist ein praktisches Feature für diejenigen, die dazu neigen, ihre Wäsche im Trockner zu vergessen, oder das Gerät anstellen möchten, obwohl sie beim Programmende nicht zu Hause sind. Entnehmen sie nach Programmende die Wäsche nicht direkt, wechselt das Gerät automatisch in diesen Modus und lockert die Kleidung durch langsame Umdrehungen auf. Ein Verknittern wird auf diese Weise verhindert.
Mengenautomatik
Die Mengenautomatik kennen einige Interessenten aus dem Bereich der Waschmaschinen: Hierbei passen die Geräte durch Feuchtigkeits- und Temperatursensoren die Laufzeit und den Energiebedarf des laufenden Programmes automatisch an Wäschemenge und Restfeuchtigkeit an. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, Wasser und Strom zu sparen – und das, ohne dass Nutzer hierfür etwas tun müssten.
Start- oder Endzeitvorwahl
Mit dem Feature „Start- oder Endzeitvorwahl“ legen Nutzer eine Uhrzeit fest, zu der ein Programm starten oder fertig sein soll. Diese Funktion eignet sich unserer Meinung nach aber eher für Waschmaschinen oder Waschtrockner: Mit ihr können Anwender festlegen, dass das Waschprogramm genau dann fertig ist, wenn sie etwa von der Arbeit nach Hause kommen. Das verhindert einen unliebsamen Geruch von in Wasser stehender Wäsche. Ein Trockner kann hingegen direkt eingeschaltet werden. Dank des Knitterschutzes können Nutzer die Wäsche auch später entnehmen.
Display
Ein Großteil der Kondenstrockner verfügen über ein LC-Display. Es zeigt das gewählte Programm und die Restlaufzeit an. So wissen Nutzer, wann ihre Wäsche fertig ist. Einige Modelle weisen optisch und akustisch auf notwendige Schritte wie das Leeren des Kondensationsbehälters oder dem Leeren des Flusensiebes hin.
Trommelleuchte
Einige Modelle haben eine beleuchtete Trommel, bei der meistens effiziente, wartungsfreie LEDs zum Einsatz kommen. Diese Lichtinstallation ist nicht nur schön anzusehen, sondern erleichtert es Nutzern, die Maschine zu entladen, ohne ein Wäschestück zu vergessen.
Akustisches Signal
Die allermeisten Trockner geben ein akustisches Signal ab, sobald das Programmende erreicht wurde oder der Nutzer etwas tun muss, beispielsweise das den Kondensationsbehälter leeren oder das Flusensieb reinigen. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn das Gerät nicht unmittelbar im Aufenthaltsumfeld, sondern beispielsweise im Keller betrieben wird.
App-Steuerung
Einige moderne Trocknermodelle sind WLAN-fähig und können auf diese Weise in ein Smart-Home-System integriert werden. Sie lassen sich dann auch über Smartphone- oder Tablet-Apps steuern. So ist es in den meisten Fällen möglich, das Gerät von unterwegs ein- und auszuschalten, ein Programm auszuwählen oder zu wechseln, die Restlaufanzeige einzusehen und eine Benachrichtigung bei Beendigung des Trockenvorgangs zu erhalten.
Hinweise zur Nutzung und Pflege
Generell ist es wichtig, regelmäßig den Auffangbehälter für Kondenswasser zu leeren und das Flusensieb zu säubern. Auch der Türöffnungsbereich und das Areal rund um die Gummidichtung sollten von Zeit zu Zeit gesäubert werden, damit dort klebende Flusen nicht auf die frische Wäsche fallen. Zudem dürfen nicht alle Textilien in den Trockner. Allergiker sollten einige gesonderte Informationen beachten.
Darf jedes Kleidungsstück in den Trockner?
Diese Frage ist klar mit Nein zu beantworten. Einige Textilien müssen besonders schonend getrocknet werden oder vertragen den Prozess überhaupt nicht. Aus diesem Grund sollten Anwender bei Unklarheiten die Waschanleitungen in den Etiketten der Kleidungsstücke zu Rate ziehen.
Suchen Sie nach einem Quadrat mit einem Kreis darin. Das ist das Trocknersymbol. Dieses Kleidungsstück darf in den Wäschetrockner.
Ist dieses Symbol durchgestrichen, darf das Kleidungsstück nicht maschinell getrocknet werden. Hängen Sie es stattdessen auf die Wäscheleine.
Ist in dem Kreis ein Punkt vorhanden, so ist eine schonende Vorgehensweise vonnöten: Nur mit einer manuellen Temperatursenkung überstehen diese Textilien den Vorgang unbeschadet.
Sind in dem Kreis zwei Symbole zu finden, kann das Kleidungsstück ohne besondere Voreinstellungen in den Trockner gegeben werden.
Hinweise für Allergiker
Ein Trockner kann auch für Allergiker von Vorteil sein: Auf im Freien aufgehängter, restfeuchter Wäsche lagern sich viele Pollen ab, die je nach Jahreszeit in verschiedener Menge in der Umgebungsluft enthalten sind. Bei höherer Pollenbelastung sollten Allergiker daher einen Wäschetrockner oder eine Wäscheleine in einem Raum nutzen, der stoßgelüftet werden kann.
Abgrenzung von anderen Trocknerarten
Neben dem klassischen Kondensationstrockner existieren noch andere Modellvarianten, die wir im Folgenden beschreiben. Zusätzlich listen wir die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.
Kondensationstrockner mit Wärmepumpe
Eine weiterentwickelte Form des Kondensationstrockners sind Geräte mit integrierter Wärmepumpe. Sie werden im allgemeinen Sprachgebrauch auch einfach als Wärmepumpentrockner bezeichnet. Im Prinzip handelt es sich um einen klassischen Kondensationstrockener. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Wärmepumpentrockner die Resthitze der feuchten Abluft dazu nutzt, die neue Zuluft wieder zu erwärmen. Auf diese Weise muss nach dem einmaligen Erhitzen der Luft keine weitere oder nur wenig Energie zum Erwärmen der neuen Zuluft aufgewandt werden.
Bei häufiger Nutzung, etwa in Haushalten mit einem kleinen Kind oder Familien mit mehr als zwei Kindern kann sich die kostenintensivere Anschaffung eines Wärmepumpentrockners nach einiger Zeit amortisieren: Kommt ein solches Gerät auf lange Sicht häufig zum Einsatz, gleichen die vergleichsweise geringen Betriebskosten den Anschaffungspreis aus. Das System ist energiesparend und somit langfristig gut fürs Portemonnaie und für die Umwelt.
- Besonders energiesparend
- Folgekosten geringer als bei Geräten ohne Wärmepumpe
- Lange Programmlaufzeit
- Vergleichsweise hoher Anschaffungspreis
Ablufttrockner: Schlauch grenzt Wahl des Aufstellortes stark ein
Ein Ablufttrockner stellt die älteste Trocknerart dar und arbeitet im Gegensatz zu den Kondenstrocknern ohne einen Tank für das kondensierte Wasser. Stattdessen muss die vom Gerät produzierte warme sowie Abluft über einen Schlauch nach draußen abgeführt werden. Das ist unpraktisch, weil Nutzer die Geräte dann nur in der Nähe einer Außentür beziehungsweise eines Fensters oder eines Abluftsystems aufstellen können. Eine Abluftleitung von mehr als drei Metern Länge wird nicht empfohlen, da es ansonsten zu Problemen beim Ableiten der feuchtwarmen Luft kommen kann.
Ebenso sind spezielle Installationshinweise der Hersteller zu beachten, sodass sich kein Kondenswasser in der Leitung anstaut. Wenn sich im Betriebsraum des Ablufttrockners oder in angrenzenden Räumen eine Feuerstätte, wie ein Ofen, ein Heizkessel oder eine Gastherme befindet, kann der durch den Ablufttrockner verursachte geringe Unterdruck dafür sorgen, dass die Feuerstätten nicht richtig ziehen. In diesem Fall besteht eine Vergiftungsgefahr durch Abgase. Deshalb muss bei diesen Geräten eine Frischluftzufuhr, beispielsweise durch ein geöffnetes Fenster im Betriebsraum, sichergestellt sein. Sofern dieser Hinweis beachtet wird, sind aber keine Probleme zu befürchten. Die vergleichsweise hohen Energiekosten sorgen aber dafür, dass sich Kondensations- und Wärmepumpentrockner zunehmend durchsetzen.
- Günstig in der Anschaffung
- Kurze Programmlaufzeiten
- Abluftöffnung wie Fenster oder Tür erforderlich
- Bei einer direkten Wandöffnung für den Schlauch muss zusätzlich ein Fenster geöffnet werden, um Unterdruck zu vermeiden
- Hohe Stromkosten
Waschtrockner: Durch Kombination von Wasch- und Trocknungsprozess ein Gerät einsparen
Ein Waschtrockner ist ein Haushaltsgerät, das die Funktionen einer Waschmaschine und eines Wäschetrockners kombiniert. Bis 2010 arbeiteten alle Geräte nach dem Prinzip des Kondenstrockners. Da die Wäsche zum Trocknen allerdings mehr Platz in der Trommel benötigt als beim Waschen, müssen Nutzer entweder einen Teil der Kleidung nach dem Waschen herausnehmen und später das Gerät für eine zweite Trocknung starten, oder sie befüllen das Gerät bereits beim Waschen mit einer geringeren Zuladung. Da die allermeisten Geräte im Trockenvorgang Frischwasser zur Kondensation der feuchtwarmen Luft benötigen und tendenziell weniger Wäsche in einem Arbeitsgang trocknen, entstehen vergleichsweise hohe Betriebskosten. Seit einigen Jahren sind allerdings auch Geräte auf dem Markt, die ohne Frischwasserzufuhr auskommen: Sie funktionieren auf dem Prinzip des Wärmepumpentrockners. Generell sind Waschtrockner somit vor allem für Haushalte geeignet, in denen nicht genügend Platz für zwei separate Geräte vorhanden ist. Zudem sollte die Haushaltsgroße ein bis zwei Personen nicht übersteigen, da der Betrieb sonst schnell unwirtschaftlich wird.
- Es wird nur ein Gerät benötigt
- Trocknungsvorgang startet direkt im Anschluss des Waschens
- Längere Anwendungszeit
- Vor allem ältere Geräte verursachen hohe Energiekosten
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kondensationstrockner nicht selbst getestet.
Leser, die einen Kondenstrockner erwerben möchten und nach einem passenden Gerät suchen, finden hier nützliche Informationen, die ihnen die Auswahl erleichtern.
Die renommierte Stiftung Warentest hat zwar keinen Test veröffentlicht, der sich auf Kondenstrockner beschränkt, aber in einem Testbericht vom August 2022 werden 88 Wäschetrockner mit unterschiedlicher Technik unter die Lupe genommen. In der Tabelle der getesteten Modelle ist für den Leser auf einen Blick erkennbar, welche Geräte Kondenstrockner sind.
Chip.de hat keinen eigenen Kondenstrockner-Test durchgeführt, sondern verweist in seinem Artikel aus dem Januar 2019 auf einen Beitrag der Stiftung Warentest. Wir haben zwar auch andere Tests gefunden, doch wir haben sie nicht berücksichtigt, da sich bei genauerem Hinsehen herausgestellt hat, dass es sich um Funktions- und Leistungsvergleiche handelt; die Seiten, auf denen sie zu finden sind, haben die präsentierten Geräte nicht selbst getestet.
Teaserbild: © JenkoAtaman / stock.adobe.com | Abb. 1–16: © Netzsieger
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