Wie lange halten Lebensmittel wirklich?

Wie lange halten Lebensmittel wirklich?

Lebensmittel werden in der Regel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Doch viele Produkte sind auch nach Ablauf dieses Datums noch essbar, wenn sie korrekt gelagert wurden.

Weniger Lebensmittel wegwerfen

Viele Menschen kaufen einen größeren Vorrat Lebensmittel ein, als sie in den Tagen nach dem Einkauf tatsächlich essen. Wer wissen will, ob das jeweilige Produkt noch essbar ist, wirft in der Regel einen Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses befindet sich auf der Verpackung nahezu aller Lebensmittel und gibt durch den Aufdruck „mindestens haltbar bis“ an, wie lange sie sich gefahrlos verzehren lassen. Bis zum angegebenen Datum bleiben Konsistenz, Farbe, Beschaffenheit, Geruch und Geschmack des Produkts gleich.

Allerdings ist das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich ein Richtwert. Viele Lebensmittel halten sich bei richtiger Lagerung deutlich länger und müssen nicht weggeworfen werden, nur weil das aufgedruckte Datum überschritten wurde. Tipps zur richtigen Lagerung der Lebensmittel finden Sie in unserem Ratgeber. Wer immer prüft, ob Lebensmittel tatsächlich schon verdorben oder vielleicht doch noch essbar sind, wirft weniger weg.

Bei Lebensmitteln, die schnell verderben, steht auf der Verpackung allerdings kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern das sogenannte Verfallsdatum. Es ist mit „zu verbrauchen bis“ angegeben und sollte unbedingt beachtet werden, da das Produkt nach Ablauf nicht mehr ohne Gesundheitsrisiko verzehrt werden kann.

Fleisch

Fleisch gehört zu den Lebensmitteln, bei denen meist ein Verfallsdatum statt eines Mindesthaltbarkeitsdatums angegeben wird. Hier hängt die Haltbarkeit sowohl von der Lagerung als auch von der Sorte ab. Eingefroren hält sich Fleisch etwa sechs bis zwölf Monate. Bei richtiger Lagerung im Kühlschrank sind Schweinefleisch und Geflügel mindestens 6 Tage, Rind mindestens 14 Tage und Wurst etwa 10 Tage haltbar.

Grundsätzlich gilt: Je mehr das Fleisch zerkleinert wird, desto kürzer ist es haltbar. Deshalb sollte Hackfleisch nach dem Kauf entweder am selben Tag verzehrt oder direkt eingefroren werden. Verdorbenes Fleisch hat einen unangenehmen Eigengeruch und verfärbt sich gräulich oder grünlich. Wer solches Fleisch zu sich nimmt, riskiert eine Lebensmittelvergiftung.

Fisch

Auch Fisch verdirbt schnell, insbesondere frischer Fisch. Im Kühlschrank können Sie ihn bei Temperaturen zwischen minus zwei und null Grad Celsius ein bis drei Tage lagern, ohne befürchten zu müssen, dass er ungenießbar wird. Ob der Fisch schlecht ist, erkennen Sie an seinem Geruch und seiner Farbe. Frischer Fisch riecht meist nach Meer und die Innenseiten der Kiemen sind hellrot. Außen sollte er glänzend und fest sein. Wenn sich Geruch und Farbe ändern, ist Vorsicht beim Verzehr geboten. Auch Meeresfrüchte sollten idealerweise am Tag des Kaufs gegessen werden. Wenn Sie korrekt gekühlt werden, halten sie sich meist aber ein bis zwei Tage.

Tiefgekühlte Fische und Meeresfrüchte sind in der Regel länger haltbar. Je niedriger ihr Fettgehalt ist, desto länger bleiben sie genießbar. Frisch gefrorener Lachs hält sich bis zu drei Monate in der Tiefkühltruhe, Zander und Scholle sind magerer und halten sich dort dementsprechend etwa sechs Monate. Hummer und Garnelen können Sie ebenfalls einfrieren; sie halten dann etwa zwei bis drei Monate.

Obst und Gemüse

Bei den meisten frischen Obstsorten wird kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Hier gilt in der Regel: je frischer, desto besser. Brauchend Sie Obst also möglichst schnell auf. Wie lange es bei richtiger Lagerung haltbar ist, hängt von der Sorte ab.

Viele Gemüsesorten bleiben im Kühlschrank nicht lange frisch. Grünes Blattgemüse hält im Kühlschrank etwa drei Tage lang, Rosenkohl und Brokkoli sind bis zu fünf Tage lang genießbar. Eingefroren bleibt das Gemüse allerdings bis zu neun Monate frisch. Kartoffeln und Wurzelgemüse, zum Beispiel Möhren, Sellerie oder Kohlrabi, sind sehr robust und daher im Gemüsefach des Kühlschranks meist etwa eine Woche haltbar, in der Tiefkühltruhe sogar bis zu 18 Monate. Steckrüben halten sich tatsächlich auch im Kühlschrank fast einen Monat. Wer Gemüse länger haltbar machen will, sollte es tiefkühlen.

Milchprodukte

Aufgrund der Milchsäurebakterien sind die meisten Milchprodukte auch ein paar Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar. Sie sollten allerdings immer im Kühlschrank gelagert werden. Frische Milch hält sich ungeöffnet etwa sieben bis zehn Tage, wenn sie geöffnet wurde, etwa vier Tage. H-Milch ist ungeöffnet bis zu sechs Monate haltbar, geöffnet aber ebenfalls nur vier Tage. Butter ist deutlich länger verwendbar; sie kann auch nach Monaten noch genießbar sein. Wenn sie allerdings bei Zimmertemperatur gelagert wird, verkürzt sich ihre Haltbarkeit auf ein paar Tage.

Bei Käse hängt die Haltbarkeit von der Sorte ab. Hartkäse ist am längsten genießbar: etwa drei Wochen. Schnitt- und Frischkäse hält sich circa eine Woche. Schimmelkäse sollte nach circa zehn Tagen verbraucht werden.

Eier

Auch Eier bleiben länger frisch, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden. Rohe Eier halten dann zwischen drei und sechs Wochen, je nach Lagertemperatur. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sollten Sie rohe Eier nur noch für die Zubereitung durcherhitzter Gerichte verwenden. Gekochte Eier können auch nach Wochen noch gegessen werden. Wenn Sie die Eier nicht abschrecken, sind sie länger haltbar. Zwischen dem Legen der Eier und dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums liegen immer 28 Tage. So kann das Legedatum jederzeit errechnet werden. Wenn die Schale eines Eis beschädigt ist, sollte es sofort verzehrt oder zubereitet werden.

Öle

Die meisten Öle halten sich in ungeöffnetem Zustand sehr lange. Kaltgepresste Öle sind bis zu einem Jahr haltbar. Wenn sie geöffnet sind, sollten sie idealerweise sofort verwendet werden; sie bleiben dann etwa ein bis zwei Monate frisch. Raffinierte Öle können ungeöffnet circa zwei Jahre gelagert werden. Geöffnet halten sie sich länger, nämlich bis zu sechs Monate.

Brot

Brot wird idealerweise nicht im Kühlschrank gelagert und ist nicht sehr lange haltbar. Wie lange Sie es noch genießen können, hängt von der Sorte ab. Weizenbrote sind bis zu vier Tage lang frisch, Roggenbrote bis zu sechs Tage. Schrot- und Vollkornbrote halten sich noch länger: Sie sind bis zu neun Tage lang essbar.

Konserven

Zu den haltbarsten Speisen gehören Konserven. Sie können ungeöffnet mehrere Jahre überstehen und eignen sich immer noch zum Verzehr. Wer den Inhalt einer Konservendose allerdings in Glasbehälter zur Kühlschranklagerung umfüllt, verkürzt die Haltbarkeit auf etwa vier Tage. Lebensmittel in Halbkonserven, zum Beispiel Hering, sind nicht so lange haltbar. Sie sollten im Kühlschrank gelagert und nach dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums geprüft werden. Hat sich der Inhalt verfärbt oder riecht er anders, entsorgen Sie ihn am besten. Bei Konserven gilt: Wenn sich Boden oder Deckel wölben oder die Dose rostet, sollten Sie den Inhalt entsorgen.


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