So wird die Wohnzimmerwand zur Projektionsfläche

So wird die Wohnzimmerwand zur Projektionsfläche

Schlechte Bildqualität im Heimkino ist ein echter Stimmungskiller. Doch bevor Sie den Beamer austauschen, sollten Sie die Projektionsfläche untersuchen, denn oft genug liegt hier das Problem. Selbst der beste Beamer kann nicht gegen gräuliche und unebene Leinwände anstrahlen. Die bessere Projektionsfläche ist in vielen Fällen eine glatte, reinweiße Wand.

Beamer-Wand statt Raufasertapete

Ein eigenes Heimkino einzurichten, ist eine Menge Arbeit. Der Beamer braucht seinen Platz, das Soundsystem will installiert sein und zu guter Letzt kommt noch das Herzstück des Ganzen: die Projektionsfläche. Sie ist ausschlaggebend für die Bildqualität, denn auch der beste Beamer bringt nichts, wenn die Beamer-Leinwand oder die Tapete nicht die optimale Beschaffenheit haben.

In der Regel besteht die Wahl zwischen der Projektion auf eine Leinwand oder direkt auf die Wand des Zimmers. Leinwände bringen mit sich, dass sie installiert werden müssen und Platz benötigen, der im Wohnzimmer fest für sie veranschlagt werden muss. Eine transportable Leinwand ist eine Lösung, mit der viele nicht wirklich zufrieden sind. Dezenter und platzsparender ist die Projektion direkt auf die Wand. Sie hat überdies den Vorteil, dass sich die Fläche – im Gegensatz zu den meisten Leinwänden – nicht wellen kann.

Tapeten sind allerdings keine gute Projektionsfläche: Nur selten sind sie reinweiß und in der Regel haben sie eine Oberflächenstruktur. Optimal für das Kinoerlebnis ist eine reinweiße, glatte und extramatte Oberfläche. In nur drei Schritten verwandeln Sie Ihre Wohnzimmerwand binnen einiger Stunden in die ideale Projektionsfläche für einen Kinoabend.

1. Treffen Sie Vorbereitungen

Vorab: bedenken Sie, dass für die Wandprojektion die Tapete stellenweise abgenommen werden muss. Wenn Ihnen dieser Eingriff zu groß ist, sollten Sie besser zu einer Beamer-Leinwand greifen. Wer entschlossen ist, die Wohnzimmerwand in eine Kinoleinwand umzuwandeln, braucht folgende Materialien:

  • Abklebefolie
  • Malervlies
  • Farbrolle
  • Farbwanne
  • Grundierung
  • Reinweiße Basisfarbe
  • Versiegelung
  • Spachtelmasse
  • Schleifpapier

Von Grundierung, Farbe und Versiegelung benötigen Sie jeweils rund einen Liter. Diese Menge reicht für eine Fläche von etwa zehn Quadratmetern. Vor Beginn sollten Sie darauf achten, dass die Oberfläche eben und sauber ist. Dazu empfiehlt es sich, die Tapete zu entfernen und Unebenheiten sowie Poren mit Spachtelmasse zu beheben. Anschließend sollten Sie grobe Stellen zunächst mit Schleifpapier der Körnung 100 bearbeiten, dann mit 120 und zuletzt mit 160. Abschließend entfernen Sie den Staub von der Wand.

2. Tragen Sie Farbe auf

Beginnen Sie damit, die Grundierung aufzutragen und lassen Sie diese ungefähr vier Stunden lang trocknen. Anschließend können Sie die Fläche mit Schleifpapier der Körnung 180 glätten. Danach entfernen Sie den Staub mit einem feuchten Tuch. Um sicherzustellen, dass keine Unebenheiten und Spachtelriefen vorhanden sind, können Sie eine Taschenlampe schräg an die Fläche halten. Die Grundierung tragen Sie anschließend mit einem großen und breiten Malerpinsel auf.

Nun kommt die Farbe an die Reihe. Es gibt spezielle Projektionsfarben, die bereits die besten Eigenschaften ausweisen, aber eine andere reinweiße Farbe tut es auch. Es empfiehlt sich, einen breiten Farbroller zu verwenden und auf Lammfellwalzen oder Schaumrollen zu verzichten. Füllen Sie die Farbe in die Farbwanne und nehmen Sie sie gleichmäßig mit dem Farbroller auf. Bauen Sie einen relativ hohen Anpressdruck auf und verteilen Sie die Farbe diagonal, mit etwa 100 Millilitern pro Quadratmeter, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.

3. Versiegeln Sie das Ganze

Zuletzt kommt der Feinschliff. Je nachdem, wie sauber Sie gearbeitet haben, sind eventuell kleine Tropfen oder Schlieren zurückgeblieben. Diese Unebenheiten würden die Projektion stören. Schleifen Sie, wo nötig, noch einmal mit der Körnung 180 nach. Säubern Sie die Fläche und bringen Sie zweimal Versiegelung auf – fertig ist die Projektionsfläche.


Teaserbild: © Photoboyko / stock.adobe.com | Abb. 1: © pfluegler photo / stock.adobe.com