Welche Werkzeuge dürfen in keinem Haushalt fehlen?
Werkzeugkoffer bieten alles, was HobbyhandwerkerInnen brauchen. Doch was ist mit allen, die nur sporadisch kleine Dinge im Haushalt in Ordnung bringen wollen? In diesem Fall enthalten solche Koffer vieles, was man eigentlich gar nicht braucht oder allenfalls in sehr spezifischen Situationen. Wer nur das Nötigste an Werkzeug im Schrank haben möchte, sollte jedoch auf einige unerlässliche Utensilien nicht verzichten.
Die "Big Five" - Werkzeug für alle Fälle
Auch handwerklich unbegabte beziehungsweise uninteressierte Personen kommen gelegentlich nicht umhin, im Haushalt kleinere Reparaturen oder andere Arbeiten vorzunehmen – sei es der Aufbau von Möbeln, lockere Teile am Fahrrad, ein verstopftes Rohr oder einfach nur ein Bild, das an die Wand soll. Dafür brauchen sie aber nicht unbedingt einen großen Werkzeugkoffer. Wer nicht regelmäßig in der Hobbywerkstatt zugange ist, an Fahrzeugen herumschraubt oder Möbel selbst baut, ist mit einem üppig ausgestatteten Koffer wahrscheinlich eher überfordert. Eine Handvoll grundlegender Werkzeuge sollte jedoch jeder beziehungsweise jede zu Hause haben.
Schraubenschlüssel
Von Möbeln über das Fahrrad bis hin zu Sanitäranlagen – überall befinden sich Schraubenmuttern in anderen Größen. Gelöst und festgezogen werden sie mit Schraubenschlüsseln. Diese können Sie im Set kaufen, in denen sich für jede Schraubengröße der passende Schlüssel findet. Häufig sind Sie mit einem Ringschlüssel verbunden, der auf die Muttern gesetzt wird, um sie mit mehr Kraft lösen zu können. Ähnlich funktioniert ein Steckschlüssel, auch als Ratsche bekannt, der verschiedene Aufsätze (Nüsse) für unterschiedlich große Schraubenköpfe hat und beim Drehen nicht immer wieder neu angesetzt werden muss.
Besonders praktisch ist der Universalschraubenschlüssel, auch Engländer genannt. Dieser lässt sich im Umfang verstellen, sodass er mit Schrauben und Muttern unterschiedlicher Größe kompatibel ist.
Schraubenzieher
Um Schrauben in die unterschiedlichsten Materialien eindrehen zu können oder sie wieder herauszudrehen, benötigen Sie einen Schraubenzieher (oder Schraubendreher). Auch hier werden Sie Sets finden, die verschiedene Größen beinhalten. Zudem brauchen Sie für die unterschiedlichen Schraubenarten die passende Spitze – Schlitz-, Kreuzschlitz-, Torx- oder Inbusschrauben haben alle einen individuellen Schraubenkopf.
Auch Schraubenzieher gibt es mit dem Funktionsprinzip einer Ratsche, sodass Sie einfacher mit ihm arbeiten können. Handschraubendreher mit wechselbaren Aufsätzen (Bits) sind praktisch und platzsparend. Ein gut sortierter Bit-Satz deckt alle gängigen Schraubenvarianten ab. Noch mehr Arbeit nimmt Ihnen ein Akkuschrauber ab. Er kann mit verschiedenen Aufsätzen ausgestattet werden und läuft elektrisch. So sind die Schrauben im Handumdrehen – nur eben ohne Handumdrehen – im Holz.
Hammer
Ein Hammer ist unerlässlich, wenn Sie Nägel in die Wand schlagen oder Möbelteile verbinden möchten. Im Idealfall besitzt dieser einen gummierten, ergonomischen Griff, sodass Sie bei der Arbeit immer genügend Grip haben. Die sogenannten Zimmermannshämmer haben an der Rückseite des Hammerkopfes eine Klaue, mit der Sie Nägel herausziehen können. Eine geriffelte Schlagfläche (Nagelbahn) sorgt dafür, dass der Hammer beim Schlag nicht vom Nagel abrutscht.
Mit einem Gummihammer schlagen Sie auf Holz oder Bodenplatten, ohne dass diese beschädigt werden. Sie können aber auch für viele herkömmliche Hammerköpfe einen Gummiaufsatz bekommen und den Hammer somit je nach Einsatzgebiet ummodeln.
Zange
Eine Zange sollte in keinem Werkzeugkasten fehlen, schließlich ist sie vielseitig einsetzbar. Mit einem Seitenschneider können Drähte zurechtgeschnitten, hervorstehende Nägel abgetrennt oder Kabelbinder zerschnitten werden. Flachzangen werden dazu genutzt, bestimmte Objekte bei der Arbeit festzuhalten oder Elemente zusammenzudrücken. Kombizangen vereinen diese beiden Modelle. Große Rohrzangen öffnen Ihnen festgeschraubte Bindungen an Zu- und Abwasserrohren sowie Wasserhähnen, selbst wenn diese angerostet oder verkalkt sind.
Zollstock
Um Abstände oder Längen bestimmter Baumaterialien oder Möbel auszumessen, ist es praktisch, einen Zollstock oder ein Maßband zur Hand zu haben. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ungewollte Lücken übrig bleiben oder am Ende etwas übersteht, weil ungenau oder gar nicht gemessen wurde. Zudem ist es wichtig, die Maße von Räumen oder bestimmter Teile der Wohnung zu kennen, wenn Sie beispielsweise neue Möbel kaufen wollen.
Sinnvolle Extras
Wer Gardinenstangen, Regale oder Küchenschränke anbringen möchte, braucht im Regelfall eine Bohrmaschine. Auch hier sind unterschiedliche Aufsätze erforderlich: zum einen mit mehreren Größen beziehungsweise Durchmessern, zum anderen für verschiedenes Material, in das gebohrt werden soll. Da derartige Arbeiten vor allem beim Umzug anfallen, wird die Bohrmaschine in den meisten Haushalten selten genutzt. In ihrer Box nimmt sie noch dazu so viel Platz weg wie ein ganzer Werkzeugkoffer. Für viele bietet es sich daher an, eine Bohrmaschine zu leihen – entweder bei netten NachbarInnen oder gegen eine Gebühr und Kaution im Baumarkt.
Um auszumachen, ob eine Fläche gerade ist, benötigen Sie zudem eine Wasserwaage. Mit ihrer Hilfe erkennen Sie, ob ein Bild schief hängt, die Waschmaschine auf einem ebenen Untergrund steht oder ein Bücherregal schräg angebracht ist. Selbst Millimeter messende Ungenauigkeiten können Sie dank einer Wasserwaage austarieren. Alternativ nutzen Sie eine App auf dem Smartphone oder Tablet. Kostenfreie und genau arbeitende Ausführungen finden Sie zuhauf. Ihr Smartphone benötigt dazu lediglich ein integriertes Gyroskop.
Für viele Anwendungen praktisch, aber nicht in jedem Haushalt unerlässlich sind Cutter – die trotz ihres Synonym Teppichmesser noch viel mehr als das zuverlässig schneiden können –, eine Säge – für kleinere Arbeiten bietet sich auch eine Laubsäge an – sowie eine Feile beziehungsweise Schleifpapier. Außerdem sollten Sie für alle Fälle jeweils eine Handvoll Nägel und Schrauben in verschiedenen Ausführungen zur Hand haben.
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