Tipps zum richtigen Lüften

Tipps zum richtigen Lüften
Schimmel an Wänden oder Decke sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch gesundheitsschädlich. Er ist häufig die Folge von unzureichend belüfteten Räumen. Jedoch ist er nicht der einzige Grund, warum Sie zu jeder Jahreszeit auf die richtige Durchlüftung Ihrem Zuhause Wert legen sollten.

Warum sollte man regelmäßig lüften?

Wenn täglich frische Luft ins Zimmer kommt, beugen Sie dadurch Schimmelbildung und unangenehmen Gerüchen vor. Pro Person im Haushalt entstehen etwa drei Liter Wasser täglich, die sich als Tauwasser an kalten Stellen wie den Wänden ablagern, was besonders im Winter zu Schimmelbildung führen kann. Durch regelmäßiges Lüften wird ein angenehmes Raumklima geschaffen .

Allein durch die Anwesenheit von Menschen in einem Raum ändert sich über den Tag hinweg oder während der Nacht das Raumklima. Sie tauschen während der Atmung Sauerstoff und Kohlendioxid aus und geben Körpergerüche und Schweiß ab. Erlebt hat das wohl schon, wer morgens aufwacht und im Schlafzimmer einen gewissen muffigen Geruch wahrnimmt. Je länger Sie sich in geschlossenen Räumlichkeiten aufhalten beziehungsweise je mehr Personen dort anwesend sind, desto mehr verunreinigt sich die Innenraumluft. Besonders im Winter beschleunigt sich diese Entwicklung durch das Heizen.

Aktivitäten wie Kochen oder Duschen erzeugen Feuchtigkeit, die die Bildung von gesundheitsschädlichen Schimmelspuren fördert. Hier hilft zum einen umgehendes Lüften, zum anderen sorgen eine gute Wärmedämmung sowie dicht schließende Fenster dafür, dass die Außenwände nicht zu kalt werden und Wasserdampf daran kondensiert. Sollte sich in einigen Räumen bereits Schimmel abgesetzt haben, entfernen Sie diesen gründlich mit entsprechenden Beseitigungsmitteln und achten künftig auf angemessene Belüftung.

Ganz nebenbei verringert regelmäßiges Lüften das Risiko, sich mit einer Virenkrankheit wie Covid oder der Grippe anzustecken. Die Flüssigkeitspartikel in der Luft (Aerosole) werden beim Lüften nach draußen getragen und die Raumluft gereinigt. Daher ist es auch wichtig, Büroräume regelmäßig zu lüften.

Wohnräume stoß- und querlüften

Lüften sollten Sie mehrmals täglich – wenn Sie tagsüber außer Haus sind jedoch zumindest morgens und abends. Dies hat im Sommer den Vorteil, dass es zu diesen Zeiten noch beziehungsweise schon wieder etwas kühler ist als über den Tag hinweg. Öffnen Sie nach Möglichkeit zwei Fenster im Haus oder in der Wohnung - im Idealfall direkt gegenüberliegend - , sodass ein Durchzug entsteht. Andernfalls lassen Sie durch weit geöffnete Fenster oder Balkontüren frische Luft in die Wohnräume strömen. Besonderen Wert sollten Sie hierbei auf das Schlafzimmer legen, da Sie während des Schlafes unweigerlich Flüssigkeit verlieren. Achten Sie auch darauf, wenig genutzte Räume wie Vorratskammer oder Kellerräume von Zeit zu Zeit zu lüften.

Vom Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz werden im Sommer rund 20 bis 30 Minuten pro Lüftungsvorgang empfohlen, im Winter etwa 5 bis 10. Wichtig ist, dass Sie dabei die Heizung abdrehen, da das Thermostat ansonsten die kühleren Temperaturen erkennt und eine stärkere Heizleistung veranlasst. Richtiges Lüften geht also immer einher mit richtigem Heizen.

Zur Überprüfung der Luftfeuchtigkeit im Raum können Sie übrigens ein Hygrometer nutzen. Dieses sollte nicht direkt am Fenster oder nahe der Heizung angebracht sein. Eine optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Steigt sie über diesen Wert, ist es Zeit zu lüften.

Wann Sie umgehend lüften sollten

Beim Duschen oder Baden entsteht viel Wasserdampf, der sich an den Wänden absetzt. Im Anschluss sollten Sie daher geflieste und gekachelte Wände mit einem Fensterabzieher bearbeiten, um die Nässe grob zu entfernen. Danach öffnen Sie im Bad das Fenster, damit die feuchte Luft abziehen kann. Alternativ lassen Sie die Belüftungsanlage für etwa fünf bis zehn Minuten laufen. In der Regel lässt sich diese so einstellen, dass sie an den Lichtschalter gekoppelt ist und noch eine Weile nachläuft, nachdem das Licht ausgeschaltet ist.

Auch die Küche sollten Sie nach dem Kochen, möglicherweise auch schon währenddessen lüften, wenn keine Dunstabzugshaube vorhanden ist. Hier entsteht nicht nur Wasserdampf, auch entfalten sich Gerüche, die sich in einem ungelüfteten Raum langfristig festsetzen können.

Haben Sie auch ein besonderes Auge auf Räume, in denen Sie Wäsche zum Trocknen aufhängen. Diese führt zu kurzfristig erhöhter Luftfeuchtigkeit, sodass Sie die entsprechenden Räume lieber einmal mehr als zu wenig lüften sollten. Das Gleiche gilt, wenn Sie mit einem Dampfbügeleisen Textilien glätten.

Die wichtigsten Tipps im Überblick

  • Mindestens zweimal täglich lüften – wenn möglich, gerne mehr
  • Stoßlüften: Fenster ein paar Minuten komplett öffnen anstatt länger "auf Kipp" lassen
  • Für Durchzug sorgen durch gegenüberliegende Fenster oder mehrere Fenster in einer Wohnung
  • Legen Sie besonderen Wert auf ein täglich gelüftetes Schlafzimmer
  • Küche nach dem Kochen und Badezimmer nach dem Duschen und Baden umgehend lüften
  • Im Sommer am besten früh morgens und spät abends lüften, um großer Hitze aus dem Weg zu gehen
  • Heizung beim Lüften herunterdrehen

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