Lohnt sich eine Solaranlage?

Lohnt sich eine Solaranlage?

Die Ölpreise sind am Schwanken und auf fossile Energieträger ist bald kein Verlass mehr. Vor allem für Eigenheimbesitzer stellt sich die Frage, ob sich die Investition in eine Solaranlage auf dem eigenen Dach rechnet oder ob sie dabei am Ende draufzahlen. Wir klären auf, welche Faktoren zur Beantwortung dieser Frage relevant sind.

Photovoltaik oder Solarthermie?

Zunächst sind zwei Arten von Solaranlagen zu unterscheiden:

  • Die Photovoltaikanlage erzeugt Strom.
  • Die Solarthermieanlage erzeugt Wärme.

Bei einer Solarthermieanlage ist die bedarfsgerechte Planung ausschlaggebend dafür, dass sie sich lohnt. Die Mehrkosten für eine überdimensionierte Solarthermieanlage machen sich in der Regel nicht bezahlt, da im Sommer nur wenig Energiebedarf besteht und so unnötig viel Energie bereitgestellt wird.

Wie nutze ich den erzeugten Strom?

Verbraucher, die über die Investition in eine Photovoltaikanlage nachdenken, sollten vorab die Frage klären, wie sie den damit erzeugten Strom nutzen möchten:

  • Möglichst viel davon ins Stromnetz einspeisen.
  • Den eigenen Strombedarf damit decken.
  • Den erzeugten Strom speichern.

Für die Einspeisung der erzeugten Energie ins Stromnetz erhalten Solaranlagen-Besitzer pro Kilowattstunde eine sogenannte Einspeisevergütung. Während diese Vergütung vor einigen Jahren noch bei 30 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Strom oder sogar mehr lag, beläuft sie sich aktuell für kleine und mittelgroße Anlagen auf unter 13 Cent. Somit rentiert sich eine Photovoltaik-Anlage eher, wenn Interessierten über eine möglichst große Dachfläche verfügen.

Damit ist es für Verbraucher heute deutlich schwerer, durch eine vollständige Einspeisung der erzeugten Energie die Kosten ihrer Photovoltaikanlage wieder auszugleichen oder gar einen Gewinn zu erzielen. Denn Berechnungen des Fraunhofer ISE zufolge liegen die Kosten, zu denen Photovoltaikanalagen-Besitzer eine Kilowattstunde Strom herstellen, je nach Sonneneinstrahlung, in Deutschland zwischen 10 und 14 Cent. Für eine Volleinspeisung lohnt sich eine Photovoltaikanlage daher aktuell nur unter bestimmten Voraussetzungen:

  • Die Anlage befindet sich in einer Region mit hoher Sonneneinstrahlung.
  • Sie wurde zu sehr guten Konditionen erworben.
  • Sie ist mit hochwertigen Modulen und Wechselrichtern ausgestattet.

Selbst unter diesen Voraussetzungen bleibt die Rendite in der Regel klein. Deutlich mehr lohnt sich eine Photovoltaikanlage für Verbraucher, die damit auch oder in erster Linie ihren Eigenverbrauch decken wollen. Bei einem Stromanbieter zahlen Verbraucher nämlich für eine Kilowattstunde Strom je nach Anbieter und Tarif meist etwa 26 Cent. Dementsprechend sparen sie hier mit einer Photovoltaikanlage zwischen 12 und 16 Cent pro Kilowattstunde. Mit Hinblick auf die stetig steigenden Strompreise stellt sie also eine zunehmend attraktive und lukrative Alternative dar.

Kosten und Zuschüsse

Für ein Einfamilienhaus liegen die Kosten für eine Photovoltaikanlage inklusive Zubehör, Installation und Inbetriebnahme je nach Größe zwischen 5.400 und 13.000 Euro. Auf einer acht Quadratmeter großen Dachfläche erzeugt die Anlage ein Kilowatt-Peak beziehungsweise 950 bis 1.200 Kilowattstunden Strom.

Die Preise für eine Solarheizung liegen durchschnittlich zwischen 7.000 und 10.000 Euro. Damit kommt sie teurer als eine Solaranlage, die nur Warmwasser liefert, für 3.000 bis 6.000 Euro. Neben der Eigeninvestition stehen natürlich auch Kosten für die Wartung und Versicherung an, die sich jährlich für eine durchschnittliche Anlage auf etwa 120 Euro belaufen.

Was bedeutet Watt-Peak?

Die elektrische Leistung einer Photovoltaikanlage wird gemeinhin in Watt-Peak (Wp) angegeben. Dabei betragen die Standard-Testbedingungen folgende Parameter: eine Zellentemperatur von 25 Grad Celsius, eine Bestrahlungsstärke von 1.000 Watt pro Quadratmeter und ein Sonnenlichtspektrum gemäß der Luftmasse von 1,5.

Der Vorratsgedanke lohnt sich insbesondere aufgrund der aktiven Fördermöglichkeiten für Stromspeicher. So gewährt die KfW (Kreditanstalt für Wideraufbau) Kreditzuschüsse zwischen 500 und 4.000 Euro.

Für Solarthermien, die größer als neun Quadratmeter sind und eine Speicherkapazität von mehr als 40 Liter aufweisen, vergibt wiederum das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) eine Förderung von mindestens 2.000 Euro, wenn die Verbraucher sie zur Heizungsunterstützung nutzen. Die Fördermittel für die solare Warmwasserzubereitung beginnen bei 500 Euro und steigen bei Analgen mit einer Fläche über zehn Quadratmeter.

Was lohnt sich 2018: Eine Solaranlage oder eine Solarthermie?

Aufgrund der gesunkenen Preise für Solaranlagen ziehen es immer mehr Eigenheimbesitzer in Betracht, in Solarenergie zu investieren – sei es eine Photovoltaikanlage oder eine Solarthermie. Ob sich eine Solaranlage lohnt, hängt insbesondere vom Standort verbunden mit der Ausrichtung und der verfügbaren Fläche sowie der Anzahl der Sonnentage ab. Eine Solarthermie ist in 15 bis 18 Jahren komplett refinanziert, das heißt, ab diesem Zeitpunkt sparen Nutzer bares Geld. Zumindest hinsichtlich der Unabhängigkeit von Energieversorgern punktet die sonnenbasierte Energie beständig. Zudem spart sie gegenüber Strom und Gas deutlich beim CO2-Ausstoß ein, was der Umwelt zugutekommt.

Letztlich rentiert sich eine Solaranlage für all diejenigen, die den erzeugten Strom selbst verbrauchen. Während ihre Kosten dauerhaft konstant bleiben, sind die Strompreise ständig am Steigen. Während der meiste Strom jedoch genau dann erzeugt wird, wenn Nutzer am wenigsten davon verbrauchen, nämlich im Sommer, befindet sich die Energiegewinnung in den Wintermonaten im Sparbetrieb. Die sinnvollste Lösung ist daher ein Stromspeicher, sodass Verbraucher den überschüssigen Strom der sonnenreichen Tagen auch für kältere Stunden verwenden können.