Kleidermotten erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Kleidermotten erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Kleidermotten sind unangenehme Plagegeister, die einen empfindlichen Schaden anrichten können. Im schlimmsten Fall machen sie sich nicht nur an Kleidung, sondern auch an Teppichen und Polstermöbeln zu schaffen. Sie loszuwerden erfordert umfangreiche Maßnahmen. Deshalb ist es besser, dafür zu sorgen, dass sie es sich gar nicht erst in Ihrem Schrank gemütlich machen.

Mottenbefall erkennen

Die Textilmotten gehören zur Familie der „Echten Motten“ und werden bis zu einen Zentimeter groß. Sie sind im Gegensatz zu den rötlich-braunen Lebensmittelmotten eher hell; ihre Flügel sind von gelblicher Farbe oder schimmern silbern, an den Enden befinden ich kleine Fransen. Kleidermotten sind nachtaktiv und halten sich tagsüber eher in dunklen Räumen wie Kellern oder Lagerräumen, in Nischen und im Unterholz auf. Insektengitter an Fenstern und Balkontüren schaffen Abhilfe.

Die Schäden an Textilien können Sie meist schnell feststellen, da Sie im Vergleich zu den kleinen Tierchen sehr groß ausfallen. Am Rand sind die Löcher meist etwas ausgefranst. Dabei ist nicht die ausgewachsene Motte selbst schuld, sondern ihre Larven, die aus den in die Kleidung gelegten Eiern schlüpfen. Daher finden Sie auch manchmal weiße Fäden – die Gespinste der Motte – auf der Kleidung. Wenn Ihnen als aus dem Kleiderschrank eine kleine Motte entgegenflattert, sollten Sie sich auf die Suche nach Schäden machen.

Betroffen von Schäden durch die Textilmotte sind jedoch nur tierische Stoffe, also beispielsweise Schafswolle, Pelze, Seide und Leder. Diese enthalten Keratin, das die Mottenlarve als Nahrung nutzt. Daher sind auch Polstermöbel, Teppiche und sogar Dämmstoffe nicht vor den Insekten sicher, wenn sie aus den entsprechenden Materialien bestehen.

Löcher in Baumwolle?

Vielleicht haben Sie schon kleine, nur wenige Millimeter breite Löcher in Shirts oder Blusen festgestellt, die aus Baumwolle, Polyester oder Viskose bestehen. Hier sind nicht Motten die Übeltäter, sondern vielmehr Knöpfe oder Reißverschlüsse, durch die beim Waschen Reibung entstanden ist. Oft sind die Löcher auch Folge von Materialermüdung, was gerade bei Billigware schnell vorkommen kann.

Mottenbefall bekämpfen

Wenn Sie sicher sind, dass Sie Motten im Kleiderschrank haben, hilft eine Radikalkur am besten: Räumen Sie den Schrank komplett aus und waschen Sie all die darin aufbewahrte Wäsche bei mindestens 60 Grad Celsius. Diese Temperatur ist nötig, damit die Mottenlarven beziehungsweise -eier abgetötet werden. Alternativ legen Sie die Kleidung über Nacht in die Tiefkühltruhe; auch Kälte tötet die Larven. Empfindliche Kleidungsstücke geben Sie in eine professionelle Reinigung. Befallene Textilien sollen Sie gut verpacken, etwa in einem Müllbeutel, und im Hausmüll entsorgen.

Versuchen Sie, die kleinen weißen Nester zu finden, in denen die Larven leben. Sie befinden sich etwa in Ecken von Schränken oder Schubläden, unter Möbeln und in Bodenritzen oder in Teppichen und lang gelagerten Kleidungsstücken.

Auch der Kleiderschrank muss gründlich gereinigt werden. Waschen Sie die kompletten Innenflächen und vernachlässigen Sie dabei keine Ecke. Neben haushaltsüblichem Allzweckreiniger sollten Sie eine Essiglösung zu Hilfe nehmen, die bis in Ritzen dringen kann. Saugen Sie anschließend das Zimmer gründlich. Hitze ist auch hier ein guter Helfer: Wenn Sie Teppiche und Möbel mit dem Dampfreiniger bearbeiten, tötet der heiße Dampf Eier und Larven ab. Denselben Effekt erlangen Sie, wenn Sie mit einem Fön in Ritzen und Spalten von Möbeln pusten.

Mottenbefall vorbeugen

Kleidungsstücke, die Gefahr laufen, von Motten befallen zu werden, können Sie speziell schützen, wenn Sie diese nicht allzu oft tragen. Lagern Sie sie vakuumverpackt, in Zeitungspapier eingeschlagen – Textilmotten meiden Druckerschwärze – oder Leinen- und Baumwollsäcke, wenn Sie derartige Klamotten einlagern. Ansonsten überprüfen Sie die Textilien, gerade in den Sommermonaten, regelmäßig auf Mottenbefall.

Hautschuppen und Haare ziehen die Textilfresser an, daher sollten Sie nicht nur regelmäßig Ihren Kleiderschrank auswischen, sondern auch bereits getragene Kleidung nicht wieder in den Schrank zurücklegen, bevor Sie sie nicht gewaschen haben.

Düfte und Fallen

Es gibt eine Menge für uns Menschen angenehme Aromen, die Motten überhaupt nicht mögen, so zum Beispiel Lavendel, Thymian oder Nelken. Diese können Sie in kleine Stoffsäckchen füllen und im Schrank auslegen. Auch Zedernholz ist ein beliebter Duft, der gegen Motten hilft. Sie können sich beispielsweise Duftöle in den entsprechenden Aromen besorgen, ein paar Tropfen auf einen Wattebausch geben und diesem in Schrank ausleben.

Alternativ gibt es geruchsneutrale Mottenfallen mit klebriger Oberfläche, die Sie in den Schrank stellen können. Sie enthalten Pheromone, die männliche Motten anziehen, welche dann an der Oberfläche kleben bleiben. Auch spezielles Mottenpapier, das an einem Haken an die Kleiderstange gehängt wird, sowie Anti-Motten-Spray, das meist einen der oben genannten Düfte verwendet, sind probate Mittel. Abzuraten ist hingegen von chemischen Mitteln. Deren Inhaltsstoffe kommen sich in Innenräumen ablagern, was für Menschen und Haustiere gesundheitliche Folgen haben kann.


Teaserbild: @ Tomasz / stock.adobe.com | Abb. 1: @ Little Adventures / stock.adobe.com | Abb. 2: @ Christine / stock.adobe.com