Fliegen mit Baby

Fliegen mit Baby

Fliegen an sich ist für viele bereits ein großes Abenteuer. Mit Baby an Bord wird das Ganze noch einmal aufregender. Oft wissen frischgebackene Eltern nicht, was sie beim ersten Flug mit ihrem Nachwuchs beachten müssen. In diesem Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Fliegen mit Baby.

Ab wann darf das Baby fliegen?

Die meisten Fluggesellschaften erlauben die Mitnahme eines Säuglings bereits ab einem Alter von sieben bis vierzehn Tagen. Abgesehen davon obliegt es den Eltern, zu entscheiden, ob das Kind fliegen sollte. Falls es gesundheitliche Beschwerden wie zum Beispiel eine Erkältung, Koliken oder Atemwegserkrankungen hat, ist vom Fliegen abzuraten. Daher empfiehlt es sich, vor der Flugreise immer einen Kinderarzt aufzusuchen.

Was kostet der Flug fürs Baby?

Babys fliegen mittlerweile in der Regel nicht mehr kostenlos, selbst wenn sie im Flugzeug auf dem Schoß der Eltern Platz nehmen. Bei den meisten Fluggesellschaften zahlen Eltern für ihr Baby zehn bis zwanzig Prozent des normalen Ticketpreises beziehungsweise eine Pauschalgebühr. Letztere fällt für Langstreckenflüge meist deutlich teurer aus als für Kurz- und Mittelstreckenflüge. Für einen eigenen Sitzplatz beziehungsweise, wenn das Kind vor dem Rückflug oder zum Rückreistermin sein zweites Lebensjahr vollendet, wird häufig der volle Ticketpreis fällig.

Was muss ich bei der Buchung beachten?

In der Regel ist es sinnvoll, möglichst früh zu buchen, damit die Eltern relativ frei in der Wahl der Flugzeit und der Sitzplätze sind. Gerade bei langen Strecken empfiehlt es sich, die Flugzeiten mit den Schlafenszeiten des Babys abzugleichen. So wird der Flug meist entspannter für Eltern, Kind und Mitreisende.

Viele Fluggesellschaften wie unter anderem die Lufthansa stellen auf Langstreckenflüge für Babys bis zu einem bestimmten Gewicht, Alter oder einer bestimmten Größe (zum Beispiel 83 Zentimeter) ein Babybettchen (sogenannte Bassinets) bereit, das vor dem Flug reserviert werden muss. Wer online bucht, sollte zur Reservierung des Babybettchens am besten die Kundenhotline anrufen. Billigflieger bieten die Möglichkeit einer solchen Schlafgelegenheit meistens nicht. Eltern, die mit mehreren Babys fliegen, sollten vor der Buchung beachten, dass bei den meisten Fluggesellschaften gilt: Ein Erwachsener pro Baby. Dass beispielsweise eine Zwillingsmama allein mit beiden Säuglingen eine Flugreise antritt, gestaltet sich also eher als schwierig.

Was braucht das Baby zum Fliegen?

  • Kinderreisepass
  • Wärmende Kleidung beziehungsweise Wechselkleidung
  • Schnuller
  • Windeln
  • Feucht- und Reinigungstücher
  • Trinkfläschchen oder Brei

Übrigens unterliegt Babynahrung nicht den strengen EU-Handgepäckbestimmungen. Eltern dürfen diese also in einem Behälter mit an Bord nehmen, der größer als 100 Milliliter ist. Hierzu zählen:

  • Babybrei
  • Sterilisiertes Wasser
  • Baby-Sojamilch
  • Baby-Kuhmilch
  • Milchpulver
  • Muttermilch

Wie wird der Check-in möglichst stressfrei?

Viele Fluggesellschaften bieten einen Vorabend-Check-in. Dieser empfiehlt sich für Reisende, die in der Nähe des Flughafens wohnen. Sie können bereits am Abend vor dem Flug ihre großen Gepäckstücke einchecken und den Flug am Folgetag entspannt mit Baby und Handgepäck antreten.

Wie viel Gepäck darf ich für das Baby mitnehmen?

Das hängt von der jeweiligen Fluggesellschaft ab. Bei der Lufthansa zum Beispiel haben Kinder bis zu ihrem zweiten Lebensjahr ein Gepäckstück bis zu einem Gewicht von 23 Kilogramm frei. Außerdem dürfen ein Autositz oder ein faltbarer Buggy als Handgepäck mitgeführt werden.

Größere Kinderwagen müssen in der Regel als Sperrgepäck aufgegeben werden. Für die Zwischenzeit bieten viele Flughäfen einen Leihservice an. Den geliehenen Kinderwagen lassen Eltern dann beim Einstieg einfach am Flughafen zurück. Die meisten Flughäfen bieten auf ihrer Webseite eine eigene Rubrik für das Reisen mit Kindern. Dort finden sich genaue Informationen zu den Gepäckbestimmungen und zu speziellen Angeboten des Flughafens wie etwa einem Kinderwagen-Leihservice, Familienräumen und Babywickelräumen.

Wie sichere ich mein Baby im Flugzeug?

Kinder, die jünger als zwei Jahre sind, haben im Flugzeug keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz. Laut den Beförderungsrichtlinien für Passagierflugzeuge in der EU fliegen Babys auf dem Schoss der Eltern mit. Aus Sicherheitsgründen ist pro erwachsenen Reisenden nur ein Baby im Flugzeug erlaubt. Wenn das Anschnallzeichen aufleuchtet, müssen Eltern den Nachwuchs mit einem speziellen Schlaufengurt (Loop Belt), den die Fluggesellschaft zur Verfügung stellt, anschnallen. Allerdings diskutieren Sicherheitsexperten hitzig über diesen Gurt – in den USA ist er verboten. Der TÜV Rheinland empfiehlt Eltern, einen Sitz für das Baby dazu zu buchen, um es im Flugzeug sicher im Autokindersitz zu transportieren.

Kindersitze, die zum Reisen mit dem Flugzeug zugelassen sind, sind an dem TÜV-Rheinland-Zeichen mit der Beschriftung „For use in aircraft“ erkennbar.

Was tun bei Start und Landung?

Bei Start und Landung kämpfen Flugpassagiere häufig mit Druck auf den Ohren. Säuglinge wissen nicht, wie sie den Druck ausgleichen. Hier sollten die Eltern ihrem Nachwuchs helfen: Nuckeln am Schnuller oder Fläschchen und Stillen führen zum Druckausgleich.

Für den Fall, dass die Nasenschleimhäute während des Flugs anschwellen, sollten Eltern zudem Nasentropfen mit Kochsalzlösung parat haben. Babys atmen nämlich in ihren ersten Monaten ausschließlich durch die Nase.

Die wichtigsten Tipps für den Flug mit Baby auf einen Blick

  • Den Reisezeitpunkt mit Bedacht wählen (am besten zu den Schlafenszeiten des Babys)
  • Den Kinderreisepass rechtzeitig beantragen
  • Bei der Fluggesellschaft über die genauen Sitzplatzmöglichkeiten und Gepäckbestimmungen informieren
  • Rechtzeitig einchecken oder das Pre-Boarding nutzen
  • Das Lieblingsspielzeug zum Ablenken mitnehmen

Und ganz wichtig: Immer entspannt bleiben.