Als eine Dienstleistung wird in der Wirtschaftssprache eine Arbeit oder Leistung bezeichnet, die nicht direkt der Herstellung von Waren dient. Stattdessen wird hierbei für einen Kunden ein Problem gelöst oder eine Aufgabe wird übernommen. Häufig konkurrieren verschiedene Dienstleister durch ihr spezialisiertes Angebotsportfolio um die Gunst der Kunden.
Dienstleistungen sind klar von materiellen Gütern abzugrenzen. Bei Letzteren stehen die Herstellung und der materielle Wert eines Produktes im Vordergrund, Dienstleistungen sind hingegen immaterielle Güter, bei denen die Leistungserbringung im Vordergrund steht. Sowohl natürliche als auch juristische Personen können Dienstleistungen erbringen. Man spricht in beiden Fällen von Dienstleistern.
Ein entscheidendes Merkmal ist das sogenannte Uno-actu-Prinzip, das die Gleichzeitigkeit von Produktion oder Erbringung und Verbrauch beschreibt. Beispiele dafür sind ein Friseurbesuch oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Dienstleistung beim Friseur kommt nur zustande, wenn ein Kunde den Salon besucht, die U-Bahn fährt hingegen nicht ohne den Fahrer. Die erbrachte Leistung wird in beiden Fällen sofort verbraucht. Es handelt sich also um gebundene Dienstleistungen: Fällt einer der Akteure weg, kommt die Dienstleistung nicht zustande. Ungebundene Dienstleistungen beschreiben hingegen die zeitliche und räumliche Entkopplung von Produktion und Verbrauch.
Generell wird zwischen vier verschiedenen Arten von Dienstleistungen unterschieden: personenbezogene, sachbezogene, produktbegleitende und originäre Dienstleistungen.
Personenbezogen sind jene Dienstleistungen, die entweder an oder zusammen mit einer Person erbracht werden und nur durch die Beteiligung einer solchen zustande kommen. Ihre Rolle kann dabei passiv oder auch aktiv sein. Passiv ist sie beispielsweise bei einer Behandlung durch den Rettungsdienst. Aktiv ist sie etwa bei Teilnehmern einer Weiterbildung, die neues Wissen erlernen.
Dienstleistungen, die nicht direkt an einer Person ausgeführt werden, dieser aber potentiell nützlich ist, werden als sachbezogene Dienstleistungen bezeichnet. Beispiele sind Kreditinstitute und Versicherungen.
Unter produktbegleitenden Dienstleistungen werden Services für den Kunden verstanden, die über den eigentlichen Nutzen des materiellen Guts hinausgeht. Das gilt sowohl für selbst produzierte als auch für gehandelte Güter. Im Pre-Sales-Bereich betrifft das etwa ein persönliches Beratungsgespräch, im After-Sales-Bereich beispielsweise Wartungsarbeiten.
Unternehmen, die selbst keine Güter produzieren und auch nicht mit solchen handeln, erbringen sogenannte originäre Dienstleistungen. Beispiele hierfür sind ein Abschleppdienst oder eine Wäscherei.
Allgemein sind alle Dienstleistungs-Arten sehr personalintensiv, da jeweils die menschliche Tätigkeit im Vordergrund steht. Daher haben die Personalkosten häufig den größten Anteil an den Gesamtkosten.
Bei Vereinbarungen zwischen Dienstleister und Kunde wird zwischen dem Dienstvertrag und dem Werkvertrag unterschieden. Ein Dienstvertrag verpflichtet den Auftragserbringer zur Vornahme einer oder mehrerer Dienstleistungen, ohne, dass dabei eine Erfolgsgarantie besteht. Beispiel für eine solche Konstellation ist die Dienstleistung eines Rechtsanwaltes. Zugesichert wird die Verteidigung eines Klienten vor Gericht, also konkret die Erbringung der juristischen Tätigkeit, nicht aber die Garantie, den Prozess zu gewinnen. Bei einem Werkvertrag wird hingegen der konkrete Erfolg festgehalten, der eintreten muss, damit der Vertrag erfüllt wird. Beispiel hierfür sind Handwerker, die einen Auftrag mit dem Versprechen annehmen, eine bestimmte Arbeit zu erledigen. Konkret kann das etwa die Installation einer neuen Heizungsanlage sein.
Bestimmte Dienstleister sparen Kunden eine Menge an Arbeit und damit auch Zeit. Multiposting-Anbieter nehmen beispielsweise eine Stellenausschreibung entgegen und posten sie dann auf diversen Jobportalen. Kunden müssen sich also nur einmal anmelden und sich nicht mit verschiedenen Portalen und deren Eigenheiten befassen. Online-Sprachkurse versprechen schnellen Erfolg beim Erlenen einer Fremdsprache. Multimediale Inhalte machen Spaß und steigern so die Motivation. Online-Fotoservices bringen digitale Fotos auf Papier, Tasse oder T-Shirt. Diese Waren werden bis an die Haustür geliefert. Hotelsuchmaschinen ersparen Kunden die zeitaufwändige Suche nach dem besten Hotelzimmer zum günstigsten Preis.