Der Marktführer unter den Hotelreservierungsportalen mit einer praxistauglichen Suchfunktion und einer großen ebenso wie vielfältigen Angebotsauswahl.
Nach eigenen Angaben gehen auf Booking.com täglich circa 1,55 Millionen Buchungen vonstatten. Die Kernfunktion eines jeden Suchportals ist die Darstellung der für den Nutzer relevanten Unterkünfte. Booking.com bietet in diesem Bereich eine einfach zu bedienende Suchmaschine, die auch ungenaue Angaben gutmütig verarbeitet. In den meisten Fällen liefert die Hotelreservierungsplattform ein passendes Ergebnis, auch wenn der Nutzer lediglich den Ort, eine Straße oder den Namen der Unterkunft eingibt. Die Ausgabe der Treffer ist ebenfalls lobenswert: Ohne eine spezielle Unterkunft aufrufen zu müssen, können Interessierte wichtige Informationen wie Verpflegung, Stornierungsmöglichkeiten oder Zahlungsoptionen einsehen.
Die Filtermöglichkeiten nach Preisen, Bewertungen, Unterkunftstypen und weiteren Kriterien lassen sich problemlos vornehmen. Dabei ist die manuelle Filterung und Sortierung aber auch unbedingt notwendig, da mit der Voreinstellung nicht etwa die günstigsten Preise angezeigt werden, sondern eine Empfehlung des Portals. Die Meldungen, dass eine Unterkunft gerade besonders gefragt sei, setzen den Nutzer zwar unnötig unter Druck, es wird aber zumindest auch angezeigt, wenn Zimmer noch in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
Booking.com gehört zwar wie auch die Suchmaschine KAYAK zur US-amerikanischen Priceline Group, konzentriert sich aber weiterhin auf den europäischen Markt. Das heißt jedoch keinesfalls, dass der Weltmarkt deshalb vernachlässigt würde (das Angebot entspricht dem der Mitbewerber), sondern in der „Alten Welt“ ist es einfach noch größer. Weltweit stehen fast 1,7 Million Übernachtungsmöglichkeiten in über 60 Ländern zur Verfügung, die derzeit die größte Sammlung dieser Art zur Auswahl stellen.
Das vielfältige Angebot umfasst unter anderem Stadtapartments, aber auch Luxusresorts und Quartiere im Bed-and-Breakfast-Stil. Ob schick, gemütlich oder romantisch – auf Booking.com findet jeder eine Unterkunft, die seinen Wünschen und Vorlieben entspricht.
Meinungen von ehemaligen Hotelgästen sind bei der Entscheidung für einen Schlafplatz eine wichtige Hilfe, doch sind Kundenbewertungen wegen teils unseriöser Fälschungen in letzter Zeit zunehmend in die Kritik geraten. Bei der Angebotsvielfalt von Booking.com ist es selbstverständlich nicht möglich, alle Unterkunftsangebote und die zugehörigen Berichte der Kunden zu überprüfen. Ersteres geschieht aber zumindest sporadisch und Bewertungen werden nur akzeptiert, wenn der Aufenthalt einer Person im rezensierten Hotel bestätigt wurde.
Erfreulicherweise vermittelt das Suchportal ohne Reservierungsgebühren. Die Kritik, die sich Booking.com bezüglich der Bestpreisgarantie gefallen lassen musste, ist dennoch zweifellos gerechtfertigt. Das Ergebnis war bislang allerdings, dass viele Unterkünfte tatsächlich am günstigsten bei diesem Portal zu haben waren. Einen Vorteil für die Kunden bedeutet dieses Vorgehen aber kaum: Fehlende Konkurrenz führt natürlich dazu, dass ein Dienstleister die Preise nach dem größten eigenen Vorteil bestimmen kann.
Eine freiere Kostengestaltung bedeutet, dass keine einzelne Hotelsuchmaschine immer die besten Preise haben wird. Die Angebote für das gleiche Hotel sollten bei mehreren Anbietern eingeholt und mit dem Direktbuchungspreis der Unterkunft gegengeprüft werden. Der Vergleich aller Angebote ist wegen der großen Auswahl zwar nicht möglich, Stichproben zeigen aber, dass bei Booking.com häufig Einsparungen möglich sind oder dass nirgendwo ein günstigerer Preis geboten wird.
Problematisch für deutsche Kunden ist, dass Booking.com in Deutschland keine Vertretung besitzt und nicht dem deutschen Recht unterliegt. Alle potentiellen Rechtsfragen sind deshalb in den Niederlanden und damit nur sehr umständlich zu klären.
Der Vorteil von Hotelportalen ist, dass ein großer Teil des Wahl- und Buchungsvorgangs vollkommen selbstständig von zu Hause aus durchgeführt werden kann. Voraussetzung dafür, dass Nutzer eine Unterkunft nach ihren Wünschen finden, sind ausführliche Informationen zu den Zimmern, der Ausstattung und der Lage eines Hotels. Die Ausführlichkeit unterscheidet sich zwar von Unterkunft zu Unterkunft, aber die Qualität der Beschreibungen ist meistens befriedigend. Gelegentlich sind jedoch Fremdsprachenkenntnisse erforderlich, da die Texte auch in Englisch verfasst sein können. Für die Darstellung der Umgebung ist Google Maps integriert, was als Anschauungsmaterial für die Anzeige der Lage und des Anfahrtswegs eine gute Lösung ist. Sollte der Besucher reisewillig sein, sich aber noch nicht für ein Ziel entschieden haben, bietet Booking.com auch noch eine Suchmaschine an, die anhand von Interessen und Vorlieben mehrere Vorschläge zusammenstellt.
Ist die benötige Information nicht in den FAQs zu finden, werden Anfragen auch den ganzen Tag über per E-Mail und Telefon entgegengenommen. Neben einer deutschen Nummer zum Festnetztarif gibt es Mitarbeiter für über 40 Sprachen. Ruft man die deutsche Nummer aber aus dem Ausland an, fallen zusätzliche Gebühren an. Auf E-Mail-Anfragen muss der Kunde manchmal einen Tag warten, was aber durchaus mit dem üblichen Serviceangebot von Hotelportalen übereinstimmt. Der Umgang mit Kundendaten entspricht erfreulicherweise der europäischen Datenschutzrichtlinie, was bedeutet, dass personenbezogene Daten nicht ohne die Erlaubnis des Kunden verarbeitet werden dürfen.
Am Ende des Hotelportale-Vergleichs steht Booking.com als Sieger fest. Verantwortlich dafür sind die vielen Auswahlmöglichkeiten an Unterkünften, die recht gute Suchfunktion und die unkomplizierten Buchungsmöglichkeiten. Wer das richtige Angebot findet, kann auch durchaus Geld sparen – in jedem Fall aber ermöglicht Booking.com es, im Dickicht der Hotels auf der ganzen Welt einen Überblick zu bewahren. Kritisch zu sehen ist dagegen der Gerichtsstand in den Niederlanden, der rechtliche Auseinandersetzungen verkomplizieren könnte. Zudem gilt im Zweifelsfall der Wortlaut der englischen AGB, der deutsche Text ist unverbindlich. Dies wird dem Hotelportal übrigens seit Jahren vorgeworfen, jedoch ohne dass hier bislang nachgebessert worden wäre.
Obwohl Booking.com dennoch die Empfehlung für den Hotelvergleich darstellt, ist nicht davon auszugehen, dass hier immer das günstigste Angebot zu finden ist. In Zukunft wird die Bestpreisgarantie wegfallen, weshalb es zu einer stärkeren Konkurrenz zwischen den Hotelportalen kommt. Aber bereits jetzt lohnt es sich für den Reisenden, den Zimmerpreis des Hotels seiner Wahl bei mehreren Portalen zu vergleichen, beispielsweise bei den in unserem Vergleich nachplatzierten HRS oder Expedia, die nur wenig schlechter abschnitten.
Aber nicht überall herrscht schönes Wetter: Wie einige weitere Portale steht auch Booking.com in der Kritik, sich in Verträgen mit Hotels exklusiv die günstigsten Preise garantieren zu lassen. Mitbewerbern werde, so wirft das Bundeskartellamt dem Unternehmen vor, jegliche Möglichkeit genommen, preislich in Konkurrenz zu treten.