Panda Dome Advanced ist großartig für Anwender, die ihren Computer schützen wollen, ohne sich näher mit den technischen Details zu beschäftigen. Ein geringer Ressourcenbedarf, ein großer Funktionsumfang und ein ansprechendes Design machen es zu einer guten Wahl.
Die Internet-Security-Suite von Panda, die seit der 2019er-Version den Namenszusatz Dome trägt, präsentiert einen aufgeräumten, freundlichen Startbildschirm in modernem Kacheldesign. Im Hintergrund erstreckt sich eine Berglandschaft am Fuße eines Sees. Dieses Gestaltungsidee ist kreativ, untypisch für eine Internet-Security-Software und lockert das sonst so trockene Programm auf. Die Kacheln sind aquamarinblau und mit einfachen, selbsterklärenden Symbolen versehen. Mit dieser Oberfläche hebt sich Panda Dome Advanced klar von der Konkurrenz ab.
Das Design hat allerdings auch einen Nachteil: Stellenweise ist das Wesentlich ein wenig versteckt, der Nutzer findet es nicht auf Anhieb. Zwar bietet Panda die Option, den Kacheln eine Beschriftung hinzuzufügen, doch ist die Menge an Funktionen auf einem Bildschirm in Kombination mit einem Hintergrundbild eher unübersichtlich als praktisch.
Neben dem handelsüblichen Virenschutz und Passwort-Manager gehören auch ein Kinderschutz und eine Anti-Phishing-Komponente dazu. Diese sperren den Zugang zu unerwünschten Inhalten beziehungsweise warnen den Nutzer vor Phishing-Websites. Panda Dome Advanced bietet auch an, zusätzlich – ohne Zusatzkosten – den Cloud Cleaner von Panda zu nutzen. Das ist ein Schutz vor Malware, der dank Cloud-Funktion mehr Schadsoftware entfernen kann als der Passwort-Manager.
Sehr nützlich ist das Rettungskit, mit dem der Anwender ein Bootmedium erstellen kann. Das ist wichtig, weil es auch Schadsoftware gibt, die einen solchen Schaden anrichtet, dass der Computer nicht mehr gestartet werden kann. Oder sie nistet sich tief im Betriebssystem ein und verhindert so ihre Entfernung. Ein sauberes Bootmedium mit Sicherheitstools ist in diesen Fällen oft die einzige Lösung. Damit kann der Anwender den PC in einer nicht infizierten Umgebung starten und die Malware sozusagen von außen bekämpfen.
Panda Dome Advanced beinhaltet keinen Passwort-Manager. Den gibt es erst bei Panda Dome Complete, dem nächstgrößeren und rund 20 Euro teureren Paket. Um fair zu sein: Gerade Virenscanner sind auch bei vielen anderen Softwareherstellern nicht Bestandteil der Internet-Security-Suites, sondern nur in ihren Premium-Protection-Produkten enthalten. Jedoch verfügt Panda Dome Advanced als einziges Internet-Security-Programm nicht über einen PC-Optimierer, der mittlerweile selbst bei den nicht Premium-Produkten zum Standard gehört. Auch das VPN ist mit 150 Megabyte pro Tag stark begrenzt. Andere Anbieter stellen hier weitaus mehr Megabyte zur Verfügung, auch ohne Aufpreis. Für 2,36 Euro im Monat ist Ihr tägliches VPN-Datenvolumen unbegrenzt.
Die Passwort-Manager ist funktional, aber relativ rudimentär. Die Einstellungen können in einer simplen Übersicht angepasst werden, so zum Beispiel das Blockverhalten der Firewall gegenüber Malware und ob ein Warnhinweis den Nutzer vor einer Datenanalyse informieren soll. Die Firewall filtert den Traffic je nach Wunsch nach MAC- und IP-Adressen, Ports und Anwendungen und unterscheidet dabei selbstverständlich zwischen ein- und ausgehendem Traffic.
Die meisten Privatanwender sind allerdings gut damit beraten, ihre Firewall nicht selbst zu konfigurieren – das ist eine Aufgabe für IT-Profis. Daher sind die Alternativen zur manuellen Konfiguration interessant. Hier bietet Panda ein Set von empfohlenen Regeln, das der Nutzer einfach übernehmen kann. Mit dieser Grundkonfiguration dürften die meisten ihr Auslangen finden. Die Zielgruppe der Internet Security von Panda sind – wie die benutzerfreundliche Aufmachung vermuten lässt — nicht unbedingt Menschen, die spezielle Software auf ihrem Computer laufen lassen, für die sie Ausnahmen konfigurieren müssen.
Wie der Rest der Software von Panda überfordert auch der Kinderschutz den Anwender nicht mit unnötiger Komplexität, die Konfiguration funktioniert ziemlich geradeaus: Für jedes Benutzerkonto auf dem PC ist der Schutz separat konfigurierbar. Dabei werden Inhalte nach vordefinierten Kategorien gesperrt, zusätzlich sind eigene Regeln für einzelne Websites erstellbar.
Um die Angelegenheit noch weiter zu vereinfachen, schlägt Panda Filterprofile vor. Zur Auswahl stehen nicht nur Filter für Kinder, sondern beispielsweise auch für Teenager und Mitarbeiter. Der Kinderschutz filtert nicht nur, sondern Panda protokolliert auch genau, welche Webseiten aufgerufen werden.
Der Virenscanner von Panda ist ausgesprochen sicher. Das auf Anti-Viren-Software spezialisierte Testlabor AV Test stellt eine hundertprozentige Erkennung von 0-Day-Malware-Angriffen fest und bewertet die Schutzwirkung vor Malware von Panda Dome mit den vollen sechs Punkten.
Panda Dome Advanced enthält zahlreiche Komponenten, die die Sicherheit weiter erhöhen: Der Panda Cloud Cleaner macht erkannte Schadsoftware zuverlässig unschädlich, Firewall und WiFi-Sicherheit beschützen das Netzwerk und mit der Anwendungskontrolle und Datenabschirmung wird Panda Dome Advanced auch Anwendern gerecht, die beim Thema Computersicherheit höchste Ansprüche haben.
Was allerdings fehlt, ist ein Passwort-Manager. Wer allerdings nicht auf diesen verzichten möchte, der muss zu Pandas Komplettpaket greifen: Panda Dome Complete bietet einen Rundumschutz für persönliche Daten und Passwörter. Alternativ können Sie auch eines der Programme nutzen, die Sie in unserem Passwort-Manager-Test finden.
Panda Dome Advanced macht einen schlanken Eindruck. Die Internet-Security-Suite belegt nur etwa 170 Megabyte Speicherplatz und weist auch eine sehr moderate Arbeitsspeicherauslastung auf.
Der Schnellscan der Security-Software gehört mit rund 40 Sekunden, die er auf unserem Testcomputer gedauert hat, zu den schnellsten im Test. Der vollständige Scan dauerte auf unserem Test-PC etwa eine halbe Stunde Damit ist der Panda-Scanner der langsamste in unserem Test. Auch die Virenschutz-Experten von AV Test konnten Leistungsschwächen feststellen: Der Download von häufig genutzten Programmen verlangsamte sich auf einem Standard-PC um 15 Prozent. Der Industriedurchschnitt liegt gerade mal bei einem Prozent. Panda Dome Advanced verlangsamte zudem die Installation der heruntergeladenen Programme um 44 Prozent. Damit liegt die Software weit über dem Durchschnitt von 25 Prozent. Aus diesem Grund vergibt das Testlabor „nur“ fünf von sechs möglichen Punkten an die spanische Security-Software. Die Performance-Leistung der Antivirusfunktion von Panda hat AV Comparatives dagegen mit dem bestmöglichen Ergebnis bewertet: drei von drei Sternen.
Als einzige Internet-Security-Suite im Test besitzt Pandas Programm keinen PC-Optimierer und auch kein Bereinigungstool. Diese Funktionen bieten die meisten anderen Hersteller auch ohne Erwerb der Premiumversion. Panda-Nutzer kommen allerdings erst mit Dome Complete in den Genuss einer Tune-Up-Funktion für ihren PC.
Die aufgeräumte, modern wirkende Benutzeroberfläche von Panda Dome Advanced gefällt auf Anhieb. Der Computernutzer hat alles Wichtige im Blick, Panda beschränkt die Konfigurationsmöglichkeiten auf das Wesentliche. Die Kacheloberfläche bietet einen Überblick über die verfügbaren Funktionen und zeigt ob diese an- oder ausgeschaltet sind.
Das Schild-Icon und der darunter befindliche Schriftzug „Der PC ist Geschützt“ informieren den Nutzer über den Schutzstatus seines PCs. informieren über den Sicherheitsstatus des Computers. Eine farbliche Komponente, wie bei den meisten anderen Security-Suites, würde die Ansicht übersichtlicher machen: Ein grünes Schild für einen geschützten Computer und ein rotes, sofern ein Problem besteht. Die Information, wie viele Dateien gescannt wurden, ist nettes Beiwerk, für den Durchschnittsnutzer aber wenig interessant.
Eine schöne und hilfreiche Erweiterung von Panda Dome Advanced sind die Sicherheitshinweise, die per Link am unteren Rand aufrufbar sind. Unter dieser Rubrik findet der Nutzer verschiedene Artikel zum Thema Online-Sicherheit. Ein integriertes Nachrichtenportal mit aktuellen Berichten ist einzigartig unter den von uns getesteten Internet-Security-Programmen und eine nutzerfreundliche Ergänzung.
Panda Dome Advanced ist eine sehr einfach gehaltene Antivirus-Software, die nicht viele Fragen aufwirft. Die Kacheln auf dem Startbildschirm können per Tastendruck um eine Begriffserklärung ergänzt werden. Sofern der Nutzer eine Funktion erstmalig aktiviert, heißt ihn Panda zur Anwendungskontrolle willkommen und führt ihn in drei Schritten durch die Installation der Anwendung.
Zunächst erklärt die Security-Suite die Funktionsweise des Programms und warum es von Nöten sein könnte. Anschließend obliegt es dem Nutzer, es zu aktivieren. Die Schritt-für Schritt-Führung durch die Installation der Anwendung lässt sich leider nicht wiederholen, wenn man die Anwendung nach Deaktivierung erneut aktiviert.
Der FAQ-Bereich der Sicherheitssoftware und das Forum sind lediglich auf Englisch verfügbar. Der technische Support ist von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geschaltet. Wer die Panda-Premiumdienste nutzen möchte, der muss monatliche Extrakosten in Kauf nehmen: Für 15 Euro im Monat oder 5,88 Euro monatlich im Jahresabonnement bietet das spanische Unternehmen eine ganzjährige 24/7-Telefonhotline und die Ferndiagnose eines Mitarbeiters auf Wunsch.
Ein Hilfedokument steht jedem Nutzer gratis zur Verfügung, sodass er im Idealfall Probleme selbst lösen kann. Die Übersicht ist online einsehbar und wirkt wenig modern. Allerdings sind sämtliche Funktionen von Panda Dome Advanced im Inhaltsverzeichnis aufgelistet und reichhaltig erklärt. Die meisten inhaltlichen Fragen sollten mit Hilfe des Verzeichnisses zu lösen sein. Eine Suchfunktion erleichtert zudem die Bedienung.
Panda Dome Advanced präsentiert sich als schlankes Tool mit anwenderfreundlicher Benutzeroberfläche und setzt sich damit deutlich von vielen Mitbewerbern ab. Das ist ein guter Ansatz. Denn die beste Antivirus- oder Sicherheitssoftware nützt wenig, wenn überforderte Anwender aus Unwissen unsichere Einstellungen wählen. Die Benutzeroberfläche gefällt, wirkt jedoch im Detail nicht ganz durchdacht beziehungsweise mehr ästhetisch als praktisch.
In manchen Bereichen lässt Panda Dome Advanced Features und Optionen vermissen. So gibt es beispielsweise bei der Firewall nur die Möglichkeiten, entweder einzelne Regeln manuell zu konfigurieren oder der Default-Konfiguration zu vertrauen, ein Modus mit mittlerer Komplexität fehlt.
Dass Panda bei manchen Aufgaben trotz des niedrigen Ressourcenverbrauchs den Computer stark ausbremst, ist schade und trübt das Bild der freundlichen, flotten und unkomplizierten Internet-Security-Suite. Eine sehr gute Antivirusfunktion und eine einfache Bedienung machen Panda Dome Advanced dennoch zu einem gelungenen Internet-Security-Programm.
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