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Bewertung
7,5
Pro
  • Zuverlässige Malware-Erkennung
  • Gute Schutzwirkung, auch auf Macs
  • Gelungener Kompromiss zwischen Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit
  • Auf beliebig vielen Geräten installierbar
Kontra
  • Verlangsamt die Boot-Zeit deutlich
  • Kein Kinderschutz
  • Kein Passwort-Manager
  • Supportangebot überzeugt nicht
FAZIT

AVG Internet Security schafft einen guten Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit und Komplexität. Wer will, kann sehr exakt einstellen, was die Software machen soll – oder es lassen. Praktisch ist auch, dass Anwender die Software auf beliebig vielen Geräten nutzen können.

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Bewertungskriterien
Ausstattung
Sicherheit
Performance
Bedienung
Dokumentation und Support

AVG Internet Security Test

Ausstattung7,60

AVG Internet Security findet, blockiert und entfernt gezielt Bedrohungen wie Viren, Würmer, Trojaner und Rootkits. Ein E-Mail-Scanner prüft Anhänge und E-Mails auf Spam und auch von Websites heruntergeladene Dateien werden automatisch gescannt.

Aufgeholt hat die Internet-Security-Software von AVG in der neuen Version 2017 vor allem bei der Geschwindigkeit. Dank Cloud-Protection und regelmäßigen Updates hält die Virenscanner-Software stets Schritt mit der Emission neuer Malware im Netz.

Verbessert wurden außerdem:
  • Design
  • Echtzeit-Scanner
  • Online Shield
  • Häufigere Updates der Malware-Definition
  • Unterstützung mehrerer Geräte auf unterschiedlichen Betriebssystemen

Zudem verfügt das AVG Software-Paket neben dem Virenschutz über die obligatorische Firewall. Desweiteren verhindert AVG Internet-Security 2017 die Verschlüsselung privater Daten auf dem Rechner. So wird die Ransomware ebenso geblockt wie die Ausspähversuche von Hackern.

Verschiedene Modi für Profis und Einsteiger

Der Nutzer kann den Modus der Firewall selbst konfigurieren. Im automatischen Modus, dem idealen Modus für Einsteiger, behält die Firewall die vorgefertigten Einstellungen bei. Der User wird nicht benachrichtigt und nicht dazu aufgefordert, zu entscheiden, welche Applikationen geblockt werden. Stattdessen erstellt die AVG-Firewall selbstständig Regeln, die bestimmen, welche Applikationen als unbedenklich eingestuft werden und welche nicht – diese werden anhand ihres Verhaltens analysiert. Unbekannte Anwendungen prüft die Internet-Security-Software mittels Informationen aus der Cloud auf eventuelle Bedrohungen und speichert die Ergebnisse. So stehen sie dann auch anderen AVG-Nutzern zur Verfügung.

Im "Interaktiven Modus" entscheidet der User selbst, welche Regeln für bestimmte Anwendungen gelten. Die Firewall überwacht den Datenverkehr und erstellt Benachrichtigungen über jedes auffällige Verhalten. Nutzer bestätigen dann manuell, ob und welche Übertragungen und Kommunikationen zugelassen werden oder nicht. Diese Entscheidungen merkt sich die Firewall auf Wunsch.

Zusätzlich lässt sich auch für einen gewissen Zeitraum der komplette Internetverkehr blockieren. Darüber hinaus gibt es einen speziellen automatischen Modus. Dieser erlaubt nur bekannte und ungefährliche Aktionen. Der Modus wird aktiviert, sobald entweder der Rechner oder die Identity- Protection-Komponente ausgeschalten werden.

Mit dem Daten-Safe ist es dem Nutzer möglich, wichtige Dateien zu verschlüsseln und auf einem kennwortgeschützten, virtuellen Datenträger auf seinem PC zu speichern. Bei Bedarf löscht der File Shredder empfindliche Daten sicher vom System, so dass Hacker diese nicht mehr wiederherstellen können. Allerdings wird nicht klar, wie genau das sichere Löschen funktioniert. Überschreibt der File Schredder die Dateien? Wenn ja: wie oft?

Sicherheit9,62

Bei den jüngsten Tests der unabhängigen Antivirus-Experten von AV Test zeigte sich, dass AVG seinen Schutz vor Viren und anderer Malware deutlich verbessern konnte. Die neueste Version der Sicherheitssoftware schaffte es beim Antivirus-Test unter Echtzeitbedingungen, 100 Prozent aller Bedrohungen zu erkennen. Auch dem Beschuss mit Malware-Samples aus dem Labor hielt das Sicherheitsprogramm in allen Fällen stand. Somit erreicht AVG jetzt bei AV Test im Bereich Sicherheit die volle Punkteanzahl.

Ähnlich gute Ergebnisse liefert AVG beim Malware Protection Test von AV Comparatives – mit einer Schutzrate von 99,97 Prozent ist das Programm ganz vorne mit dabei. Dass es in der Gesamtwertung dennoch nicht die vollen drei Sterne erhielt, sondern nur zwei, liegt an der relativ hohen Anzahl von falschen Alarmen.

Auch bei der Schutzwirkung auf dem Mac überzeugt AVG. Bei AV Test erreichte die Virenschutz-Software auf dieser Plattform 100 Punkte.

Der Malware-Schutz von AVG Internet Security gehört also zu den Besten, darin sind sich die Testlabore einig. Toll ist auch, dass der Anwender AVG auf beliebig vielen Geräten installieren kann. Das erhöht die Chance, dass er dies auch tatsächlich tut und nicht etwa darauf verzichtet, weil er aus Sparsamkeit nur ein Sicherheitspaket für seine wichtigsten Geräte erworben hat. So gesehen ist dieses Lizenz-Modell ein sicherheitsrelevantes Feature.

Performance8,66

Die Auswirkung von AVG Internet Security auf die Windows-Startdauer ist vergleichsweise deutlich. Erst nach 25,906 Sekunden war das Betriebssystem mit der installierten Internet-Security-Software im Test voll einsatzfähig. Übliche Zeiten ohne AVG liegen bei unter 20 Sekunden. Die meisten anderen Internet-Security-Suites im Test verlängerten die Boot-Dauer um ein bis zwei Sekunden. Auch bei der Softwareinstallation konnten wir deutliche Auswirkungen auf die PC-Performance feststellen: Die Installation von LibreOffice dauerte im Test fast ein Drittel länger.

Auch das unabhängige Testlabor AV Test konnte eine ähnliche Auswirkung auf die Installationsdauer von häufig genutzten Programmen messen: Standard-PCs waren dabei im Schnitt um 21 Prozent langsamer, noch deutlicher bremst AVG Internet Security Highend-PCs aus, hier dauerte die Softwareinstallation durchschnittlich um 37 Prozent länger. Alle anderen Geschwindigkeitsmessungen des Testlabors fielen jedoch gut aus, AVG Internet Security hat durchschnittliche und in vielen Bereichen sogar überdurchschnittliche Leistungswerte. Insgesamt vergibt AV Test für die Leistung von AVG fünfeinhalb von sechs Sternen. Unsere Wertung fällt ein wenig schlechter aus, weil wir die Boot-Dauer miteinbeziehen.

AVG Internet Security kommt ohne Schnellscan daher

Fast alle anderen Internet-Security-Programme haben eine Option, die es ermöglicht, flott die wichtigsten Dateien auf Viren zu überprüfen, AVG Internet Security hat allerdings nur einen vollständigen Scan, der auf unserer Testkonfiguration in etwas mehr als acht Minuten abgeschlossen war. Das ist zwar nicht extrem langsam, aber auch nicht besonders schnell. Bei einem Virenscanner ohne Schnellscan wäre es wünschenswert, wenn er den normalen Scan besonders zügig erledigt. Zusätzlich zum Vollscan verfügt AVG über einen tiefen Virenscan, der das System besonders gründlich untersucht, aber auch deutlich mehr Zeit benötigt als der vollständige Scan, über 11 Minuten nämlich. Worin allerdings genau der Unterschied zum „Full Scan“ besteht, wurde uns im Test der Internet-Security leider nicht deutlich.

Bedienung10,00

Grundsätzlich signalisiert AVG Internet Security, dass ein Zutun nicht erforderlich ist. Fast scheint es, als wäre es nicht nur nicht erforderlich, sondern sogar unerwünscht. Zum Beispiel das Tray-Icon, das nur drei Möglichkeiten anbietet: „AVG öffnen“, „Computer scannen“ und „Schutz ein“. Oder der Übersichtsbildschirm der Internet-Security-Suite: Hier zeigt die Software dem Nutzer zwar fünf große Icons, die angeben, welche Funktionen seines Computers durch AVG Internet Security geschützt sind, aber ein Klick darauf hat keinerlei Auswirkung – es öffnet sich kein Einstellungsdialog, nichts wird aktiviert oder deaktiviert, nicht einmal erweiterte Informationen werden sichtbar. Wer das negativ interpretiert, könnte sagen, dass das den Nutzer entmündigt. Aber es signalisiert ihm auch: Entspanne dich, du musst nichts tun. Du kannst hier nichts anklicken, weil es nicht nötig ist.

Wer sich über den Einstellungs-Button in die tieferen Ebenen des Internet-Security-Programms vorwagt, wird feststellen, dass er sehr wohl einiges tun kann. So hat AVG also einen Kompromiss zwischen ausreichender Komplexität für versierte Anwender und einer einfachen Bedienung für weniger erfahrene gefunden. Dadurch, dass die erweiterten Einstellungsmöglichkeiten tief in der Menüstruktur verborgen sind, sind sie auch halbwegs sicher vor unabsichtlichen Änderungen.

Desgin ist Geschmackssache

Das Design von AVG Internet Security ist Geschmackssache. Eine konsequente, grün-schwarze Farbgebung lässt Retro-Feeling aufkommen, das allerdings durch die modernen, minimalistisch designten Icons gebrochen wird. Wer sich gerne ein wenig als Hacker fühlen möchte, wenn er seinen Virenscanner öffnet, wird damit seine Freude haben. Potentielle Nutzer sollten sich davon nicht einschüchtern lassen: Trotz ästhetischer Anmutung und martialischer Benennung der Funktionen („Shield“) ist AVG eine sehr benutzerfreundliche Internet-Security-Suite.

Dokumentation und Support4,00

Wenn das Kontaktformular den Anwender erst einmal fragt, ob er die kostenpflichtige Version oder eine Testversion eines AVG-Produkts verwendet und er darauf nur mit „ja“ oder „nein“ antworten kann, dann ist das zumindest nachlässig übersetzt. Entweder-oder-Fragen lassen sich weder bejahen noch verneinen. Aber erst nach Beantwortung dieser Frage bekommt der Kunde überhaupt die Möglichkeit, den Support AVGs per Webformular zu kontaktieren. Eine Antwort erhält er dann per E-Mail. Eine Nummer für Anrufe beim technischen Support AVGs ist nicht verfügbar, genauso wenig wie ein Chat.

Eine Support-Community gibt es zwar, allerdings nur in englischer Sprache. Sie ist nicht ganz einfach zu finden, ein Link im Hauptmenü der deutschsprachigen Website fehlt. Erst nach Eingabe einer Frage an den Support wird der Kunde darauf verwiesen, dass er die Antwort darauf auch in der Community finden könnte.

Ebenso wenig überzeugt die Hilfedatei, die direkt aus der Internet-Security abrufbar ist. Sie ist nicht besonders ausführlich und bietet keinen systematischen Überblick über das Programm, sondern versucht nur, häufige Fragen zu beantworten. Gut gelungen sind die kleinen Erklärungen, die der Anwender eingeblendet bekommt, wenn er innerhalb der AVG Internet Security auf „Wie funktioniert das?“ klickt.

Zusammenfassung7,50

AVG Internet Security ist ein solides Programm, das mit Web-Schutz, Spam-Filter, Malware-Schutz und Firewall genug Komponenten beinhaltet, um als Internet-Security-Suite gelten zu können. Was fehlt, sind ein Passwort-Manager, ein Kinderschutz und ein Anti-Tracking-Plug-In. Hier wäre eine etwas umfangreichere Ausstattung wünschenswert. Wer darauf verzichten kann, erhält dafür allerdings eine Internet-Security-Suite, die er auf unbegrenzt vielen Geräten (Windows-PCs, Macs und Android-Smartphones und -Tablet) installieren kann. Darin unterscheidet sich AVG sehr positiv von so gut wie allen Mitbewerbern, deren Sicherheitsprogramme nur auf einer begrenzten Anzahl von Geräten installierbar sind.

Der Malware-Schutz von AVG ist ausgezeichnet. Bei der Performance erreicht die Internet-Security-Software allerdings keine Spitzenwerte, fällt jedoch auch nicht negativ auf. Die Benutzerführung versucht einerseits, unerfahrenen Einsteigern gerecht zu werden und andererseits auch, erweiterte Einstellmöglichkeiten anzubieten. Dieser Versuch darf als gelungen gelten, allerdings fehlt der Mittelweg: Der User kann sich entweder entscheiden, alles so zu belassen, wie er es vorgefunden hat, oder sich mit den doch recht detaillierten Konfigurationsmenüs auseinanderzusetzten, in denen er beispielsweise genau auswählen kann, welche der unzähligen Archiv-Formate bei einer Überprüfung entpackt werden.

Eine definitive Empfehlung ist AVG Internet Security für alle Anwender, die das Programm auf vielen unterschiedlichen Geräten einsetzen möchten und auf einen Kinderschutz sowie einen Passwort-Manager verzichten können.