First Affair

Laura Voigt 22/05/2018
First Affair logo Zum Anbieter
Bewertung
7,4
Pro
  • Zahlreiche, praktische Features zur Kontaktaufnahme
  • Diskreter Tarnmodus
  • Großer Ratgeberbereich
  • Vergleichsweise günstige Mitgliedschaft
Kontra
  • Ohne Mitgliedschaft kaum Optionen für männliche Nutzer
  • Altbackenes Design
FAZIT

Bei First Affair handelt es sich um ein vielseitig ausgerichtetes Casual-Dating-Portal mit authentischen Profilen und hoher Diskretion. Vor allem Frauen stoßen hier auf reges Interesse. Die Sicherheit seiner Nutzer gewährleistet die Plattform insbesondere durch das Konzept der Vertrauensleute.

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Bewertungskriterien
Datingpotential
Anmeldung, Features und Bedienung
Sicherheit & Zahlung
Hilfe & Support

First Affair Test

Datingpotential5,6

Mit 1,9 Millionen Mitgliedern erfreut sich die Online-Agentur für erotische Abenteuer und Seitensprünge First Affair in Deutschland großer Beliebtheit. Anders als bei Singlebörsen findet hier zwar kein Matching-Verfahren auf der Basis eines Persönlichkeitstests statt, Kontaktvorschläge gibt es jedoch unabhängig davon. Egal, ob Männer, Frauen oder Paare auf der Suche nach gelegentlichen Sex-Kontakten, einer ungezwungenen Affäre oder einem One-Night-Stand sind – hier wird jeder fündig, der es nicht auf die wahre Liebe anlegt. Das 2004 ins Leben gerufene Casual-Dating-Portal First Affair rühmt sich mit 1.000 Neuanmeldungen täglich nicht nur als am schnellsten wachsende Seitensprungagentur, sondern auch mit einer besonders niveauvollen Mitgliederstruktur.

Ohne lange Vorreden: Die Qualität der Anfragen

Während wir im Zuge unseres Tests von der hohen Nutzeranzahl durchaus positiv überrascht waren, so müssen wir First Affair das angepriesene Niveau leider absprechen. Die Anzeigen beschränken sich auf das Nötigste: Ein Großteil setzt sich aus Stichpunkten zusammen und der geringe Mitgliederanteil, der tatsächlich einen freien Text über seine Person schreibt, formuliert nicht einmal vollständige Sätze. Hinzu kommt die unbeholfene Ausdrucksweise verbunden mit den übermäßigen Rechtschreibfehlern, die der Mitgliederstruktur nicht gerade zu ihrer Seriosität verhelfen. Der Großteil der Mitglieder liegt nicht nur deutlich über dem Alter unserer 24-jährigen Testnutzerin, sondern ist zudem verheiratet. Beim Klientel handelt es sich somit vor allem um Vergebene auf der Suche nach einer Affäre.

Wie es die Anzeigen bereits erahnen lassen, fällt auch die Qualität der Anfragen bescheiden aus. Hier finden insbesondere Nutzerinnen ein wildes Potpourri an Anfragen vor. Zwar sind wir unter anderem auch bei JOYclub auf eine ähnlich bunte Mischung gestoßen, dort überzeugten die Anfragen jedoch mit einem vergleichsweise hohen Niveau. Zunächst unterscheiden sich die Nachrichten bei First Affair enorm in ihrer Länge. Beschränken sich manche Interessenten auf wenige Worte, so wuchsen sich andere Mitteilungen zu Romanen aus. Der Inhalt der Anfragen reicht von einem netten Gruß über ausschweifende Komplimente bis hin zu einer direkten Skizze ihres sexuellen Notstands.

Nur wenige Interessenten haken aufgrund des Mangels an Informationen im Profil nach, um mehr über das Objekt ihrer Begierde zu erfahren. Ebenso höflich wie unaufdringlich erfragen sie die Vorlieben und Erfahrungen oder bieten der Frau an, sie zu verwöhnen. Manche beginnen aber auch ganz harmlos mit einer Frage nach den Wochenendplänen. Ebenso gibt es viele Interessierte, die vor allem von ihren eigenen Fantasien berichten, ohne dabei Details auszusparen. Ein Großteil der Neigungen geht in die BDSM-Richtung, einige ersuchen aber zunächst Freiwillige für Cybersex, bevor sie nach realen Treffen Ausschau halten.

Der ein oder andere Interessent macht direkte Vorschläge für ein persönliches Zusammenkommen, etwa in einer Bar, der Sauna oder im Hotel. Bei First Affair erzählen nur wenige etwas zu ihrer Person; stattdessen fallen sie gleich mit der Tür ins Haus und offenbaren der Frau, wie erregt sie momentan sind. Antwortet man nicht direkt, nehmen das einige Mitglieder zum Anlass, wiederholt nachzufragen, ob Interesse besteht. Einige machen sich nicht einmal die Mühe, ihre Anfrage zu variieren, sondern kopieren diese immer wieder. Diese Penetranz einiger verdeutlicht ihren sexuellen Notstand.

Besonders Frauen werden in diesem Portal als Lustobjekt betrachtet, was bei einem Erotikportal jedoch nicht zwingend negativ zu bewerten ist, denn genau darum geht es im Endeffekt. First Affair lohnt sich somit für alle, die nicht vor sehr direkten und vor allem obszönen Anfragen zurückscheuen. Hier ist es von Anfang an unmissverständlich, worauf es die Mitglieder abgesehen haben.

Achtung, Sturzflut: Die Quantität der Anfragen

Zumindest bei unserem weiblichen Testprofil – einer 24-jährigen Berlinerin – trafen die ersten Nachrichten bereits nach wenigen Minuten im Postfach ein. Innerhalb von einer Woche zählten wir 16 Nachrichten, innerhalb von zwei Wochen kamen wir auf insgesamt 30 Mitteilungen. Doch besonders zu den Zeitpunkten, als wir online waren, trudelte eine Nachricht nach der anderen ein. Im Vergleich zu den anderen getesteten Portalen erreichten wir hier also eine besonders hohe Anzahl an Anfragen. Mit über 100 Nachrichten im gesamten Testzeitraum von vier Wochen übersteigt First Affair alle anderen Portale in unserem Vergleich.

Weniger Glück hatte hingegen unser männliches Testprofil, ein dreißigjähriger Berliner. Nicht eine einzige Nachricht konnten wir im gesamten Testzeitraum von vier Wochen verzeichnen. Nicht einmal, als wir selbst die Initiative ergriffen, reagierte eine Nutzerin auf unsere Anfragen. Diese Tatsache gibt wiederum einen Hinweis darauf, dass das Geschlechterverhältnis bei First Affair nicht besonders ausgewogen ist. Während die Anfragen bei Frauen als Selbstläufer zu betrachten sind, müssen Männer nicht nur aktiv werden, sondern vor allem beständig am Ball bleiben, um erfolgreich Kontakte aufzubauen.

Anmeldung, Features und Bedienung7,3

Die Registrierung bei First Affair erfolgt für alle Interessierten grundsätzlich kostenlos und nimmt nicht mehr als 15 Minuten in Anspruch. Somit dauert die Anmeldung bei First Affair zwar deutlich länger als etwa bei C-Date oder AdultFriendFinder mit jeweils höchstens fünf Minuten, fällt allerdings nicht so umfangreich wie bei JOYclub aus, für die mindestens 20 Minuten veranschlagt sind. In fünf Kategorien untergliedert können Neumitglieder bereits während des Anmeldprozesses ihr Profil mit Informationen bestücken.

Von der Selbstbeschreibung zu den Wunschvorstellungen beim Partner

Bestätigen die Neumitglieder anschließend die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, geht es weiter mit Angaben zu ihrem eigenen und dem gewünschten Geschlecht, dem Grund des Besuchs, dem Wohnort und Alter. Daraufhin folgen Fragen zum Äußeren, das heißt, der Größe, dem Gewicht und der Statur, der Haarfarbe und -länge sowie der Augenfarbe und dem allgemeinen Erscheinungsbild (etwa klassisch oder alternativ), die jeweils über ein Auswahlmenü erfolgen.

Neben den Angaben zur Physis können Nutzer ihrem Profil bei First Affair auch weitergehende Informationen zu Persönlichkeit und Alltagsgewohnheiten hinzufügen. Dazu gehört die Frage nach dem Familienstand und Haushalt, dem Beruf und Einkommen, dem Rauch-, Trink- und Essverhalten, der Mobilität, dem Sternzeichen, der Herkunft und Religion. Während sich die ersten Informationen noch auf Stichpunkte beschränkten, besteht unter „Mein Charakter“ die Möglichkeit, einen freien Text über die Persönlichkeit, Vorlieben und Abneigungen zu verfassen. Hier sind allerdings nicht mehr als 5.000 Zeichen erlaubt. Wer sich noch unsicher ist, kann diesen Schritt auch überspringen, allerdings sollten vorallem Männer diese Möglichkeit ergreifen, um ihre Erfolgschancen zu steigern. Auch wenn der Platz vergleichsweise gering ausfällt, ist zumindest die Option freier Textfelder löblich.

Zuletzt geht es an die Auswahl der erotischen Vorlieben und der Beschreibung des perfekten Partners. Punktabzüge in unserer Wertung gibt es hier vor allem für die vielen Abkürzungen wie GS, OV oder CS. First Affair seitzt hier eine genaue Kenntnis diverser Sexpraktiken voraus, ohne diese in Hilfstexten zu erklären. Die Gestaltung des Profils fällt insgesamt eher spärlich aus. Auf Hobbys und persönliche Interessen wird scheinbar kein Wert gelegt.

Erfolgreicher mit einem Profilbild

Das Hinzufügen eines Profilfotos ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen, da Inserate mit Foto bis zu zehnmal häufiger aufgerufen werden als bilderlose Anzeigen. Diesen Hinweis können wir anhand unserer eigenen Erfahrung bestätigen: Im Zuge unseres Tests klickten auch wir eher die bebilderten Profile an, da diese einen seriöseren Eindruck hinterließen.

Insgesamt ist der Upload von bis zu zehn Fotos im JPG- oder PNG-Format möglich, die jeweils im RGB-Farbmodus mit mindestens 205 mal 205 Pixeln abzuspeichern sind und eine Größe von fünf Megabyte nicht überschreiten dürfen. Verboten sind unter anderem

  • pornografische oder gewaltverherrlichende Inhalte,
  • politische Symbole,
  • Fake-Fotos, etwa von Schauspielern,
  • Zeichnungen, verfremdete Bilder oder Comics,
  • Kinderbilder oder Fotos mit Kindern und Tieren,
  • Gruppenfotos,
  • URLs, E-Mail-Adressen oder Telefonnummern sowie
  • unscharfe Fotos.

Nach dem Registrierungsabschluss: Der Design-Fehlgriff

Mit der Bestätigung der E-Mail über einen Verifizierungscode ist die Anmeldung abgeschlossen. Werfen Nutzer schließlich einen ersten Blick auf First Affair, wirkt das in einem grellen Purpur gehaltene altmodische Webseitendesign eher abschreckend, sodass sich Nutzer in die neunziger Jahre zurückversetzt fühlen.

Umso mehr überrascht darum die gute Bedienbarkeit, die sich insbesondere für Anfänger eignet. Das obere Seitenmenü weist alle wichtigen Navigationspunkte auf, darunter das Postfach, die Partnersuche, die Matches, das Profil und die Mitgliedschaft. Trotz der vielen Menüpunkte wirkt die Startseite sehr übersichtlich, alles ist mühelos zufinden.

Wer sich nicht täglich mit einem überfüllten E-Mail-Postfach herumärgern möchte, kann einstellen, worüber ihn First Affair benachrichtigen soll, etwa wenn das Profil besucht wurde, sich neue Nachrichten im Posteingang befinden oder Sonderangebote anstehen. Verglichen mit AdultFriendFinder finden sich hier zwar nur selten Nahaufnahmen von männlichen Geschlechtsteilen, das ein oder andere obszöne Foto mit eindeutigem Inhalt ist jedoch auch auf diesem Portal aufzufinden. Erfreulicherweise benutzen die Mitglieder des Portals besonders gern und reichlich die Möglichkeit, Bilder hochzuladen. Das Verhältnis zwischen Porträtfotos und Nacktaufnahmen hält sich hier in etwa die Waage.

Detailverliebt: Die Partnersuche

Da es sich bei First Affair nicht um eine reguläre Partnervermittlung, sondern vielmehr ein Erotikportal handelt, gibt es lediglich eine Suchfunktion, über die Interessierte den passenden Sexpartner heraussuchen und kontaktieren können.

Über eine Schnellsuche, die erfreulicherweise direkt auf der Startseite zu finden ist, können sie bereits die wichtigsten Filtereinstellungen vornehmen, nämlich das gesuchte Geschlecht und Alter, die weitestmögliche Entfernung und das Vorhandensein eines Profilfotos. Weitere Einschränkungen nehmen sie über die detaillierte Partnersuche vor. Hier können sie zusätzlich angeben, wonach sie suchen (einem Seitensprung, tabulosem Sex, einem Partnertausch oder einer Beziehung) und welche Größe beziehungsweise Statur ihr Traumpartner aufweisen sollte. Im Vergleich zu allen anderen Plattformen aus unserem Test bieten die Filtereinstellungen bei First Affair nur wenige Möglichkeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Gegensatz zu C-Date funktioniert der Suchalgorithmus jedoch tadellos, sodass wirklich nur die Profile vorgeschlagen werden, die zu unserer Anfrage passen. Da das Portal das persönliche Suchprofil speichert, haben Mitglieder jederzeit Zugriff auf ihre Kriterien, um diese eventuell anzupassen.

Nachricht, Live Chat, Telefonkonferenz: Die Kommunikation

Die Kontaktaufnahme erfolgt im klassischen Fall über eine persönliche Nachricht, bestehend aus einem Betreff und einem Text mit bis zu 10.000 Zeichen. Als zusätzliches Gadget können sie aus einer opulenten, aber billig anmutenden Emoji-Auswahl die passende Veranschaulichung ihrer Anfrage aussuchen. Möchten sie ihre Anfrage als VIP-Nachricht versenden, die farblich hervorgehoben vor allen anderen Nachrichten im Posteingang zu finden ist, kostet dies einen Credit. Praktischerweise erhalten sie zusätzlich eine Lesebestätigung, sodass er weiß, ob der ausgewählte Kontakt die Mitteilung bereits gelesen hat. Diese Funktionen lassen jedoch eher auf die Notgeilheit mancher Nutzer beziehungsweise deren ungehemmte Suche nach Aufmerksamkeit schließen und muten beinahe wie ein Kontrollzwang an.

Da das Profil des Kontakts stets im Hintergrund zu finden ist und damit ausreichend Fragestoff zur Verfügung steht, gestaltet sich der Versand einer persönlichen Nachricht besonders einfach.

Wer sich nicht direkt an eine private Nachricht herantraut, kann den begehrten Kontakt auch erst anzwinkern oder ihm ein virtuelles Geschenk zusenden. Hierbei wählen Mitglieder zwischen verschiedenen Symbolen von der klassischen Rose bis hin zu frivolen Handschellen und fügen eine kurze persönliche Widmung hinzu. Diese virtuellen Flirts sind jedoch kostenpflichtig, das heißt, für den Versand eines Geschenks sind bei First Affair zwischen einem und drei Credits fällig, was durchaus im Rahmen liegt.

Für den direkten und schnellen Nachrichtenaustausch stellt First Affair den Chat zur Verfügung. Dafür klicken sie auf den Button „Livechat-Angebot“: Nimmt das Gegenüber ihr Angebot an, können sie unverzüglich in Echtzeit miteinander chatten; geht es hingegen innerhalb von fünf Minuten nicht darauf ein, schließt sich das Fenster wieder. Sind beide Parteien damit einverstanden, können sie zusätzlich eine Bildübertragung per Webcam aktivieren.

Wer vorerst anonym bleiben möchte, hat die Möglichkeit, eine Telefonkonferenz zu starten, über die beide Flirtwillige jeweils eine Telefonnummer erhalten, um anonym miteinander zu telefonieren. Auf diese Weise sprechen sie miteinander, ohne ihre private Telefonnummer preiszugeben. Ist sich ein Mitglied noch unsicher, ob es überhaupt den Kontakt aufnehmen möchte, kann es einen andere User auch vorerst als Favoriten hinzufügen und eine Notiz hinterlassen, falls es zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen möchte.

Ein wüstes Durcheinander: Das Postfach

Alle Nachrichten landen schließlich im chaotisch anmutenden Postfach, bei dem sich nicht wie bei anderen Portalen aus unserem Test alle Nachrichten auf der linken Seite untereinander reihen, während auf der rechten Seite die ausgewählte Nachricht im Volltext vorzufinden ist. Stattdessen erscheinen alle Nachrichten untereinander aufgezählt, sodass Nutzer, wenn sie zwischen Nachrichten wechseln wollen, immer wieder zu ihrem Posteingang zurückkehren müssen.

Je voller das Postfach ist, desto langwieriger fällt der Scroll-Vorgang aus, um endlich den „Unterhaltung löschen“-Button zu finden. Immerhin lässt das Postfach es zu, Nachrichten nach neuen, ungelesenen, VIP- und Geschenke-Mitteilungen zu filtern, um für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen.

Besonders praktisch ist die Möglichkeit der Sofort-Antworten, etwa mit dem Anlass

  • „Ich habe kein Interesse“,
  • „Ich antworte später“,
  • „Ohne ein Foto keine Chance“ oder
  • „Bitte lies meine Profilangaben“.

Entscheidet sich der Nutzer beispielsweise für Ersteres, erscheint beim Gesprächspartner folgende Nachricht:

„Hallo, vielen Dank für deine Nachricht. Ich glaube, dass wir Beide zu unterschiedlich sind bzw. zu unterschiedliche Interessen haben. Deswegen denke ich, dass das zwischen uns nichts werden kann. Ich wünsche Dir alles Gute auf deiner weiteren Suche!
Lieben Gruß.“

Sobald das Mitglied dem Kontakt ein Vertrauensangebot macht, kann er alle Fotos sehen. Sollte ein Nutzer hingegen negativ auffallen, kann ihn das Mitglied ignorieren oder auch die Unterhaltung löschen.

Vom Tarnmodus bis zum Matching-Spiel: Diskretion und Unterhaltung in einem

Da es sich bei First Affair vor allem um eine Seitensprung-Plattform handelt, die äußerster Anonymität und Diskretion bedarf, hat das Portal einen Tarnmodus eingeführt, der mithilfe seiner dezenteren Farbgebung nicht direkt auf eine Erotikplattform schließen lässt und auf diese Wiese ungebetene Interessenten abhält. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn ein Nutzer in der Öffentlichkeit, etwa einem Café, oder in der Gegenwart seines Partners, auf der Seite unterwegs ist, aber auch dann, wenn einem das Standard-Layout zu grell ist. Der bei anderen Dating-Portalen häufig angebotene Unsichtbar-Modus, mit dessen Hilfe sich Nutzer ebenso unbemerkt wie ungestört auf der Seite umschauen können, fehlt allerdings.

Für eine spaßige, dynamische Auflockerung des Flirtens sorgt ein kleines Spiel namens Match, bei dem Mitglieder lediglich anhand des visuellen Eindrucks, also des Profilbildes, entscheiden, ob sie sich treffen wollen oder nicht. Voten beide Parteien für ein „Ja“, gibt es ein Match, woraufhin beide Mitglieder eine Benachrichtigung in ihrem Postfach erhalten. So steht einem persönlichen Gespräch nichts mehr im Wege.

Um auch von unterwegs immer einen Blick auf seinen Account werfen zu können, bietet First Affair zwar eine mobile Version der Seite, jedoch keine App an.

Sicherheit und Zahlung9,0

Während die Mitgliedschaft für Frauen auf der Suche nach Männern oder Paaren völlig kostenlos ist, müssen sich Männer zwischen drei kostenpflichtigen Abonnements entscheiden, um alle Funktionen nutzen zu können:

Zeitraum1 Monat3 Moante6 Monate12 Monate
Kosten / Monat 39,99 Euro 16,99 Euro 14,99 Euro 10,99 Euro
Ersparnis - 57 Prozent 62 Prozent 72 Prozent
Vergleich der prozentualen Ersparnis eines Abonnements gegenüber dem vollen Monatspreis.

Damit erweist sich First Affair als vergleichsweise günstig – eine Mitgliedschaft bei C-Date beispielsweise kostet 59,90 Euro im Monat. Für die Bezahlung bietet das Portal folgende Optionen an:

  • Kreditkarte
  • Paysafecard
  • Sofort
  • Überweisung

Erfreulicherweise sind alle Zahlungsmöglichkeiten SSL-verschlüsselt. Zudem ist bei der Bezahlung über eine Paysafecard keine Angabe der Personalien nötig, sodass höchstmögliche Diskretion gewahrt ist. Dabei handelt es sich um eine Guthabenkarte, die unter anderem an Tankstellen oder in Supermärkten zu erwerben ist. Aufgrund des zu hohen Risikos eines Verlusts bietet First Affair keine Barzahlung an. Ebenso wenig ist eine Zahlung per Lastschrift, Bankeinzug oder PayPal möglich.

Die Kündigungsfrist beträgt fünf Werktage vor Ablauf der Mitgliedschaft, wobei sich die Mitgliedschaft bei einer Bezahlung per Kreditkarte oder Lastschrift im Falle einer nicht fristgerechten Kündigung automatisch um den ursprünglich gewählten Zeitraum verlängert. Um das Profil zu löschen, bedarf es nicht mehr als der Eingabe des Passworts sowie der Bestätigung über einen Klick.

Das Creditsystem

Da jedoch nicht alle Dienste im Abonnement enthalten sind, bietet die Plattform zusätzlich ein Creditsystem an. Mitglieder können zwischen drei verschiedenen Paketen wählen:

  • 30 Credits für 9,90 Euro, also 33 Cent pro Credit
  • 100 Credits für 30,00 Euro, also 30 Cent pro Credit
  • 300 Credits für 81,00 Euro, also 27 Cent pro Credit

Mit diesen Credits schalten Nutzer spezielle Funktionen wie den Versand von VIP-Nachrichten oder virtuellen Geschenken, einen Platz in der Spotlight-Liste (drei Credits), eine VIP-Position (20 Credits) und eine Highlight-Platzierung (20 Credits) frei. Während es sich beim Spotlight um eine Fotogalerie handelt, die auf allen wichtigen Seiten angezeigt wird, sichert die VIP-Position eine Top-Platzierung in den Suchergebnissen und die Highlight-Funktion eine farbliche Hervorhebung in allen Listen, um eine höhere Aufmerksamkeit zu erhalten.

Da First Affair selbst von Mitgliedern, die monatlich für ein Abonnement zahlen, für einige Funktionen zusätzlich den Erwerb von Creditpunkten fordert, mutet das System einzig und allein wie eine Profitmacherei an. Ein vergleichbar dreistes Verhalten legt nur JOYclub mit seinem Coin-System an den Tag. Alle anderen Portale aus unserem Test beschränken sich entweder auf ein Creditpunkte- oder ein Abonnementsystem.

Durchwachsene Sicherheitsvorkehrungen

Um die Sicherheit seiner Mitglieder zu gewährleisten, legt First Affair zunächst einige Verhaltensregeln fest, die unter anderem die Veröffentlichung pornographischer oder gewaltverherrlichender Inhalte untersagen. Leider überprüft First Affair die Profile seiner Mitglieder jedoch nicht manuell, sodass es für uns ein Leichtes war, trotz eines offensichtlichen Fake-Profilbildes akzeptiert zu werden. Immerhin besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Echtheitsprüfung, die kostenlos und anonym vorzunehmen ist. Dafür laden Portalnutzer ein Foto von sich hoch, auf dem sie einen handgeschriebenen Zettel mit einem durch First Affair zugesandten Code und dem aktuellen Datum in der Hand halten. Dank ihrer höheren Vertrauenswürdigkeit erhalten geprüfte Mitglieder nicht nur deutlich höhere Chancen bei der Kontaktaufnahme, sondern zusätzlich 15 Creditpunkte geschenkt. Zu erkennen sind diese geprüften Mitglieder jeweils anhand des Hakens im Profil, die uns im Laufe unseres Tests relativ häufig ins Auge stachen.

Im Hinblick auf den Umgang mit Medien zeigt sich bei First Affair ein zwiespältiges Bild: So erfordert die Nutzung des Chats einen Macromedia-Flash-Player und unterstützt zudem leider keine SSL-Verschlüsselung. Besonders positiv zu bewerten ist hingegen die Option, die Sichtbarkeit der Bilder auf einen vertrauten Kreis von Mitgliedern einzuschränken. Außerdem können Mitglieder eine Autologin-Funktion aktivieren, indem sie das entsprechende Häkchen setzen. Diese ermöglicht ihnen, automatisch bei der Eingabe der Webadresse mit dem Pseudonym und Passwort eingeloggt zu werden. Hier gilt jedoch Vorsicht: Die Funktion ist nämlich nicht angebracht, wenn mehrere Personen Zugriff auf den Rechner haben.

Jugendschutz wird hingegen nicht großgeschrieben. So verzichtet die Plattform auf einen FSK-18-Check, der verhindert, dass Jugendliche und Kinder Zugriff haben, und eine Prüfung durch den TÜV. Erfreulicherweise ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die ebenso wie die Datenschutzerklärung direkt auf der Startseite zu finden sind, keine Rede von gewerblichen Nutzern, die insbesondere Männern zum Abschluss eines Abonnements verleiten. Zwar können wir nicht garantieren, dass sich auf First Affair keine Animateure herumtreiben, zumindest haben wir im Laufe unseres Tests jedoch keine negativen Erfahrungen in diese Richtung machen müssen.

Hilfe und Support7,7

Falls bei einem Mitglied eine Frage aufkommt, die nicht über den überschaubaren FAQ-Bereich beantwortet werden kann, nutzt es bestenfalls das Kontaktformular. Unerklärlicherweise finden Nutzer dieses jedoch nur dann auf, wenn sie nicht angemeldet sind, sodass ein Herantreten an den Kundenservice erschwert wird. Für die Beantwortung unserer Testanfrage benötigte der Kundendienst circa eine Woche, was deutlich außerhalb der Norm liegt. Die anderen Portale in unserem Test – mit Ausnahme von AdultFriendFinder, deren Antwort ausblieb – benötigten zwischen 2 und 53 Stunden für eine Rückmeldung. Zudem bietet First Affair weder einen E-Mail-Support noch eine Telefon-Hotline an, um den Prozess zu beschleunigen.

Über ein Forum oder einen Blog verfügt das Portal zwar ebenfalls nicht, löblicherweise finden Interessierte jedoch zahlreiche Tipps für eine erfolgreiche Mitgliedschaft sowie einen Seitensprungratgeber und ein Liebeslexikon mit den gängigsten, aber auch einigen ausgefallenen Begriffen zum Thema Liebe und Sex.

Zusammenfassung7,4

First Affair spricht als Seitensprung-Agentur eine klar definierte Zielgruppe an, nämlich vergebene Männer und Frauen, die ein erotisches Abenteuer anstreben. Erfreulicherweise kann das Portal in den Bereichen Diskretion und Bedienbarkeit weitestgehend punkten, im Hinblick auf den Support und die Transparenz lässt es allerdings etwas zu wünschen übrig.

Der Anbieter überzeugt vor allem durch seine günstige Mitgliedschaft und die zahlreichen Kontaktmöglichkeiten von der persönlichen Nachricht über den Live- und Video-Chat bis hin zur Telefonkonferenz. Ebenfalls von Vorteil ist der große Ratgeberbereich, der einige Tipps und Begriffserklärungen aus dem Bereich Liebe und Sex enthält. Löblich ist die Option eines Echtheitschecks, mit dessen Hilfe das Portal zumindest passiv gegen Fake-Profile vorgeht. Weiterhin beweist der Tarnmodus, dass sich das Portal Gedanken um Diskretion und Geheimhaltung macht.

Bezüglich der Quantität der Anfragen kann das Portal überzeugen, sodass man zumindest als Frau gar nicht erst selbst aktiv werden muss. Qualitativ befinden sich die Nachrichten jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Herren der Schöpfung müssen hingegen wohl oder übel selbst die Initiative ergreifen. Dafür ist jedoch erst der Abschluss eines Abonnements vonnöten.

Zwar ist die Seite insbesondere optisch noch etwas aufzufrischen, aufgrund der großen Sicherheit und Mitgliederanzahl lohnt sich das Hereinschnuppern dennoch – allemal für Frauen auf der Suche nach Männern und Paaren, die das Portal – abgesehen von den Features, die über das Creditsystem laufen – kostenfrei nutzen können. Vergebene auf der Suche nach einem einmaligen Seitensprung oder einer leidenschaftlichen Affäre zur Auslebung ihrer Fantasien sollten unbedingt zu First Affair greifen. Wer hingegen eher auf der Suche nach einer seriösen, gehaltvollen Kommunikation ist, schaut sich besser woanders, etwa bei LOVEPOINT, um.