So sparen Sie im Haushalt Wasser
Trinkwasser ist ein kostbares Gut. In längeren Dürreperioden droht es regional sogar knapp zu werden. Wassersparen kann helfen, saisonale Engpässe zu verhindern. Zudem ist ein bewusster Wasserverbrauch gut für die Umwelt und das Portemonnaie.
Welche Möglichkeiten gibt es, im Haushalt Wasser zu sparen?
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft verbrauchte jeder Bürger in Deutschland im Jahre 2019 durchschnittlich 125 Liter Trinkwasser pro Tag. Damit geht der seit 1990 gemessene Jahresverbrauch kontinuierlich zurück. Die Gelegenheiten, im Alltag Wasser zu sparen, sind vielfältig: Oft sind es alltägliche Routinen, bei denen sich der Wasserverbrauch durch kleine Änderungen reduzieren lässt. Das gilt sowohl für das Badezimmer und die Küche als auch den Garten.
Einsparpotenzial im Badezimmer
Einfache Möglichkeiten, den Wasserverbrauch im Alltag zu reduzieren, sind bei der Körperpflege umsetzbar. Egal, ob in der Dusche, bei der Zahnpflege oder der Toilettenspülung: Gelegenheiten zum Wassersparen gibt es reichlich.
Wasser beim Zähneputzen abdrehen
Viele haben es schon im Kindesalter eingebläut bekommen: beim Zähneputzen nicht das Wasser laufen lassen. Was im ersten Moment nach einer Kleinigkeit klingt, summiert sich bei einer Zahnputzdauer von durchschnittlich drei Minuten schnell. Bis zu zwanzig Liter laufen pro Minute ins Waschbecken. Das macht während der Zahnpflege bis zu 60 Liter aus. Dabei genügt es, die Zahnbürste vor dem Putzen anzufeuchten und die Zahncreme am Ende auszuspülen. Die Verwendung eines Zahnputzbechers hilft besonders beim Einsparen.
Wasserhahn während des Händeeinseifens schließen
Beim Händewaschen gilt das Gleiche: Während des Einseifens der Hände fließt Wasser unnütz in den Abfluss. Daher gilt es, die Hände anfangs anzufeuchten, das Wasser abzudrehen, Seife zum Einschäumen zu benutzen und die Seife anschließend abzuwaschen.
Beim Duschen Wasser nicht durchgehend laufen lassen
Auch beim morgendlichen Duschbad besteht die Möglichkeit, weniger Wasser zu verbrauchen, indem Sie beim Einseifen Ihres Körpers oder beim Einmassieren von Haarshampoo das Wasser vorübergehend drosseln oder abdrehen. Zum Ab- beziehungsweise Auswaschen genießen Sie das Wasser dann wieder in gewünschtem Druck und mit der Wunschtemperatur.
Durchflusshemmende Perlatoren und Duschköpfe benutzen
An allen Wasserhähnen befindet sich gewöhnlicherweise ein sogenannter Perlator. Dabei handelt es sich um ein mit einem feinen Sieb ausgestattetes Schlussstück für Wasserhähne, das ein gleichmäßiges Austreten des Wassers bewirkt. Druckspitzen oder ein Nachlaufen nach dem Schließen des Hahns werden so verhindert. Die in Baumärkten unter den umständlichen Namen Wassersparstrahlregler und Durchflussmengenreduzierer erhältlichen Hilfsmittel können die Wassermenge halbieren und damit den Verbrauch auch bei voll geöffneter Armatur verringern. In diesen speziellen Perlatoren wird der Innendurchmesser herabgesetzt. Gleiches gilt für die Duschkabine: Hier können spezielle Wasserspar-Duschköpfe helfen, den Wasserverbrauch bei der Körperpflege zu verringern.
Toilettenspülung mit Spar- und Stopptaste
Inzwischen sind Toilettenspülungen mit Spartaste weit verbreitet. Fließen bei alten Spülkästen ohne Spartaste bis zu 14 Liter pro Spülung in den Abfluss, verbrauchen moderne Spülsysteme bei Betätigung der Spartaste günstigstenfalls nur noch drei Liter. Mittels eines Stoppers können Sie in Ihrem Badezimmer den Wasserfluss beenden, wenn Sie der Meinung sind, dass genug nachgespült wurde.
Zu geringe Wassermengen können zu Verstopfungen im Abfluss führen
Wer es mit dem Sparen übertreibt, kann Probleme in Form einer Verstopfung bekommen. Ist der Durchlauf im Abwasserrohr dauerhaft zu gering, werden Toilettenpapier, Fäkalien oder andere Objekte nicht zuverlässig über die Kanalisation abtransportiert. Hohe Folgekosten für einen Sanitärbetrieb können die Folge sein. In diesem Punkt sollten Sie das Wassersparen also tatsächlich nicht übertreiben.
Wasserverbrauch in der Küche reduzieren
In der Küche gibt es auch eine Reihe an Möglichkeiten, um den Wasserverbrauch zu senken. Das gilt für die Vorbereitung der Lebensmittel, das Kochen an sich sowie das anschließende Abspülen des benutzen Geschirrs.
Lebensmittel in einer großen Schale waschen und Waschwasser auffangen
Einige Lebensmittel, etwa Obst und Salat, sollten vor dem Verzehr oder der Verarbeitung gründlich gewaschen werden. Das Waschen dient dazu, Erdreste, Bakterien, Pestizide durch das Behandeln mit Pflanzenschutzmitteln und andere Verunreinigungen von den Lebensmitteln zu lösen. Doch waschen Sie diese unter fließendem Wasser ab, kommt eine Menge Trinkwasser zusammen. Besser ist es, eine große Schüssel mit Wasser zu füllen und die Lebensmittel nach und nach tauchend zu reinigen. Das Waschwasser muss anschließend nicht im Abguss landen: Sie können es stattdessen für das Gießen von Blumen beziehungsweise Obst und Gemüse nutzen.
Spülmaschine statt Abwasch per Hand
Wenn Sie denken, dass das mühsame Abspülen des dreckigen Geschirrs umweltfreundlicher ist als das Reinigen in der Spülmaschine, liegen Sie falsch. Eine vollbeladene Spülmaschine spart laut einer Vergleichsstudie der Universität Bonn im Schnitt 50 Prozent der Wasser- sowie 28 Prozent der Energiemenge im Vergleich zum Abwasch mit Spülbürste und -schwamm ein. Sofern Sie doch einmal etwas per Hand abwaschen oder keine Spülmaschine besitzen, sollten Sie zunächst Geschirr sammeln, sodass Sie es lediglich in größeren Mengen abwaschen. Das spart Spülwasser und Spülmittel.
Einsparpotenziale bei der Bewässerung
Vor allem im Sommer herrscht im eigenen Garten und auch auf der Terrasse oder dem Balkon ein großer Wasserbedarf. Die Pflanzen benötigen das kühle Nass, um nicht zu vertrocknen.
Nicht in den Mittagsstunden gießen
Gerade im Hochsommer sollten Sie einige Hitzetipps beachten. Das Gießen in den Mittagsstunden ist fatal: Bis zu 90 Prozent des Wassers gehen durch direkte Sonneneinstrahlung und damit verbundener Verdunstung verloren. Zudem entstehen durch Wassertropfen auf Blättern, Blüten und Pflanzen Verbrennungen, die dem Grün dauerhaft schaden könnten: Die Wassertropfen verursachen in der Mittagshitze einen Brennglas-Effekt.
Regenwasser nutzen
Vor allem Besitzer größerer Gärten kennen das Problem: Das Gießen von Pflanzen und Blumen geht schnell ins Geld. Sowohl im Eigenheim als auch in vielen Mietwohnungen ist das Sammeln und die Nutzung von Regenwasser möglich. Der einfachste Weg ist der Anschluss einer Regentonne an die Regenrinne von Dach oder Balkon. In größerem Stil lässt sich Regenwasser in einer Zisterne sammeln. Für die Förderung benötigen Sie eine Gartenpumpe. Mit dem Regenwasser können Sie dann Blumen, Obst und Gemüse bewässern.
Möchten Sie das Regenwasser auch im Haus nutzen, etwa um die Waschmaschine und die Toilettenspülung damit zu speisen, benötigen Sie ein Hauswasserwerk. Letzteres schaltet sich im Gegensatz zur Gartenpumpe bei Bedarf automatisch ein, sodass Wasser zur Verfügung steht, ohne dass Sie tätig werden müssen. Sowohl Gartenpumpe als auch Hauswasserwerk eignen sich für eine maximale Förderhöhe von acht bis zehn Metern.
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