Einfach mal abschalten: Vor- und Nachteile von Digital Detox

Einfach mal abschalten: Vor- und Nachteile von Digital Detox

Wenn Sie auf Ihr Smartphone schauen, nehmen Sie meist nicht nur eine gekrümmte Haltung ein, sondern belasten auch Ihre Augen. Hinzu kommt der Stress, den die dauerhafte Erreichbarkeit verursacht. Um Körper und Geist zu entlasten, ist es sinnvoll, Auszeiten von digitalen Devices einzulegen – sei es ein Tag oder eine Woche. Welche Vorteile das bringt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Erholung für Körper und Geist

Ein klassisches Detox beinhaltet unter anderem das Entgiften und Entschlacken der Organe oder des Blutes, um giftige Stoffe auszuspülen. Doch nicht nur Leber, Niere und Darm hilft eine Entgiftung, auch unser Kopf benötigt hin und wieder eine Pause vom digitalen Input. Schließlich sind wir durch all unsere Devices nicht nur über alles informiert, sondern auch ständig erreichbar. Eine solche dauerdauerhafte Reizüberflutung überfordert schnell. Unter einem „Digital Detox“ versteht sich die bewusste Entscheidung, Abstand von digitalen Medien beziehungsweise Smartphones, Smartwatches, Tablets und Notebooks zu nehmen. Durch eine gelegentliche Auszeit reduziert sich der Stress – Sie schonen neben Ihrem Körper also auch Ihren Geist.

Körperliche Vorteile

Wenn Sie nicht ständig auf Ihr Display schauen, werden Ihre Augen geschont. Das reduziert das Risiko für Sehschwächen und andere Probleme mit Ihren Augen. Noch dazu verbessert sich ihre Haltung, wenn Sie nicht ständig gekrümmt herunterschauen. Auch die Schlafqualität wird deutlich optimiert, wenn Sie Ihr Smartphone vor dem Schlafengehen nicht nutzen. Studien haben ergeben, dass das blaue Licht des Handydisplays die Melaninproduktion verringert und so den Schlafrhythmus durcheinanderbringt. Die gewonnene Zeit können Sie beispielsweise für Sport nutzen oder gesund kochen.

Verbesserung des Wohlbefindens

Ein Detox steigert Ihr Wohlbefinden enorm. Schließlich entkommen Sie der großen Belastung, ständig erreichbar sein zu müssen. Die vielen negativen Nachrichten und die Vergleiche mit anderen in sozialen Netzwerken wie Instagram tragen dazu bei, dass Sie noch gestresster sind. Durch das Weglassen des Smartphones schwindet der soziale Druck. Von nun an können Sie sich auf Wichtiges konzentrieren und Ihre Achtsamkeit zu trainieren. Auf diese Weise gehen Sie viel aufmerksamer durch den Alltag und die Verbindung mit anderen wird persönlicher und fokussierter.

Durch das digitale Detox können Sie sich mehr auf Ihre Gedanken und Umgebung konzentrieren. Das schafft Achtsamkeit, welche wiederum förderlich ist, um die Kontrolle über die Gedanken und Gefühle zurückzubekommen. Reflexion sowie Meditation fallen leichter und Ihre Konzentrationsfähigkeit erhöht sich.

Durch die ständige Erreichbarkeit und die vielen Reize, die von einem Smartphone ausgehen, haben viele verlernt, richtig zu entspannen. Das digitale Detox hilft dabei, sich nicht mehr abzulenken und auf eine Sache zu konzentrieren. Der Druck durch die negativen Schlagzeilen aus der Welt, genauso wie das ständige Vorhalten von vermeintlich perfekten Leben in den sozialen Netzwerken wird Ihnen genommen. Abstand-Nehmen hilft, einen klaren Blick zu bekommen und sich nicht herunterziehen zu lassen.

Nachteile

Natürlich hat ein Digital Detox auch Nachteile. Diese sind aber vertretbar. Da Sie nicht mehr so gut erreichbar sind, entgehen Ihnen vielleicht wichtige Informationen bezüglich der Arbeit oder auch privat. Sagen Sie also rechtzeitig bei den wichtigsten Personen Bescheid, damit Sie alles Wichtige mitbekommen. Zu restriktiv zu sein, ist oftmals auch kontraproduktiv, da zum Beispiel das Phänomen von „Fear Of Missing Out“ (zu Deutsch: Angst, etwas zu verpassen), abgekürzt auch FOMO, auftreten kann, das wiederum eine Stresssituation zur Folge hat. Seien Sie also nicht zu hart mit sich. Sie werden vielleicht nicht alle Weltgeschehnisse direkt mitbekommen, können durch Zeitungen und Gesprächen mit anderen aber trotzdem daran teilhaben.

Passen Sie das Digital Detox Ihrem Leben an, damit es glückt. Machen Sie sich bewusst, wie viel Zeit Sie investieren, auf Bildschirme zu starren. Ziel ist nicht ein kompletter Verzicht auf soziale Medien oder das Smartphone an sich, sondern das Erlernen eines Umgang, mit dem diese nicht mehr Ihr Leben dominieren.


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