Texte schreiben lernen

Texte schreiben lernen

Viele Homepage-Besitzer fragen sich, wie sie Texte für ihre Website aufbereiten müssen, damit die Seitenbesucher sie auch lesen. Die Realität zeigt, dass die meisten Nutzer Webseiten nicht in Gänze lesen, sondern die einzelnen Abschnitte nach Informationen scannen. Deshalb sind ein logisch strukturierter Aufbau und eine verständliche, schnörkellose Schreibe wichtig. Sind die Texte spannend und leserfreundlich, bleiben die Besucher länger auf der Website.

1. Loses Ideensammeln hilft am Anfang

Viele Schreiber kennen diese Situation: Sie sitzen vor dem leeren Blatt und wissen nicht, wie sie ihren Artikel beginnen sollen. Die zündenden Ideen wollen einfach nicht kommen. Interessant und informativ soll der Text sein. Und natürlich stilsicher. Doch wie geht man das Ganze überhaupt an? Manche notieren sich zunächst einmal alles, was ihnen beim Brainstorming einfällt. Das ist ein guter Anfang, denn sind die ersten Gedanken verschriftlicht – auch wenn noch so rudimentär –, kann der Autor sie eventuell zu kleinen Textbausteinen verarbeiten.

So wie sich Atome zu Molekülen verbinden und schließlich Makrostrukturen bilden, so verbindet der Autor seine losen Ideen zu kohärenten Texteinheiten und fügt sie nach und nach zu einem runden Ganzen zusammen. Die Struktur entsteht allmählich. Zwar wird der Autor möglicherweise einen Großteil der Ideen während des Schreibprozesses wieder verwerfen. Die verschriftlichten Gedankenstränge helfen aber, die richtige Textarchitektur zu finden. Kristallisiert sich ein Grundgerüst heraus, muss der Schreiber es nur noch mit Inhalt füllen.

2. Themeneingrenzung und Umreißen der Leserschaft

Spätestens beim Ideensammeln muss das Konzept des Textes klar werden. Denn der Text muss nicht nur aus lauter eleganten Formulierungen bestehen, sondern auch gut aufgebaut sein, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Im Vordergrund steht immer die Frage: Was soll der Text schlussendlich erreichen?

  • Besucher informieren
  • Interesse wecken
  • Unterhalten
  • Zum Kauf anreizen

Die Antwort auf diese Frage bestimmt letztlich, welche Themen in den Text übernommen werden und wie die Ansprache erfolgt. Wichtig ist, dass der Autor auch tatsächlich etwas zu sagen hat, das den Leser interessiert, und nicht dazu dient, Zeilen zu schinden. Dabei muss er auch immer auf die Relevanz des Themas für die Leserschaft achten: Einige Storys eignen sich nicht für eine breite Leserschaft, sondern sind eher ein Fall für ein Fachmagazin oder den Lokalteil einer Tageszeitung.

Beantwortung der fünf W-Fragen

Bei der Planung des Textes ist es hilfreich, sich die aus Schulzeiten bekannten fünf W-Fragen ins Gedächtnis zu rufen:

  • Wer?
  • Was?
  • Wann?
  • Wo?
  • Warum?

ins Gedächtnis zu rufen. Sind alle Fragen auf möglichst einfache, unmissverständliche Weise beantwortet, ist es ein leserfreundlicher Text. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Natürlich gilt aber die Fünf-Fragen-Regel nicht in jedem Fall. So können beispielsweise in einem kurzen Produkttext einige der Fragen ruhig unbeantwortet bleiben.

3. Auf die Wissbegierde der Leser setzen

Online-Leser konsumieren Texte anders als etwa die Leser einer Tageszeitung. Sie gelangen oftmals durch eine Suchmaschine auf die entsprechende Internetseite und suchen gezielt nach einer Information. Dabei überfliegen sie die einzelnen Abschnitte und überspringen ganze Passagen, wenn sie nicht zum gewünschten Thema passen. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich zunächst einmal auf Überschriften, Fettungen, Infoboxen und grafische Elemente.

Die Autoren müssen dieses Leserverhalten berücksichtigen. Sie müssen beachten, dass Fettungen, Zwischenüberschriften, Infoboxen und Bilder überaus wichtig sind. Jeder Text muss von Anfang an eine sinnvolle, nachvollziehbare Gliederung aufweisen. Zudem gilt es, einige journalistische Faustregeln zu beachten.

Themenhierarchie: Das Wichtigste zuerst

Da die Leser dazu neigen, nicht den gesamten zu lesen, ist es wichtig, die Kerninformationen voranzustellen. Im weiteren Textverlauf folgen andere signifikante Infos und am Ende kann der Autor noch ein paar wissenswerte, aber thematisch periphere Details streuen. Die Faustregel lautet also: Das Wichtige kommt zuerst.

Zur besseren Übersichtlichkeit sollten Homepage- und Blog-Autoren jedem abgeschlossenen Gedankengang einen eigenen Absatz widmen. Das hilft den Lesern, die gesuchten Informationen schneller zu finden.

Überschrift entscheidet oft über Leseinteresse

Die Überschrift sollte möglichst prägnant sein und das Interesse des Lesers wecken. Sie darf jedoch auf keinen Fall leere Versprechungen machen, also Informationen anteasern, die im Text gar nicht vorkommen. Dies führt zu Frustration bei den Lesern. Ein Vorspann vor dem ersten Kapitel kann den Inhalt des Textes zusammenfassen. Er ist oft identisch mit dem Teasertext.

Zwischenüberschriften sorgen für mehr Übersichtlichkeit. Sie schaffen zudem neue Einstiegspunkte für Leser, die einen Abschnitt aus Mangel an Interesse übersprungen haben.

4. Der richtige Schreibstil

Der Autor muss stets seine Leserschaft vor Augen haben. In der Regel handelt es sich dabei um ein Laienpublikum. Daher gilt: Die Texte müssen schnell hergeben, worum es geht, und leicht verständlich sein. Sie sollten möglichst keine unbekannten Fachausdrücke oder Fremdwörter enthalten – und falls doch, dann sollte sie der Autor erklären. Welche Ansprache angemessen ist, hängt von der Zielgruppe ab. Die junge Leserschaft von einem Technik- oder Lifestyle-Blog können die Autoren ruhig duzen, während auf seriösen Ratgeberseiten oder solchen mit einem Verkaufsinteresse eher das „Sie“ zu empfehlen ist.

Schreibregeln: Kurze, einfache Sätze

Der Autor sollte ein paar einfache stilistische Faustregeln beachten:

  • Prägnante und nicht überladene Sätze mit ungefähr 20 Wörtern machen es dem Leser einfacher, den Inhalt zu verstehen.
  • Wissenschaftliche und bürokratische Formulierungen möglichst vermeiden. Einfach, aber lebendig schreiben.
  • Auch Fachsprache und Fremdvokabular sollte der Autor möglichst vermeiden und stattdessen geläufige deutsche Wörter verwenden.
  • Passivsätze wirken ebenfalls leblos und behördensprachlich. Sie sind nur in bestimmten Fällen stilistisch gerechtfertigt, etwa wenn der Handelnde nicht bekannt ist oder wenn die Handlung statt des handelnden hervorgehoben werden soll.

Flüchtigkeitsfehler durch gründliche Kontrollen vermeiden

Selbstverständlich rutscht auch erfahrenen Schreibern der ein oder andere Fehler hinein. Missglückte Formulierungen und Flüchtigkeitsfehler entdecken die Autoren manchmal erst dann, wenn sie den Text am nächsten Tag erneut lesen.

Beim Überprüfen eigener Texte schleicht sich oft eine gewisse Betriebsblindheit ein. Der Verfasser liest dann das von ihm erwartete Wort und übersieht den Tippfehler. Daher empfiehlt es sich, eine andere Person darum zu bitten, den Text zu korrigieren. Man spricht hierbei von dem Vier-Augen-Prinzip. Firmen, in denen viele Texte geschrieben werden, besitzen manchmal eine eigene Lektoratsabteilung. Eine gute Überarbeitung ist mindestens so wichtig wie das Schreiben selbst.

5. Zusammenfassung und Empfehlung

Zum Abschluss eines Artikels bietet sich eine Kurzzusammenfassung oder eine Auflistung der wichtigsten Infos an.

Handlungsaufforderung ganz zum Schluss

Je nach Textart bietet es sich möglicherweise an, den Leser ganz am Ende dazu zu animieren, etwas zu tun. Ein Werbetext lädt beispielsweise den Seitenbesucher dazu ein, sich gleich für etwas anzumelden oder ein Produkt zu bestellen, solange der Vorrat reicht. Man spricht hier von „Call-to-Action“.